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Spuk Thriller Doppelband 2020
Spuk Thriller Doppelband 2020
Spuk Thriller Doppelband 2020
eBook239 Seiten2 Stunden

Spuk Thriller Doppelband 2020

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Romane:



Unheimlicher Nordsturm (Jonas Herlin)

Ein schwarzer Wagen in Hamburg (Jonas Herlin)



Ist es wahr, dass in Hamburg ein schwarzer, fahrerloser Leichenwagen Menschen tötet? So jedenfalls stellt sich die Sachlage dar, als die Reporterin Sandra Düpree für die Zeitung über einen unglaublichen Todesfall berichten will. Doch was hat ihr Kollege Broland damit zu tun? Er taucht immer an den Tatorten auf und gibt sich sehr zugeknöpft. Zu allem Überfluss verliebt Sandra sich auch noch in den geheimnisvollen Mann…
SpracheDeutsch
HerausgeberAlfredbooks
Erscheinungsdatum8. Nov. 2023
ISBN9783745234848
Spuk Thriller Doppelband 2020

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    Buchvorschau

    Spuk Thriller Doppelband 2020 - Jonas Herlin

    Jonas Herlin

    Spuk Thriller Doppelband 2020

    UUID: ee9d4ec7-48b7-4f5f-9cc5-88237f5b8fdf

    Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (https://writeapp.io) erstellt.

    Inhaltsverzeichnis

    Spuk Thriller Doppelband 2020

    Copyright

    ​Unheimlicher Nordsturm: Thriller

    Ein schwarzer Wagen in Hamburg: Unheimlicher Thriller

    Spuk Thriller Doppelband 2020

    Jonas Herlin

    Dieser Band enthält folgende Romane:

    Unheimlicher Nordsturm (Jonas Herlin)

    Ein schwarzer Wagen in Hamburg (Jonas Herlin)

    Ist es wahr, dass in Hamburg ein schwarzer, fahrerloser Leichenwagen Menschen tötet? So jedenfalls stellt sich die Sachlage dar, als die Reporterin Sandra Düpree für die Zeitung über einen unglaublichen Todesfall berichten will. Doch was hat ihr Kollege Broland damit zu tun? Er taucht immer an den Tatorten auf und gibt sich sehr zugeknöpft. Zu allem Überfluss verliebt Sandra sich auch noch in den geheimnisvollen Mann…

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

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    ​Unheimlicher Nordsturm: Thriller

    von Jonas Herlin

    In dem kleinen Ort Ravenhude bei Hamburg ereignen sich seltsame Dinge. Menschen werden vom Blitz erschlagen und es kommt zu eigenartigen, allen meteorologischen Erkenntnissen zuwider laufenden Stürmen. Als dort der Fotograf Jim Rönckendorff unter mysteriösen Umständen verschwindet, lässt das der Hamburger Reporterin Sandra Düpree keine Ruhe. Sie will dem Geheimnis auf den Grund gehen.

    Wer ist die geheimnisvolle Frau, die immer wieder schemenhaft auftaucht? Welche Rolle spielt eine uralte Hexenlegende? Und welches Geheimnis umgibt das alte Landhaus von Wilfried Doorn, das Jim Rönckendorff als Kulisse für seine Fotos verwenden wollte?

    Sandra Düpree und ihr Kollege Tom Broland setzen alles daran, Licht ins Dunkel zu bringen.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    Jonas Herlin ist ein Pseudonym von Alfred Bekker.

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

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    Alles rund um Belletristik!

    1

    Ravenhude bei Hamburg…

    Der See war grau wie Spinnweben. Mit einem leeren, in sich gekehrten Blick stand Birte am Ufer, während der leichte Wind, der über die Hügel strich, ihr durch das Haar wehte. Sie fröstelte.

    Eine leichte Gänsehaut überzog ihre Unterarme. Ihre Lippen flüsterten einen Namen.

    „Alina."

