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Meine Insel in Afrika: Ein wahres afrikanisches Abenteuer
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Meine Insel in Afrika: Ein wahres afrikanisches Abenteuer
eBook254 Seiten2 Stunden

Meine Insel in Afrika: Ein wahres afrikanisches Abenteuer

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Über dieses E-Book

Abenteurerin, Reisende, Touristenführerin und Erbauerin einer Lodge: Salomé Visser erzählt in »Meine Insel in Afrika« ihre sehr persönliche Geschichte, wie sie als Touristenführerin einen ganz speziellen Ort auf einer kleinen Insel im Kwandofluss im Caprivi fand, dem nordöstlichsten Zipfel Namibias, und sofort davon träumte, dort eine Lodge zu bauen.
Das Buch nimmt die Leser mit auf eine spannende Reise, die Salomé Vissers Liebe zum Land und zu den Leuten zeigt. Es ist sehr mühsam, doch sie gibt nicht auf, und gegen alle Widerstände setzt sie es durch, die kleine Mazambala-Insel bewohnen zu dürfen und dort ihren Traum von einer Lodge zu verwirklichen.
SpracheDeutsch
HerausgeberOryx Publishers
Erscheinungsdatum20. Sept. 2014
ISBN9789991678641
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    Buchvorschau

    Meine Insel in Afrika - Salomé Visser

    Salomé Visser

    MEINE INSEL IN AFRIKA

    Ein wahres afrikanisches Abenteuer

    © 2014

    Oryx Publishers

    www.ory-publishers.com

    info@oryx-publishers.com

    Alle Rechte vorbehalten.

    ISBN 978-99916-786-4-1

    Coverfoto:

    © Erik Simons – Fotolia.com

    Mazambala – Insel des Überflusses

    Ich werde dich durch alle Landminen der Welt führen und dich beschützen, und ich werde dich dahin bringen, wo das Gras grün ist und wo es Wasser und Nahrung im Überfluss gibt – das ist deine Insel! Dein Schicksal, dein Ziel!

    Salomé Visser

    (Vision, eingetragen in mein Tagebuch, 20. September 1992)

    Gewidmet Desèré

    und

    Den Frauen von Afrika

    Wir sind die Kinder von Mutter Erde

    Wir spielen im Staub unseres alten Lebens

    Und bepflanzen den fruchtbaren Boden

    Wir tanzen im Regen und singen vergessene Melodien

    Die Ernte entspringt Ihrer Seele

    Weil wir, die Frauen von Afrika,

    Die Mütter aller Generationen sind

    (Salomé Visser)

    Vorwort

    Irgendwo im Caprivizipfel, ungefähr 100 Kilometer von Katima Mulilo entfernt an der Straße zur sambischen Grenze gelegen, steht eine wunderschöne Lodge namens Mazambala Island Lodge.

    Dieses spezielle Fleckchen Erde hatte ich schon 1995 während meiner Tätigkeit als Fremdenführerin in Namibia ins Herz geschlossen. Damals schien es beinahe unmöglich, unversehrt im noch unberührten Goldenen Dreieck bis hinauf nach Horseshoe Bend reisen zu können, ohne in eine der unzähligen Herden von Elefanten, Büffeln, Antilopen und Nilpferden zu geraten. Doch ich schaffte es – und ein Jahr später war ich mir sicher, den Ort meiner Träume gefunden zu haben. Nicht um Urlaub zu machen, sondern um hier im ungezähmten Busch zu leben – und eine Lodge zu bauen . . .

    Jahre später, als der Gästebetrieb in der Lodge richtig gut lief, stellten meine Gäste abends am Lagerfeuer immer wieder die gleichen Fragen:

    »Wo ist Ihr Ehemann?«

    »Ich habe keinen.«

    »Wer hat die Lodge dann gebaut?«

    »Das war ich – nur mit der Hilfe einer Handvoll Einheimischer.«

    »Unglaublich! Das müssen Sie erzählen!«

    Dass eine feine weiße Dame mit Perlohrringen ein solches Projekt auf die Beine stellen und ganz allein durchziehen konnte, wollte keiner glauben.

