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Usaliti - verraten: Mein Abenteuer in Kenia
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Usaliti - verraten: Mein Abenteuer in Kenia
eBook150 Seiten2 Stunden

Usaliti - verraten: Mein Abenteuer in Kenia

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Über dieses E-Book

Als Katrin Choka den Kenianer Hamisi kennen lernt, entwickelt sich eine große Liebe. Als sie heiraten, fühlen sie sich stark, alle Hürden gemeinsam zu überwinden. Es ist nicht leicht für Hamisi, als Ausländer in der Schweiz Arbeit und Auskommen zu finden, doch er ist fleißig, geschickt und rücksichtsvoll und überwindet viele Schwierigkeiten. Nichts scheint ihrem Glück und einem harmonischen Familienleben im Wege zu stehen.
Warum sollte ihnen nicht auch in Kenia ein gutes Leben und eine glückliche Partnerschaft gelingen? In Hamisis Heimatland wollen sie eine gemeinsame Zukunft aufbauen und ihren Traum in einem eigenen Haus am Meer leben. Sie planen, Touristen zu beherbergen und Landwirtschaft zu betreiben. Doch Hamisi verändert sich. Warum wird aus dem zuverlässigen und liebevollen Partner ein abweisender und betrügerischer Mann?
Wie Katrin Choka die große Enttäuschung ihres Lebens überwunden hat, schildert sie mitreißend und authentisch in diesem Buch.
SpracheDeutsch
HerausgeberVerlag Kern
Erscheinungsdatum25. Apr. 2022
ISBN9783957163677
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    Buchvorschau

    Usaliti - verraten - Katrin Choka

    15.04.2018

    Da stand ich nun – 15. April 2018, 07:00 UHR in der Früh. Flughafen Zürich. Übernächtigt vom Nachtflug aus Nairobi mit vierstündigem Aufenthalt in Doha. Zitternd vor Kälte --, oder war es die innere Anspannung? -- stand ich inmitten von schwatzenden, braun gebrannten, lachenden Touristen und wartete auf meinen Koffer. Mir war nicht zum Lachen zumute. Und eigentlich wollte ich auch gar nicht hier sein. Was mache ich hier? Zurück? Nein, zurück war keine Option.

    Irgendwann war ich vor einigen Wochen an einem Punkt angekommen, wo ich begriffen hatte, dass ich nicht mehr zu kämpfen brauche, weil es mich nicht weiterbringt. Ich fing an, einen Entschluss zu fassen und loszulassen, zu vergessen, was nicht für mich bestimmt war, loszulassen, woran mein Herz hing, woran ich mich die letzten Jahre geklammert hatte, was der größte Traum meines Lebens war, wo ich bis zum Rest meines Lebens bleiben wollte. Ich habe diese Entscheidung treffen müssen, die zwar mein Herz zerbrach, aber meine Seele rettete. Mein Seabreeze House, mein Gästehaus, die Farm, die Menschen, die ich kennen- und schätzen gelernt hatte, vor allem aber meine Matzi, meine geliebte Hündin, meine treue Begleiterin, meine Beschützerin und Hilfe und einziger großer Halt in den letzten Monaten. Ich begriff, dass ich nichts mehr ändern konnte. Ich musste loslassen und diesen meinen Weg gehen, und so packte ich meinen Koffer mit dem Wenigen, was übrig war. Wenig deswegen, weil ich meinem Mann glaubhaft versichern konnte, dass ich nur zum Geburtstag meiner Mutter nach Deutschland mit Umweg über die Schweiz wollte, um meine Tochter mit Familie dort zu besuchen. Er hätte mich sonst nicht ziehen lassen, außerdem versprach ich ihm, in Europa wieder zu versuchen, eine Arbeit zu finden, um ihm dann das Geld schicken zu können. Und in Erwartung dieses Geldsegens ließ er mich gehen. Ich packte nur wenig Kleidung, dafür aber die Fotoalben meiner Kinder ein. Ich hatte sie in Kenia, weil ich mit meinem Ehemann und unserem gesamten Hausstand nach Kenia ausgewandert war. Ansonsten waren in dem Koffer nur noch die traurigen Erinnerungen, Erfahrungen und die Erkenntnis verstaut, aus einem bösen Traum erwacht zu sein.

