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Namibia - eine abenteuerliche Reise
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eBook243 Seiten3 Stunden

Namibia - eine abenteuerliche Reise

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Über dieses E-Book

Namibia – ein Traumland?
Für viele Menschen ist Namibia ein Traumland. Da ist zuerst einmal das Klima. Es ist immer warm. Selbst im namibischen Winter, in dem wir dort waren, ist es tagsüber sonnig und warm. Es regnet (zu) selten. Dann die Weite, das Land ist äußerst dünn besiedelt.
Ein weiterer Grund, Namibia ein Traumland zu nennen, ist der Tierreichtum des Etosha Nationalparks und auf den verschiedenen Lodges unterwegs. Namibia gilt immer noch als eines der tierreichsten Länder des afrikanischen Kontinents – dank seiner Größe und der dünnen Besiedelung. Es gibt mehr als zwanzig Tier- und Naturschutzgebiete, die knapp 14 % der Landesfläche einnehmen. Der Etosha Nationalpark ist der bekannteste. Hier fanden Elefanten, Nashörner, Büffel, Löwen, Leoparden, aber auch Giraffen, Gnus, Zebras, Hyänen sowie verschiedene Antilopenarten wie Eland, Kudu, Springbock und natürlich Oryx, das Wappentier Namibias, Zuflucht. Man kann sich in eine Art
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum13. Feb. 2015
ISBN9783734762277
Namibia - eine abenteuerliche Reise
Autor

Hiltrud Fischer

Über die Autorin: Hiltrud Fischer, Jahrgang 1952, absolvierte nach der Mittleren Reife eine Ausbildung zur Fremdsprachenkor-respondentin für Englisch und Französisch und arbeitete einige Jahre in verschiedenen Firmen. Unzufrieden mit diesem Dasein, begann sie eine autodidaktische Vorbereitung auf die Begabtenprüfung, die ihr nach dem erfolgreichen Bestehen ein ordentliches Studium an einer Universität ermöglichte. Nach einem Semester Studium der Pädagogik und Psychologie in Heidelberg wechselte sie aus familiären Gründen nach München auf die Ludwig-Maximilians-Universität. Dort studierte sie zuerst für das Lehramt an Realschulen Germanistik und Geografie, wechselte später zu dem Magisterstudiengang Pädagogik mit Schwerpunkt Sozial-, Entwicklungs- und feministische Psychologie und Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und schrieb ihre Abschlussarbeit zum Thema „Geschlechtsspezifische Sozialisation in der Schule“. Parallel zum Studium arbeitete sie im eigenen Office Service für verschiedene Münchner Patentanwaltskanzleien und zog außerdem zwei Töchter groß. Ein paar Jahre später bot sich ihr die Gelegenheit, im fernen Sri Lanka in einem Ayurveda-Hotel als Dolmetscherin und Beraterin zu arbeiten, die sie gerne ergriff. Dort war sie über mehrere Jahre immer wieder tätig. Parallel dazu arbeitete sie in verschiedenen Seminarhäusern in Italien und Österreich. 2001 begann eine Karriere als Reiseleiterin, die in den folgenden Jahren immer weiter ausgebaut wurde. Heute ist Hiltrud Fischer einen Großteil des Jahres vor allem auf Wander-, Wanderstudien- und Studienreisen unterwegs, hauptsächlich am Golf von Neapel, auf Capri, der Amalfiküste und im Cilento, außerdem in Cornwall. Im Winter folgen Reiseleitungen in Indien, Sri Lanka, Vietnam, Kambodscha, Thailand. Gelegentlich zieht es sie auch nach Island, Ägypten und Südafrika. 2012 war sie zum ersten Mal in Namibia, ein Land, das sie seit langem fasziniert und das sie im folgenden Jahr gleich noch einmal besuchte.

