Ein Häufchen Glück
Von Lenja Uhrich
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Über dieses E-Book
Dann ging Julia einige Schritte weg von der Bank auf den See zu. Sie sah einen Schwan. Er taumelte aus dem Wasser, sah aus, als ob er betrunken wäre und schwankte auf die Wiese.
Sie rannte durch das Eingangstor zum Spielplatz. Blieb bei ihrem Bruder stehen und hockte sich hin.
"Luka, du bleibst hier auf dem Spielplatz. Ich komme auf jeden Fall und hol dich ab. Ein Tier ist verletzt und ich muss ihm helfen. Versprich, dass du mir nicht hinterher rennst. Bleib hier, bis ich wieder da bin. Versprich es mir!!"
"Gehen wir danach Eis essen?", war die kindliche Ant-wort. Wie schön war es doch, erst sechs Jahre alt zu sein. Die Gelassenheit und Ruhe in Person, mit der Aussicht und dem Versprechen auf eine Mörderportion Spaghettieis. Sie hätte Luka gerade alles versprochen.
Mit Angst und dem Gefühl von Hilflosigkeit rannte Julia zu dem Schwan. Der schrie immer noch, als ob er To-desqualen durchlitt. Man konnte beobachten, wie der linke Flügel hektisch flatterte, aber der rechte hing leblos und abgeknickt am weißen Körper.
Mit einem großen Abstand hatten sich mittlerweile viele Leute um das arme Tier versammelt. Sie waren anscheinend genauso rat- und hilflos wie Julia.
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Buchvorschau
Ein Häufchen Glück - Lenja Uhrich
Copyright: © 2019 Lenja Uhrich
Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
Produktion: EBookoutlet
Titelbild: Tamara Birgin
2. Auflage 2020
Alte ISBN: 978-3-7375-1812-3
Copyright: © 2019 Lenja Uhrich
Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
Produktion: EBookoutlet
Titelbild: Tamara Birgin
2. Auflage 2020
Alte ISBN: 978-3-7375-1812-3
Ein Häufchen Glück
Lenja Uhrich
E
s war Samstag. Ein schulfreier Samstag. Und Julia wollte einfach nur ausschlafen. Sie schwebte noch in ihrem Traum. Wie sie nach dem Konzert von Bad Religion mit einer backstage-Karte hinter die Bühne durfte. Die Band war locker und witzig und begrüßte sie wie eine alte Freundin. Sie machten Fotos, signierten LPs und antworteten auf alle Fragen. Der Bassist Jay Bentley hatte Geburtstag und sie wurde ganz cool zur Party eingeladen.
Sie hatten getanzt, gelacht und wollten gerade ihren neuesten Song, der noch unveröffentlicht war, vorspielen, da machte es ‚Bumm – Bumm – Dröööhhn – Dröööhhnn – Bumm’.
Viel zu laut, viel zu realistisch. Komischer Song, dachte Julia und wurde aus dem Schlaf gerissen.
Ihre Mutter hatte anscheinend beschlossen, dass sie lange genug geschlafen und nun aufzustehen hatte. Anstelle von einem netten, geflüsterten „Guten Morgen, mein Schatz. Wie hast du geschlafen?" und einem Frühstückstablett in den Armen, riss Julias Mutter ihre Tür auf und polterte mit dem Staubsauger ins Zimmer. Klar, war ja ganz normal und lebenswichtig, am schulfreien Samstag um, Julia schielte auf ihren Wecker -halb zehn-, zu saugen. Da sie so früh weder in der Stimmung, noch stimmlich in der Lage war, einen Streit anzufangen, schleppte sie sich mit einer grottenschlechten Laune ins Bad. Eins zu Null für Mutter!
D
ie Badezimmertür wurde zugeschmissen und die Kleider sorgsam auf den Boden verstreut. Die zwei Meter zum Wäschekorb waren so früh am Morgen einfach nicht zu schaffen. Sie waren auch um zwölf oder abends zu mühsam, aber nun ja, Mutter war ja eh gerade am Putzen.
Julia befüllte erst einmal die Wanne mit einer halben Flasche Badeschaum und heißem Wasser, steckte sich die Kopfhörer in die Ohren und quälte ihr Trommelfell zum tausendsten Mal mit dem Song ‚Suffer’ (dt. leiden).
Vor fünf Jahren hatte Ihr Vater die ganze Familie sitzen gelassen. War mit zwei Koffern, dem Auto und einer blonden Bankangestellten abgehauen. Ihre Mutter, der kleine Luka und sie mussten sich von da an alleine auf die Nerven gehen. Seine Plattensammlung war die kümmerliche Erinnerung an seine Existenz. Aber Julia liebte je einzelne von ihnen. Die Sammlung bestand unter anderem aus Alben von The Clash, Bad Religion, Ramones und Blondie. Das war natürlich eine Ironie, die zum Himmel schrie. Aber Julia war mit dieser Musik aufgewachsen und liebte sie. Aus dieser vorgeprägten Kindheit hatte sie einen wilden und punkigen Musikgeschmack entwickelt. Sie konnte kein Verständnis für ihre Klassenkamerden aufbringen, die bei Rihanna, Justin Bieber oder One Direction dahinschmolzen. Auf ihrem I-Pod oder Smartphone suchte man nach dem üblichen Teeniegesülze vergeblich. Da hätte sie lieber komplett auf Musik verzichtet.
Aber nicht nur bei den alten LPs von ihrem Vater konnte sie denken und abschalten. Genauso entpannend war für sie The Prodigy, Beastie Boys oder Extreme. Möglichst schön laut, damit die Gehörwindungen auch noch lange etwas davon hatten. Ihre Mutter behauptete immer, dass die Musik aggressiv und nervös machen würde. Julia bestand darauf, die wären für ihre gute Laune verantwortlich.
Als sie nach fast einer Stunde so gut es ging das Badezimmer unter Wasser gesetzt hatte, ihre Haut sich fast vom Körper pellte und Dampfschwaden keine Sicht weiter als drei Zentimeter zuließen, stieg sie aus der Wanne. Das Badewasser blieb da, wo es war, das triefendnasse Handtuch gesellte sich auf dem Boden zu Shorts, Socken und T-Shirt und der dichte Dunst durfte seine Freiheit nur durch ein geschlossenes Fenster genießen.
Mit einem akzeptablen Wochenendgefühl steuerte Julia auf die Küche zu. Das Baden hatte sie hungrig gemacht und ihre Mutter saugte immer noch. Es blieb ihr also noch ein wenig Zeit, bis das Gemecker über die Klamotten und die Wanne ins Rollen kommen würde.
J
ulia hatte Glück. Auf dem Tisch lagen warme, leckere, kleine Hefezöpfe. Genau das, was sie brauchte. Mit einer Hand kramte sie im Kühlschrank nach der Butter und mit der anderen nahm sie sich ein Stück vom Backblech. Dann setzte sie sich an den Küchentisch, verzichtete auf Teller und Messer, tauchte den Hefezopf direkt in die Butter, und biss ein großes Stück ab. Das Stück wurde in hohem Bogen wieder ausgespuckt.
„Moooooom??!!