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Sara will einen Papa: Sophienlust - Die nächste Generation 93 – Familienroman
Sara will einen Papa: Sophienlust - Die nächste Generation 93 – Familienroman
Sara will einen Papa: Sophienlust - Die nächste Generation 93 – Familienroman
eBook137 Seiten2 Stunden

Sara will einen Papa: Sophienlust - Die nächste Generation 93 – Familienroman

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Über dieses E-Book

In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie wird die von allen bewunderte Denise Schoenecker als Leiterin des Kinderheims noch weiter in den Mittelpunkt gerückt.
Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.

Sara hopste über den Rasen des Kindergartens ›Sonnenküken‹. Dort drüben auf der Bank saß Oliver und passte auf, dass alle Kinder einträchtig spielten und sich nicht stritten oder Unfug machten, wie zum Beispiel Timo, der Luise einen Becher Sand über den Kopf geschüttet hatte. Luise hatte ein Riesengeschrei gemacht und Timo war weggerannt, gestolpert und hatte sich die Knie aufgeschlagen. Das war ein Theater gewesen. Aber jetzt waren alle wieder friedlich. Sara pflückte ein Gänseblümchen ab und eilte zu Oliver. »Guck mal Oli«, rief sie, ganz außer Atem. »Was ich gefunden habe.« Sie hielt ihm das Blümchen hin. Oliver lächelte. »Das ist sehr schön. Sollen wir es ins Wasser stellen?«, fragte er. »Nein.« Sara schüttelte den Kopf. »Es ist für die Mama. Es ist doch bald Abholzeit, hat Kirsten gesagt.« »Da hat sie recht«, bestätigte Oliver.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum15. Aug. 2023
ISBN9783989362437
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    Buchvorschau

    Sara will einen Papa - Simone Aigner

    Sophienlust - Die nächste Generation

    – 93 –

    Sara will einen Papa

    Unveröffentlichter Roman

    Simone Aigner

    Sara hopste über den Rasen des Kindergartens ›Sonnenküken‹. Dort drüben auf der Bank saß Oliver und passte auf, dass alle Kinder einträchtig spielten und sich nicht stritten oder Unfug machten, wie zum Beispiel Timo, der Luise einen Becher Sand über den Kopf geschüttet hatte. Luise hatte ein Riesengeschrei gemacht und Timo war weggerannt, gestolpert und hatte sich die Knie aufgeschlagen. Das war ein Theater gewesen. Aber jetzt waren alle wieder friedlich. Sara pflückte ein Gänseblümchen ab und eilte zu Oliver.

    »Guck mal Oli«, rief sie, ganz außer Atem. »Was ich gefunden habe.« Sie hielt ihm das Blümchen hin. Oliver lächelte.

    »Das ist sehr schön. Sollen wir es ins Wasser stellen?«, fragte er.

    »Nein.« Sara schüttelte den Kopf. »Es ist für die Mama. Es ist doch bald Abholzeit, hat Kirsten gesagt.«

    »Da hat sie recht«, bestätigte Oliver. Sara kletterte auf die Bank und setzte sich dicht neben ihn.

    »Oli?« Sie drückte ihren Kopf an seinen Arm. »Magst du der Mama die Blume geben?«, bat sie.

    »Ich?« Erstaunt sah er zu ihr hinunter. »Das ist doch dein Geschenk für sie.«

    »Ich mag aber, dass du das machst«, beharrte Sara.

    »Die Mama freut sich viel mehr, wenn du ihr das Blümchen gibst«, sagte Oliver.

    »Nö«, behauptete Sara und begann, mit den Beinen zu baumeln. »Die Mama mag dich nämlich ganz doll und wenn du ihr was schenkst, mag sie dich bestimmt noch viel lieber. Außerdem mag ich, dass du zu meinem Geburtstag kommst. Der ist auch bald.«

    Oliver strich der Kleinen flüchtig über den Arm.

    »Hallo Sara, mein Mäuschen«, hörte Sara die Stimme ihrer Mutter. Sie sah zur Pforte des Kindergartens. Eben kam die Mama den Weg entlang gehumpelt, auf zwei Krücken gestützt.

    »Bitte gib sie ihr«, wisperte Sara und versuchte, Oliver das Blümchen in die Hand zu drücken. Doch der hatte beide Hände jetzt locker zwischen die Knie gelegt, sodass das nicht möglich war. Sie war ziemlich enttäuscht. Aber noch war nicht alles verloren. Sie konnte der Mama die Blume geben und ihr sagen, dass sie von Oli war. Das war fast so, als hätte er es selbst getan.

    *

    »Hallo Oliver«, begrüßte Fiona Endres den Erzieher und blieb, auf ihre Gehhilfen gestützt, vor der Bank stehen. Sie lächelte ihn an.

    »Frau Endres, hallo. Wollen Sie sich setzen?«, bot Oliver an, stand auf und deutete auf seinen Platz.