    Schließlich ließ ich mich dazu überreden, meine Geschichte aufzuschreiben – zehn Jahre nach dem Bau der Lodge, die ich inzwischen leider aufgeben musste.

    Mit diesem Buch möchte ich allen Lesern und Leserinnen die Botschaft mitgeben, dass man alles erreichen kann, was man sich wünscht – man muss es einfach nur tun.

    1

    Mein Weg nach Mazambala

    Ich war immer davon überzeugt, dass das Leben eines jeden Menschen vorbestimmt ist. Alles, was wir tun oder was uns geschieht, bildet die Grundlage für unseren weiteren Lebensweg und bringt uns unseren Zielen näher. Wäre Mazambala mein Ziel gewesen, so hätte ich mich unbewusst mein ganzes Leben lang darauf vorbereitet. Rückblickend jedoch denke ich, dass Mazambala kein Ziel, sondern eine einzigartige Erfahrung war, die mich besonders geprägt hat. Und solche prägenden Erlebnisse verändern uns, geben uns Kraft, formen uns.

    Ich glaube, das einzige wirkliche Ziel für uns alle ist: Frieden zu schließen mit uns selbst, mit unseren Mitmenschen und mit Gott; ein Leben in Harmonie ohne Vorurteile und Vorwürfe.

    Aber nun möchte ich erzählen, wie es dazu kam, dass ich eines Tages in Mazambala landete.

    Ich wurde auf Gammams geboren, einer Farm in der Nähe von Windhoek, Namibia, und verbrachte dort die ersten Jahre meines Lebens. Schon als kleines Kind habe ich die Natur und besonders das Veld (wir nennen Busch und Savanne hier so) geliebt. In meiner ersten Erinnerung an meine Kindheit folge ich meinem Vater auf einem schmalen Trampelpfad, das gelbe Gras auf beiden Seiten so hoch wie ich selbst, vor mir die gebräunten Waden meines Vaters und die Bäume und Büsche um uns herum.

    Salomé Visser am Ufer des Kwando

    Diese Hingabe zur Natur und zum Busch hat mich tief geprägt und beeinflusst mich noch immer, wenn ich größere Entscheidungen treffen muss. Es ist also nicht verwunderlich, dass Erdkunde mein Lieblingsfach in der Schule war und ich Lehrerin für Geografie wurde.

    Da mich nach einiger Zeit nicht nur die Natur, sondern auch die traditionellen einheimischen Völker Namibias interessierten, begann ich ein Aufbaustudium in Ethnologie. Nach dem Studium arbeitete ich eine Weile als Völkerkundlerin für die südafrikanische Regierung. Als sich Ende der 1980er Jahre die Südafrikaner aus Namibia zurückzogen, zog ich mit ihnen und lebte und arbeitete bis 1990 in dem wunderschönen Städtchen Villiersdorp in der Provinz Westkap. Die Stadt liegt im Overberg, mitten in einer Welt voller Apfelbäume. Winterregen, Schnee und Kälte bekamen mir jedoch überhaupt nicht gut.

    Nach einem Jahr im Overberg wurde ich glücklicherweise nach Petersburg im nördlichen Transvaal versetzt, heute bekannt als Polokwane in der Provinz Limpopo. Ich war überglücklich, denn dort gab es gelbes Gras, Kameldorn-Bäume, Sommerregen und Gewitter.

    Während dieser Zeit, die ich auch scherzhaft gern als meine »spirituellen Lehrjahre« bezeichne, engagierte ich mich sehr stark kirchlich und spirituell, was mir dabei half, mental zu wachsen und innerliche Ruhe und Stärke zu finden.

    Aber es war eben nicht Südwest – meine wirkliche Heimat war und ist Namibia, und ich vermisste sie schrecklich.

    1990 erlangte Südwestafrika die Unabhängigkeit. Der neue Staat Namibia wurde aus der Taufe gehoben. Diese ganzen politischen Veränderungen führten schließlich dazu, dass die Regierung in Südafrika mich 1993 zurück nach Namibia in Rente schickte.

