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Das Gesetz der Seele: {Remastered} - 4
Das Gesetz der Seele: {Remastered} - 4
Das Gesetz der Seele: {Remastered} - 4
eBook1.401 Seiten18 Stunden

Das Gesetz der Seele: {Remastered} - 4

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Über dieses E-Book

Das 25. Buch - "Anika II," welches das Ende des Bandes Remastered 3 darstellt, endet mit dem schrecklichen Genozid an über 6 Milliarden Individuen auf dem Planeten Gulkar. Das 26. Buch - "Das Kloster der Ruhe" (Das erste in diesem Band Remastered 4) knüpft an diesen Genozid an und führt unsere Protagonisten tiefer als je zuvor in die Abgründe des Daseins.
Sie waten förmlich in einem Meer aus Blut und ihre Chancen, mit heiler Haut aus der Sache heraus zu kommen, sind wahrlich dürftig. Dies vor allen, da auf jeden Teilerfolg im Kampf gegen die dunkle Saat stehenden Fußes ein neuer schmerzhafter Tiefschlag erfolgt, welcher sie abermals zurückwirft.
Kaum können wir uns von Celine, Dalia, Anika sowie Cindy und Theo abwenden, weil wir annehmen können, dass sie es geschafft haben, bleibt uns aber keine Zeit, lange zu verschnaufen, denn im nächsten Augenblick begegnen wir weiteren alten Bekannten…
Der Club der Lesben steckt in gewaltigen Schwierigkeiten und seine Mitglieder werden von einer unbekannten, scheinbar allmächtigen Kraft, dem Spieler, gnadenlos bis auf's Blut gequält und gefoltert.
Wer ist der Spieler, warum quält er die beiden Kim und ihre Gefährten so unsagbar und was bringt ihm das grausame Spiel? Die Antwort ist überraschend und absurd. Aber ist nicht alles in der Existenz der humanoiden Lebensformen absurd und kaum nachvollziehbar?
Zu guter Letzt werfen wir dann noch einen tiefen Blick in den Werdegang der Menschheit nach dem Exodus von der Erde und erfahren wie das Gebilde der Vereinten Galaktischen Föderation - die UGF - entstanden ist und der technologisch, zeitliche Rahmen der großen Saga entstand.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum21. Sept. 2021
ISBN9783347407930
Das Gesetz der Seele: {Remastered} - 4

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    Buchvorschau

    Das Gesetz der Seele - Udo Meeßen

    Einführende Worte

    Das 25. Buch – „Anika II, welches das Ende des Bandes {Remastered} 3 darstellt, endet mit dem schrecklichen Genozid an über 6 Milliarden Individuen auf dem Planeten Gulkar. Das 26. Buch – „Das Kloster der Ruhe knüpft an diesen Genozid an und führt unsere Protagonisten tiefer als je zuvor in die Abgründe des Daseins.

    Sie waten förmlich in einem Meer aus Blut und ihre Chancen, mit heiler Haut aus der Sache heraus zu kommen, sind wahrlich dürftig. Dies vor allen, da auf jeden Teilerfolg im Kampf gegen die dunkle Saat stehenden Fußes ein neuer schmerzhafter Tiefschlag erfolgt, welcher sie abermals zurückwirft.

    Kaum können wir uns von Celine, Dalia, Anika sowie Cindy und Theo abwenden, weil wir annehmen können, dass sie es geschafft haben, bleibt uns aber keine Zeit, lange zu verschnaufen, denn im nächsten Augenblick begegnen wir weiteren alten Bekannten…

    Der Club der Lesben steckt in gewaltigen Schwierigkeiten und seine Mitglieder werden von einer unbekannten, scheinbar allmächtigen Kraft, dem Spieler, gnadenlos bis auf’s Blut gequält und gefoltert.

    Wer ist der Spieler, warum quält er die beiden Kim und ihre Gefährten so unsagbar und was bringt ihm das grausame Spiel? Die Antwort ist überraschend und absurd. Aber ist nicht alles in der Existenz der humanoiden Lebensformen absurd und kaum nachvollziehbar?

    Zu guter Letzt werfen wir dann noch einen tiefen Blick in den Werdegang der Menschheit nach dem Exodus von der Erde und erfahren wie das Gebilde der Vereinten Galaktischen Föderation – die UGF – entstanden ist und der technologisch, zeitliche Rahmen der großen Saga entstand.

    Sechsundzwanzigstes Buch – Das Kloster der Ruhe

    - 3526 nach zentraler Erdzeitrechnung -

    Unter dem Eindruck des verstörenden, perversen Massenmordes an 6 Milliarden Personen durch einen tödlichen Erreger, geschaffen von den Svadesi, der Minderheit auf Gulkar, versuchen Celine, Dalia, Anika und Cindy, sowie Sarah und Lana an das Gespann der beiden Hyronblast zu kommen, um den Planeten zu verlassen.

    Sie begegnen dabei einer Hohepriesterin einer geheimen Sekte, erliegen deren Versprechen, ihnen zu helfen und folgen ihr in das Kloster der Ruhe.

    Schon bald müssen sie erkennen, dass dies ein Fehler war und sie müssen sich ihrer Haut mit allen verfügbaren Mitteln erwehren. Um zu überleben müssen sie die letzten moralischen und ethischen Grenzen überwinden und durch ein Meer von Blut waten.

    Svenja, in sich ruhend

    Cindy ließ das Gewehr fallen, warf sich heulend an Celines Hals und schrie ihren Schmerz den flüchtenden Svadesi hinterher, welche vier tote oder schwer verletzte Personen einfach liegen ließen, ihnen nicht halfen.

    „Lauft nur, ihr Schweine. Sie werden Euch jagen, Euch aus Euren Löchern treiben und dann werdet ihr Eure Strafe bekommen. Die Föderation wird auf Eure Gräber pissen!!" Sie brach wimmernd zusammen, wäre gestürzt, hätte Celine sie nicht gestützt und ihr behutsam geholfen, auf die Knie zu sinken.

    Der Weg von ihrem Haus zur Basis in Sfieran war der blanke Horror. Überall lagen verrottende, vom Schleim aufgeblähte Leichen, die sogar von den Aasfressern Gulkars gemieden wurden.

    Über dem Land lag ein dichter Teppich aus erbärmlichem Gestank der Fäulnis, den auch der Wind nicht besiegen konnte, den er kam von überall her. Auf den Straßen und Autobahnen außerorts waren die Fahrzeuge, ihrer Programmierung folgend, auf den Standstreifen gefahren, als ihre Passagiere starben und die Lebenszeichen verstummten.

    Aber in den Städten war kein Platz für die unzähligen Gleiter und die Straßen waren verstopft. Deshalb mussten sie viele Kilometer Umwege fahren und waren letztlich froh, denn der Horror in den Städten war noch schlimmer.

    Anfangs gelang es ihnen noch, die grausamen Bilder aus ihrem Verstand zu verdrängen, aber je länger sie unterwegs durch das grausame, stinkende Schweigen der ermordeten Zivilisation waren, desto schwieriger wurde es für sie, sich den Bildern und dem von ihnen ausgehenden Terror zu entziehen.