    Immer wieder zog es sie an diesen trostlosen Ort. Die Vegetation schien sich von den umliegenden Hügeln aus irgendeinem Grund zurückgezogen zu haben. Es war kaum Gras auf dem steinigen Boden zu sehen. Die knorrigen Bäume wirkten morsch und tot. Wie Ruinen einstigen Lebens. Der Geruch von Moder und Fäulnis stieg aus dem trüben See empor, an dessen Rändern sich eine grauweiße Salzschicht abgelagert hatte. Ein Ort des Todes!

    Ein Ort, von dem sich das Leben zurückgezogen und einer Aura des Verfalls Platz gemacht hatte.

    Ein leichtes Donnergrollen ließ Birte zusammenzucken. Aus den Augenwinkel heraus glaubte sie, eine Gestalt zu sehen. Eine Bewegung …

    Sie wirbelte herum und erstarrte.

    Eine junge Frau mit goldblondem, schulterlangem Haar stand auf dem nahen Hügel. Und obwohl der Wind jetzt kräftiger wurde, bewegte sich ihr Haar nicht einen einzigen Millimeter. Die junge Frau kam näher. Birte blickte ihr entgegen, während ihr die Furcht wie eine kalte glitschige Hand den Rücken hinaufkroch.

    „Alina", flüsterte sie.

    Alina war schön. So schön wie damals, an jenem Tag, als das Unglück geschehen war.

    Es ist schon so lange her, und doch kommt es mir vor, als wäre es erst gestern gewesen.

    Auf Alinas Gesicht stand ein teuflisches Lächeln, das einem das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte. Ihre Augen leuchteten vor Hass. Ihre Bewegungen waren katzenhaft und geschmeidig und hatten beinahe etwas Tierhaftes an sich. Ihr Lächeln wurde breiter. Zwei Reihen makellos weißer Zähne entblößte sie. Ein Zischen ging über die vollen, aber etwas blassen Lippen. Ihre Züge waren feingeschnitten und von fast überirdischer Schönheit. Aber in diesem Moment schienen sie auf groteske Weise durch den Hass entstellt zu sein. Birte atmete tief durch.

    Wie angewurzelt stand sie da, unfähig auch nur einen einzigen Schritt zu machen.

    Das Herz schlug ihr bis zum Hals.

    Das Donnergrollen wurde stärker.

    Birte blickte kurz hinauf in den grauen Himmel. Der Wind riss jetzt heftig an Birtes Kleidern und Haaren. Ein wütender Sturm schien wie aus dem Nichts heraus ausgebrochen zu sein. Die wenigen, verkümmert wirkenden Sträucher und Bäume wurden heftig hin und her gebogen. Lediglich Alina schien von diesem Sturm völlig unberührt zu sein. Ihr Kleid hing schlaff an ihr herab. Das einzige, was den Stoff ein wenig bewegte, waren die anmutigen, katzenhaften Schritte, mit denen sie sich Birte näherte.

    „Was willst du, Alina?", rief Birte. Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht, das ihr der Wind in die Augen geweht hatte.

    Sie schauderte, als sie in die Augen ihres Gegenübers sah. Alinas Augen veränderten sich.

    Zunächst waren sie leuchtend blau gewesen, aber nun begann sich Schwärze auszubreiten. Innerhalb eines einzigen Augenblicks waren ihre Augen nichts als dunkle Flecken, die aus purer Finsternis zu bestehen schienen.

    Wieder grollte indessen der Donner, während es in Alinas Augen grell aufleuchtete. Blitze zuckten dort. Ein knallender Donner ließ Birte zusammenzucken und bis ins Mark erschrecken.

    Sie machte einen Schritt zurück.

    Das Grauen schüttelte sie.

    Sie öffnete halb den Mund, wollte schreien, aber kein Laut kam über Birtes Lippen.

    Der Wind wurde dermaßen stark, dass sich Birte nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Eine plötzliche Böe riss sie nach hinten. Sie taumelte zu Boden.

    Birte wirbelte am Boden herum und blickte Alina entgegen.

    „Nein", flüsterte sie.

    Alina lachte leise.