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    Buchvorschau

    Namibia - eine abenteuerliche Reise - Hiltrud Fischer

    Inhaltsverzeichnis

    Titelseite

    Impressum

    Namibia – eine abenteuerliche Reise

    Hiltrud Fischer

    Über die Autorin:

    Hiltrud Fischer, Jahrgang 1952, absolvierte nach der Mittleren Reife eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin für Englisch und Französisch und arbeitete einige Jahre in verschiedenen Firmen. Unzufrieden mit diesem Dasein, begann sie eine autodidaktische Vorbereitung auf die Begabtenprüfung, die ihr nach dem erfolgreichen Bestehen ein ordentliches Studium an einer Universität ermöglichte. Nach einem Semester Studium der Pädagogik und Psychologie in Heidelberg wechselte sie aus familiären Gründen nach München auf die Ludwig-Maximilians-Universität. Dort studierte sie zuerst für das Lehramt an Realschulen Germanistik und Geografie, wechselte später zu dem Magisterstudiengang Pädagogik mit Schwerpunkt Sozial-, Entwicklungs- und feministische Psychologie und Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und schrieb ihre Abschlussarbeit zum Thema „Geschlechtsspezifische Sozialisation in der Schule". Parallel zum Studium arbeitete sie im eigenen Office Service für verschiedene Münchner Patentanwaltskanzleien und zog außerdem zwei Töchter groß. Ein paar Jahre später bot sich ihr die Gelegenheit, im fernen Sri Lanka in einem Ayurveda-Hotel als Dolmetscherin und Beraterin zu arbeiten, die sie gerne ergriff. Dort war sie über mehrere Jahre immer wieder tätig. Parallel dazu arbeitete sie in verschiedenen Seminarhäusern in Italien und Österreich. 2001 begann eine Karriere als Reiseleiterin, die in den folgenden Jahren immer weiter ausgebaut wurde. Heute ist Hiltrud Fischer einen Großteil des Jahres vor allem auf Wander-, Wanderstudien- und Studienreisen unterwegs, hauptsächlich am Golf von Neapel, auf Capri, der Amalfiküste und im Cilento, außerdem in Cornwall. Im Winter folgen Reiseleitungen in Indien, Sri Lanka, Vietnam, Kambodscha, Thailand. Gelegentlich zieht es sie auch nach Island, Ägypten und Südafrika. 2012 war sie zum ersten Mal in Namibia, ein Land, das sie seit langem fasziniert und das sie im folgenden Jahr gleich noch einmal besuchte.

    Diese Reisebeschreibung besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil beschreibt unsere Reise durch den Norden Namibias für Einsteiger, die man bequem in zwei Wochen durchführen kann. Wir sind von Windhoek in den Etosha-Nationalpark gefahren, nach Kamanjab zu einem Himba-Dorf, weiter nach Twyfelfontein und nach Swakopmund, und danach weiter in den Süden in die Namibwüste. Auf dieser Reise haben wir die Highlights Namibias erlebt, die Weite und Schönheit des Landes, die verschiedenen Landschaften und den Tierreichtum Namibias und das interessante Volk der Himba besucht. Ich bezeichne diese Reise als Einsteigerreise, weil wir uns überwiegend mit dem Mietwagen alleine (zu zweit) auf Straßen der ersten und zweiten Kategorie bewegten, die man eventuell auch mit einem normalen PKW befahren kann. Wir haben uns immer sicher gefühlt, auch wenn wir manchmal im scheinbar menschenleeren Raum unterwegs waren. Und natürlich waren die Schotterstraßen sehr gewöhnungsbedürftig. Im zweiten Teil werden einzelne Orte und Landschaften in Zentralnamibia sowie der tiefe Süden Namibias mit dem Fish River Canyon und Lüderitz besucht, ebenfalls auf Straßen der ersten und zweiten Kategorie.

    Namibia – ein Traumland?