    Als sie ungefähr auf halber Strecke in der Nähe der Stadt Crumville einen großen Parkplatz passierten, auf dem einige Schulbusse mit Kindern standen, die am Morgen des Anschlags einen Ausflug beginnen wollten, brach Lana das erste Mal zusammen. Die kleinen entstellten Körper der Kinder in ihrer bunten, einst fröhlichen Freizeitkleidung, lagen neben den Bussen auf dem in der Sonne brütenden Asphalt und in den Fahrzeugen. Und über allem lag der Gestank der Verwesung.

    Eines der letzten Luftfahrzeuge, dessen KI keine brauchbaren Landeinformationen mehr erhalten hatte, da die Server der Luftüberwachung unter den zahllosen Anfragen zusammen gebrochen waren, flog in niedriger Höhe über sie hinweg.

    Die Maschine war mit Staustrahl-Triebwerken ausgerüstet, welche mit Kerosin angetrieben wurden. Ein Gag einer Fluggesellschaft, die auf nostalgische Gefühle setzte und über dreißig solcher Maschinen im Einsatz hatte. Nach einigen Tagen ununterbrochenen Kreisens über der Stadt versagten die Maschinen und der Jet stürzte in die City der Stadt.

    In den Tanks der Maschine befanden sich noch rund 10.000 Liter Kerosin und die entfachten durch die Detonation einen Brand, der die halbe Stadt verwüstete, als das Metall der Tanks aufgerissen wurde und Funken schlug. Niemand interessierte sich für den Absturz, für die Zerstörunge. Auf den Lärm des Absturzes und der Detonationen folgten keine Sirenen, kamen keine Retter und das verlieh der ganzen Szene grausamen, den Verstand marternden, Horror und das Gefühl der absoluten Hilflosigkeit.

    Am sechsten Tag kamen sie an Linsbrad vorbei, dort begannen die Svadesi bereits, die Leichen in die Müll-Desintegrations-Anlage zu karren und der Gestank der Verwesung wurden von einem neuen, den Verstand nicht weniger marterndem verdrängt.

    Sie sprachen kaum noch miteinander, saßen eng zusammengedrängt in der großen Limousine, die Theo kurz nach ihrer Ankunft auf Gulkar für sie erworben hatte und weinten. Nach Lanas Zusammenbruch hatte Dalia die Scheiben des Gleiters verdunkelt und die Navigation der KI überlassen, damit sie das Elend außerhalb nicht mehr sehen mussten. In der Sternenflotte, als Captains Yacht Celines, hatte Dalia im Verlauf des Krieges mit den Norg Hall schon üble Dinge sehen müssen. Am 4. März 2343 musste sie hilflos mit ansehen, wie ein Norg Hall Kreuzer der Homraf-Klasse absichtlich seinen Warp-Kern mitten in die City von Huston auf New Texas warf und die verheerende Antimaterie-Explosion 19 Millionen Menschen auslöschte.

    Wiederholt erlebte sie, so wie viele andere Angehörige der Sternenflotte, dass Norg Hall Kommandanten ihren Kreuzer und ihre Besatzungen opferten, indem sie Schiffe des Gegners mit ihren eigenen im Kamikaze-Stil als ultimative letzte Möglichkeit rammten. Dabei starben jedes Mal innerhalb von Sekunden tausende auf beiden Seiten. Damit zurecht zu kommen, war schon nicht einfach und ging nicht spurlos an den Überlebenden und Zeugen vorbei, aber man machte weiter, kämpfte weiter, denn es ging um das Überleben der Menschheit und ihrer Alliierter.

    Das was hier auf Gulkar geschehen war, konnte nicht mit den Notwendigkeiten eines legitimen Verteidigungskrieges erklärt werden und keiner der fünf Admiräle a.D., die als Offizier der Sternenflotte im Lauf ihrer Karriere einige schmerzhafte Entscheidungen fällen mussten, hätte einem derart konsequenten Massenmord jemals zugestimmt.

    Das was hier auf Gulkar geschehen war, war perverser, das Leben verachtender, grausamer Genozid der übelsten Art. Feige, aus dem Hintergrund, von langer Hand und sorgfältig geplant, den Tod von 6 Milliarden nicht nur billigend in Kauf nehmend, sondern ihn so wollend. Die Svadesi, oder wer auch immer hinter ihnen stand und die Zügel in der Hand hielt, züchteten gezielt einen Killer, der zwischen den Spezies unterschied und alle humanoiden, die nicht Svadesi waren, gezielt angriff und gnadenlos tötete. Sie sahen eiskalt zu, wie die, mit denen sie wenige Stunden zuvor noch das Leben teilten, hilflos, qualvoll verreckten und säuberten dann die

    Infrastrukturen von den Leichen, indem sie sie in Lastfahrzeugen einsammelten und in die Müll-Desintegrations-Anlagen fuhren.

    Widerwärtiger konnte es im Verständnis der überlebenden Androiden nicht gehen. In der Gefühlswelt der sechs Androidinnen, die verstört in der Limousine saßen, entstand während dieser Tage ein neues, dunkles Gefühl, wie sie es in diesem Ausmaß nie zuvor gekannt hatten. Es war der Hass.

    Hass auf die Svadesi, auf ihre möglichen Helfer. Hass, der nur noch ein Ziel kannte: Die gnadenlose Auslöschung der feigen Mörder und es war nur der eigene Ehrencodex, dieser letzte Rest Anständigkeit in ihnen, der verhinderte, dass sie sich Waffen besorgten, um die, die Leichen entsorgenden, Trupps der Svadesi einfach über den Haufen zu schießen und gnadenlos zu vernichten.

    -*-

    Am 16. August 3526 erreichte die Gruppe das Gelände der Flottenbasis in Sfieran und niemand hielt sie auf, fragte nach ihren Identitäten oder der Zugangsberechtigung, denn die Wachen am Tor lagen modernd auf dem Boden, stellten keine Fragen mehr. Um dem Gefühl der Hilflosigkeit entgegen zu wirken, bewaffneten sie sich mit Schnellfeuergewehren und Pistolen, welche in der Wachstube lagerten. Sie waren darauf gefasst, von den Svadesi als letzte Überbleibsel der ausgelöschten Zivilisation betrachtet und verfolgt zu werden, aber es blieb still und die wenigen Männer und Frauen, die sie sahen, ignorierten sie, kümmerten sich nur um die Entsorgung der Leichen.

    Sie durchsuchten das weitläufige Gelände und mussten dann frustriert feststellen, dass man alle Schiffe in massiven Bunkern, tief unter der Erde, in Sicherheit gebracht hatte. In der Hangar-Zentrale fanden sie schließlich Steuereinheiten, mit denen die Hangars wieder nach oben geholt hätten werden können, aber sie mussten feststellen, dass dazu spezielle Ausweise notwendig waren, welche in Lesegeräte an den Terminals gesteckt werden mussten.

    Angeekelt durchsuchten Dalia und Celine die Leichen im Kontrollraum, fanden aber keine passenden Ausweise, welche das System akzeptiert hätte und Dalia vermutete, dass die entsprechenden Chipkarten von vorne herein nicht am Mann waren, sondern irgendwo gesichert lagen und nur nach Eingabe eines speziellen Codes freigegeben wurden.

    „So, wie ich das sehe, Celine, müssen wir da runter, Dalia zeigte auf einen Übersichtsplan auf einem der Monitore, „das da ist der Kontrollraum auf der untersten Ebene des Komplex und dieses Terminal, sie zoomte in den Kontrollraum und zeigte auf eine Grafik, „ist die manuelle Steuerung. Da steht ‚manual Release‘."