    Und in der nächsten Sekunde blitzte es grell vom Himmel herab. Ein Strahl so weiß wie Platin zischte nur Zentimeter von Birte entfernt in den Boden hinein, ein weiterer dicht daneben. Der Donner war ohrenbetäubend und glich nicht mehr einem langen, dumpfen Grollen, sondern einem Kanonenschlag, der unmittelbar auf den Blitz folgte. Ein halbes Dutzend solcher Einschläge folgte kurz hintereinander. Sie alle brannten sich dicht neben der am Boden kauernden Birte in den Boden, versengten die letzten Grashalme und zerschmolzen das Erdreich zu etwas Formlosen.

    Ein schwarzer Ring wurde um Birte herum sichtbar. Reglos kauerte sie am Boden.

    Sie hatte erwartet, dass die unvorstellbar großen Energien dieser Entladung sie verbrennen würden.

    Selbst in einer Entfernung von mehreren Metern konnte ein Blitzeinschlag noch zu schweren Verletzungen oder dem Tod führen.

    Aber Birte war unversehrt.

    Alina lachte schauderhaft.

    Sie hob die Arme, öffnete die Hände …

    Und dann fuhren die gewaltigen Energien, die gerade in den Boden eingedrungen waren, wieder aus dem Erdreich heraus. Grelle Strahlen schossen aus der schwarzen Linie hervor, die einen Kreis um Birte gebildet hatte.

    Diese Strahlen trafen auf Alinas Fingerkuppen, und es machte den Eindruck, als würde die blonde Frau mit den abgrundtief dunklen Augen, mit ihren Händen all das an Energie aufnehmen, was noch Sekundenbruchteile zuvor in den Boden gefahren war.

    Birte zitterte.

    Sie kontrolliert alles!, ging es ihr fröstelnd durch den Kopf. Gewaltige Kräfte, die niemand sonst zu beherrschen wusste.

    Birte öffnete die Lippen, sah ihr Gegenüber mit einem Blick an, der eine Mischung aus Hass und blanker Verzweiflung zeigte.

    Das Grauen schüttelte sie.

    „Alina! Warum tötest du mich nicht?, rief sie. „Warum vollendest du es nicht?

    Alinas Blick ruhte auf ihr.

    Die dunklen Augen verwandelten sich zurück. Sie schüttelte den Kopf.

    „Nein, Birte, murmelte sie. „Nein. Ihr Lachen wirkte wie irre. Alina drehte sich herum. Mit langsamen Schritten lief sie zurück zu dem Hügel, auf dem Birte sie zuerst gesehen hatte.

    „Alina!", rief Birte.

    Sie schrie es beinahe.

    Das dumpfe Grollen des Donners war die Antwort. Birte erhob sich.

    Im selben Moment sah sie, wie Alina den Hügel erreichte. Ihre Gestalt wurde transparent und wirkte im nächsten Augenblick wie eine schwache, unscharfe Projektion. Aus dem Nichts heraus schoss ein greller, blauweißer Blitz dicht vor Birtes Fußspitzen.

    Alinas Gestalt verblasste zur Gänze.

    Regen setzte ein, und innerhalb von wenigen Augenblicken klebte Birte das Haar am Kopf.

    Reglos stand sie da und blickte zu jener Stelle an der Alina verschwunden war.

    Es wird nie aufhören!, dachte sie voller Verzweiflung. Nie …

    2

    Es war bereits Abend, als wir die Lichter Hamburgs in der Dämmerung sahen. Wie ein Spiegelbild des Sternenmeeres. Tom saß am Steuer des Volvo, und ich kämpfte mit meiner Müdigkeit. Ein wunderbares Wochenende an der Ostsee lag hinter uns. Morgen früh erwartete uns beide wieder unser Job als Reporter der HAMBURG EXPRESS NACHRICHTEN. Ein paar Tage hatten wir in der Nähe von Timmendorf ausgespannt, die unvergleichliche Landschaft und das Meer genossen.

    Und unsere Liebe.