    Für viele Menschen ist Namibia ein Traumland. Da ist zuerst einmal das Klima. Es ist immer warm. Selbst im namibischen Winter, in dem wir dort waren, ist es tagsüber sonnig und warm. Es regnet (zu) selten. Dann die Weite, das Land ist äußerst dünn besiedelt. Statistisch gesehen leben 2,4 Menschen auf einem Quadratkilometer. Natürlich sind die Bewohner nicht gleichmäßig verteilt. Ein Drittel der Bevölkerung lebt in Zentralnamibia, die Hälfte davon in Windhoek. Im wasserreichen Norden leben 61 %, wohingegen nur 7 % auf den Großfarmen des weiten Südens leben. Der Westen des Landes, der von der Namibwüste eingenommen wird, ist, abgesehen von den Städten Walvis Bay und Swakopmund, kaum bewohnt. Man findet also viel unbewohntes Land. Manchmal ist der nächste Nachbar oder die nächste kleine Siedlung sechzig Kilometer entfernt. Man muss das mögen. Durch die dünne Besiedelung und die wenigen Menschen gibt es natürlich nur wenig Infrastruktur außerhalb der Ortschaften. Es gibt keine Linienbusse, keine Überlandbusse. Und Taxis sind teuer. In Namibia benötigt man ein Auto, um sich fortzubewegen. Wer keines hat, läuft mitunter viele Kilometer, um von A nach B zu kommen. Diese Erfahrung machte ich ein Jahr nach unserer ersten Reise, als ich mich wieder für längere Zeit und diesmal ohne Fahrzeug im Land aufhielt. Besonders für die schwarze Bevölkerung ist es völlig normal, stundenlang zu laufen, um irgendwohin zu kommen. Namibische Kinder laufen mitunter über eine Stunde, um in die Schule zu kommen und nachmittags die gleiche Zeit, um nach Hause zu kommen, und alles in praller Sonne. Wer irgendeine Möglichkeit hat, fährt ein Auto und sei es noch so alt und klapperig. Die Alternative ist das Eselgespann, das man in Zentralnamibia noch oft auf den Straßen sieht. Aber Touristen fahren Auto.

    Ein weiterer Grund, Namibia ein Traumland zu nennen, ist der Tierreichtum des Etosha Nationalparks und auf den verschiedenen Lodges unterwegs. Namibia gilt immer noch als eines der tierreichsten Länder des afrikanischen Kontinents – dank seiner Größe und der dünnen Besiedelung. Es gibt mehr als zwanzig Tier- und Naturschutzgebiete, die knapp 14 % der Landesfläche einnehmen. Der Etosha Nationalpark ist der bekannteste. Hier fanden Elefanten, Nashörner, Büffel, Löwen, Leoparden, aber auch Giraffen, Gnus, Zebras, Hyänen sowie verschiedene Antilopenarten wie Eland, Kudu, Springbock und natürlich Oryx, das Wappentier Namibias, Zuflucht. Man kann sich in eine Art Garten Eden hineinträumen. Während bei uns viele Kinder noch nie eine Kuh gesehen haben und glauben, die Milch käme aus der Tüte, kann man in Namibia, wenn man über Land fährt, wilde Tiere einfach so sehen. Auf vielen Farmen laufen Giraffen, Zebras, Kudus, Antilopen und sogar Nashörner herum. Während man bei uns in den Zoo geht, um einzelne exotische Tiere zu sehen, gibt es dort große Herden davon in freier Wildbahn!

    Dann die wilden, ursprünglichen, unendlich weiten Landschaften. Himmelhohe Dünen, uferloses Meer aus Sand und Schotter unter einer unerbittlich heißen Sonne, die Wüste Namib, die dem Land seinen Namen gab. Es gibt das wild zerklüftete Hochplateau im Osten der Namib, flache, endlose Savannen und Steppen in der Kalahari, die einsame Nebelküste im Westen am Atlantischen Ozean und den tropisch grünen Norden. Die berühmten Sanddünen des Sossusvlei sind die höchsten der Welt und sind der ständigen Veränderung durch den Wind unterworfen. Der Fish River Canyon ist nach dem Grand Canyon in den USA der zweitgrößte Canyon der Welt. Ein wahrlich atemberaubendes Land.

    Seit vielen Jahren träume ich von diesem „Traumland Namibia". Freunde waren mehrfach da und schwärmen für dieses Land im Süden Afrikas zwischen der Wüste Kalahari und dem kalten Benguelastrom. Eine weite, wilde Landschaft, meistens ein blauer Himmel ohne Wolken, blutrote Sonnenuntergänge, das Gefühl der Freiheit beim Unterwegssein, viele wild lebende Tiere. Und sie erzählen von einem Land in Afrika, in dem viele Menschen immer noch oder wieder deutsch sprechen. Ich war fasziniert. Für einen Einstieg in den Kontinent Afrika erschien mir dieses Land am besten geeignet. Es ist Afrika und doch auch wieder nicht so wirklich. Durch seine Vergangenheit als deutsche Kolonie, wenn auch nur für wenige Jahre, immer noch geprägt und bis heute mit Deutschland besonders verbunden. Ich wollte auch so gerne wilde Tiere sehen, wollte erleben, wie Giraffen vor mir über die Straße schreiten. Wollte den Zebras, den für mich fotogensten Tieren der Welt, beim Trinken am Wasserloch zuschauen. Wollte Elefantenherden in freier Wildbahn sehen, Flamingos aus nächster Nähe erleben. All das und noch viel mehr erfüllte sich auf dieser Reise nach und durch Namibia.

