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Jules Verne – Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg (6): Gefahr für Eden 2
Jules Verne – Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg (6): Gefahr für Eden 2
Jules Verne – Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg (6): Gefahr für Eden 2
eBook144 Seiten1 Stunde

Jules Verne – Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg (6): Gefahr für Eden 2

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Über dieses E-Book

Kaum von ihrer dramatischen Expedition in das Nordpolarmeer zurückgekehrt, wird auf Aaron Fogg in einem New Yorker Hotel ein Mordanschlag verübt. Phileas Fogg zeigt sich besorgt, doch sein Bruder ist offenbar nicht gewillt, über den Vorfall zu reden. Es kommt zu einem Streit zwischen den Brüdern, nach dem Aaron nicht nur das Hotel, sondern am nächsten Tag auch die Stadt verlässt. Er ahnt jedoch nicht, dass sich Phileas Fogg in Begleitung seiner Frau Aouda und ihrem gemeinsamen Diener Passepartout bereits an seine Fersen geheftet hat.
Auf einer dramatischen Zugreise wird deutlich, dass Aaron vor jemandem auf der Flucht ist. Nachdem die Situation im Zug eskaliert, ist plötzlich nichts mehr, wie es war. Die Gebrüder Fogg und ihre Begleiter landen in Eden 2, einer Forschungsstation mitten in der Wüste von Arizona. Doch auch dort ist längst nicht alles so, wie es scheint, und die Brüder werden erneut mit einem raffinierten Gegner konfrontiert, der aus dem Verborgenen heraus zuschlägt.
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum17. Aug. 2020
ISBN9783962823498
Jules Verne – Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg (6): Gefahr für Eden 2

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    Buchvorschau

    Jules Verne – Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg (6) - Marc Freund

    - 1 -

    Es klopfte leise an die Tür.

    „Wer ist da?"

    „Der Zimmerkellner, Sir", kam es von der anderen Seite zurück.

    Aaron Fogg trocknete sich das vom Rasieren noch nasse Gesicht im Handtuch ab, zog den Gürtel seines Bademantels fester und öffnete die Zimmertür.

    Der Kellner, tadellos in gestreifter Livree gekleidet, deutete eine Verbeugung an. „Wo darf ich den Champagner hinstellen, Sir?"

    Der Schwarzhaarige deutete in das geräumige Zimmer hinein. „Stellen Sie ihn auf den Couchtisch."

    „Sehr wohl, Sir", antwortete der Kellner, der einen mit Eis gefüllten Kübel trug, aus dem der lange Hals einer Flasche ragte. Er trat würdevoll an dem Gast vorbei ins Zimmer, während die Tür hinter ihm zu schwang und ins Schloss fiel.

    Der Kellner stellte den Kübel ab, drehte sich jedoch nicht um. Er blieb wie angewurzelt stehen und kehrte dem Zimmergast den Rücken zu.

    „Haben Sie sonst noch einen Wunsch, Sir?"

    Aaron Fogg warf das Handtuch beiseite und schlüpfte in ein frisches Hemd. „Nein, besten Dank."

    Fogg wandte sich wieder ab in Richtung des integrierten Badezimmers, als sein Blick auf einen schmalen Wandspiegel fiel. Darin erkannte er, wie der Kellner einen anderen Gegenstand als die Flasche aus dem Eiskübel zog und sich damit umdrehte.

    Ein langes Messer blitzte in der Hand des Mannes auf.

    Damit jagte er in der nächsten Sekunde auf leisen Sohlen heran.

    Aaron Fogg, das Hemd noch nicht einmal geschlossen, tat das Einzige, was ihm in der Enge des Raumes noch möglich war: er ließ sich kurzerhand fallen.

    Über sich nahm er eine hastige Bewegung wahr. Der Arm mit dem Messer sauste nach unten und verfehlte sein Ziel nur knapp.

    Der Zimmerkellner stieß einen wütenden Laut aus und versuchte, sofort nachzusetzen.

    Aaron trat nach ihm, ziellos und unkontrolliert. Dennoch traf er das Schienbein seines Angreifers. Der Mann stöhnte auf.

    Der Gast aus Zimmer 217 robbte rückwärts über den Dielenboden, bis er mit dem Rücken gegen die Zimmertür stieß.

    Dann war der Angreifer wieder heran. Ein entschlossener Ausdruck lag auf seinem Gesicht. Das Messer blitzte auf und sauste erneut hinunter.

    Es kollidierte mit dem Regenschirm, den Aaron aus einem Reflex heraus aus dem Ständer neben der Tür gerissen hatte.

    Die scharfe Klinge verfing sich darin und schlitzte die Bespannung mit einem hellen Geräusch auf.