    „Ich denke, Du hast Recht, Dalia. Das sind 15 Ebenen mit diversen Räumen und dann dieser Schacht mit der Leiter. Der geht verdammt weit runter, fast vier Kilometer nur Sprossen, keine Podeste oder Abzweige, lediglich Lüftungskanäle in den Wänden. Das wird nicht einfach, da runter zu kommen, kein Spaziergang."

    „Ist mir scheißegal, Celine. Mein Schiff liegt da unten und ich hole es da raus."

    „Da zweifel ich nicht dran. Aber Du gehst da nicht alleine runter. Wir wissen nicht, ob da unten noch jemand lebt. Vielleicht haben die ja ein autonomes Umweltsystem und hocken jetzt da, warten auf den Befehl wieder hoch zu kommen. Wenn da jemand ist, ist er psychisch höchst belastet und unberechenbar. Also nehmen wir Waffen mit und bereiten uns auf alle möglichen Widerstände vor."

    Anika studierte die Displays der Anlage mit den Augen eines Ingenieurs. Ihr wurde klar, dass aus dieser Zentrale heraus alles, was mit den Hangars zu tun hatte, über die Terminals gesteuert werden konnte.

    „Du wirst da unten kein Leben vorfinden, Celine."

    „Warum nicht, Anika?"

    „Sieh Dir das Umweltsystem an. Es ist mit diesen Belüftungsschächten verbunden und ich sehe keinerlei Filtersysteme oder Schleusen. Das ist zwar ein Hochsicherheitsbereich, aber kein Labor. Die haben nie mit einem Bioangriff gerechnet. Wenn zur Zeit des Angriffs schon jemand da unten war, dann ist er jetzt tot."

    „Oder ein Svadesi."

    „Ja, klar, oder ein Svadesi."

    „Und deshalb nehmen wir Waffen mit. Ihr bleibt hier oben, seht zu, dass Ihr Euch einigelt, vielleicht etwas zu Essen findet, oder schlaft. Vermeidet Kontakt zu den Svadesi."

    „Mit Ihr meinst Du, Cindy, Lana und Sarah. Ich gehe mit da runter, Celine. Mein Schiff liegt auch da unten und wenn Dalia Probleme bekommt, die Anika zu aktivieren, dann…"

    „Stopp, Süße. Wir werden da unten weder die Dalia noch die Anika aktivieren. Das macht keinen Sinn. Wir gehen nur da runter, um an die manuelle Steuerung zu kommen und den verdammten Hangar wieder nach oben zu holen. Cindy ist eben zusammengebrochen, sie braucht Dich jetzt. Du bist ihre Frau."

    Anika dachte kurz nach und gestand sich ein, dass Celine recht hatte. Sie würde den beiden da unten wenig hilfreich sein. Mit aktivem Widerstand war kaum zu rechnen, es ging nur um die Strapaze, fast vier Kilometer nach unten in einer gerade mal einen Meter durchmessenden Röhre an stählernen Sprossen abzusteigen. Sie setzte sich wieder zu Cindy, die immer noch weinte und ihre Hände knetete, um der übermächtigen Wut, die in ihr brannte, Herr zu werden.

    Bis Cindy Anika kennenlernte, war der Weg durch fast 1.400 Jahre ein dunkler, schmerzhafter und leidvoller. Immer wieder hatte sie sich gewünscht, sterben zu können, aber das No-Suicide-Flag in ihrem Kernprozessor ließ es nicht zu, zwang sie weiter zu leben. Sie hatte viel persönliches Leid erlebt, war gedemütigt, erniedrigt und gequält, missbraucht worden, weil sie als naives Mädchen in die Welt gesetzt wurde.

    Anika half ihr auf dem Weg vom Kind zur Frau, gab ihr Geborgenheit und Sicherheit. An ihrer Seite war sie erstmals umfassend glücklich und zufrieden und ihr Blick auf das Leben änderte sich.

    In der Gruppe, die sich mit dem Eintreffen der Mensters und später Sarah und Lana um sie herum bildete, erlebte sie zum ersten Mal Gemeinschaft und Miteinander. Durch Sarah und Lana lernten sie Jennis und Ricka kennen und sie verliebte sich in die hübsche Kameri, stellte fest, dass dies ihrer Liebe zu Anika keinen Abbruch tat und diese die Beziehung zu ihrem Zweibein-Zebra sogar förderte und wohlwollend betrachtete.

    Der Anblick Rickas, welche tot in der Duschtasse saß, der gelbe zähe Schleim, der aus allen Körperöffnungen quoll und ihre Augen aus den Höhlen gedrückt hatte, der war es, welcher Cindy bis in die Grundfesten erschütterte.

    Als Jennis am Küchentisch qualvoll starb, nein, grausam verendete, sprang Cindy auf und suchte nach Ricka, fand sie bereits tot vor und brach erstmals richtig zusammen. Das eigene Leid, welches sie erfahren hatte, war gemessen am Schmerz, den sie da erfuhr, nur noch eine blasse Erinnerung.

    Sie hatte sich zu Ricka in die Duschtasse gehockt, den aufgequollenen, entstellten Leichnam in die Arme genommen und wie ein Kind an ihre Brust gedrückt. So saß sie stundenlang und weinte um die geliebte Kameri, die so sinnlos sterben musste. Das kurze Glück, welches sie erleben durfte, endete so jäh, so brutal und gnadenlos und in ihr wuchs der Hass. Heißer Hass, den sie ausleben wollte und den Celine ausbremste, indem sie sie an den eigenen Ehrencodex erinnerte. Sie wollte die Svadesi töten, die Mörderbande ausrotten, wollte sich zum Werkzeug ihres Hasses machen, aber Celine zeigte Ihr, wie tief sie damit sinken und was sie ihrer eigenen Menschlichkeit damit antun würde.

    Also blieb ihr nur die Trauer, nur der Schmerz und der an ihrem Verstand nagende Hass. Keine von ihnen ahnte, dass genau dieser Hass, diese unsagbare Wut auf die Mörder ihrer Freunde, es sein sollte, was es ihnen ermöglichte, zu überleben.

    -*-

    Lana entdeckte einen Replikator in einem Nebenraum der Schaltzentrale und ließ sechs Steaks mit Pommes und Salat replizieren. Sie hatten seit Tagen kaum etwas gegessen, weil der erlebte und anhaltende Horror auf den Magen schlug.

    Ihr wäre es lieber gewesen, der Erreger hätte aus der Bevölkerung eine Zombie-Armee gemacht. Dann hätten sie zwar ständig um ihr Leben laufen und dafür Zombies töten müssen, aber das wäre einfacher zu ertragen gewesen, als dieser dumpfe Terror, den die gesehenen Bilder auf ihren Verstand legten.

    „Ohne Mampf kein Kampf, Mädels. Jetzt wird erst mal gefuttert. Scheißegal, wie schlecht mir ist, ich hab jetzt Hunger und Ihr solltet auch essen."

