Tilly - Eine Fee zu Weihnachten
Von Denise Bormann
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Über dieses E-Book
An Tagen, an denen sie sich nicht so gut fühlt, kommen Kindheitserinnerungen wieder hoch. Mehr und mehr drängt sich Tilly in ihr Bewusstsein. Sollte sie ihre kleine Feenfreundin, die seit vielen Jahren im heimischen Keller lagert, wieder in ihr Leben lassen?
Nach einem Anruf bei ihren Eltern in der alten Heimat macht sich Tilly auf die Reise in die sächsische Landeshauptstadt.
Ob sie Julja helfen kann?
Unter dem neuen Label "Zauberhafte Dresdner Weihnacht" erscheinen dieses Jahr erstmals zwei zauberhafte Bücher.
Neben "Tilly - Eine Fee zu Weihnachten" wird es "Wie der Kaiser im Porzellanladen" von der wunderbaren Margarethe Alb geben.
Denise Bormann
Denise Bormann wohnt am schönen Niederrhein. Ursprünglich wollte sie Krimis schreiben, doch dann hat sie ihr Herz an Kinderbücher verloren. Doch auch für andere Genre ist sie offen. Das Schreiben bereitet ihr viel Freude. Sie hofft, dass ihre Leserinnen und Leser die gleiche Freude verspüren, wenn sie eines ihrer Bücher zur Hand nehmen.
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Buchvorschau
Tilly - Eine Fee zu Weihnachten - Denise Bormann
Bevor es hier losgeht und die Feen um den Weihnachtsbaum tanzen, muss ich mich unbedingt bei Ines Wiesner bedanken, der die Idee zur „Zauberhaften Dresdner Weihnacht" gekommen ist. Sie hat es zu ihrem Herzensprojekt gemacht und nun dürfen Margarethe Alb und ich die ersten Autorinnen sein, die unter dem wundervollen Label unseren Weihnachtssenf dazu abgeben.
Herzlichen Dank liebe Ines!
Inhaltsverzeichnis
KAPITEL EINS
KAPITEL ZWEI
KAPITEL DREI
KAPITEL VIER
KAPITEL FÜNF
KAPITEL SECHS
KAPITEL SIEBEN
KAPITEL ACHT
KAPITEL NEUN
KAPITEL ZEHN
KAPITEL ELF
KAPITEL ZWÖLF
KAPITEL DREIZEHN
KAPITEL VIERZEHN
KAPITEL FÜNFZEHN
KAPITEL SECHSZEHN
KAPITEL SIEBZEHN
KAPITEL ACHTZEHN
KAPITEL NEUNZEHN
KAPITEL ZWANZIG
EPILOG
KAPITEL EINS
Genervt warf Julja einen Blick auf ihr Spiegelbild. Ihr Gesichtsausdruck wurde grimmig. Sie hatte sich sehr gefreut, als die Postbotin heute mit dem großen Paket vor ihrer Wohnungstür gestanden hatte. Nach den gewaltigen Veränderungen in ihrem Leben, in den vergangenen Monaten, wollte sie sich mit neuen Klamotten belohnen. Ein weiterer Schritt auf ihrem Neuanfang.
Doch in keinem der Kleidungsstücke gefiel sie sich. Zu lang, zu kurz, zu breit, zu eng, zu… Immer hatte Julja etwas auszusetzen und so flog auch das letzte T-Shirt auf den Boden, wo sich schon ein beachtlicher Klamottenhaufen gebildet hatte.
Bei dem Anblick konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten. Der Frust überwältigte sie und Julja weinte hemmungslos. Es dauerte eine ganze Weile, bis die Sturzbäche langsam versiegten.
Ohne den Klamottenhaufen eines weiteren Blickes zu würdigen, zog Julja geräuschvoll die Nase hoch, wischte sich über die Wangen und ging in die Küche. Bewaffnet mit einer Flasche Weißwein und einer Schachtel Pralinen verkroch sie sich mit ihrer Kuscheldecke auf die Couch. Dann schaltete sie den Fernseher ein und begab sich auf die Suche nach einem guten Thriller, einer spannenden Real-Crime-Doku oder einem düsteren Krimi. Jetzt bloß kein Liebesfilm oder eine romantische Komödie, geheult hatte sie heute schließlich schon genug. Außerdem hatte sie noch nie verstanden, was die Menschen an dieser Art von Filmen fanden. Das war doch Kitsch pur. Und am Ende bekamen die Frauen ihren absoluten Traummann.