    Da die Tierbeobachtung der wichtigste Reisegrund war, musste als erstes dafür die richtige Reisezeit gewählt werden. Am besten geeignet dafür ist die Winterzeit in Namibia, d.h. Juni, Juli, August. Dann nämlich herrscht dort Trockenzeit, der Regen ist lang vorbei und die Flussbetten sind ausgetrocknet, was wichtig ist für die Fahrt durch das Land, denn die Straßen queren immer wieder die Riviere, wie die Flüsse hier genannt werden. Die Tiere sind auf die wenigen übriggebliebenen Wasserlöcher zum Trinken angewiesen und das Gras ist gelb und niedrig, so dass sie leichter zu finden sind. Für eine Fotosafari also die ideale Zeit. Leider ist es im namibischen Winter in der Nacht sehr kalt, auf der Hochebene von Windhoek, das ca. 1700 m hoch liegt, kann es Minusgrade geben, manchmal schneit es sogar. Namibia ist ein Wüstenland, es liegt nördlich und südlich des 23. Breitengrades (Wendekreis des Steinbocks) und hat damit auch Wüstenklima, d.h. heiße Tage gehen in eisig kalte Nächte über. Das musste ich in Kauf nehmen, und man konnte sich ja darauf vorbereiten. Meine Bettflasche und mein Tauchsieder reisen sowieso immer mit mir. Ich wählte als Reisezeit die zweite Hälfte Juli 2012 und fragte meine Tochter Susanne, ob sie mit mir fahren wollte – und sie wollte. Die einfachste Reisemöglichkeit wäre eine Gruppenreise gewesen. Da muss man sich anpassen und hat nicht viel Zeit für eigene Unternehmungen, außerdem sind die Termine nicht sehr flexibel. Die meisten dieser Reisen finden in unserem Herbst statt. Dies ist für mich jedoch eine ungünstige Reisezeit. Deshalb kam nur eine Individualreise in Frage.

    Wir wollten zu zweit mit einem Mietauto fahren und auf Gästefarmen und Lodges übernachten. Fünf Dinge waren auf dieser Reise für mich wichtig:

    Ich wollte als erstes viele Tiere im Etosha Nationalpark sehen, ein deutsches Kinderhilfsprojekt in Okakarara besuchen, das Volk der Himba kennenlernen, von dem ich schon viel gehört und viele spektakuläre Fotos gesehen hatte, die Felsenmalereien der San sehen und dann noch in die Namibwüste, ins Sussovlei mit den über 300 m hohen Dünen – in dieser Reihenfolge. Damit lag der Reiseverlauf schon fest. Am wichtigsten waren die Tiere und das Projekt, alles andere konnte sein. Städte waren weniger wichtig, deshalb wollten wir die Hauptstadt Windhoek nur kurz besuchen.

    Vom Namibischen Fremdenverkehrsamt ließ ich mir Unterlagen schicken, kaufte Reiseführer und begann sie zu studieren und den Reiseverlauf auszuarbeiten. Bei der Größe des Landes (Namibia ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland) war schnell klar, dass man gerade auf einer ersten Reise in zwei Wochen nur einen Teil besuchen konnte. Wir fuhren nicht ins Kaokoveld, nicht ins Ovamboland an der Grenze zu Angola, nicht in den Caprivizipfel und nicht in den weiten Süden mit dem berühmten Fish River Canyon. Das alles wäre viel zu weit gewesen für eine zweiwöchige Reise. Unsere Reise sollte zuerst in den Norden des Landes führen, dann nach Westen zur Küste, dann in die Wüste im Süden, über Sand und Stein. So eine Tour ist nicht ungefährlich, weniger wegen der Kriminalität (die zwar in Namibia vorhanden, aber nicht zu groß ist) als vielmehr wegen der Straßenverhältnisse. Die meisten Straßen sind Schotter- oder Sandpisten und viele Fahrer sind dort schon tödlich verunglückt. Überhöhte Geschwindigkeit und plötzliches Rutschen auf losem Sand oder ein geplatzter Reifen stellen die größte Gefahr dar. Wir wollten es wagen!