    Bereits nach kurzer Zeit merkte ich, dass ich nicht für das Herumsitzen geschaffen war und beschloss daher, den Tourismus auszuprobieren. Zum einen gehörte der Tourismus zu den wichtigsten aufsteigenden Wirtschaftszweigen in Namibia, und zum anderen wäre mein Arbeitsplatz als Tour Guide mein geliebtes Veld. Der ideale Beruf für mich, wie es schien.

    Auf den Camping-Safaris sammelte ich wertvolle Erfahrungen, die mir später für den Bau der Lodge eine große Hilfe sein sollten. Ja, und dann, eines Tages, während ich auf einer Tour war, verlor ich mein Herz im Caprivi.

    Salomé, als sie noch als Tour Guide gearbeitet hat

    Als ob all meine bisherige Ausbildung eine gezielte Vorbereitung auf mein großes Projekt ›Mazambala Island Lodge‹ gewesen wäre, kannte ich mich durch meine Arbeit als Geografie-Lehrerin mit klimatischen Bedingungen und Bodenformationen aus und war mit dem Kwando-Fluss und dessen Wasserpegeln vertraut. Auch dass ich gelernt hatte, anderen etwas beizubringen, schadete nicht – ich war dadurch in der Lage, meine Mitarbeiter auszubilden.

    Als Ethnologin hatte ich zeitweilig im Caprivi gearbeitet und verfügte über Kenntnisse der Sitten und Gebräuche der Völker unseres Landes. Zudem kannte ich die politischen und sozialen Verhältnisse im Caprivi. Auch hatte ich die schwierigen klimatischen Bedingungen selbst erlebt. Die Temperaturen konnten an Sommertagen die 40-Grad-Marke überschreiten, und es konnte wochenlang regnen.

    Nachdem ich also beschlossen hatte, im Caprivizipfel eine Lodge zu bauen, begann ich gezielt jede Gelegenheit zu nutzen, um Anregungen aus verschiedenen Lodges und Campingplätzen zu sammeln. Die Lodge sollte recht offen konstruiert werden. Die Gäste sollten sich fühlen, als wären sie mitten im Busch, aber dennoch vor Regen und Sonne geschützt sein. Holz, Reet und Gras wären ideal. Die Lodge sollte sich perfekt in die Umgebung einpassen.

    Während der Planungsphase im Jahr 1996 sagte ich mir immer wieder, dass ich niemals Land nutzen würde, das in einer Flutebene liegt. Mein geografisches Wissen über Klimazyklen und Flutebenen ließ überhaupt keinen Zweifel zu: Man baute nicht in einer Flutebene!

    Warum also eine Lodge im Caprivi bauen?

    Es gab mehrere Gründe. Schon in den frühen 90ern sah ich voraus, dass der Caprivizipfel irgendwann ein beliebtes Touristenziel sein würde. Als Tour Guide hatte ich viel über die Tourismusindustrie gelernt. Ich kannte mich nicht nur außerordentlich gut mit Camping-Safaris aus, sondern wusste sehr viel über Tiere, Vögel, Bäume und Pflanzen. Die unberührte Natur, die einzigartige Savannenlandschaft und die wasserreichen Flussarme würden eines Tages viele Besucher anziehen. Das war genau das Afrika, von dem alle träumten. Hier konnten wilde Tiere, riesige Elefantenherden, seltenere Arten wie Büffel, Löwen, Leoparden, Wildhunde, verschiedene Antilopenarten, Nilpferde, Krokodile und sogar mehr als 400 Vogelarten entdeckt werden.

    Außerdem wurde gerade die Trans-Caprivi-Schnellstraße gebaut. Bald würde dieses Gebiet auch mit nicht-geländegängigen Autos erreichbar sein. Ohne Zweifel würden bald gefüllte Touristenbusse folgen. Die Trans-Caprivi-Schnellstraße sollte 1998 fertig werden. Nicht zuletzt würden der Bau und der Betrieb der Lodge Arbeitsplätze schaffen.