    Was war geschehen?

    Dezember 2001

    In Deutschland geboren, wanderte ich im Dezember 2001 in die Schweiz aus. Zuvor hatte ich eine Ehe hinter mich gebracht, zwei Kinder geboren, die schon aus dem Haus waren. Mit meinem damaligen Ehemann, wesentlich älter als ich, hatte ich mich über die Jahre hin auseinandergelebt. Unsere Trennung war im beiderseitigen Einvernehmen und wir blieben über all die Jahre befreundet.

    Ich arbeitete in einer Klinik im Herzkatheter-Labor im Tag-, Nacht- und Bereitschaftsdienst, bewohnte alleine ein Reihenhaus mit Garten, den ich wegen der vielen und unregelmäßigen Arbeit nicht zu bewirtschaften schaffte. So sollte es ewig weitergehen? Nein, sagte ich mir, da musste doch noch was kommen? Ich war 44 Jahre alt, hatte eine gute, solide Berufsausbildung mit jahrelanger Erfahrung. Also informierte ich mich, ob ich nicht auch im Ausland arbeiten könnte.

    Gesagt – getan. Nach vielen Überlegungen und direkten, persönlichen Vorstellungsterminen in der Schweiz entschied ich mich für ein kleines Krankenhaus, hoch oben in den Bergen im Kanton Graubünden. Umzug, Eingewöhnung, die Arbeit, alles klappte gut und machte mir viel Spaß. Ich fand sogar einen Verein für Bauchtanz, ein Hobby, das ich schon in Deutschland ausübte.

    Im darauffolgenden Jahr planten meine damaligen Kollegen ihre Jahresurlaube, und ich? Ich hatte nicht die geringste Idee, wo ich meinen Urlaub verbringen wollte, nur Sonne, Strand und Meer, das sollte es sein. Also ab ins Reisebüro, Prospekte mitgenommen und das Wochenende über studiert. Aber – die Ernüchterung ließ nicht lange auf sich warten. Die von den Kollegen empfohlene Dominikanische Republik war für mich als Alleinreisende kaum zu bezahlen: Zuschlag für ein Einzelzimmer, Zuschlag für die Mahlzeiten und außerdem Regenzeit und so weiter und sofort. Nein, das war alles nichts für mich. Am darauf folgenden Montag fuhr ich erneut ins Reisebüro und ließ mich ausgiebig beraten. Ich wollte keine Zusatzkosten, ich wollte direkte Strandlage, keine Regenzeit und ein Ausflugsangebot. Mir wurde Kenia empfohlen. Kenia? Löwen, Elefanten und so? Na ja, mir war die Strandnähe das Wichtigste und so buchte ich 14 Tage Kenia, Jardini Beach Hotel, Strandlage, Halbpension. Am 02. Dezember 2002 ging es los.

    Nach einem gut achtstündigem Flug landete mein Flieger auf dem Moi International Airport in Mombasa. Die Flugzeugtüren wurden geöffnet, feuchte, am frühen Morgen schon sehr warme Luft schlug mir entgegen. Oje, wollte ich das? Nun, erst mal schauen wie es weitergeht, sagte ich mir. Abfertigung der Zollformalitäten, Koffer holen, Gepäckkontrolle und raus in die heiße Luft zum Schalter meines Reiseunternehmens. Dann begann eine abenteuerliche Fahrt im Shuttlebus durch Mombasa zur Fähre nach Likoni, um an die Südküste zu meinem gebuchten Hotel zu kommen. Unbekannte Gerüche, eine enorme Lautstärke vom Straßenverkehr und unbekannte Wortfetzen drangen durch das geöffnete Busfenster zu mir. Mit der Fähre ging nach Likoni. Ich war schon etwas geschockt über die Zustände dort; überall Müll, stinkende Wasserlachen, denen Milliarden von Insekten entstiegen, Kühe auf der Futtersuche mitten auf der Straße, die von wild hupenden Tuk Tuks, den dreirädrigen Motorrädern, und Matatus umrundet wurden, oje, war ich hier wirklich richtig? Doch dann, außerhalb des Ortes, änderte sich schlagartig alles: Ich sah Palmen, die sich im Wind wiegten, kleine Hütten inmitten von blühenden Büschen, Frauen transportierten Früchte auf dem Kopf, ein kleines Kind an der Hand. Die Sonne stieg höher und das Grün der Palmen und Büsche war so ganz anders, als ich es aus Europa kannte. Das war der Moment, in dem Kenia mich gefangen nahm und plötzlich war ich mir ganz sicher: Das war es, was ich wollte. Hier und nur hier wollte ich sein.