    Nachdem wir den Reisetermin festgelegt hatten, wurden als nächstes die Flüge gebucht. Mit AirBerlin ab Berlin nonstop nach Windhoek. Dann buchte ich das Fahrzeug und parallel dazu Susanne die Unterkünfte auf der Reise. Gespräche mit erfahrenen Namibia-Fahrern hatten ergeben, dass man, da Winterzeit war und die Flüsse ausgetrocknet sein würden, mit einem normalen PKW alle Sehenswürdigkeiten erreichen konnte, auch wenn der größte Teil der Straßen Schotterstraßen sind. Auf dieser ersten Reise wollten wir uns soweit wie möglich auf asphaltierten Straßen bewegen. Nachdem ich im Internet recherchiert hatte, entschloss ich mich doch, einen geländegängigeren Wagen zu mieten. So bekamen wir einen Daihatsu Terios. Und das war gut so. Allerdings stellte sich am Ende der Reise heraus, dass wir besser gefahren wären, einen richtigen 4x4 zu mieten. Der größte Teil der namibischen Straßen sind nämlich sogenannte „Gravel roads", das heißt Schotterstraßen mit zum großen Teil spitzen Steinen. In dem menschenleeren Land ist die Wahrscheinlichkeit, unterwegs Pannenhilfe zu finden, nicht allzu groß. Mitunter muss man stundenlang warten, bis das nächste Fahrzeug vorbeikommt. Wichtig ist es auch, sich umfassend und ohne Selbstbeteiligung zu versichern, ebenso sollten Reifen, Felgen und Windschutzscheibe mit versichert werden.

    Die Unterlagen waren zahlreich, die Reiseführer mehr oder weniger dick, dennoch fand ich nicht das, was ich gesucht hatte. Iwanowski z.B. hat einen sehr dicken Reiseführer herausgegeben, den ich sehr unübersichtlich fand, andere wie z.B. APA geben viele Informationen über Land und Leute, die sicherlich alle sehr nützlich sind. Aber wenn man eine erste Reise plant und sich allein und ohne Gruppe auf den Weg machen will, braucht man detailliertere Informationen und vor allem muss man über den aktuellen Straßenzustand informiert sein.

    Am ersten Tag wollten wir in Windhoek bleiben, da wir nach dem Nachtflug sicherlich nicht allzusehr ausgeruht sein würden. Deshalb buchten wir ein Hotel im Zentrum von Windhoek für eine Nacht und in der Nähe des Flughafens eine Lodge für die letzte Nacht, denn unser Rückflug sollte sehr früh am Morgen starten und wir mussten ja noch das Fahrzeug zurückgeben. Deshalb durfte die Unterkunft nicht zu weit vom Flughafen entfernt sein. In den anderen Lodges waren wir meist zwei Nächte, einmal drei und einmal nur eine. Wir planten, nach Möglichkeit nicht mehr als 350 km pro Tag zu fahren, damit ausreichend Zeit bliebe für Besichtigungen und Tierbeobachtung.

    Unser Plan sah dann letztendlich so aus:

    Leider waren bereits im Frühjahr 2012 die Unterkünfte in den Restcamps des Etosha-Parks ausgebucht. Allerdings haben wir dann vor Ort doch noch eine Nacht dort verbringen können und es gab noch ziemlich viele Zimmer, die leer blieben. Auch wenn viele sagten, man solle auf jeden Fall im Voraus buchen, hatte ich während der Reise den Eindruck, dass wir auch ohne Buchung untergekommen wären. Es gibt inzwischen in Namibia viele Unterkünfte aller Art (Hotels, B+B, Campingplätze mit kleinen Hütten, Gästefarmen, luxuriöse Lodges, staatliche Restcamps), dass man sicherlich spontan etwas findet, wenn man etwas flexibel ist. Die Vorausbuchung hat den Nachteil, dass man meist aus dem Vertrag nicht mehr herauskommt, auf jeden Fall die häufig teuren Unterkünfte zahlen muss. Manchmal stellt sich erst vor Ort heraus, dass der Weg kürzer oder länger ist oder man eine Übernachtung zu viel gebucht hat und es gar nichts zu sehen und erleben gibt.