    Auf den Punkt gebracht: Ich glaubte fest an mein Vorhaben, war sehr optimistisch bezüglich der Zukunft des Caprivi und wollte unbedingt ein Teil der bevorstehenden Entwicklungen sein.

    Obwohl viele das Vorhaben für mich als Frau ganz allein als unmöglich ansahen, fing ich an zu planen, und zu Beginn des neuen Jahres machte ich mich mit meinen beiden Hunden Quito und Carina auf, um den Stamm der Mafwe um ein Stück Land zu bitten. Im Caprivi lief das so. Man kaufte nicht, sondern man fragte.

    2

    Ein Stück Land in Afrika

    Der Februar war der ›grüne Monat‹ im Caprivi. Ein Monat mit Regen, Moskitos, aber ohne Besucher. Es konnte durchaus vierzehn Tage ohne Unterbrechung regnen – ›tipiese landsreën‹, typischer Landregen, wie die Namibier sagen. Graublaue Wolken hingen dann über den Baumspitzen, und die Sonne versteckte sich dahinter. Die Kleidung im Schrank stockte, und die Schuhe wurden nicht mehr trocken. Das Wasser stand knietief in den Straßen. Die einzigen Fortbewegungsmittel im Tiefland, das etwa 90% des Gebietes ausmachte, waren bei solcher Wetterlage Geländewagen mit Allradantrieb.

    Jedoch wusste ich davon noch nichts, als ich im Februar 1996 für zwei Wochen im Caprivi Urlaub machte und im Sesuwe Nature Conservation Camp am Kwando zeltete. Ich wollte mir diese Gegend erst einmal ansehen, bevor ich den Stammesführer der Mafwe um Land bitten würde.

    In meinem ersten Februar im Caprivi gab es allerdings keinen Regen, sodass ich mit meinen zwei Hunden Quito und Carina auf trockenem Grund campierte. Jeden Abend saßen wir am Lagerfeuer, schauten in die Sterne und träumten von der Zukunft.

    Das üppige Grün war für jemanden aus dem kargen Süden des Landes nichts weniger als das Paradies. Ich kam mir vor wie im Dschungel Tarzans, dem Helden meiner Kindheit. Heerscharen von Moskitos betrachteten mich als willkommene Beute, doch ich hatte mich ausreichend gerüstet, wie ich glaubte. Später jedoch, als ich in feuchte Tücher eingewickelt unter Malaria-Fieberattacken und Schüttelfrost litt, wurde mir klar, dass man sich nie genug gegen diese bösartigen kleinen Biester schützen kann.

    Der Caprivizipfel ist auch heute noch sogenanntes Stammesland. Grund und Boden gehören zwar dem Staat, aber die Stämme haben das Verwaltungsrecht. Es kann also nur der jeweilige Stammesführer die Nutzung des Landes gestatten, nachdem er sich mit dem Stammesrat, der Khuta abgesprochen hat. Der traditionelle Führer und der Stammesrat bilden die höchsten Autoritäten im Caprivi. Nur der von der namibischen Regierung entsandte Gouverneur steht in der Rangfolge noch höher.

    An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass die Region Caprivi nach dem deutschen Reichskanzler Leo von Caprivi¹ benannt wurde. Im Jahr 2013 beschloss die Regierung, der Region einen nicht-kolonialen Namen zu geben und benannte Caprivi um in Sambesi. Ich werde hier jedoch weiterhin nur vom Caprivi schreiben, da das nun einmal der offizielle Name war, als ich meine Lodge baute.

    Mit einer Art Businessplan im Kopf fuhr ich also nach Katima Mulilo zum Gouverneur. Ihn wollte ich um Erlaubnis bitten, mit dem Stammesführer und der Khuta sprechen zu dürfen. Denn mein Vater hatte mir beigebracht, stets korrekt zu bleiben. Sicher hätte ich auch einfach einen Induna, einen der lokalen Verwalter, mit einer Flasche Whisky bestechen können, aber bei solchen Aktionen weiß man nie, was hinterher noch nachkommt.