    Sie trug die Teller mit den Portionen auf und setzte sich an den Konferenztisch in der Zentrale. Erst unwillig, dann bemerkend, wie sehr ihre Körper nach Nahrung hungerten, setzten die anderen sich zu ihr und begannen zu essen. Unter normalen Umständen wäre es ein fröhliches Gelage gewesen, vielleicht in einem schicken Steakhaus, begleitet von leiser argentinischer Musik aus verborgenen Boxen in den Wänden, betreut von jungen, hübschen argentinischen Kellnern.

    Aber dieses Mal war es nur ein notwendiges Essen und obwohl die Steaks ausgezeichnet schmeckten, von gewachsenem Fleisch nicht zu unterscheiden waren, dachte keine von ihnen daran, sie zu genießen, reduzierten sie alle die Mahlzeit auf ihren rudimentären Zweck der Nahrungsaufnahme.

    Sie aßen schweigend, fast mechanisch und hingen ihren Gedanken nach. Celine, welche von allen wohl die übelsten Situationen in ihrem langen Leben überstanden hatte, dachte die ganze Zeit nur an Theo.

    Er hatte sich auf eine kurze Reise begeben um seiner Leidenschaft, der Physik zu frönen und Celine ängstigte der Gedanke, an Bord des Explorers mit dem er abreiste, hätten die Svadesi ebenfalls ihr Mordwerk durchgeführt. Dann wäre Theo jetzt alleine auf dem Schiff, hätte allenfalls ein paar Androiden als Unterstützung. Er wäre alleine mit dem Horror, mit über 120 Leichen an Bord des Explorers und vielleicht sogar mit einer handvoll Svadesi, die ihm ans Leder wollten.

    Aber auch, wenn der Genozid die Besatzung des Explorers nicht selber betraf. Sie würden erfahren, was auf ihrer Heimatwelt geschah, denn sie standen in Kontakt mit ihr. Sie würden erfahren, dass ihre Familien und Freunde eiskalt und brutal ermordet wurden und Theo würde sich größte Sorgen um seine Mädels machen.

    Sarah ahnte mehr als, dass sie es spürte, dass sie plötzlich nicht mehr alleine im Raum waren und wandte sich um, blickte über ihre Schulter.

    „Mädels, ich fang an, durchzudrehen."

    „Was meinst Du, Schatz?"

    „Hinter mir steht der Sensenmann. Sagt mir, dass Ihr ihn auch seht, bitte."

    Sie wandten ihre Aufmerksamkeit dem Raum hinter Sarah zu und betrachteten die lautlos dort erschienene Person mit gemischten Gefühlen.

    „Ist zwar nicht der Sensenmann, aber ziemlich ähnlich," meinte Cindy.

    „Ich grüße Euch, Verbliebene." sagte die in eine bodenlange, braune, derbe Kutte gehüllte Person, deren Gesicht von einer Kapuze verdeckt war und etwas an der Stimme ließ Anika aufhorchen.

    „Wer sind Sie?"

    „Ich bin Tasha, eine Hohepriesterin des Klosters der Ruhe und auf der Suche nach Verbliebenen des Massenmordes, um zu helfen und Schutz zu bieten."

    „Kloster der Ruhe?," Anika zuckte bei der Bezeichnung zusammen und dann dämmerte ihr, wer da erschienen war.

    „Ich will Ihr Gesicht sehen, Tasha." sagte sie und war sich fast sicher, denn sie erinnerte sich nur zu gut an die Stimme.

    „Gerne." Die Unbekannte griff den Saum ihrer Kapuze und schob sie in den Nacken, entblößte ihr Gesicht und Anika erstarrte, blickte entgeistert auf das Antlitz der jungen Frau.

    Im Oktober 3087, als sie und Patty Anura und Trisha zu Grabe trugen, hatte Patty zu ihr gesagt, dass ihre Tochter Svenja sich drei Jahre zuvor einer Sekte angeschlossen hätte. Damals war Svenja 17 Jahre alt, hatte sich die kleinen Schamlippen zusammennähen lassen, um sich für ‚das große Ganze‘ aufzusparen und hatte ihre Mutter alleine gelassen, war verschwunden. Das war 439 Jahre her und Svenja, Tochter einer Mensch-Wardesi-Hybridin und eines Menschen, hätte schon lange nicht mehr leben dürfen.

    „Du bist Svenja, Pattys Tochter."

    Es war keine Frage, sondern eine ungläubige Feststellung und die Frau in der Kutte lächelte freundlich und nickte.

    „Ja Granny. Ich war Svenja."

    „Wie geht das? Du bist keine Unsterbliche, aber müsstest jetzt 456 Jahre alt sein."

    „Ich weiß es nicht. Vielleicht liegt es an meiner Herkunft als Tochter einer Mensch-Wardesi-Hybridin. Aber wahrscheinlicher ist es, dass es daran liegt, dass ich in mir Ruhe und mich dem großen Ganzen verschrieben habe."

    „Weißt Du, was Du Deiner Mama damals angetan hast, als Du einfach verschwunden bist?"

    Heißer Zorn stieg plötzlich in Anika hoch. Patty hatte Zeit ihres Lebens immer wieder Phasen, während derer sie um ihre Kinder trauerte. Ihre beiden ersten Kinder, Ben und Lira, hatte ihr Mann Pablow betrunken in den Tod geführt und Svenja, ihre uneheliche, auf dem Rücksitz eines Gleiters gezeugte Tochter, die ihren Vater niemals kennenlernte, hatte sie mit 17 Jahren verlassen.

    Der Schmerz war niemals gewichen, Patty hatte ihre Kinder nie vergessen. Mit dem Tod der Zwillinge, so unnütz und absurd er auch war, konnte sie sogar umgehen. Aber nie zu wissen, wie es Svenja ging, ob sie noch lebte, ob sie glücklich und zufrieden war, oder litt, damit kam Patty Zeit ihres Lebens nicht klar.

    Und jetzt, jetzt stand Svenja, in diese braune, derbe Kutte gehüllt vor ihnen, bezeichnete sich selbst als Tasha, eine Hohepriesterin und trug noch immer das glatte, fein gezeichnete Gesicht der Siebzehnjährigen jungen Frau, die Anika einst gekannt und stolz ihre Enkelin genannt hatte.

    „Weißt Du, was Du Deiner Mama angetan hast? Wie sehr sie gelitten hat?"

    „Ich tat, was ich tun musste. Es war mir vorbestimmt. Und Mama, ich glaube nicht, dass sie wirklich litt. Immerhin wurde sie doch Deine Frau, lebte ihr Leben an Deiner Seite bis sie friedlich starb."

    „Du weißt, dass Deine Mama nach Anuras und Trishas Tod meine Frau wurde?"

    „Natürlich, ich war immer in Eurer Nähe und es ist mir nicht entgangen, dass sie an Deiner Seite glücklich war."

    „Glücklich, ja, aber auch voll des Schmerzes über den Verlust. Du hast sie im Stich gelassen, ihr die geliebte Tochter genommen. Und Du hast sie beobachtet? Dich aber nicht einmal wieder blicken lassen? Bist Du wirklich so kalt, hat Dich Deine Mama nicht mehr interessiert?"

    „Es war notwendig. Ich diene dem großen Ganzen und es war prophezeit, dass die Heimsuchung kommen würde, ich dann die Verbliebenen suchen müsse. Das Opfer, meine Mutter zu verlassen und ihr diesen Schmerz zufügen zu müssen, war ein geringes, welches ich gerne brachte."