    Tom Broland war Mitte dreißig, hochgewachsen und dunkelhaarig. Und der Blick seiner graugrünen Augen hatte immer etwas Geheimnisvolles an sich. Ich verband diese Augenfarbe immer mit der Weite des Meeres, mit dem Glitzern der Sonnenstrahlen auf der Wasseroberfläche und dem Geruch von Seetang und Salz.

    Tom war Reporter einer großen Nachrichtenagentur gewesen, bevor er bei den NACHRICHTEN angeheuert hatte. Lange Jahre hatte er als Korrespondent in Übersee verbracht – vor allem in Asien.

    Für ihn war eine Stelle bei den HAMBURG EXPRESS NACHRICHTEN einer Boulevardzeitung! – eigentlich ein beruflicher Abstieg. Ich hatte mich lange gefragt, wie es dazu hatte kommen können. Besonders redselig war Tom nicht, was seine Vergangenheit anging. Aber inzwischen wusste ich, dass das Ende seiner Korrespondenten-Karriere mit einem mehrmonatigem Aufenthalt im Dschungel Südostasiens zusammenhing. In dem geheimnisvollen Tempel von Pa Tam Ran – irgendwo im Dreiländereck Thailand-Kambodscha-Laos gelegen, hatte er die besonderen Konzentrationstechniken der dortigen Mönche kennengelernt. Seit frühester Jugend hatte er unter seltsamen Träumen gelitten, die sich nun als Bilder aus früheren Leben entpuppten, zu denen Tom einen bewussten Zugang gewann. Erinnerungen an vergangene Leben waren für ihn mittlerweile selbstverständlich.

    Kein Wunder, dass er über eine besondere Sensibilität verfügte, was übersinnliche Phänomene und dergleichen anging. Nie wäre er bei aller Skepsis zu einem vorschnellen Urteil auf diesem Gebiet gekommen.

    Und so hatte ich ihm schließlich auch anvertraut, dass ich über eine leichte seherische Gabe verfügte, die ich vermutlich von meiner verstorbenen Mutter geerbt hatte. Außer meiner Großtante Elisabeth Düpree, die mich auf diese Gabe aufmerksam gemacht hatte, gab es niemanden sonst, der davon wusste.

    Ein Beweis des unendlichen Vertrauens, das ich Tom Broland gegenüber empfand.

    Mein Name ist übrigens Sandra Düpree. Eins können Sie mir jedenfalls glauben: Das Übernatürliche spielte bei uns schon immer eine besondere Rolle. In meinem Fall war es Fluch und Gabe zugleich.

    „Ich liebe dich, Tom", sagte ich plötzlich in die Stille hinein, während wir über eine mehrspurige Stadtautobahn direkt in das vor uns liegende Lichtermeer der Riesenstadt Hamburg hineinfuhren.

    Ich sah ihn an.

    Er blickte kurz zu mir hinüber.

    „Ich liebe dich auch", sagte er und lächelte.

    „Ich dachte gerade daran, wie vertraut du mir bereits bist. Ich zuckte die Achseln und seufzte. „Es ist geradezu unheimlich.

    „Findest du?"

    „Ja."

    „Sandra, wenn sich zwei verwandte Seelen finden, dann ist das nicht immer eine Frage der Zeit."

    „Vielleicht hast du recht." Ich machte eine Pause. Ich war hundemüde. Die Fahrt, bei der wir uns alle paar Stunden am Steuer abgelöst hatten, war sehr anstrengend gewesen. Aber ich war auch glücklich. Eine regelrechte Welle positiver Empfindungen durchströmte mich.

    Ich hätte die ganze Welt in diesem Augenblick umarmen können.

    „Wusstest du, dass ich außer mit meiner Großtante noch nie mit jemandem über meine Gabe gesprochen habe?", fragte ich dann.

    „Ich glaube, du erwähntest es mal", sagte er.

    „Es ist ein Beweis meines Vertrauens", sagte ich.

    „Ich weiß."

    „Tom, ich fühle mich dir so nah."

    „Sandra!"

    „Ich möchte nicht, dass es jemals anders wird zwischen uns, Tom!"