    Die Regierungsgebäude in Katima lagen im Schatten großer Bäume, eingerahmt von langen Veranden. Ich reihte mich brav in eine Schlange vor dem Büro des Gouverneurs ein. Während ich geduldig darauf wartete, an die Reihe zu kommen, bemerkte ich, dass ich nicht nur die einzige Weiße war, sondern auch die einzige Frau. Im Busch war es einfach nicht üblich, dass Frauen bei ›geschäftlichen Angelegenheiten‹ mitsprachen. Es war Frauen sogar regelrecht verboten, an Versammlungen der Khuta teilzunehmen.

    Als ich endlich an der Reihe war, erklärte ich dem Regierungsvertreter mein Vorhaben. Zu meiner Überraschung verlief das Gespräch sehr gut.

    »Wir wären froh darüber, wenn Sie auch nur drei Einheimischen Arbeit geben würden«, lautete der Beschluss des Gouverneurs.

    Es war offensichtlich, dass die Menschen in dieser abgelegenen Ecke Namibias nach Fortschritt hungerten. Selbst der Bau einer Lodge wurde als positive Entwicklung angesehen, begleitet von der Aussicht auf Arbeitsplätze.

    Ich verließ das Gebäude mit einem Brief des Gouverneurs an Stammesführer Mayuni. In dem Brief stand, dass die Regierung mein Projekt ausdrücklich unterstützte. Das stimmte mich sehr zuversichtlich.

    Als nächstes machte ich mich auf die Suche nach Stammesführer Mayuni. Ich fuhr nach Kongola, einer Siedlung am Kwando zwischen Ost- und Westcaprivi. 1996 gab es da nur einen kleinen Laden und eine winzige Tankstelle, die einem Portugiesen namens Victor gehörten. Sofern es der Regen zuließ, fuhr Victor einmal die Woche mit seinem alten Laster nach Rundu und kaufte Vorräte ein.

    In Kongola konnte man jedoch nicht nur einkaufen und tanken, sondern man traf sich dort, einmal im Monat gab es eine ärztliche Sprechstunde, und Pensionen wurden ausbezahlt. Und es gab eine Abzweigung nach Linyanti. Kongola war also ein wichtiger Knotenpunkt auf dem Land von Mayuni. Deshalb fragte ich hier, wo der Stammesführer zu finden sei. Dabei traf ich Maxwell.

    Er begrüßte mich aus dem Nichts heraus: »Oh – Mevrou! Mevrou! Sie waren in Omega! Erinnern Sie sich an mich?« Wir schüttelten die Hände wie zwei alte Freunde.

    Ich hatte Maxwell während meiner Arbeit als Ethnologin im Caprivi kennengelernt. Es war ein gutes Zeichen, hier eine bekannte Person zu treffen. Denn das bedeutete, dass jemand aus dieser Gemeinschaft mich kannte. Ich hatte Wurzeln und war nicht einfach vom Himmel gefallen.

    Taufe des ersten Bootes durch Maxwell und Salomé

    Wir freuten uns, über alte Freunde und vergangene Zeiten zu plaudern. Ich erzählte von meinen Plänen und dass ich den Stammesführer sprechen wolle.

    Maxwell, der eine Chance auf einen Job witterte, nahm mich sofort unter seine Fittiche. Für die kommenden Jahre war er mein Übersetzer, Ratgeber und Freund. Als Ethnologin wusste ich, dass auf traditionellem Boden andere Regeln galten, und Maxwell konnte mir alles beibringen, was ich beachten musste.

    Stammesführer Mayuni lebte in Choi, etwa zehn Kilometer entfernt von Kongola an der Straße nach Linyanti. Noch am selben Tag lud ich Maxwell zusammen mit vier anderen, die einfach nur auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit gewesen waren, in meinen Bakkie² und fuhr in Richtung Choi.

    Stammesführer Mayuni

    Maxwell führte mich zum

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