    »Für einen Moment gerne«, stimmte Fiona zu. Von ihrer Wohnung bis zum Kindergarten war es nicht weit. Sie musste nur etwa fünfzig Meter die Straße entlanggehen und einmal um die Ecke. Das war auch mit dem verletzten Bein und den Krücken zu schaffen. Zudem wollte sie nicht ständig nur zu Hause herumsitzen.

    »Mit den Krücken ist das Laufen doch recht beschwerlich«, gab sie zu. »Ich hoffe aber, dass ich sie bald los bin.« Vorsichtig setzte sie sich und streckte das verletzte Bein von sich.

    »Was heißt das?«, erkundigte sich Oliver freundlich. »Steht eine weitere Operation an?«

    »Tatsächlich ja. Die Letzte hoffe ich, seit dem Unfall vor über einem Jahr. Wenn alles klappt, wie der Doktor es sich vorstellt, kann ich danach bald wieder richtig laufen«, berichtete Fiona.

    »Das wäre wirklich schön. Es ist schon unglaublich, wie schnell etwas schiefgehen kann«, sagte Oliver. »Es war ein Fahrradunfall, richtig?«

    »Gewissermaßen. Nur saß der Unfallverursacher auf dem Rad. Er hat mich wohl nicht gesehen und ist direkt auf mich zugefahren. Ich habe noch versucht, beiseite zu springen, und bin dabei auf einer Eisplatte ausgerutscht. Der Sturz hat sich gelohnt, sozusagen.« Sie seufzte.

    »Wann müssen Sie wieder in die Klinik?«, fragte Oliver.

    »Nächste Woche schon. Ich kann nicht sagen, dass ich mich darauf freue, aber ich wäre doch sehr froh, bald wieder ganz gesund zu sein«, erwiderte Fiona.

    »Das verstehe ich gut. Ich wünsche Ihnen jedenfalls das Beste«, sagte Oliver herzlich.

    »Vielen Dank.« Sie lächelte zu ihm auf. Oliver war ein großer, kräftiger Mann mit kleinem Bauchansatz und rotbraunen lockigen Haaren. Zudem trug er einen gepflegten kurz geschnittenen Vollbart. Sein Alter konnte sie schlecht einschätzen, doch er mochte auf die Vierzig zugehen.

    Er wirkt wie ein gemütlicher Bär, dachte Fiona. Oliver war ihr durchaus sehr sympathisch, mehr aber auch nicht. Er stand noch immer neben der Bank. Eigentlich hätte er sich auch wieder setzen können. Es war genug Platz.

    »Sara wohnt in der Zeit wieder im Kinderheim Sophienlust?«, fragte Oliver.

    »Ja, wie jedes Mal, wenn ich in die Klinik muss. Es gefällt ihr dort sehr gut«, bestätigte Fiona.

    »Mama«, meldete sich Sara zu Wort und reckte ihr das Blümchen entgegen. »Das ist für dich von Oli.«

    »Oh, Dankeschön.« Mit einem pflichtgemäßen Lächeln nahm Fiona ihrer Tochter die kleine Blume ab und tauschte einen raschen Blick mit dem Erzieher. In dessen Mundwinkeln saß der Anflug eines Schmunzelns.

    »Schätzchen, ich habe mich jetzt genug ausgeruht. Sei so lieb und hole deinen Rucksack, damit wir nach Hause gehen können«, sagte Fiona zu der Kleinen. Artig nickte Sara und sprang davon. Fiona lehnte die Krücken an die Bank und versuchte die Blume am Knopfloch ihrer Bluse festzustecken. Da sie sich für den Heimweg auch wieder auf die Gehhilfe stützen musste, konnte sie sie nicht in der Hand halten.

    »Es tut mir leid, Oliver, dass Sara immer wieder Verkupplungsversuche startet«, entschuldigte sie sich betreten. Oliver grinste und setzte sich nun doch wieder auf die Bank.

    »Machen Sie sich keine Gedanken. Ich mache mir auch keine«, versicherte er.

    »Sie wünscht sich unbedingt einen Papa«, fühlte sie Fiona verpflichtet, Oliver den Grund für Saras Verhalten zu erklären.

    »Ich weiß. Das hat sie mir erzählt und ihren Freunden auch«, sagte der Erzieher und lächelte noch immer.

    »Ja. Es ist nur so, sie ist sehr aktiv auf der Suche und das ist mir wahrhaft unangenehm. Sie hat vor ein paar Wochen unseren alleinstehenden Nachbarn über den Gartenzaun angesprochen, ob er nicht ihr Papa sein wollte. Herr Kohler hat ihr erklärt, er wäre schon zu alt dafür. Daraufhin hat sie den Postboten gefragt, ob er das übernehmen könnte, weil sie einen Papa bräuchte. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie peinlich mir das ist. Natürlich habe ich mit ihr darüber geredet, ich merke aber, es nützt nichts«, berichtete Fiona. Während sie sprach wurde ihr unangenehm warm. Stellte sie sich eben ein Armutszeugnis aus? Versagte sie in der Erziehung von Sara? Schließlich engagierte sich die Kleine zielstrebig weiter, bei der Suche nach einem Vater, obwohl sie ihr nachdrücklich gesagt hatte, sie sollte das unterlassen. War sie als Mutter ihrer Kleinen nicht genug? Oder ging es schlichtweg darum, dass alle Kinder, die Sara kannte, sowohl eine Mutter als auch einen Vater hatten? Vielleicht fühlte sie sich als Außenseiterin, ohne Papa.