    Anika stand von ihrem Stuhl auf, rammte die geballten Fäuste hart auf die Tischplatte und starrte Svenja wutentbrannt an.

    „Du bist krank! Du bist abscheulich!"

    „Mag sein, Granny. Aber jetzt bin ich Eure einzige Hoffnung."

    „Wie meinst Du das?"

    „Ich kann, nein, ich muss Euch helfen, dem allen hier zu entfliehen, denn auch ihr wurdet prophezeit. Ihr wurdet prophezeit, als die, welche Gulkar wieder zur Heimat machen werden. Ich muss Euch helfen und beschützen und ich habe die Mittel und Macht dazu."

    „So so, die Mittel und die Macht. Aber wenn Du doch soviel Macht hast und der perverse Genozid hier prophezeit war, warum hast Du ihn dann nicht verhindert?"

    „Weil nicht geschrieben stand, wann und wie es geschehen würde. Und weil ich mein ganzes Leben darauf vorbereitet wurde, danach zu wirken und zu helfen. Ich ruhte in mir und dem großen Ganzen, widmete meine Existenz der Vorbereitung auf diesen Tag, da ich Euch, den unsterblichen Sechs begegnen sollte. Ich bin Tasha und meine Aufgabe ist es, Euch zu führen und zu helfen, Eure Aufgabe zu erfüllen."

    Sie öffnete die Kutte und ließ sie zu Boden fallen, zeigte ihren schlanken, jugendlichen Körper, dessen gelbe Haut von den in zierlichen Sandalen steckenden Füßen, bis hin zum Ansatz des Halses mit offenbar mystischen Symbolen tätowiert war. Deutlich war zu sehen, dass irgendwann, nachdem man ihr die kleinen Schamlippen zusammengenäht hatte, auch die Vulva komplett zugenäht wurde und Celine fragte sich, wie die vernähte Scham und die Menstruation sich vereinbaren ließen.

    Sie erweiterte ihr Sehen, durchleuchtete Svenja und verstand. Man hatte ihr die Eierstöcke und die Gebärmutter entfernt, ihrer Menstruation so ein Ende gesetzt. Um zu verhindern, dass ihr Urin beim Wasserlassen hinter ihren Schamlippen gestaut wurde, hatte man ihren Harnleiter mit einem implantierten kurzen Katheder verlängert, der kurz vor dem After austrat.

    „Ganz schöner Eingriff, Kleines. Die müssen Dir ganz ordentlich ins Hirn geschissen haben."

    „Wie meinst Du das?"

    „Na, Eierstöcke und Gebärmutter. Welche Frau lässt sich freiwillig ohne medizinischen Grund die Eierstöcke und die Gebärmutter entfernen? Wer lässt sich die Scham vollständig zunähen und einen Dauerkatheder zum pinkeln setzen? So wie ich das sehe, ist das ziemlich bescheuert und erfordert meines Erachtens mächtig viel Scheiße im Hirn. Sorry, aber das ist bescheuert. Mich wundert, dass Du Dir nicht auch noch den Kitzler hast amputieren lassen."

    Svenja lächelte milde.

    „Das kannst Du nicht verstehen. Ich diene dem großen Ganzen und es war notwendig, mich verschließen zu lassen."

    Sie kicherte leise.

    „Aber meinen Kitzler benötige ich noch für den Tag, da ich mich dem großen Ganzen hingebe. Und nutzlos war er all die Jahre auch nicht. Er verbirgt sich zwar in der Dunkelheit hinter der Naht, aber er ist empfänglich für Stimulation von außen und geeignet, meine Bedürfnisse zu befriedigen."

    Sie hob die rechte Hand und zeigte einen Ring an ihrem Mittelfinger, der – offenbar von ihrem Willen gesteuert – begann zu vibrieren.

    „Ah, verstehe. Wichsen ist Dir erlaubt, Hohepriesterin."

    Celines Stimme klang verächtlich und voller Spott.

    „Ich sagte ja, Du verstehst es nicht. Aber ich zürne Dir nicht, auch wenn Du mich verachtest. Du bist eine der erwählten; darauf kommt es an."

    Sie hob ihre Kutte auf und bedeckte ihre Blöße wieder.

    Ein Gedanke wanderte durch Lanas Verstand:

    ‚Schade drum. Die ist echt hübsch und ich würd sie sofort vernaschen. Aber die ist anscheinend total weg geschossen und verballert. Wirklich schade um die Zuckerschnute.‘

    „O.k. lassen wir das, Svenja. Du sagtest, Du kannst uns helfen?"

    „Ja, das kann ich. Ich führe Euch ins Kloster der Ruhe, dort werdet Ihr beraten und man wird Euch den einfacheren Weg zu Euren Schiffen weisen. Ein Weg der weniger Strapazen bereitet und sicherer ist, als dieser vier Kilometer tiefe, enge Schacht."

    „Lass mich raten, Ihr habt einen leistungsstarken Transporter im Kloster und könnt uns nach unten beamen."

    „Richtig, Verbliebene. Du hast das richtig erkannt."

    „Die Verbliebene heißt Celine und ist Admiral Captain a.D. der Sternenflotte, Süße."

    „Ein Name, ein Rang. Unbedeutend und nichts sagend. Du bist eine der sechs Verbliebenen; das zählt. Aber wenn Du es möchtest, wenn Dein Name Dir wichtig ist, dann akzeptiere ich das, Celine."

    „Dann sind wir uns zumindest diesbezüglich schon mal einig, Svenja. Also Mädels, vertrauen wir der Zugenähten?"

    „Na ja, Cindy sah sich in der Runde um, „sie ist kein Android, aber schon über 450 Jahre alt und offenbar noch frisch. Wie auch immer sie das gemacht hat, das erfordert besondere Fähigkeiten oder hochentwickelte Technologie. Und sie hat einen Transporter.

    „So sehe ich das auch, Sarah erhob sich von ihrem Stuhl, „aber ich vertraue ihr noch nicht. Wenn wir mit ihr gehen, dann nehmen wir unsere Waffen mit. Ich geh nicht in irgendein mysteriöses Kloster der Ruhe, ohne mich schützen zu können.

    „Ihr könnt gerne Waffen mitnehmen. Es gibt zwar keinen Grund dafür, aber wenn Ihr Euch dadurch sicherer fühlt, will ich Euch das nicht verwehren."

    „Ich trau dem zugenähten Flittchen zwar nicht weiter, als meine Nase lang ist, Anikas Verachtung für Svenja war ihrer Stimme deutlich anzuhören, „aber wenn Ihr ihr einen Vertrauensvorschuss geben wollt… von mir aus.

    All die Jahre hatte Anika Svenja als ihre geliebte, verschollene Enkelin betrachtet, mit Patty in deren depressiven Phasen wegen ihr gelitten. Von dieser Liebe war in diesem Augenblick nichts mehr da. Da war nur noch Verachtung für die Frau, die ihrer Mutter so großen Schmerz zufügte, sie über Jahrzehnte heimlich beobachtete, aber nicht zu ihrer Beerdigung erschien.

    „Du hasst mich jetzt, Granny. Aber Du wirst verstehen und ich bin überzeugt, dass Du mir dann vergeben kannst."

