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Jules Verne – Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg (1): Die schwarze Perle des Verderbens
Jules Verne – Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg (1): Die schwarze Perle des Verderbens
Jules Verne – Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg (1): Die schwarze Perle des Verderbens
eBook145 Seiten1 Stunde

Jules Verne – Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg (1): Die schwarze Perle des Verderbens

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Über dieses E-Book

Viele träumten schon den großen Traum vom Fliegen. So auch die Brüder Quimby aus Texas, die in Paris das Luftschiff Ikarus bauen lassen. Von Frankreich aus begibt es sich auf seine Jungfernfahrt nach New York. Mit an Bord befinden sich auch der Abenteurer Phileas Fogg, seine Frau Aouda und ihr gemeinsamer Diener Passepartout. Zunächst sieht alles nach einer reibungslosen Fahrt aus, doch schon bald werfen entsetzliche Ereignisse ihre Schatten voraus. An Bord ist offensichtlich nicht jeder, der er vorgibt zu sein. Die Geschehnisse beginnnen zu eskalieren, als eine Leiche gefunden wird, in deren Besitz sich eine geheimnisvolle schwarze Perle befand. Diese ist seitdem spurlos verchwunden. Noch während sich Phileas Fogg in die Ermittlungen einschaltet, ertönt aus dem Maschinenraum ein Alarmschrei. Die Ikarus treibt kurz darauf manövrierunfähig einem ungewissen Schicksal entgegen. Und für die Passagiere an Bord beginnt der Kampf um das nackte Überleben.
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum20. Dez. 2017
ISBN9783962821302
Jules Verne – Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg (1): Die schwarze Perle des Verderbens

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    Buchvorschau

    Jules Verne – Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg (1) - Marc Freund

    - 1 -

    Phileas Fogg starrte auf den kleinen Gegenstand in seiner rechten Handfläche, während die Welt um ihn herum aufhörte zu existieren.

    Zumindest für eine gewisse Zeitspanne.

    Wer war Fogg? War er noch der Abenteurer und Weltenbummler, der es vollbracht hatte, in achtzig Tagen um die Welt zu reisen?

    Nein. In diesem Augenblick, in dem er an einem der Fenster des vornehmen Londoner Reform Clubs stand, um das Ding in seiner Hand zu begutachten, wurde er auf das reduziert, was er einmal war. Und was noch immer in ihm steckte. Irgendwo, in den dunkelsten Tiefen seiner Seele verborgen.

    Er nahm keine Eindrücke mehr wahr, keine Bilder und keine Geräusche. Fogg war woanders. Seine Gedanken hatten sich verselbständigt und auf eine Reise begeben.

    Ein Ort im Norden der Insel. Weit oben. Abgelegen.

    Eine Stelle, an der das Schicksal entschieden hatte, zuzuschlagen.

    Und es hatte die Foggs unvorbereitet und mit voller Wucht getroffen.

    Sieben Minuten früher.

    Ein livrierter Butler bahnte sich mit einem silbernen Tablett einen Weg durch die Clubräume. Sein Gang war federnd, beinahe tänzelnd, aber doch stets von jener unauffällig vornehmen Art, wie sie eben nur englischen Dienstboten zu Eigen ist.

    Albert, so der Name des Mannes mit der hohen Stirn und dem durchgedrückten Kreuz, blieb vor einem der Clubsessel stehen, in dem sich dem ersten Blick nach zu urteilen eine ausgebreitete Zeitung befand, die von gepflegten Fingern gehalten wurde.

    Da es in diesem speziellen Lesezimmer so etwas wie reservierte Sitzplätze nicht gab, gehörte es zu Alberts Fertigkeiten, die Clubmitglieder anhand ihrer Finger zu erkennen und auf die Art und Weise, wie sie ihre Zeitung hielten.

    Der Dienstbote räusperte sich dezent.

    „Mister Fogg, Sir?"

    Der Angesprochene knickte die obere rechte Ecke seiner Lektüre um, eine australische Gazette mit gestrigem Datum.

    „Albert, was gibt es?", flüsterte der Zeitungsleser zurück.

    „Dies wurde soeben für Sie abgegeben, Sir", flüsterte der Mann in Livree, während er sich zu dem Herrn im Sessel herunterbeugte.

    Fogg warf einen Blick auf das schlichte, weiße Briefkuvert, das sich auf dem Tablett befand.

    „Was ist das?", fragte Fogg.

    „Nun, ich würde sagen, ein Briefkuvert, Sir."