    Angekommen im Hotel empfing mich die herzliche Freundlichkeit der Kenianer. Nach kurzer Zeit bezog ich mein Zimmer für die nächsten 14 Tage und machte mich auf den Weg zur Erkundung des Hotelkomplexes und des Strandes. Ich konnte den Blick nicht von den Wellen des Indischen Ozeans abwenden, mein Inneres wurde immer ruhiger, je länger ich auf die Wellen blickte. Doch schon bald war es vorbei mit der meditativen Ruhe und ich vernahm das fröhliche Rufen der Beachboys und Strandverkäufer, die ihre Waren oder auch sich selbst für einen sogenannten „Spaziergang" anpriesen. Nein, das war es nicht, was ich wollte, und machte mich auf einen ausgedehnten Spaziergang am Wasser.

    Abends dann im Hotel beim Dinner machte ich die Bekanntschaft von anderen Urlaubern, die mir ihre Erlebnisse von einer Safari erzählten. Ich war schon gespannt, sollte eine Safari so ganz anders sein als ein Besuch bei uns in Deutschland im Safaripark? Mein Entschluss für den nächsten Tag stand fest: Bei der Reiseleiterin wollte ich eine Safari buchen. Gesagt – getan und schon am übernächsten Tag um 4:00 Uhr morgens startete meine erste Safari in den Tsavo East National Park. Zwei Tage wollte ich dort verbringen mit mehreren Pirschfahrten.

    Von der Südküste Kenias ging es dann Richtung Norden nach Likoni zur Fähre, die mich nach Mombasa brachte. Durch ein Straßen-Wirrwarr ging es raus aus der Stadt auf den sogenannten Highway Richtung Nairobi. Nun ja, Highway konnte man diese Straße im Jahre 2002 noch nicht nennen, viele, zum Teil sehr tiefe Schlaglöcher verlangsamten die Fahrt. Doch schließlich, nach gut 4 Stunden Fahrt, ging es durch das Buchuma-Gate in den Tsavo East National Park. Das Dach des Jeeps wurde hochgeklappt und ich konnte während der Fahrt stehend den Ausblick in die Natur und natürlich auch auf die ersten Gazellen genießen. Und da erst begriff ich es: Das hier ist Afrika, die Tiere sind nicht eingezäunt wie in einem Zoo oder Safaripark, wir sind es, die Menschen, die von dieser reichhaltigen Natur ausgeschlossen sind und in die wir durch ein Gate eintreten können, um das Wunder Natur bestaunen zu dürfen. Doch das war bei Weitem nicht alles, was mich erwartete an diesem meinem ersten Tag in der Wildnis. Ich sah Elefanten, deren Haut rot gefärbt war vom roten, lehmhaltigen Sand im Tsavo East Nationalpark. Antilopen standen bewegungslos im Buschwerk, Zebras und Gnus trotteten in der nun schon hochstehenden Sonne durch die Savanne. Später am Abend wurde mir sogar der Blick auf eine Gepardenmutter mit einem Jungen vergönnt. Was für ein Erlebnis! Nachts in der Lodge konnte ich nicht schlafen, zu sehr kreisten die Erlebnisse des Tages durch meine Gedanken und die nächtlichen Geräusche draußen nahmen mich gefangen.