    Sara kam aus der zweiflügeligen Tür des Kindergartens. Ihr Rucksack saß ordentlich auf ihrem Rücken. Sie hüpfte strahlend auf sie zu.

    »Mama, ich mag Oli zu meinem Geburtstag einladen«, sagte sie, kaum, dass sie bei ihnen war.

    »Wir müssen deinen Geburtstag nachfeiern, Mäuschen, das weißt du doch«, wich Fiona aus. Sara nickte ernsthaft.

    »Ich weiß doch. Wegen dem Krankenhaus. Aber das ist nicht soo schlimm, wenn Oli dann auch kommen darf«, versicherte Sara und sah erwartungsvoll zwischen ihrer Mutter und dem Erzieher hin und her.

    »Wir werden sehen«, sagte Fiona. Jetzt nur keine Diskussion, die in Trotz und Tränen endete. Auf die Krücken gestützt erhob sie sich vorsichtig. »Auf Wiedersehen Oliver«, verabschiedete sie sich.

    »Tschüs Oli«, rief Sara und winkte ihm zu, während sie bereits los eilte, Richtung Gartentür.

    »Tschüs«, sagte auch Oliver und lächelte.

    *

    »Freust du dich über die Blume?«, erkundigte Sara sich, während sie den Gehweg entlangliefen.

    »Ja, meine Kleine. Sie ist sehr hübsch. Daheim stellen wir sie ins Wasser.« Fiona warf einen Blick zu dem Knopfloch, in dem das Gänseblümchen steckte. Es sah schon ein wenig kümmerlich aus. Sie sah dem Gesichtchen ihrer Tochter an, dass Sara sie ihre kleine List durchschaut wusste. Sie musste unbedingt noch einmal mit ihrem Töchterchen über deren Bemühungen reden. Es ging einfach nicht, dass Sara immer wieder aktiv nach einem Vater suchte, auch wenn ihr klar war, dass die Kleine sich keine weitergehenden Gedanken machte.

    »Sie ist von Oli für dich. Weil er dich sehr mag«, versicherte Sara, als wüsste sie, was die Mutter beschäftigte und hüpfte ein paar Schritte.

    »Mäuschen, ich weiß, dass du dir einen Papa wünschst«, begann sie das Gespräch, das sie eigentlich gar nicht erneut führen wollte, schon gleich nicht, während sie auf die Krücken gestützt die Straße entlang humpelte. »Aber eigentlich brauchen wir doch gar keinen Papa, oder? Wir kommen doch prima zu zweit zurecht«, sprach sie weiter und hoffte auf eine Zustimmung von Sara, von der ihr klar war, die würde sie nicht bekommen.

    »Doch brauchen wir einen«, widersprach die Kleine sofort. »Und Oli passt ganz prima. Ich mag ihn doll und er kennt viele schöne Spiele und gut vorlesen kann er auch.«

    »Das mag ja alles sein. Aber er kann dir im Kindergarten vorlesen und ihr könnt dort zusammenspielen«, hielt Fiona dagegen. Sara blieb stehen und sah mit nahezu versteinertem Gesichtchen zu ihrer Mutter hoch. Widerstrebend verhielt auch Fiona im Laufen.

    »Du magst Oli also auch nicht? Genauso wie Herrn Kohler nicht und wie den Postboten nicht?«, fragte sie und sah sie an, als hätte sie sich einer üblen Verfehlung schuldig gemacht. Unangenehmerweise fühlte sie sich tatsächlich augenblicklich schuldbewusst.

    »Ich mag Oli durchaus, unser Nachbar Herr Kohler ist auch sehr nett und der Postbote sowieso. Deswegen wird aber keiner von den Dreien dein Papa werden.« Allmählich wurde sie ungehalten.

    »Das ist ganz gemein von dir!« Sara stampfte mit dem Fuß auf und im selben Moment stürzten Tränen über ihr kleines Gesicht.

    »Sara, Kleines. Jetzt beruhige dich. Wir gehen nach Hause. Ich habe Nudelsuppe für uns gekocht.«

    »Ich mag die dumme Suppe nicht«, schluchzte Sara laut. Auf der Straßenseite gegenüber lief Frau Gruber. Sie war Mitte fünfzig und die Plaudertasche des Wohngebietes. Natürlich sah sie sehr aufmerksam zu ihnen herüber. Immerhin grüßte sie verhalten und sie

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