Viel Leid um Heimat und Liebe: Leni Behrendt Bestseller 59 – Liebesroman
Von Leni Behrendt
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Schon länger als eine Stunde wartete die schöne Frau in dem dürftigen Zimmer. Auch ein Mensch mit weniger großen Ansprüchen als diese elegante Weltdame hätte den Raum schauderhaft gefunden. Es war das billigste Zimmer in einem schlechtgeleiteten Hotel. Es mußte ihm noch viel schlechter gehen, als sie angenommen hatte, sonst würde er sich keinesfalls in dieses armselige Quartier verkrochen haben. Da mußte es ihr doch leichtfallen, ihn zurückzugewinnen; und er würde mit tausend Freuden in die Verhältnisse zurückkehren, in denen er noch vor einem halben Jahr gelebt hatte. Ihn von neuem bei sich haben, seine heißen Küsse trinken – das würde wieder Leben heißen! Nicht dieses Dahintrotten an der Seite des alternden Mannes, der ihr mit jedem Tage mehr auf die Nerven fiel. Wie anders war doch der andere – er, auf den sie hier in Ungeduld wartete! Wie sie ihn liebte, den kühlen blonden Recken, diesen echten Sohn seiner waldumrauschten Heimat. Und diese tiefgewurzelte Liebe zur Heimat war eine starke Verbündete für sie, denn die Kränkung, die sie ihm mit ihrem Treubruch angetan hatte, würde sofort vergessen sein, wenn er mit ihrer Hilfe wieder in sein so leidenschaftlich geliebtes Schloß am Meer zurückkehren konnte. Die wartende Frau verlor sich in Träume, die alle um Wulf Rüdersloh kreisten, und vergegenwärtigte sich die seligen Stunden, die sie kurze Zeit als seine Braut durchleben durfte und die sie dann eintauschte für ein Leben, das wohl reich war an Geld – aber bettelarm an Glück. Immer sehnsüchtiger dachte sie an Wulf Rüdersloh – und schrak doch zusammen, als der Mann die Tür öffnete. Augenblickslang verhielt er den Schritt – denn diese Frau hatte er wirklich nicht hier zu sehen erwartet. »Wulf, lieberWulf!« »Ah, Gnädigste – sehr nett, daß Sie mich in meiner Verbannung aufsuchen! Ein bißchen öde hier für eine schöne Frau! Wollen Sie nicht wieder Platz nehmen? Sagen Sie bitte nicht nein, sondern erbarmen Sie sich eines einsamen Junggesellen, leisten Sie ihm ein wenig Gesellschaft.« »Wulf!« stieß sie hervor, »Wulf – so sprichst du mit mir?
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Viel Leid um Heimat und Liebe - Leni Behrendt
Leni Behrendt Bestseller
– 59 –
Viel Leid um Heimat und Liebe
Leni Behrendt
Schon länger als eine Stunde wartete die schöne Frau in dem dürftigen Zimmer. Auch ein Mensch mit weniger großen Ansprüchen als diese elegante Weltdame hätte den Raum schauderhaft gefunden. Es war das billigste Zimmer in einem schlechtgeleiteten Hotel.
Es mußte ihm noch viel schlechter gehen, als sie angenommen hatte, sonst würde er sich keinesfalls in dieses armselige Quartier verkrochen haben. Da mußte es ihr doch leichtfallen, ihn zurückzugewinnen; und er würde mit tausend Freuden in die Verhältnisse zurückkehren, in denen er noch vor einem halben Jahr gelebt hatte.
Ihn von neuem bei sich haben, seine heißen Küsse trinken – das würde wieder Leben heißen!
Nicht dieses Dahintrotten an der Seite des alternden Mannes, der ihr mit jedem Tage mehr auf die Nerven fiel.
Wie anders war doch der andere – er, auf den sie hier in Ungeduld wartete!
Wie sie ihn liebte, den kühlen blonden Recken, diesen echten Sohn seiner waldumrauschten Heimat.