    In zwei Fällen hatte man das Geld bereits unmittelbar nach der Buchung vom Konto eingezogen. In einem Fall hat sich herausgestellt, dass eine Nacht auf dieser Lodge auch gereicht hätte und wir einen weiteren Tag woanders eher gebraucht hätten, aber man ließ uns nicht aus dem Vertrag heraus mit der Begründung, anderen Gästen sei abgesagt worden, weil wir das Zimmer belegt haben. Tatsächlich waren aber mehrere Zimmer frei. Das war auch noch die teuerste Lodge auf der ganzen Reise. Ein anderes Mal stellte sich die Lodge als sehr weit vom Geschehen heraus, obwohl sie damit geworben hatte, idealer Ausgangspunkt für die Dünentour zu sein. Das sieht man leider erst, wenn man da ist.

    Endlich stand der Reiseverlauf fest, alle Unterkünfte und der Flug waren gebucht, der internationale Führerschein war abgeholt. Er ist notwendig, muss bei Abholung des Fahrzeuges im Flughafen von Windhoek vorgelegt werden, allerdings wurden wir unterwegs nie danach gefragt. Und schließlich war es dann soweit. Der Abflugtag war gekommen. Alles war gepackt. Ich hatte meinen Kleiderschrank ausgemistet, denn ich wollte alles, was ich mitnahm, nach und nach im Land lassen. Ein Namibia-erfahrener Freund hatte mir gesagt, dass dort Kleidung gerne genommen würde, besonders auch warme Pullover. Das kannte ich schon von Reisen nach Indien, Nepal oder Kambodscha. Auch dort ist das Hotelpersonal dankbar für westliche Kleidung.

    Unsere Reise dauerte vom 15.-30. Juli 2012 und begann in Windhoek, führte dann nach Norden über Okakarara nach Ojiwarongo und dann über Outjo in den Etosha-Nationalpark. Von dort nach Kamanjab zum Himba-Dorf und weiter über Khorixas nach Twyfelfontein und an die Westküste nach Swakopmund und Walvis Bay. Dann nach Süden durch den Namib-Naukluft Park über Solitaire nach Sesriem und ins Sossusvlei. Von dort über Rehoboth zurück nach Windhoek. Am Ende waren wir über 3000 Kilometer quer durch den Norden Namibias gefahren. Wir erlebten wilde Tiere, weite Savannen, hohe Dünenlandschaften, kaltes Meer, kleine nette Städtchen und viele freundliche schwarze und weiße Menschen.

    Der erste Tag – Abreise aus Berlin

    Wir wollen am Samstagabend bei AirBerlin online einchecken und stellen fest, dass unser Flug am Sonntag statt um 20.10 Uhr erst um 21.40 Uhr abfliegen wird. Außerdem können wir nicht online einchecken. Ich rufe bei AirBerlin an und frage, was los ist. Man sagt mir, dass auf manchen Flügen – und hier auf der Strecke nach Windhoek – online einchecken nicht möglich ist. Auf meine Frage, warum der Flug 1,5 Stunden Verspätung hat, antwortet man mir, dass die Maschine später weggekommen ist. Im Übrigen sollten wir pünktlich da sein, als ob wir um 20.10 Uhr fliegen würden, was unter Umständen 4 Stunden Warten am Flughafen bedeuten konnte. Nun sind es mehr als 24 Stunden vorher, wie weiß man denn, dass die Maschine später weggekommen ist, keine Maschine fliegt 24 Stunden am Stück. Ich verstehe es nicht und bin mit der Antwort am Telefon nicht zufrieden. Der Callcenter-Mensch scheint keine Ahnung zu haben. Später haben wir das Gefühl, dass es an der Überlastung von Berlin Tegel liegt.

    Das zweite Problem ist nun, dass unser Mietwagen in Windhoek für 6.00 Uhr am 16.7. bestellt ist, und auf einer besonderen Mitteilung hat mir die Mietwagenfirma mitgeteilt, dass der Vermieter nicht verpflichtet ist, das Fahrzeug länger bereitzustellen. Ich rufe also dort an und erhalte die Antwort, ich rufe außerhalb der Geschäftszeiten an. Erst Sonntagmorgen sind sie wieder zu sprechen. Ich hinterlasse meine Botschaft mit Telefonnummer. Am Sonntagmorgen rufen sie zurück und empfehlen

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