    „Du hast nicht das Recht, mich Granny zu nennen. Granny nannte mich meine geliebte Enkelin, nicht diese Verräterin an ihrer Mutter. Nenn mich nie wieder Granny." Anika griff sich das Schnellfeuergewehr, welches sie sich genommen hatte, prüfte den Sitz des Magazins im Schacht und warf sich einen Gurt mit zwei Magazintaschen über die Schulter.

    „Nenn mich nie wieder Granny, Flittchen."

    Cindy wurde kalt, sehr kalt. So hatte sie Anika noch nie sprechen hören, nicht mit diesem schneidenden, giftigen und ätzendem Tonfall. Selbst als Präsidentin, während heißer Debatten mit politischen Widersachern im Parlament, hatte sie immer die Ruhe gewahrt, war distanziert und nahezu unpersönlich. Der Hass, der jetzt aus ihrem Blick und ihrer Stimme sprach und Svenja entgegenschlug, war förmlich greifbar und erschreckte Cindy zutiefst.

    „Schatz, lass gut sein. Komm her, ich bin hier bei Dir."

    Anika wandte sich ihr zu und ihr Gesicht entspannte sich schlagartig. Sie lächelte und bewegte sich auf Cindy zu.

    „Sorry Schatz. Ich hab die Kontrolle verloren. Du weißt nicht, wie sehr Patty wegen dem Miststück gelitten hat und ich hab mit ihr gelebt, dieses Leid hautnah erlebt."

    „Ich beginne, es zu ahnen, Schatz. So böse hab ich Dich noch nie gesehen. Ich verstehe, dass Du ihr nicht trauen kannst. Hier sind alle verreckt, alle, die nicht Svadesi sind, starben. Aber diese Frau hat überlebt. Allein das reicht, um mich misstrauisch zu machen. Und bei Dir kommt der Schmerz dazu, aber wir dürfen uns nicht von Hass leiten lassen."

    ‚Erstaunlich, wie Cindy sich in den letzten Minuten verändert hat. Vor zwei Stunden war sie kurz davor, Amok zu laufen und die Svadesi abzuschlachten und jetzt erweist sie sich als die seelische Stütze Anikas.‘

    Celine beobachtete fasziniert die Szene und empfand plötzlich höchsten Respekt vor Cindy.

    „O.k. Wir gehen mit dem Flittchen. Aber Ihr müsst Euch noch gedulden."

    „Warum, Anika?"

    „Weil wir nicht wissen, was uns erwartet und ich nicht irgendwo vor die Hunde gehen will, ohne Dich ein letztes Mal geliebt zu haben."

    „Oh, das stimmt. Komm mit, Schatz, ich habe da ein sauberes Bereitschaftsquartier gesehen, in dem keine Leiche liegt."

    -*-

    „Sind die jetzt wirklich in dem Bereitschaftsquartier verschwunden, um zu ficken, Sarah?"

    „Ja, Lana. Und da sind noch mehr saubere Bereitschaftsquartiere. Was meinst Du?"

    „Tjoo, lass uns in eins gehen."

    „Dalia, Pantherchen?"

    „Ja, Kätzchen?"

    „Kommst Du?"

    „Klar doch."

    -*-

    Plötzlich alleine gelassen, setzte sich Svenja im Schneidersitz auf den Boden inmitten der Zentrale und legte die rechte Hand mit dem Ring in ihren Schoß. Sie ließ ihren Geist durch die Bereitschaftsräume wandern und sah die sich dort leidenschaftlich liebenden Paare. Sie wusste nicht, ob sie sie wirklich sah, oder ob das was sie wahrnahm nur Fantasie war, aber die Bilder waren deutlich und klar, so als stünde sie daneben und die Erregung kroch durch ihren Leib.

    Als Anikas Hass und Verachtung ihr so unverhohlen entgegen schlugen, hatte sie einen Moment des Bedauerns und der Reue, wegen dem, was sie ihrer Mutter angetan hatte und sie wünschte sich, so wie damals in den Armen der Granny zu liegen und ihre Wärme zu spüren.

    Dann war es wieder vorbei, war sie wieder Tasha die Hohepriesterin. Jetzt, mit dem Wissen, dass sich in den verlassenen Bereitschaftsräumen drei Paare unsterblicher Frauen liebten, übermannte sie die Sehnsucht erneut und aus der Sehnsucht wurde angesichts der Bilder, die sie sah, Geilheit. Sie presste die Hand mit dem vibrierenden Ring auf ihre Scham, tief in ihrem Schritt und gab sich den Gefühlen hin.

    ‚Bald, bald schon, liebes Kind, wirst Du Dich mir öffnen und mich in Dir spüren. Ich werde Dich ausfüllen, Deinen Hunger stillen und Dich zur Mutter unserer Zukunft machen. Bald schon, geliebtes Kind. Genieße, was der Ring Dir gibt und spüre meine Liebe und Vorfreude darauf, in Dich zu dringen.‘

    Tief in ihrem Verstand meldete sich wieder die zaghafte Stimme, die fragte, wie das große Ganze in sie dringen und zur Mutter machen wolle. Aber sie verdrängte die Stimme und gab sich ihrer Vision hin, rieb mit ihrer Hand über ihre zugenähte Scham und spürte die Vibration an ihrem erregt aufgerichteten Kitzler.

    Der Orgasmus überrollte sie heftig, ließ sie sich stöhnend und unter Spasmen zuckend auf dem Boden winden. Dann war es vorbei, hallte nur noch die Stimme des großen Ganzen und das Versprechen in ihr nach. Als die drei Paare, deutlich verstrubbelt und mit erhitzten Gesichtern nach und nach wieder in der Zentrale erschienen, stand sie wieder dort, als wäre nichts geschehen und der heiße Glanz in ihren Augen wurde von ihrer Kapuze verdeckt.

    Sie begann wieder Hunger zu spüren, großen Hunger, wartete ungeduldig, bis wieder alle beisammen waren und ihre Waffen an sich nahmen.

    ‚Ihr werdet uns schmecken, sehr gut sogar‘

    Das Kloster der Ruhe

    Für einen Moment war da die absolute Schwärze im Partikelstrom, dann wurde es wieder hell und die sechs spürten die typischen Auswirkungen des Transports auf ihr Nervensystem.

    Anika und Cindy, die noch nicht sehr oft einen Transport erlebt hatten, kämpften kurz gegen das Gefühl der Übelkeit, als ihr künstlicher Metabolismus aus dem Gleichgewicht kam und klammerten sich stöhnend aneinander.

    „Scheiße, ich gewöhn mich nie an den Mist."

    „Tjoo, Anika. Du hättest mal ein paar Jahre bei der Sternenflotte dienen sollen."

    „Schon klar, Celine. Dir macht das nix aus."

    Anika fing sich wieder, das Gefühl der Übelkeit schwand und dann krampfte sich ihr Magen trotzdem hart zusammen,

    „Ich wusste, dass man dem Flittchen nicht vertrauen kann. Unsere Waffen sind weg."

    „Scheiße, Svenja, was soll das? Du hast gesagt, wir könnten sie mitnehmen. Aber Euer Transporter hat sie weg gefiltert. Was soll der Mist?"

    Celine war drauf und dran, Svenja an die Kehle zu gehen und stapfte wütend auf sie zu.

    „Oh, entschuldigt. Ich habe versäumt, mitzuteilen, dass ich Eure Ankunft mit Waffen akzeptiert habe. Das tut mir leid und ich bitte um Entschuldigung."