Und diese tiefgewurzelte Liebe zur Heimat war eine starke Verbündete für sie, denn die Kränkung, die sie ihm mit ihrem Treubruch angetan hatte, würde sofort vergessen sein, wenn er mit ihrer Hilfe wieder in sein so leidenschaftlich geliebtes Schloß am Meer zurückkehren konnte.
Die wartende Frau verlor sich in Träume, die alle um Wulf Rüdersloh kreisten, und vergegenwärtigte sich die seligen Stunden, die sie kurze Zeit als seine Braut durchleben durfte und die sie dann eintauschte für ein Leben, das wohl reich war an Geld – aber bettelarm an Glück.
Immer sehnsüchtiger dachte sie an Wulf Rüdersloh – und schrak doch zusammen, als der Mann die Tür öffnete.
Augenblickslang verhielt er den Schritt – denn diese Frau hatte er wirklich nicht hier zu sehen erwartet.
»Wulf, lieberWulf!«
»Ah, Gnädigste – sehr nett, daß Sie mich in meiner Verbannung aufsuchen! Ein bißchen öde hier für eine schöne Frau! Wollen Sie nicht wieder Platz nehmen? Sagen Sie bitte nicht nein, sondern erbarmen Sie sich eines einsamen Junggesellen, leisten Sie ihm ein wenig Gesellschaft.«
»Wulf!« stieß sie hervor, »Wulf – so sprichst du mit mir? Ich habe deinen Zorn verdient, das sehe ich ein – aber nicht verdient habe ich diesen unerträglichen Spott und die Verachtung!«
»Aber, schönste Frau, warum gleich so aufgeregt!« entgegnete er mit einem Lächeln. »Ich habe Ihnen nichts zu verzeihen. Was können Sie dafür, daß ich arm bin? Sie hatten sich mit dem Baron Rüdersloh-Elchshagen verlobt und nicht mit dem Bettler Wulf Rüdersloh, der als kleiner Angestellter irgendwo untertauchen wird. Es wird Ihnen kein Mensch verdenken, daß Sie sich von mir gelöst haben. Im Gegenteil, man wird es für sehr richtig halten, wie übrigens auch ich es tue.«
»So schnell starb deine Liebe, Wulf?«
»Liebe? – Nein, Verehrteste, das ist nun ein Gebiet, wohin ich Ihnen nicht mehr zu folgen vermag. Vergessen Sie, bitte, daß es einmal einen Narren gab, der das höchste Glück des Lebens in der Liebe zu finden hoffte. Er ist schon längst von seinem Irrtum geheilt.«
»Wulf, so kannst du reden?« fragte sie immer entsetzter. »Du, mit deinem heißen, leidenschaftlichen Herzen? Das kann doch unmöglich dein Ernst sein. Du willst mich nur für die Übereilung strafen, mit der ich dich aufgab – oder besser gesagt: Dich vorübergehend aufgeben mußte, um die Menschen zu täuschen. Was ich mit dir verlor, merkte ich erst, als ich den Mann heiratete, der ganz anders ist als du. Sei nicht unversöhnlich, vergiß, was ich dir angetan habe, und laß es zwischen uns wieder so werden wie einst.«
Immer tiefer senkten sich die Winkel seines schmalen Mundes.
»Wollen Sie mir nicht endlich klipp und klar sagen, was Sie mit mir vorhaben, meine Gnädige?«
»Wulf, wie ist es nur möglich, daß ein Mensch wie du sich in so kurzer Zeit verändern kann?« rief sie verzweifelt. »Du wütest geradezu gegen dich selber! Und wenn ich dir nicht helfe, dann gehst du ganz einfach zugrunde. Ich werde es bei meinem Manne durchsetzen, daß er dich als Verwalter nach Elchshagen nimmt. Und was meinst du nun?«
»Was ich meine? – Daß Sie einen merkwürdigen Begriff von der Ehre eines Mannes zu haben scheinen, schönste Frau; doch ich bin begierig, weiter zu erfahren, was Sie über mich beschlossen haben.«
»Wulf – mein Mann ist ein eitler, selbstgefälliger Narr und ist blind in mich verliebt. Er tut alles, was ich will. Denn ich täusche ihm heiße Liebe vor, während ich ihn aus tiefstem Herzensgrunde verabscheue. Ich habe mich mit dem Narren ja nur verheiratet, weil er reich ist, weil er das Geld besitzt, das wir beide brauchen, um ein Leben führen zu können, wie wir es gewohnt sind. – Wenn du nämlichVerwalter auf Elchshagen bist und wir keine Dummköpfe sind, dann können wir –«
»Danke – das genügt!« unterbrach der Baron sie.