    Das waren die ersten, sehr eindrücklichen Erfahrungen, die ich mit Kenias Wildlife machte. Noch viele Safaris sollten in den nächsten Jahren folgen. Mir fiel ein Sprichwort ein: Wenn du einmal afrikanischen Boden betreten hast, kannst du den Staub nie mehr von deinen Sandalen schütteln. Das hatte sich nun für mich bewahrheitet. Nach zwei Tagen war ich dann wieder zurück im Hotel und in Gedanken immer noch bei dem Erlebten der letzten zwei Tage. Ich genoss den Strand in vollen Zügen, vor allem aber, hatten es mir die frischen Früchte auf den Büffets im Hotel angetan. Am nächsten Tag dann schloss ich mich einer Gruppe von Touristen an, die Ukunda auf eigene Faust erkunden wollten. Per Matatu ging es in den Ort. Auch das war neu für mich. Ins Matatu, ein zum Bus umgebauter Transporter mit etwa 11 Sitzplätzen, wurden so viele Menschen reingestopft wie reinpassten. Wir saßen eng aneinander gepresst, kleine Kinder und größere Gepäckstücke wurden uns quer über die Beine gelegt und immer hörte ich „Hakuna matata, kein Problem. Dazu spielte laute Musik vorne beim Fahrer, der auf irgendwelchen Holz-Stäbchen rumkaute, die sich dann später als ein „Stimmungsaufheller herausstellten. Na toll, dachte ich so bei mir, Platzangst darf man hier aber nicht haben und absolutes Vertrauen in die Fahrkünste des Fahrers waren unabdingbar.

    Und dann stiegen wir aus, irgendwo im Ort. Laute Stimmen, der hohe Verkehrslärm, Gerüche, die ich nicht einordnen konnte, all dies nahm mich gefangen. Über allem lag jedoch eine Farbenpracht, die nicht mehr zu übertreffen war. Ich ließ mich mit meiner Touristengruppe durch den Ort treiben, bis wir schließlich an einen Markt gelangten. Ananas türmten sich zu hohen Bergen, Mango, Limetten, Bananen in den verschiedensten Farben, Formen und Größen bekam ich zu sehen. Freundliche kenianische Frauen boten die Früchte feil. Sie saßen auf dem Boden und verkauften Tomaten, Zwiebeln, Auberginen und viele mir unbekannte Gemüsesorten. Was für ein Erlebnis!

    Wieder zurück im Hotel ging ich an den Strand, um das Erlebte nochmals in Gedanken zu verarbeiten. Verträumt, den Blick auf das Meer gerichtet, schlenderte ich in meine Gedanken versunken, dahin. Und plötzlich spürte ich, dass ich beobachtet wurde, drehte mich um und da stand er … Hamisi. Es schien, als hätte er auf mich gewartet und wollte mich bei einem Spaziergang am Strand begleiten. Ich brauche keine Begleitung, war meine Antwort. Dann wolle er zumindest meine Slipper tragen. Auch das könne ich alleine, entgegnete ich abweisend. Er redete weiter und weiter und letztendlich kam es so, wie er es wohl eigentlich geplant hatte. Ich ließ mich zu einem Spaziergang am Strand überreden. Er sprach ganz gut Deutsch und so begann eine nette Unterhaltung. Er erzählte mir viel über das Leben am Strand und machte mich auf die Muscheln und das Riff aufmerksam. Verstohlen betrachtete ich ihn von der Seite. Er hatte ein ebenmäßiges Profil, schneeweiße Zähne, die in seinem braunen Gesicht besonders gut zur Geltung kamen, und ein Lächeln, das selbst Eisberge zum Schmelzen brachte. Vom Typ her war er ein ruhiger Mann, der nicht durch lautes Lachen oder einen ausgeprägten muskulösen Körper auf sich aufmerksam machte. Ganz im Gegenteil, seine ruhige Art, seine Hilfsbereitschaft, das nicht Aufdringliche nahmen mich gefangen. Und so kam es, wie es kommen mussten: Am Ende meines Urlaubes waren wir ein Paar, tauschten unsere Adressen aus und versprachen uns ewige Liebe. Ja, er hatte sich in mein Herz geschlichen, ganz leise, wie es seine Art

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