Bullshit! So lief das wahre Leben nicht! Das hässliche Entlein wurde nicht zum schönen Schwan, der den Traumprinz im Sturm eroberte. Wenn es so einfach wäre, dann hätte sie es schließlich längst getan. Zack, ein kurzer Abstecher zum Friseur, ein kleiner Streifzug durch die Geschäfte, ein Lächeln beim nächsten Treffen und Manuel würde sich in sie verlieben.
Mist, jetzt schossen ihr doch schon wieder Tränen in die Augen. So hatte sie sich ihr neues Leben in Dresden nicht vorgestellt. Sie hatte die Chance ergreifen wollen, um so richtig durchzustarten. Stattdessen saß sie auf der Couch in ihrer kleinen Wohnung, heulte und war mit sich und ihrem Leben unzufrieden.
In solchen Momenten bereute sie ihren Umzug, weg von ihrer beschaulichen Heimatstadt am Niederrhein, weg von ihrer Familie und ihrer guten Freundin Daniela, die Danni genannt wurde.
Sie war dort nicht zufrieden gewesen. Der Job war langweilig geworden, aber sie hatte einen Freundeskreis und natürlich ihre Familie. Okay, Bekanntenkreis traf es vielleicht eher. Außer Danni hätte sie eigentlich niemanden als Freund bezeichnet. Das ein oder andere Treffen, mal ein Telefonat, alles eher oberflächlich. Es gab so gut wie keine echten gemeinsamen Interessen.
Julja war immer frustrierter geworden, einer der Gründe, warum sie nun rund 20 Kilo mehr auf den Hüften hatte. Immer wenn sie traurig oder frustriert war, oder sich einsam fühlte, griff sie zu süßen Seelentröstern. Schlank war sie noch nie gewesen, aber mit ihrem neuen Körper konnte sie sich einfach nicht anfreunden. Sie fand ihren Hintern zu dick, ebenso die Oberschenkel. Die Röllchen, die sich über dem Hosenbund zeigten, waren ihr zuwider. Am meisten aber störte sie das Doppelkinn. Weite Westen und Schals waren seitdem in ihrer Freizeit zum ständigen Begleiter geworden.
Da war ihr die Stellenausschreibung gerade recht gekommen, über die sie eines Tages zufällig im Internet gestolpert war. Eine Rehaklinik in Kreischa war auf der Suche nach Mitarbeitern gewesen und Julja hatte sich spontan beworben.
Tatsächlich hatte sie die Stelle bekommen und dann war auf einmal alles ganz schnell gegangen. Die Glücksfee war Julja auch weiterhin hold gewesen und hatte ihr zu einer gemütlichen 2-Zimmer-Wohnung in der Holzhofgasse, in der Äußeren Neustadt von Dresden, verholfen. Mit rund 55 m² war ihr neues Zuhause groß genug und sogar mit einer Badewanne ausgestattet. Julja liebte es, wenn sie nach der anstrengenden Arbeit ein Schaumbad nehmen und mit einem guten Buch entspannen konnte.
Die Gründerzeithäuser, die originellen Kneipen, die exotischen Restaurants und die kleinen, individuellen Läden in der Äußeren Neustadt von Dresden hatten Juljas Herz im Sturm erobert und so war mit der Wohnung ein kleiner Traum wahrgeworden.
Julja lebte nun seit etwas mehr als vier Monaten in Dresden. Noch immer entdeckte sie jeden Tag etwas Neues, doch an Tagen wie diesem konnte sie das einfach nicht genießen.
Seufzend schaltete Julja den Fernseher aus. Sie hatte es nicht geschafft, sich von den trüben Gedanken abzulenken. Nun hoffte sie, dass die vielen Pralinen, die sie sich gedankenverloren in den Mund geschoben hatte und die Gläser Weißwein sie