Er bot ihr mit tadelloser Verbeugung den Arm. Fassungslos starrte sie ihm in das undurchdringliche Antlitz und war so verblüfft, daß sie sich ohne Widerstreben zur Tür führen ließ, die er nun öffnete. Sie war auch immer noch sprachlos, als er sie durch den muffigen Korridor führte, schritt willenlos die ausgetretenen Stufen der Treppe hinab und kam erst zur Besinnung, als sie mit ihm auf der Straße stand.
Da erst erwachte sie aus ihrer Erstarrung. Sie umklammerte seinen Arm, allein er entzog ihn ihr mit einem Ruck.
»Mein Gott, Wulf, du hast mich sicherlich ganz falsch verstanden, weil du mich nicht zu Ende angehört hast!«
»Für meine Begriffe war das, was Sie mich hören ließen, ausreichend, schöne Frau. – Ich will Ihnen etwas sagen: Auch der Mann, dem das Leben alles genommen, worauf er stolz war, ist immer noch nicht ganz Bettler, wenn er seine unangetastete Ehre besitzt! Und da diese Ehre sein einziger Besitz ist, muß er doppelt über sie wachen. Mit seiner Liebe spielen zu lassen, das kann ein Mann zur Not ertragen – doch mit seiner Ehre spielen wollen – das wird wohl noch keinem, der es wagte, gut bekommen sein. – Im übrigen nichts für ungut, meine Gnädige, Ihr Besuch war mir ein Vergnügen!«
*
Man kann sich kaum etwas Idyllischeres denken als dieses kleine Waldstädtchen. Friedlich und verträumt liegt es im Tal, und rings umher steht Wald und immer wieder Wald.
Gar mancher Fremde, der sich hierher verirrt, glaubt, die Zeit müsse hier stillgestanden haben. Und er nimmt sich vor, einmal seinen Urlaub hier zu verleben, von wo aus die Ostsee mit dem Auto in wenigen Minuten zu erreichen ist und wo die Mehrzahl der Bürger ihre Tage in Behaglichkeit verbringt.
Es gab unter den Einwohnern allerdings auch Leute, die entweder durch ihre Engherzigkeit oder durch ein allzusehr ausgeprägtes Selbstbewußtsein, wenn nicht gar durch ihre losen Zungen Anlaß zu manchem Ärgernis gaben.
Und ausgerechnet diese Elemente hatten einen Stammtisch gegründet.
Heute nun tagte dieser Stammtisch – und zwar mit Damen. Während die Herren sich jeden Sonnabend zusammenfanden, erschienen die Damen nur einmal im Monat.
An den sogenannten Damenabenden pflegte es meist nicht so lebhaft zuzugehen wie sonst.
Heute jedoch war es anders. Man hatte zum Glück schon seit Wochen einen Gesprächsstoff, der nicht versiegte, der nie langweilig wurde. Und dieser Gesprächsstoff hieß: »Der Junker von Elchshagen.«
Warum hatte dieser Mann so gewissenlos in den Tag hineingelebt, daß er von seinem Besitz, der seit undenklichen Zeiten in den Händen der Freiherren von Rüdersloh gewesen war, hatte gehen müssen?
Man konnte sich nicht genug tun, den Junker zu beschimpfen, sich über ihn zu erregen.