    „Das sehe ich. Gut, ich ziehe die Frage zurück. Bitte lassen Sie den Brief hier, ich werde ihn später lesen. Oder wartet der Bote etwa draußen auf eine Antwort?"

    „Nein, Sir."

    Fogg nickte dem Angestellten zu. „Legen Sie ihn nur hierher, Albert. Besten Dank."

    Der Butler legte den Brief auf das kleine Tischchen, unter das Fogg seine mit Lackschuhen versehenen Füße gestellt hatte. Albert deutete eine Verbeugung an und entfernte sich genauso unauffällig, wie er gekommen war.

    Phileas Fogg las weiter in seiner Zeitung, stellte jedoch schnell fest, dass er sich nicht so recht auf den zu langatmig geratenen Artikel über das Leben in den Outbacks von Australien konzentrieren konnte.

    Er legte die Gazette beiseite, stützte seine Ellenbogen auf den Lehnen des Sessels ab und legte die Finger beider Hände sorgfältig gegeneinander. Sein Blick fixierte das weiße Kuvert, auf dem offenkundig sowohl die Daten des Empfängers als auch die des Absenders fehlten.

    Mehrere Minuten vergingen, bis Fogg sich vorbeugte und den Umschlag mit einer eleganten Handbewegung vom Tisch griff. Ein für genau solche Fälle bereitliegender Brieföffner sorgte für einen fein säuberlich geschnittenen Schlitz.

    Bereits beim Aufnehmen des Kuverts hatte sich Fogg über das ungleich verteilte Gewicht darin gewundert. Es hatte ihm niemand einen Brief geschrieben, sondern lediglich eine kurze Notiz beigefügt. Der hauptsächliche Inhalt des Kuverts war die Hälfte einer Münze. Es handelte sich um eine Sonderprägung, die auf der Vorderseite eine eingravierte Inschrift besaß, während auf der Rückseite die Hälfte eines Raubvogels abgebildet war – ein stattlicher Falke mit majestätischem Blick und scharfem Schnabel.

    Foggs Blick fiel auf die sauber durchtrennte Münze, und danach war nichts mehr wie es war.

    Ein imaginärer Blitz durchzuckte ihn und spaltete die Realität um ihn herum. Bilder tauchten aus dem Nichts vor seinem geistigen Auge auf. Bizarre Szenen wechselten einander ab, ohne dass es Fogg gelang, auch nur eine von ihnen festzuhalten, um sie näher zu betrachten. Dazu erfüllte ein unheimliches Rauschen seinen Kopf. Wie ein Sturm, der in seinem Innern heraufzog, ohne jegliche Vorwarnung.

    Immer schneller wechselten die phantastischen Bildfetzen, bis er spürte, dass ihm schwindlig wurde. Er musste aus dieser aberwitzigen Irrfahrt aussteigen.

    Jetzt!

    Fogg wandte den Blick von der Münze, schloss seine Finger fest darum und spannte seinen Körper. Für einen Moment schloss er seine Augen in höchster Konzentration.

    Die Bilder verblassten nach und nach, und auch das tosende Rauschen verschwand.

    Für die Dauer von mehreren Sekunden war Phileas Fogg unfähig, zu sprechen oder sich zu bewegen. Er war von etwas überrollt worden, von dem er keine Ahnung hatte, was es war.

    Nur eines stand bereits jetzt für ihn fest: Es war von immenser Wichtigkeit. In erster Linie für ihn, mit ziemlicher Sicherheit aber auch für jene, die ihm nahe standen.

    „Albert!", rief Fogg, ohne sich von der Stelle zu rühren.

    Er erntete eine Mixtur aus Geraschel von Zeitungen und bösen Blicken, die ihm die ehrwürdigen alten Herren aus ihren Sesseln heraus zuwarfen.

    „Albert!", wiederholte Fogg und setzte endlich wieder einen Fuß vor den anderen, als müsse er das Gehen erst wieder erlernen.

    Der Butler kam ihm dienstbeflissen entgegengeeilt.

    Fogg fing ihn an der Tür zur Eingangshalle ab.

    „Sir?"

    „Wer hat Ihnen das gegeben, Albert? Bitte antworten Sie schnell, es ist dringend."

    Der Livrierte hob fragend die Augenbrauen, als er antwortete. „Ein Gentleman brachte den Brief vor ein paar Minuten persönlich vorbei. Er verlangte ausdrücklich, dass ich ihn Mister Phileas Fogg und niemand anderem übergeben solle. Albert räusperte sich dezent und fügte hinzu: „Er gab mir im Übrigen ein reichliches Trinkgeld dafür. Eine Fünfpfundnote.