    „Na toll, das nutzt uns jetzt auch so viel, Du Mistvieh." raunzte Anika, die Svenja näher stand und schon nach deren Kutte griff.

    „Aber das ist kein Problem, beeilte sich Svenja, zu sagen, „dort an der Wand ist ein Ständer mit Waffen. Bedient Euch ruhig, bevor wir das Kloster betreten. Ich sagte, dass ich es dulden werde und ich stehe zu meinem Wort.

    Anikas Hand sank herab und ihr Blick folgte dem ausgestreckten Arm Svenjas, welcher auf einen Gewehrständer wies, in welchem 15 Schnellfeuergewehre standen. Dalia trat an den Ständer, nahm sich eine der Waffen und begutachtete sie,

    „Sterling und Brown, AM 437, Kaliber 5,21. Hübsche Dinger, muss ich zugeben. Aber sind die auch scharf?"

    Noch ehe jemand reagieren konnte, lud sie das Gewehr durch, stemmte es auf ihre Hüfte, zielte dabei auf eine Wand aus groben Felsblöcken und betätigte kurz den Stecher.

    Das Gewehr bellte kurz mehrmals hintereinander, ein Feuerstoß, sechs oder sieben Schuss, kam aus der Waffe und die Projektile schlugen auf den Fels, jagten als Querschläger davon.

    „Bist Du irre, Schatz?"

    „Nö, Kätzchen. Ich musste das ausprobieren. Die könnten auch mit Platzpatronen geladen sein. Querschläger sind der Beweis."

    „Klar, auf zehn Meter."

    „Tjo, no risk no fun. Aber jetzt wissen wir, dass die Kanonen scharf geladen sind und Svenja uns nicht verarscht."

    „In der Kiste neben dem Ständer liegen Waffengurte mit weiteren Magazinen. Bedient Euch bitte. Ich möchte, dass Ihr Euch sicher fühlt und ich vertraue Euch."

    „Wäre schön, wenn ich Dir auch vertrauen könnten, aber das hast Du Dir versaut, als Du Deine Mama im Stich und leiden gelassen hast."

    „Ja, ich habe verstanden, Gr… Anika. Ich verstehe Deinen Zorn. Aber wenn Du das große Ganze siehst, wirst Du auch verstehen und dann hoffe ich Gnade in Deinen Augen zu finden."

    „In meinen Augen? Gnade? Vergiss es, Miststück. So groß kann Dein tolles großes Ganzes nicht sein. Was Du Deiner Mutter angetan hast, kann kein großes Ganzes jemals gut machen. Also hör einfach auf und halt die Fresse, beschränk Dich aufs Notwendigste."

    Wie unbeabsichtigt zielte Anika mittig auf Svenjas Bauch und ihr Zeigefinger lag auf dem Stecher der Waffe. Svenja wich einen Schritt zurück und gab einen gequälten Laut von sich.

    „Bitte, halt noch ein in Deiner Wut. Wenn ich Euch das große Ganze gezeigt habe und Du mein Handeln dann noch immer verurteilst, will ich mich Deinem Urteil beugen."

    „Du glaubst nicht, wie gespannt ich auf Dein großes Ganzes bin, Flittchen. Und jetzt beweg Deinen Arsch, zeig es uns."

    Svenja sagte nichts mehr, wandte sich ab und ging auf ein schweres hölzernes, mit Eisenbeschlägen bewehrtes, Tor in der Mauer aus groben Felsblöcken zu. Offenbar beobachtete man sie von irgendwo her, denn die Flügel des Tores schwangen knarrend auf, als sie sich ihm näherte. Mit gemessenen Schritten ging sie durch den Torbogen hinter dem es absolut dunkel war.

    „Folgt mir bitte. Ihr betretet jetzt das Kloster der Ruhe."

    Im nächsten Augenblick verschluckte sie die Dunkelheit und Dalia und Celine, welche die ersten hinter ihr waren, blieben automatisch stehen. Beide waren nicht gewillt, in die Dunkelheit zu treten. Dann flammte vor ihnen ein Licht auf und sie sahen Svenja, welche eine Fackel entzündete und hoch über ihren Kopf hielt, um den Raum hinter dem Tor auszuleuchten.

    Vorsichtig, die geladenen Waffen in den Händen, nach allen Seiten sichernd, traten erst Celine und Dalia, dann Anika und Cindy und letztlich Sarah und Lana über die Schwelle in den kleinen Raum, der von Svenjas Fackel schwach beleuchtet wurde.

    Als Sarah und Lana in den Raum getreten waren, passierten mehrere Dinge fast gleichzeitig.

    Zunächst flimmerte die Gestalt Svenjas und verschwand plötzlich.

    „Fuck, das war ein verdammtes Hologramm!" rief Dalia.

    Im nächsten Augenblick fielen die Flügel des Tores hinter Sarah und Lana hart ins Schloss und das Knarren und Klicken einer Verriegelung war kurz zu hören.

    Und dann kam das Gas, unsichtbar und lautlos strömte es in den Raum, wurde von den sechs Androidinnen eingeatmet und hemmte ihr Nervensystem.

    „Das ist ne verdammte Falle. Die Drecksau hat uns ausgetr…"

    Weiter kam Celine nicht, ehe sie zusammenbrach und die Kontrolle über ihren Körper verlor.

    -*-

    Dalia wurde wach, gewann die Kontrolle über ihren Körper zurück und spürte, dass sie aufrecht stand. Kalter, nackter Fels drückte in ihren Rücken, ihre Füße standen auf nacktem Boden und wurden von stählernen Fesseln gehalten. Ihre Arme waren zur Seite ausgestreckt und sie spürte Stahlbänder unmittelbar oberhalb der Handgelenke. Voll des Horrors fühlte sie sich an die dunkle Zeit der Qualen erinnert, als Sandy Zaschka¹ sie entführt hatte und aus ihr Selen machte.

    ‚Die Fotze hat uns ausgetrickst. Die wollte uns nicht helfen. Scheiße, wir sind in die Falle getappt.‘

    Sie öffnete die Augen und sah zunächst nichts. Dann veränderte sie ihr Sehen und erkannte ihre Gefährtinnen, die, so wie sie selber, nackt mit Stahlbändern an der feuchten, grauen Wand aus Felsblöcken eines, etwa sechs Meter durchmessenden, runden Raumes, fixiert waren.

    Wie hoch der Raum war, konnte sie nur schätzen, in der Dunkelheit war die Decke nicht zu sehen. Sie vermutete, in einer Kammer eines Turmes gefangen zu sein und überlegte, wo auf Gulkar ein Gebäude aus Felsblöcken mit einem Turm stand, kam aber nicht weiter.

    Die Kammer hatte nur einen Zugang, welcher mit einer eisernen Tür verschlossen war. In Augenhöhe eines durchschnittlichen Erwachsenen befand sich ein rechteckiger Ausschnitt, welcher mit dicken Gitterstäben gesichert war, in der Tür. Etwas bewegte sich hinter der Tür, das Licht einer Kerze oder Fackel flackerte unruhig im Luftzug und für einen Moment glaubte sie, durch das kleine, glaslose Fenster ein Gesicht zu erkennen. An der Tür war kein Schloss, keine Klinke zu sehen, lediglich an der linken Seite ein einfacher Griff aus rostigem Stahl oder Eisen. Etwas klackte irgendwo in der Tür und sie schwang leise nach innen auf.