Bis es mit einem Schlag still wurde – und das geschah, als der Bürgermeister des Städtchens ganz unerwartet eintrat.
Man schätzte den älteren Herrn nicht, aber man respektierte ihn.
Hinter seinem Rücken schimpfte man allerdings mordsmäßig über ihn, ließ kaum ein gutes Haar an ihm, und in dem Urteil, das man über den alten Herrn fällte, war sich der Stammtisch ausnahmsweise einmal wundervoll einig.
Bürgermeister Horn gehörte nicht zu dessen Mitgliedern. Er erschien nur ab und zu, um mit diesen Biedermännern nicht jede Fühlung zu verlieren.
Eben begrüßte er die Versammlung und nahm seinen Hut ab, setzte sich an seinen Platz am oberen Ende des Tisches, der immer für ihn freigehalten wurde.
»Nun, meine Herrschaften, warum sind Sie plötzlich so still geworden? Haben Sie wirklich keinen anderen Gesprächsstoff als den, der den Elchshagener Junker betrifft? Himmel und Herrgott, lassen Sie den armen Kerl endlich in Frieden und seien Sie froh, daß Sie nicht in seiner Haut stecken!«
»Er hat sein Elend selbst verschuldet, hat immer in Saus und Braus gelebt. Wenn wir das auch wollten –«
»Reden Sie kein Blech, Herr Otz«, unterbrach der Bürgermeister den Rendanten der Sparkasse, der zehn Jahre lang in Elchshagen Rentmeister gewesen war und dann, als der junge Baron die Herrschaft übernahm, von ihm entlassen wurde.
»Aus Ihnen spricht doch nur der Haß, und daher ist Ihr Urteil keinesfalls maßgebend. Seien Sie doch froh, daß Sie eine so gute Stellung gefunden haben; der Junker würde sich glücklich schätzen, wenn er ein derartiges Amt bekleiden dürfte.«
»Er würde niemals imstande sein, einen solchen Posten auszufüllen«, entgegnete der Rendant bissig. »Der hat doch weiter nichts gelernt, als seines Vaters Geld mit vollen Händen zu vergeuden.«
»Um so mehr müßten Sie ihn jetzt bedauern, mein Lieber. Sie waren zehn Jahre in Elchshagen, da kennen Sie die dortigen Verhältnisse besser als alle anderen hier am Tisch. Sie werden daher auch wissen, daß der Junker an seinem Unglück keineswegs so schuldig ist, wie Sie es hinstellen wollen. Es wird Ihnen nicht unbekannt sein, daß der alte Baron Rüdersloh seinen Sohn in dem Glauben ließ, daß er ein reicher Erbe sei, und ihm immer mehr Geld schickte, als dieser überhaupt haben wollte, nur damit er nicht nach Elchshagen käme. Denn derAlte haßte den Sohn geradezu und wollte nicht mit ihm zusammenleben. Ich habe sogar folgenden Verdacht: Er legte es förmlich darauf an, daß sein Einziger sein Erbe vergeudete, um ihn dadurch bis ins Mark zu treffen. Denn er wußte nur zu wohl, mit welch leidenschaftlicher Liebe Junker Wulf an Elchshagen hing. – Daß er selber nicht zu darben brauchte, dafür hatte dieser gewissenlose Vater gesorgt. Er brauchte weder Not noch Entbehrung kennenzulernen. Doch daß der Sohn das desto gründlicher erfahren sollte, darauf arbeitete er während seiner letzten Lebensjahre sichtlich mit Bedacht hin. Er wollte sich rächen, wollte den Sohn für das büßen lassen – was die Mutter verbrochen hatte.«
»Das finde ich nur gerecht. Warum nahm der sechzehnjährige Junge damals die Partei der Mutter, die ihren Mann betrog, der sie deshalb aus dem Hause warf?«
»Halt, Herr Otz, das stimmt nicht«, unterbrach der Bürgermeister den erregten Herrn scharf. »Die Baronin betrog ihren Gatten nicht! Der Baron warf sie auch nicht aus dem Hause, sondern sie ging von selber, weil sie die unerhörte Behandlung von seiten des Gatten nicht länger ertragen konnte. Junker Wulf hat seine Mutter sehr oft weinen sehen; er ist sogar Zeuge gewesen, wie der Vater seine vergötterte Mutter schlug. Was Wunder, wenn er den Vater damals zur Rechenschaft zog? Daß der leidenschaftliche Knabe sich zu etwas hinreißen ließ, was er als besonnener Mann selbstverständlich nie und nimmer getan hätte – wer will ihm das verargen?«
»Herr Bürgermeister, ich habe dem Herrn Baron zehn Jahre lang treu gedient und habe nur Gutes von ihm erfahren!« brauste der Rendant auf.