    „Das möchte ich auch nicht!"

    Ich berührte ihn leicht am Ellbogen. Ich hätte ihn in dieser Sekunde gerne umarmt, mich an ihn geschmiegt und ihn voller Leidenschaft geküsst. Aber leider musste wir in diesem Moment den Erfordernissen des Straßenverkehrs einen gewissen Tribut zollen.

    3

    Tom brachte mich nach Hause. Zu Hause – das war die alte viktorianische Villa meiner Großtante Elisabeth Düpree, die von mir einfach nur Tante Elisabeth genannt wurde. Tom fuhr seinen Volvo in die Einfahrt der am Stadtrand gelegenen Villa. Wir küssten uns leidenschaftlich. Seine Hand strich mir über das Haar, und ich spürte ein eigentümliches Kribbeln in der Bauchgegend.

    „Es ist spät, sagte ich dann. „Morgen werde ich an meinem Schreibtisch einschlafen.

    „Wäre das so schlimm, Sandra?"

    „Unglücklicherweise haben wir bei den NACHRICHTEN ja ein Großraumbüro. Da kann man nie sicher sein, dass der Chefredakteur nicht gerade zuschaut, wenn man sich eine Auszeit nimmt!"

    Tom hob die Augenbrauen.

    In seinen Augen blitzte es schelmisch.

    „Hast du denn morgen nicht zufällig etwas im Archiv zu tun?"

    Wir mussten beide lachen.

    Dann stiegen wir aus.

    Tom ging zum Kofferraum und holte mir meine Reisetasche heraus. Es war das erste Mal seit langem gewesen, dass ich verreiste, ohne meinen Laptop mitgenommen zu haben, um einen Artikel über meinen Aufenthalt zu schreiben. Ein ganz ungewohntes Gefühl.

    Ich nahm ihm die Tasche aus der Hand, setzte sie auf dem Boden ab und schlang noch einmal meine Arme um seinen Hals.

    „Bis morgen", hauchte ich ihm ins Ohr.

    „Bis morgen, Sandra!"

    4

    Ich steckte den Schlüssel in das Schloss der Haustür und drehte ihn herum. Bevor ich die Tür öffnete, drehte ich mich kurz herum und winkte Tom zu, dessen Volvo gerade die Straße entlangfuhr. Ich hoffte, dass er mich noch gesehen hatte. Dann ging ich in die Villa.

    Es war bereits nach Mitternacht, und es war durchaus möglich, dass Tante Elisabeth schon schlief. In dem Fall wollte ich sie nach Möglichkeit nicht aufwecken, denn sie hatte ohnehin Schwierigkeiten einzuschlafen.

    Genauso gut war es allerdings möglich, dass sie noch immer über dicken, von einer feinen Staubschicht bedeckten Folianten gebeugt in der Bibliothek saß, völlig vertieft in ihre okkultistischen Studien. Tante Elisabeth war nämlich eine Expertin auf diesem Gebiet. Und ihre Villa glich einer Mischung aus Museum und Bibliothek, in dem sich alle nur erdenklichen Bücher, Geheimschriften und Presseartikel befanden, die sich mit unerklärlichen Phänomenen beschäftigten. Tante Elisabeth war dabei keine leichtgläubige alte Dame, die in ihren späten Jahren etwas wunderlich geworden war. Ihr war wohl bewusst, dass sich im Bereich des Okkultismus und der Parapsychologie überwiegend Scharlatane tummelten, die nichts weiter im Sinn hatten, als Aufmerksamkeit zu erregen und Ahnungslosen möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen. Aber es gab einen Rest an Geschehnissen, für die es mit den Methoden der modernen Wissenschaft keine hinreichende Erklärung gab. Bis heute zumindest. Tante Elisabeth hatte sich ganz der Aufgabe gewidmet, diese Fälle zu dokumentieren. So war ihre Sammlung zu einem der größten Privatarchive auf diesem Gebiet in ganz Europa geworden.

    Nächtelang saß sie oft in der Bibliothek, wo sich allerdings nur der wichtigste Teil

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