Von den stillen Dingen: Gedichte und Lieder 1990 bis 2023
Von Ansgar Wallstein
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Über dieses E-Book
Ansgar Wallstein
Ansgar Wallstein wird 1969 in Opladen, heute Leverkusen geboren. Seine künstlerische Ader entdeckt er in seiner späten Jugend zuerst als gebannter Zuhörer der Goldbergvariationen, gespielt von Glenn Gould, was in ihm den Wunsch weckt, selbst das Klavierspiel zu erlernen. Die starke emotionale Seite klassischer Musik, über Bach, Mozart, Beethoven und besonders Schubert mündet für ihn in das Verfassen von Gedichten, um seine Gefühle und Stimmungen festzuhalten, ihnen Ausdruck zu verleihen. Weitere Einflüsse für seine Poesie sind die Landschaft des Bergischen Landes um Odenthal und im Laufe der Jahrzehnte gelesene Dichter. Hier sind insbesondere Rilke, Trakl, Enzensberger, Morgenstern, Ringelnatz und Robert Gernhardt zu nennen. Beruflich vollzieht Ansgar Wallstein mit 29 Jahren eine Kehrtwende vom Vermessungstechniker auf dem Katasteramt zum Studenten, zuerst an der Universität zu Köln, dann an der FH in Düsseldorf. Heute lebt der Autor als Dipl.-Sozialpädagoge, Gestalt-Musiktherapeut, KlavierSpieler, Liedermacher, Dichter, Denker, Lebens- und Improvisationskünstler mit seiner Frau in Köln.
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Buchvorschau
Von den stillen Dingen - Ansgar Wallstein
„You've been making the wrong mistakes."
Thelonious Monk
Inhaltsverzeichnis
Gedichte(1990-2023)
Herbst
Winter meines Lebens
Geliebtes Leben
Hommage an Trakel
Noch blüht der Traum in mir
Letzter Herbst
In mir
Hingebung
Wandlung
Es war ein jedes Wort zuviel
Mir vertraut
Traumgesichte
Lichte Wasser
Leere
weit näher
Zwei Gedichte
Zwei Gedichte an den Mond
Abendsegen
Nacht im Tage
Nachttrunken
Duft der Stille
Brunnen der Nacht
Blutmond
Nachklang
Gut gewesen
Mir fremd
Gedanken der Seele
Der Grund
In mir
Zitterschrift versuchten Lebens
Vollkommenes Spiel
Liebe Schwester
Farblos
Kennst Du das nicht?
Dank trotz allem
Nachgesang
Mengenleere
Retroretroflektion
Deine Stimme
Himmel Deiner Augen
Mehr nicht
Konjunktiv realis
Resonanzen
Lied am Rande der Nacht
Am Schönsten
Liebe à la Gernhardt
Bird Day
Ein paar gewünschte Zeilen
Ideell nicht so schnell
Mikroben
Quer zur Zeit
Maskenball
Höhere Mathematik
Kunst
Frage Antwort
Fernsehen
Schamlos
Metamorphosen I (Im Kreis)
Metamorphose II (Flavor „Berlin")
Das Geheimnis
Michfahrenlassen
Malmö 1990
Schweden 1990
Ich spüre
Relativ
Plastik
Hommage an Kafka
Metamorphosen III (Covid-Improvisationen)
Es ist Krieg
Gedanken zu den Bedingungen der Möglichkeit einer Welt in Vollendung
Futur 3
6 Haiku
R(h)einer Wein
Mein kleiner grüner Kaktus
Tief im Osten
Das falsche Spiel
Das ist Glück
Loblied auf's Nichtwissen
Amrum
Heimspiel
Kein Grund zur Sorge
Friedhof Gronau
Sloterdjike lesen
Stell mir die Frage
Samstag
Hommage an Thomas Bernhard (Komik für Fortgeschrittene)
Lieder(2009-2022)
Du bist meine Lieblingstorte (Rock'n Roll)
Von den stillen Dingen (Ballade)
Apokalyptischer Reiter (Rap-Parodie)
Oberflächlichkeiten (Four-on-the-floor/Alternative-Rock)
Komklex, Komplex (Swing/Blues)
Arche Noah (Indie-Rock)
Hundebesitzer*innenhassersong (Ska)
Mein Lied für Köln (Reggae/Swing/HipHop)
Blues in E
Der militate Musikant - Dialektik der Gewalt (Litanei)
Scheitern (Teil 1)
Scheitern (Teil 2)
Frohes neues Jahr! (Bollywood-Style)
Danksagung
Vorwort
Geneigte Leserinnen und Leser,
vielleicht stellen Sie sich die Frage, wie ein Mensch überhaupt dazu kommt, noch Gedichte zu schreiben. Um für mich zu sprechen, kann ich sagen, dass es mir immer wieder ein Bedürfnis ist, etwas aus meinem Inneren zur Sprache zu bringen, was sich dort zuerst nur schemenhaft, vage, mir selbst unklar zeigt. Ein Gefühl, ein Impuls, etwas Drängendes. Und mit dem ersten Wort, der ersten Zeile ist es, als sei ein magischer Prozess in Gang gesetzt worden, unaufhaltsam. Das Begonnene will sich vollenden, sucht seine Gestalt zu finden. Bis ich schließlich nach dem letzten Wort wieder still werde, lausche. Was klingt da?
Der Titel des Buches, entschlüpft aus einem meiner Lieder, verweist auf die besondere Bedeutung der Stille beim Dichten. Sie steht als notwendige Bedingung an seinem Anfang, kehrt am Ende vertieft zurück und ist verborgen die Begleitmelodie, mitgelesen zwischen den Worten. Sprache vermag die stillen Dinge zur Welt zu bringen, ihnen Gehör zu verschaffen. Im Gewand der Lyrik will sie unser Staunen wiedererwecken, das uns als Kindern so selbstverständlich war. Aus der Stille kommt das Zauberwort und die taube, taubmachende Welt spricht wieder zu unseren Herzen und fängt an zu singen.
Die hier versammelten Gedichte und Liedtexte stammen aus dem Verlauf der letzten 33 Jahre. Stilistisch sind sie keinesfalls einheitlich, was einer Langeweile beim Lesen vorbeugen möge. Zuweilen, insbesondere zu Beginn sind sie oft ernst, gar tragisch im Ton, heitern sich jedoch, gottlob, mit den Jahren mehr und mehr auf. Insbesondere der humoreske Einfluss der Dichtung Robert Gernhardts hat zu dieser Entwicklung in nicht unbeträchtlichem Maße beigetragen, ebenso wie das Erlernen der Improvisationskunst am Klavier im Fahrwasser der Musik von Keith Jarrett und Helge Schneider. Als Ganzes betrachtet, erzählt das Buch die Geschichte einer Befreiung aus emotionaler Isolation und einer erfolgreichen Beheimatung in sich selbst.
Es lassen sich romantische, musikalische, philosophische Anklänge finden, Gesellschaftskritisches, Ausflüge mit Lust am Unsinn, Komischen und manches Liebesgedicht. Mal mit Reim mal ohne ziehen sie ihre Bahn durch die Jahrzehnte.
Am Beginn kam, wie Sie finden werden, mein Impuls Gedichte zu schreiben aus einem stark empfundenen Unglück, einer tiefen existenziellen Unbehaglichkeit heraus. Auf langen Spaziergängen durch das Bergische Land, vorzugsweise in Dämmerung und Nacht, fand die Natur in Ihren Erscheinungsformen