Gezähmte Wildnis: Tagebuch einer Reise nach Namibia
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Über dieses E-Book
Bewegende Tagebuchaufzeichnungen über eine spannende Selbstfahrer-Safari durch den Norden Namibias im April 2018, angereichert mit Hintergrundwissen des in Namibia aufgewachsenen Reisepartners.
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Rezensionen für Gezähmte Wildnis
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Buchvorschau
Gezähmte Wildnis - Angelika Keusch-Wannags
Über die Autorin:
Angelika Keusch-Wannags wurde 1951 in Bückeburg/ Niedersachsen geboren und wuchs als ältestes von zwei Geschwistern auf. Im Alter von 26 Jahren zog sie nach Hamburg und machte Karriere in einem großen Dienstleistungsunternehmen als Marketing-und zuletzt als Vertriebsleiterin.
Sie hat viele Länder in Europa, Asien, Amerika und Afrika bereist und oft ihre Erlebnisse in Tagebüchern festgehalten. „Gezähmte Wildnis" ist ihr erster Reisebericht, den sie veröffentlicht.
Sie sagt von sich selbst, daß sie Namibia „überhaupt nicht auf dem Plan" hatte. Wie es dann doch zu der beschriebenen Reise kam - aber lesen Sie selbst …
Für Aylin
Ich widme dieses Buch Aylin. Aylin, die in Namibia geboren ist, dort lebt und die mir in der kurzen Zeit, in der ich sie kennenlernen durfte, während sie mir in ihrem Heim Unterschlupf gewährte, eine Freundin geworden ist. Sie ist eine der starken Frauen, die alles bewegen können, wenn sie wollen. Man kann prima mit ihr lachen, herumalbern, Spaß haben, aber auch tiefgründige Gespräche führen und ernsthaft über alle möglichen Themen reden.
Sie würde sogar in meine Mädelsrunde passen, die sich jeden Dienstagabend trifft und das ist ein echtes Kompliment!
Mit dem Herzen in Afrika
Wann beginnt so eine Reise? Dann, wenn man sich de facto von zuhause wegbewegt oder schon viel früher? Wenn man bereits mit dem Kopf, dem Herzen oder der Vorbereitung auf Reisen ist? Und wie kommt es überhaupt dazu, daß ich mich für Namibia interessiere?
Ich glaube, grundsätzlich für diese Art von Reisezielen hat es damit angefangen, daß ich als Kind in einer Zeit aufgewachsen bin, in der an Feiertagen immer Filme, wie „Ein Platz für Tiere, „Serengeti darf nicht sterben
oder „Hatarigezeigt wurden, auch wenn diese in Tansania oder Südafrika spielten. Ich habe kiloweise Bücher von Stefanie Zweig (Kenia), Stefanie Gercke und Henning Mankell (Südafrika) geradezu „verschlungen
und mich gefreut, mir gemerkt zu haben, daß man mit „Siyabonga gakhulu, das man mit Klicklaut ausspricht, „Willkommen
oder auch „vielen Dank ausdrücken kann, allerdings in der Sprache der Zulu. Auch nach dem Film „Jenseits von Afrika
mit Robert Redford und Meryl Streep bin ich im Herzen in den Lodges im südlichen Afrika gewesen und habe mir gewünscht, dort zu leben, dabei zu sein, in der Sonne, nahe den wilden Tieren Pflanzen zu züchten und Tiere oder Menschen zu umsorgen.
Und dann habe ich Friedrich kennengelernt, Friedrich, der in Namibia aufgewachsen ist und den man dort „Brüder nennt. Friedrich, mit dem ich eine Zeit lang zusammengearbeitet habe und der mir ein guter Freund geworden ist. Friedrich, dem ich nach seinem Herzinfarkt als Grund, mit dem Rauchen aufzuhören, spontan angeboten habe: „Wenn Du das schaffst, dann fliege ich mit Dir nach Namibia
. Und da sind wir nun, mitten in den Reisevorbereitungen, sechzehn Tage vor dem Abflugdatum.
Brüder‘s Vater war im zweiten Weltkrieg bei der Kriegsmarine und hatte dort einen Kriegskameraden, der nach dem Krieg direkt nach Südwest-Afrika (1918-1990) auswanderte und sich dort eine Agentur mit Konsumgütern, wie Kaffee und Tee, aufbaute. Der Vater absolvierte in Deutschland eine Lehre als Landschaftsgärtner und machte sich danach selbstständig. Die Trennung von seinem Freund unterband nicht die Kommunikation der beiden untereinander. Man schrieb sich. Kurz darauf war die Agentur des Kameraden so erfolgreich, daß er im Jahr 1953 Unterstützung brauchte. Brüders Vater fand das spannend, war aber inzwischen verheiratet und hatte drei Kinder. Die entwurzelt man nicht einfach so aus einer Laune heraus. Doch seine Frau stärkte ihm den Rücken und so machte er sich auf nach Südwest-Afrika, um vorzuchecken, was ihn und seine Familie dort erwarten würde.
