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Das wäre schön
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eBook35 Seiten25 Minuten

Das wäre schön

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Über dieses E-Book

Abschied von Zeiten, Menschen und Lebensereignissen.
Eine Kurzgeschichtensammlung, die zeigen soll, dass der Abschied zu unserem Leben gehört und immer zwei Seiten für uns bereithält.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum20. Dez. 2022
ISBN9783347749849
Das wäre schön
Autor

Madeline Calvelage

Madeline Calvelage, geboren 1988, wuchs in einer Kleinstadt in Brandenburg auf und zog im Jahr 2011 nach Berlin. Seit mehreren Jahren ist sie ausgelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin und hat im Laufe der Zeit in mehreren Krankenhäusern auf verschiedenen Abteilungen gearbeitet. Ihre dort gesammelten Erfahrungen veröffentlicht sie nun in ihrem ersten Buch, um auf die Rolle der Pflegekräfte in unserem Gesundheitssystem aufmerksam zu machen. Trotz der sich immer weiter zuspitzenden Umstände empfindet sie ihren Beruf als erfüllend und schätzt die Begegnungen, die sie tagtäglich durch ihre Arbeit hat.

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    Buchvorschau

    Das wäre schön - Madeline Calvelage

    Lady

    Sanft streichle ich ihren Kopf. Immer und immer wieder. Ich kann einfach nicht aufhören.

    Die müden Augen öffnen sich hin und wieder, allerdings scheint es ihr zunehmend schwerer zu fallen. Ganz langsam hebt und senkt sich der Brustkorb. Die vier Pfoten liegen erschöpft vor mir.

    Nun ist es an der Zeit und ich soll zur Seite treten – die Ärztin holt die Spritze aus ihrer Tasche. Aber ich kann nicht – ich kann und will nicht loslassen.

    Es war doch erst gestern, als ich Lady zum ersten Mal in den Händen hielt – ganz klein und nicht mal fünf Wochen alt. Ein unglaublich kleines Wollknäuel, welches mich in den letzten acht Jahren begleitet hat. Den Namen habe ich damals ausgesucht. Ich fand ihn sehr passend. Sie war so schön und anmutend.

    Die Ärztin zieht sich Handschuhe über und entfernt die Schutzkappe der Kanüle. Tränen schießen mir in die Augen. Es ist jetzt wirklich so weit. Wie aus der Ferne höre ich meine Eltern schluchzen. Mein Vater hat bereits ein Loch im Garten ausgehoben.

    Eine Hand berührt meine Schulter und zieht mich behutsam zur Seite. Ich kann nicht sagen, ob es einer meiner Eltern oder meine Oma ist. Zum allerletzten Mal schaue ich in diese dunkelbraunen Augen und ich habe das Gefühl, nicht mehr atmen zu können.

    Die Ärztin nickt uns kurz zu und setzt dann die Spritze. Der Schwanz geht kurz in die Höhe und senkt sich wieder. Es dauert nicht lange und die Atemabstände werden immer größer.

    Plötzlich ist es vollkommen still. Mitten in der Bewegung verharrt der Körper und regt sich nicht mehr. Die Ärztin geht wenige Minuten später. Wortlos holt mein Vater eine Decke hervor und wickelt Lady darin ein. Ganz behutsam trägt er sie hinaus in den Garten, vorbei an der Tulpenwiese bis zum Gebüsch neben der alten Eiche.

    Für einen Augenblick drückt er Lady ganz nah an sich heran und flüstert ein paar Worte, ehe er den Körper in die Grube gleiten lässt. Obwohl ich kein einziges Wort hören kann, läuft mir ein eiskalter Schauer über den Rücken.

    Nie zuvor habe ich meinen

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