Die drei ruhenden Kälber: Lyrik
Von Wodan Winter und Toktam Mollanorouzi
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Über dieses E-Book
Seine Lyrik beschäftigt sich mit der bedauernswerten Dauer der langen Weile, mit brotloser Kunst und kunstlosem Brot, mit Mut und Überwut, Lust und Verlust sowie der kaum auszuhaltenden Ohnedichsamkeit. Sie handelt vom Schicksal, welches die Menschen geschickt in neue Richtungen schickt, von der Freundschaft zu einem Rotkehlchen und von einem leeren Schaukelstuhl, vom Abschied von einem geliebten Menschen und der spürbaren Anwesenheit seiner Abwesenheit. Es geht um die Angst vor dem Übermorgen und die Erleichterung nach dem Hinübermorgen, die in Bescheidenheit gekleideten Eitelkeiten, das Verlangen, das einem so einiges abverlangt, und die ständige Suche nach Versuchungen.
Und sie handelt von den drei ruhenden Kälbern am Wegesrand sowie ihrem bewundernswerten Gleichmut. Sie waren es, die Wodan Winter dazu inspirierten, dieses Buch zu schreiben.
Wodan Winter wurde 1991 an einem kalten Januartag in Mecklenburg-Vorpommern geboren und verbrachte seine spätere Kindheit und Jugend in Berlin. In den folgenden Jahren nannte er Orte wie Kenia, Jamaika und Frankfurt an der Oder sein Zuhause, wo er sein Wirtschaftsstudium absolvierte. Heute lebt er in Irland, doch wenn Sie das hier lesen, hat ihn sein rastloses Herz womöglich schon wieder woanders hingetragen.
Wodan Winter
Wodan Winter wurde 1991 an einem kalten Januartag in Mecklenburg-Vorpommern geboren und verbrachte seine spätere Kindheit und Jugend in Berlin. In den folgenden Jahren nannte er Orte wie Kenia, Jamaika und Frankfurt an der Oder sein Zuhause, wo er sein Wirtschaftsstudium absolvierte. Heute lebt er in Irland, doch wenn Sie das hier lesen, hat ihn sein rastloses Herz womöglich schon wieder woanders hingetragen. Das Schreiben begleitet ihn, seit er schreiben kann. Und seit er denken kann, liebt er das Spiel mit den Worten. Er schreibt nahezu jeden Tag, denn sein Inneres braucht sehr viel Platz, und den verschafft er sich, indem er all sein Erlebtes, Erdachtes und Erfühltes nach außen trägt.
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Buchvorschau
Die drei ruhenden Kälber - Wodan Winter
die drei ruhenden kälber
Ich sehe
drei ruhende Kälber am Wegesrand
und bewundere ihren Gleichmut.
Unberührt von den Sorgen der Welt,
gehören ihre Blicke der Ferne.
Dass ich da bin,
erkennen sie an.
Wenn ich gehe,
erkennen sie es an.
Und wäre ich nie da gewesen,
gehörten ihre Blicke noch immer
der Ferne.
Heute Morgen
hatte ich mich aufgemacht,
um meinen Meister zu finden,
und begegnete ihm
zu dritt am Wegesrand.
»Dass ich da bin, erkennen sie an.
Wenn ich gehe, erkennen sie es an.
Und wäre ich nie da gewesen,
gehörten ihre Blicke
noch immer der Ferne.«
spielplatz
In meinen wunderbaren
jungen Jahren,
als Stunden noch
Stunden waren,
sprang ich unentwegt
von
Spielplatz
zu
spielplatz.
In meinen
stetig wachsenden,
Träume platzenden,
angepassteren Jahren
quälte ich mein
seelenloses Ich
von Arbeitsplatz
zu Arbeitsplatz.
In den verwirrenden Jahren
der Besinnungsfragen,
während derer sich die wenigsten
nach innen wagen,
klammerte ich mich
besonders inbrünstig
an meinen hochgeschätzten
Arbeitsplatz.
Erst in den erheblich
späteren Jahren,
den elenden Jahren
der von Sehnsucht Geplagten,
platzte ich vor
Mut und
Überwut
und eroberte mir
meinen
Spielplatz
zurück.
tauziehen
Ich habe so viel an uns gezogen,
vor allem jedoch an dir gezogen
und gezogen
und gezogen,
da ich dachte, so könnte ich
diese Beziehung lenken
und die meiste Energie beziehen.
Doch dann ließest du los.
Ohne Vorwarnung.
Einfach so.
Es brauchte nur diesen einen Moment,
in dem ich es am wenigsten erwartete
und mir meine eigene Kraft
zum Verhängnis wurde.
Du wusstest das.
Und so fiel ich rückwärts
mit dem Kopf zuerst zu Boden.
Und mein Herz blieb still.
Ich hob meinen Arm mit letzter Kraft,
doch du kamst nicht,
um mir aufzuhelfen,
und der Schweiß an meiner Hand
vertrocknete im Wind.
januargedanken
Erinnerungen,
wie oft habe ich mit euch
in meinem Inneren gerungen.
Mich vom Außen zu trennen,
ist euch beinahe immer gelungen.
Einsame Januargedanken
überwinterten ohne dich.
Ich entschied mich dazu,
mich nicht mehr vom Schmerz
in die Tiefe tragen zu lassen,
sondern ihn wie ein Adler zu umkreisen.
Wie klein er von hier oben doch ist.
Ohne Leid
fliege ich höher und höher
und empfinde beinahe
Mitleid
für diese winzige Gestalt.
Rückblick und Weitsicht und Aufwind
hatten mir all