Etwa ein Jahr später, im August 1954, kamen seine Frau und seine drei Kinder nach. Eine enorme Reise. Der Flug ging von Hamburg über Rom, Athen, Kairo, Nairobi und Johannesburg, wo sie übernachten mußten. Am nächsten Tag nahmen sie den Flieger nach Windhoek. Brüder war damals zweieinhalb Jahre alt.
Eine glückliche Kindheit in der Sonne folgte für die drei Geschwister. Die Eltern unternahmen mit ihren Kindern ausgedehnte Reisen im ganzen Land in die Wüste, zu den Tieren oder ans Meer nach Swakop-mund. Später besuchte Brüder drei Jahre lang die Deutsche Privatschule Karibib, ein Internat, das sich auf dem halben Weg zwischen Windhoek und Swa-kopmund befindet.
Ende der 60er Jahre trennten sich seine Eltern und der Vater hatte vor, seine Kinder, die noch die deutsche Staatsbürgerschaft besaßen, mit zurück nach Deutschland zu nehmen. Das gelang ihm jedoch nur mit Brüder, der seinerzeit in Namibia noch keine feste Bindung hatte und von jeher seinem Vater näher als der Mutter war.
So machte sich Brüder im Februar 1982 auf ins gepriesene Deutschland und kam mit einem kleinen Koffer und in namibischer Winterkleidung, die hier nicht sehr warmhält, im tiefsten Winter am Hamburger Hauptbahnhof an, wo ihn die zweite Frau seines Vaters abholte. Sie mußten mit dem Taxi nach Eißendorf in den Pressenstieg fahren, weil aufgrund des mehr als reichlichen Schneefalls die Regionalzüge ausgefallen waren. Zu dem Zeitpunkt war der Vater bereits wieder als Entwicklungshelfer in Nigeria tätig.
Brüder faßte in Deutschland Fuß, vergaß aber nie seine Wurzeln, die ihn mit Namibia und einem Teil seiner Familie, die dort noch immer lebt, verbinden.
Aufregung vor der Reise
Und damit zurück zu den Reisevorbereitungen. Was braucht man an Impfungen? Ich war im Hamburger Tropeninstitut, wo ich nach einer ausführlichen Beratung folgenden Virencocktail bekam: Hepatitis A und B, Typhus, Tetanus, Polio, Diphterie und Keuchhusten. Diesen verabreichte man mir mittels drei Spritzen in die Oberarme. Huiuiui!!!
Ich war drei Tage lang groggy, insbesondere, weil ich noch mit den Resten einer Erkältung kämpfte. Außerdem bekam ich ein Rezept über Malarone Tabletten gegen Malaria, die ich einen Tag vor Einreise in das gefährdete Gebiet Namibias, das bei Okahandja beginnt, einnehmen muß. Mir wurde auch dringend geraten, das Mückenschutzmittel NoBite mit 50 DEET für Haut und Kleidung mitzunehmen. Man bekommt es bei Globetrotter, muß aber darauf achten, daß man auch wirklich DEET als Inhaltsstoff erwischt. Es gibt nämlich auch andere Zusammensetzungen. Ich frage mich ernsthaft, ob sie nicht in Namibia selbst die besseren Mückenschutzmittel haben. Das hätte den Vorteil von weniger Gewicht im Koffer. Na ja, jetzt habe ich NoBite bereits gekauft.
Nach der Reise haben wir vor, einen Filmvortrag über Namibia zu halten. Brüder hat uns dazu bei der Volkshochschule in Rotenburg als Dozenten angemeldet. So sitzen wir zusammen und verfassen folgenden Text, der im VHS-Programm, das im Ort an alle Haushalte geht, erscheinen soll:
Titel: „Namibia, Heimatland voller Überraschungen"
„Der Vortrag nimmt Sie mit durch Städte mit prägender, deutscher Geschichte zu Menschen unterschiedlicher Kulturen und in atemberaubende Wüstenlandschaften, außergewöhnliche Nationalparks mit versteinerten Bäumen, wilden Tieren und Wasserlöchern.
Brüder, der in Namibia aufgewachsen ist, kommentiert den Fortschritt des seit 1990 unabhängigen, demokratischen Landes. Angelika hat ihn auf der Reise in dieses schöne Land begleitet und