    Der Schirm wurde Aaron Fogg aus der Hand gerissen und flog ins Innere des Zimmers.

    „Was wollen Sie von mir?, presste Fogg heraus. „Und wer zum Teufel sind Sie?

    „Kannst du dir nicht denken, wer mich schickt?", antwortete der Kellner mit einem hämischen Grinsen. Er hatte sein Gesicht in der Gewissheit verzogen, ganz kurz vor seinem Erfolg zu stehen.

    „Doch, das kann ich", flüsterte der Mann am Boden. Ein dunkler Schatten legte sich über seinen Blick.

    Der Angreifer stand breitbeinig über ihm. Aaron Fogg spürte die Tür in seinem Rücken. Langsam und mühsam stemmte er sich in die Höhe, tastete sich an dem Holz entlang und bekam den Griff zu fassen.

    Der Mann mit dem Messer schüttelte den Kopf. „Denk‘ nicht mal dran, du Lump." Mit einer blitzschnellen Bewegung hatte er sein Opfer gepackt, zog ihn zu sich heran und schleuderte ihn in den Raum hinein.

    Aaron Fogg schrie auf, verlor das Gleichgewicht und schlug der Länge nach hin.

    Der falsche Zimmerkellner lachte schadenfroh auf. Er hob die Hand mit dem Messer und wollte sich gerade auf sein Opfer stürzen, als die Tür aufflog und ihm hart in den Rücken schlug.

    „Was zum Teufel …?"

    Der Kerl fuhr herum und erkannte einen Schatten in der Türöffnung, der sich sofort auf ihn stürzte.

    Der Kellner reckte das Messer hoch und richtete es auf seinen Gegner, als er plötzlich von der ausladenden Krone eines Garderobenständers unsanft vor die Brust gestoßen wurde.

    Der Mann mit dem Messer schrie auf, taumelte rückwärts und stolperte über die Beine von Aaron Fogg, der gerade dabei gewesen war, sich aufzurichten.

    Der andere setzte sofort nach. Er hastete in das Hotelzimmer, holte mit dem Garderobenständer aus und traf den Messermann in dem Moment, als dieser aus der Hocke heraus auf seinen neuen Gegner zuspringen wollte.

    Ein klatschendes Geräusch war zu hören. Der Schlag war mit voller Wucht geführt worden und gestaltete sich als ein Volltreffer.

    Der falsche Kellner vollführte einen Rückwärtssalto und blieb für einen Moment auf dem Rücken liegen, wo er leise vor sich hin stöhnte.

    „Passepartout, entfuhr es Aaron Fogg, „was um alles in der Welt machen Sie hier?

    Der französische Diener zuckte mit den Schultern. „Madame Fogg bat mich, Sie zu fragen, ob Sie morgen Früh das Frühstück an unserem Tisch einnehmen möchten. Ich kam also her und wollte gerade an Ihre Tür klopfen, als ich den fürchterlichen Tumult dahinter wahrnahm. Ich dachte mir gleich, dass Sie sich in Schwierigkeiten befinden könnten. Aber mit so etwas habe ich nicht gerechnet." Der schlaksige Franzose blickte demonstrativ auf den Boden, wo der falsche Kellner noch immer halb bei Bewusstsein lag.

    „Eine kleine Meinungsverschiedenheit", räumte Aaron Fogg lächelnd ein.

    Passepartout zog die rechte Augenbraue hoch. „Ich hoffe, Sie haben dem unverschämten Kerl nicht auch noch Trinkgeld gegeben, Sir."

    Fogg erwiderte nichts.

    Der Diener seines jüngeren Bruders hatte die Situation allerdings bereits erfasst, auch wenn er weit davon entfernt war, die Hintergründe des Angriffs zu erkennen.

    „Ein alter Bekannter von Ihnen, Sir?"

    Der ältere der Foggs schüttelte den Kopf. „Ich habe den Mann noch nie zuvor in meinem Leben gesehen."

    Passepartout nickte und trat mit entschlossenem Gesicht an dem Engländer vorbei. „Dann wollen wir doch mal sehen, ob unser buntes Vögelchen nicht vielleicht gewillt ist, ein wenig für uns zu singen."

    Der Franzose gelangte zum Couchtisch und griff nach dem Eiskübel. Er nahm die Flasche heraus, behielt sie in der rechten Hand und schüttete den Inhalt des Zinkeimers über dem Fremden aus.

    Eiswasser ging über dem Mann nieder, gefolgt von Eiswürfeln, die ihm mit klickenden Geräuschen auf die Stirn prasselten.

    Der falsche Kellner kam zu sich und vollführte eine abwehrende Handbewegung, so als wolle er einen Schwarm Insekten verscheuchen. Mit einem prustenden Geräusch kam er in die Höhe, setzte sich auf.