    „Ein Gentleman?, wiederholte Fogg. „Hat er seinen Namen genannt?

    „Bedaure, Sir, erklärte Albert, „ich fragte ihn zwar danach, aber er antwortete mir nicht.

    Wilde blickte zur Eingangstür hinüber, hinter der ein Portier in seiner gläsernen Loge saß.

    „Wie hat er ausgesehen? Ist ihm irgendetwas an ihm aufgefallen?"

    Alber zögerte einen Moment. Er hob den Kopf und blickte ziellos gegen die Decke, vermutlich um sich das Bild des Mannes in Erinnerung zu rufen.

    „Er war von normaler Statur. Vielleicht ein kleines Stück kleiner als Sie, Sir. Er trug einen tadellosen grauen Anzug und einen Zylinder. Er hatte buschige, graue Koteletten, Sir. Und ebensolche Augenbrauen. Ich schätze sein Alter auf etwa sechzig Jahre, Sir."

    Fogg ging in Gedanken die Personen durch, die er in seinem Leben bisher kennengelernt hatte und die diesem Erscheinungsbild annähernd entsprachen. Er kam zu zwei bis drei Ergebnissen, die er allerdings sofort wieder verwarf.

    Er ließ Albert stehen und eilte über den roten Läufer bis zur Eingangstür, die er im nächsten Augenblick aufriss.

    In seiner Abendgarderobe trat er auf die Straße, die um diese Zeit noch mäßig belebt war. Es war ein dunkler Dezemberabend, nur wenige Tage vor Weihnachten.

    Der Schnee fiel in dicken Flocken und verschleierte die Sicht. Die meisten Passanten hatten es eilig, zu ihrem Bestimmungsort zu gelangen.

    Wer auch immer der geheimnisvolle Besucher gewesen war, er hatte es vorgezogen, zu verschwinden.

    Fogg kehrte in den Reform Club zurück und klopfte sich den Schnee von den Schultern.

    Nachdenklich kehrte er zu seinem Platz im Lesesaal zurück, um das Kuvert an sich zu nehmen. Die halbe Münze hingegen verwahrte er in seiner rechten Hosentasche.

    Im Saal angekommen stellte Fogg fest, dass sowohl seine Zeitung als auch der Briefumschlag verschwunden waren.

    Er hastete erneut in die Halle hinaus und entdeckte Albert am Ende eines Korridors.

    Fogg hastete auf ihn zu.

    „Stimmt etwas nicht, Sir?"

    „Der Briefumschlag, gab Fogg hastig zurück. „Was ist damit passiert?

    Albert zog ein Bündel Papier unter seinem linken Arm hervor. „Verzeihung, Sir. Ich hatte angenommen, dass Sie Ihre Zeitung ausgelesen haben und wollte sie soeben zum Hausmeister geben."

    „Seit wann liest Mister Groanes Zeitungen?", fragte Fogg.

    „Er verbrennt sie, Sir", lautete Alberts Antwort.

    „Das Kuvert, fuhr Fogg fort. „Wo … ah, da ist es ja.

    Fogg zog den Briefumschlag zwischen zwei Zeitungen heraus. Um ein Haar hätte er vergessen, dass er beim Herausnehmen der Münze noch einen kleinen Notizzettel entdeckt hatte.

    Mit leicht zitternden Fingern öffnete Fogg das Kuvert. Der Zettel war noch da. Er nahm ihn heraus und drehte ihn in der Hand.

    Phileas Fogg verengte die Augen leicht zu Schlitzen, um das Geschriebene zu entziffern:

    Die Erinnerungen sterben nie.

    - 2 -

    Entgegen seinen sonstigen Gepflogenheiten nahm Phileas Fogg an diesem Abend keine Droschke, die ihn nach Hause brachte.

    Er ging zu Fuß. Er hatte das Bedürfnis, für einen Moment noch allein zu sein. Ein Spaziergang in der klirrenden Kälte würde ihm gut tun, dachte er. Doch dem war nicht so.

    Foggs Gedanken rasten und schienen sich doch immer nur in einer endlosen Schleife zu bewegen.

    Wer war der Mann, der ihm die halbe Münze hatte übergeben lassen? Und was hatte es damit auf sich?

    Fogg fand keine Antworten darauf, obwohl er sich sicher war, dass sich die Lösung in greifbarer Nähe vor ihm befand.

    Er zog den Kragen seines Mantels fester. Es hatte wieder zu schneien begonnen, und er war auf einen solchen Fußmarsch nicht

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