Horn lächelte mitleidig.»Schon gut, Herr Otz«, beschwichtigte er den anderen, »ich sehe ein, wir beide werden uns nicht verständigen – und wenn wir bis zum jüngsten Tage reden würden.«
»Ich muß Herrn Otz unbedingt beipflichten«, meldete sich nun derApotheker. »Ein Sohn, der seinen Vater mit der Reitpeitsche verprügelt –«
»Gestatten Sie, daß ich Sie unterbreche«, warf der Bürgermeister ruhig ein – doch daran, daß seine Stirn sich bedenklich rötete, sah man, daß er keineswegs so ruhig war, wie er sich geben wollte. »Der Junker hat nichts anderes getan, als dem Vater die Gerte aus der Hand zu reißen, mit der dieser die Baronin in brutalsterWeise schlug. Daß der Junker in der wahnsinnigen Erregung, in der er sich nach diesem Vorfall befinden mußte, vielleicht dem Vater mit der Gerte unter der Nase herumgefuchtelt und ihm Worte gesagt hat, die besser ungesprochen geblieben wären, das ist sehr wohl möglich. Selbst das wäre zu verstehen gewesen, wenn der Sohn den Vater geschlagen hätte, der sich in diesem Augenblick dem Knaben unverhüllt in seiner ganzen Gemeinheit und Roheit zeigte.
Doch der Junker biß nur die Zähne zusammen und wandte sich von dem Vater voller Verachtung ab. Und das hat den alten Despoten wohl am meisten inWut versetzt.
Das wird der Hauptgrund gewesen sein, warum der Vater den Sohn nicht mehr sehen und ihn in Elchshagen nicht mehr dulden wollte.«
Nach diesen Worten war es sekundenlang still, und der Bürgermeister glaubte schon, diese engherzigen Seelen endlich bekehrt zu haben. Aber als ein anderer mit geringschätzigem Lächeln meinte: »Herr Bürgermeister sehen eben alles durch die Brille der Liebe, da der Junker nun mal Ihr Liebling ist«, da sah er ein, daß er diese Leute wohl niemals bekehren könnte.
Jedenfalls hielt Horn es für zwecklos, noch länger mit ihnen zu streiten.
*
Wulf Rüdersloh wohnte nicht mehr in dem sogenannten »Hotel«. Er hatte sein Quartier inzwischen gewechselt und hauste nunmehr in einem kleinen Stübchen bei einer alten Witwe.
»Stiefel muß sterben!« klang die halb lustige, halb wehmütige Weise auf, während der, über dessen Lippen sie kam, einen lebensmüden Stiefel in seinen Händen hin und her drehte.
Ja, der war erledigt! Da half alles nichts. Aber neue Stiefel konnte er sich im Augenblick nicht kaufen; denn das Geld für diesen Monat war futsch, restlos futsch. Bis es neues gab, dauerte es noch eine Woche.
Als es klopfte, sah er nicht auf. Er schaute erst auf, als seine Wirtin sich vernehmlich räusperte.
»Nanu, Mutter Schwalke, heute so in Wichs?« fragte er lachend. »Und auch ein so feudales Tafeltuch und ein silbernes Besteck?«
»Ganz wie es sich für einen Baron gehört«, entgegnete die rundliche