    „Siehe da, bemerkte Passepartout spöttisch, während er die schwere Champagnerflasche über dem Kopf des Mannes kreisen ließ, „unser Vogel kommt langsam wieder zu sich. Dann erzähle uns mal, aus welchem Nest du geflattert bist.

    „Darf ich … aufstehen?", krächzte der Mann.

    Passepartout trat einen Schritt zur Seite. „Aber nur, wenn Sie hübsch artig sind. Nicht so, wie gerade eben."

    Aaron Fogg gesellte sich zu dem Franzosen. Gemeinsam blickten sie auf den Mann in der nassen Livree, der sich nun langsam aufrichtete.

    „Nun?", fragte Passepartout, als sie sich direkt gegenüberstanden.

    „Nun was?"

    „Was haben Sie hier zu suchen?, hakte der Diener nach. „Und was wollten Sie von Monsieur Fogg?

    „Ich will es mal so sagen", erwiderte der Mann und blickte dabei nachdenklich gegen die Decke. Dann, ohne jegliche Vorankündigung, wirbelte er auf der Stelle herum.

    Passepartouts linke Hand schoss nach vorne und bekam ein Stück von der gestreiften Weste zu fassen.

    Stoff knirschte und riss mit einem derben Ruck.

    Der falsche Kellner rannte aus dem Zimmer und in den Korridor hinaus.

    Passepartout jagte ihm nach, den langen Flur entlang in Richtung des Treppenhauses, das offensichtlich das Ziel des Fremden war.

    Der Franzose holte schnell auf, als sich plötzlich eine der Türen öffnete und ihm den Weg versperrte.

    Passepartout, in vollem Lauf, konnte nicht rechtzeitig abbremsen und schlug gegen das Türblatt.

    Dahinter war ein erschrockener Aufschrei zu hören. Jemand ging mit einem seltsam rauschenden Geräusch zu Boden.

    Passepartout stolperte, konnte sich jedoch im letzten Moment am Türgriff festhalten, an dem er sich entlanghangelte, auf die andere Seite des Korridors.

    Der französische Diener hörte gerade noch, wie sich hastige Schritte durch das Treppenhaus entfernten. Irgendwo im Hotel schlug eine Tür zu.

    „Würden Sie wohl die Freundlichkeit besitzen, um mir aufzuhelfen?", erreichte ihn eine Stimme vom Boden des Korridors.

    Passepartouts Augen weiteten sich vor Überraschung, als er inmitten des Gewirrs aus Unterröcken und dem Überrock eines zart violetten Kleides eine zarte Frauengestalt erkannte.

    „Oh, mon dieu", stieß er aus und beugte sich sofort nach unten. Er reichte der Dame seinen Ellenbogen, an dem sich die Frau festklammerte und sich von ihm in die Höhe ziehen ließ.

    „Verzeihung, Madame. Ich bitte tausendmal um Entschuldigung. Ich bin untröstlich."

    Die Dame ließ ihn los, ordnete ihre Kleider und strich sie glatt, wobei sie dem hochgewachsenen Mann immer wieder argwöhnische Blicke zuwarf. Zwischen ihren feinen dunklen Augenbrauen zeigte sich eine ausgeprägte Zornesfalte.

    „Was fällt Ihnen eigentlich ein, durch das Hotel zu rennen, als ob Sie einen Wettlauf gewinnen wollten? Hatten Sie es so eilig, zur Dame Ihres Herzens zu gelangen?"

    „Wie?", machte Passepartout. Dann fiel sein Blick auf die Champagnerflasche, die er noch immer in der Hand hielt.

    „Oh, nein, das ist eine lange Geschichte. Ich wollte nur …"

    Er brach ab.

    „Was wollten Sie?", fragte sie.

    Er streckte seine Hand mit der Flasche vor. „Die ist für Sie. Quasi als Wiedergutmachung. Wenn Sie sie denn annehmen wollen."

    Die junge Frau mit den schwarzen Locken und dem zarten Gesicht blickte auf die Flasche, als ob sie noch nie einen derartigen Gegenstand gesehen hätte.

    „Ich trinke keinen Alkohol, erwiderte sie. „Und zudem: Was glauben Sie, was mit dieser Flasche geschieht, oder vielmehr mit ihrem Inhalt, wenn ich sie jetzt öffnete?

    Passepartout errötete und ließ den Champagner hinter seinem Rücken verschwinden. „Sie haben natürlich vollkommen recht. Mein Verhalten Ihnen gegenüber ist absolut töricht, Madame. Bitte verzeihen Sie nochmals. Ich denke, es wird das Beste sein, wenn ich mich jetzt empfehle."

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