    Svenja, nackt, lediglich mit den Sandalen an den Füßen, betrat den Raum und trug eine kleine Fackel. Dalia erschrak, denn das Gesicht der Frau wirkte grau und alt, aber sie schrieb das zunächst der miserablen Beleuchtung der Szene zu. Svenja näherte sich ihr, wurde deutlicher zu erkennen und Dalia erschrak erneut, denn der erste Eindruck bestätigte sich.

    Das Gesicht der Frau war grau und faltig, die Augen waren trüb, die Wangen hingen schlaff herab und das Haar lag in dünnen, fast weißen Strähnen auf ihrem Schädel. Die jugendlich, weiblich runden Formen ihres Körpers waren verschwunden, die einst festen Brüste mit ihren keck heraus ragenden Brustwarzen waren erschlafft und hingen flach über dem ausgemergelten Bauch. Die Haut war überall so grau wie in ihrem Gesicht und mit braunen Altersflecken übersät.

    „Habe ich doch richtig gehört, sie näherte sich Dalia und sprach mit brüchiger Stimme, „Du bist wach Dalia. Das ist schön.

    „Was willst Du, Mistvieh? Was soll der Scheiß hier?"

    „Ihr Androiden habt die ewige Jugend. Die brauche ich, Süße. Sieh mich an, findest Du, dass ich jung und schön bin? Ich bin alt und grau und meine, dem großen Ganzen geweihte, Fotze hängt in Falten. Es wird Zeit, dass Du mir von Deiner Jugend gibst." Während sie sprach näherte sie ihr Gesicht dem Dalias und der Geruch von Fäulnis und Alter schlug Dalia aus ihrem Mund entgegen.

    Sie legte ihre rechte, knorrige Hand, an deren Mittelfinger der Ring deplatziert wirkte, auf Dalias Scham und diese spürte die vom Ring ausgehende Vibration. Erneut fühlte Dalia sich entsetzt an die Zeit erinnert, als sie Sandy Zaschkas Gefangene in deren Keller war, diese sie immer wieder vergewaltigte und folterte, um ihren Willen zu brechen, um aus ihr Selen zu formen.

    Damals hatte sie verflucht, die Empfindlichkeit ihrer Nerven in ihren erogenen Zonen von Psd enorm steigern zu lassen, weil sie nach all den Jahren als Raumschiff die Gefühle so intensiv wie möglich empfinden wollte. Obwohl sie es nicht zulassen wollte, reagierte ihr Körper auf die Stimulation ihrer Brüste und Scham extrem und Sandy trieb sie immer wieder zur Ekstase.

    Später, nachdem Theo und die Polizei sie aus Sandys Händen befreit hatten, hatte sie überlegt, Psd zu bitten, die Empfindlichkeit ihrer Nerven zu reduzieren, aber nach der ersten Nacht in Freiheit im Bett mit ihm, den Gedanken wieder verworfen.

    Jetzt spürte sie die Stimulation durch den Ring intensiv und wider ihres Horrors reagierte ihr Körper drauf, schwoll ihre Vulva an, wurde sie feucht und richteten sich ihre Brustwarzen auf.

    „Wehr Dich ruhig, Du kannst es nicht aufhalten. Was der Ring mit Dir macht, liegt jenseits Deiner Kontrolle."

    Dalia begann gegen ihren Willen zu stöhnen, wölbte ihren Unterleib der Hand mit dem Ring entgegen und ihr Körper strebte der Erfüllung entgegen.

    „Du bist sehr sensibel, Süße. So einfach war es noch nie. So schön geschwollen, geil und klatschnass bist Du. Du hast verbesserte Nerven in Deinem Fötzchen, stimmst?"

    „Ja," Dalia stöhnte, schloss die Augen, um die Fratze Svenjas nicht mehr sehen zu müssen, versuchte den fauligen Atem nicht mehr zu riechen, sich den Gefühlen hinzugeben, während ihr Verstand dagegen rebellierte.

    „Ja, komm, Süße. Komm für mich." hörte sie die Stimme der anderen dicht an ihrem Ohr und dann, auf dem Gipfel der Lust spürte sie die brüchigen Lippen an ihrem Hals. Die Zunge, die ihre Haut befeuchtete und den Mund, der sich langsam öffnete, um dann zuzubeißen.

    Sie schrie gequält auf, als sich in den sensorischen Sturm des ungewollten Orgasmus der Schmerz mischte, welcher entstand, als Svenjas Zähne sich in ihren Hals gruben und die Hauptschlagader durchtrennten. Sie spürte, dass Svenja an ihrem Hals saugte, hörte durch den Nebel des rauschenden Blutes in ihrem Kopf die Geräusche, die entstanden, als die andere ihr Blut trank und schluckte.

    ‚Irre Scheiße! Ein verdammter Vampir? Trinkt Androiden-Blut? Wie krank ist das?‘, schrie ein Teil ihres Verstandes jenseits der Quarks, den Orgasmus und Schmerz in ihrem Kopf hinterließen.

    Sie spürte, wie ihre Gliedmaßen kalt wurden, Schwäche nach ihr griff und ihre Sinne langsam schwanden. Svenja trank begierig ihr gelbes androidisches Blut, eine Flüssigkeit, ähnlich dem menschlichen Blut, dazu dienend den Körper mit Nährstoffen zu versorgen und Sauerstoff zu transportieren. Sie trank, bis Dalia bewusstlos wurde, ihr System in die Notfallruhe ging, weil das vorhandene Blut in ihren Gefäßen nicht mehr ausreichte.

    Schon während Svenja aus ihr trank, begann sie sich zu verändern, strafften sich ihre Formen, richteten sich ihre Brüste wieder auf, straffte sich der Faden mit der ihre Scham zugenäht war, als sich die Vulva wieder fest aufwölbte.

    Dalias Blut, das Blut der Androiden, war der Schlüssel zu ihrer ewigen Jugend und Schönheit, war es, das ihr ermöglichte, Jahrhunderte lang zu leben.

    Kurz bevor ihre Sinne schwanden spürte Dalia noch, wie sich Svenjas Brüste aufrichteten und deren Nippel gegen ihre Brüste drückten, sah sie, wie die Haut das Grau verlor und wieder ihre blassgelbe Wardesi-Farbe gewann.

    Als Svenja von Dalia abließ, war sie wieder jung und schön, strahlten ihre Augen wieder und der Geruch der Fäulnis war aus ihrem Atem verschwunden. Sie beobachtete, wie sich die Wunden, die ihre Zähne in Dalias Hals gegraben hatten, nur langsam schlossen, ertastete dabei ihre eigenen Brüste, den wieder straffen Bauch, den runden Po und die prall geschwollene Scham.

    „Danke, Süße. Du bist wunderbar für mich gekommen."

    Sie spreizte die Beine und schob die Hand mit dem Ring in ihren Schritt, presste sie auf ihre Scham und spürte die Hitze, die durch ihren Unterleib kroch. Stehend, den Kopf weit in den Nacken gelegt, mit der linken Hand ihre Brüste massierend, die Rechte fest auf ihre pulsierende Scham pressend, stöhnte sie ungehalten, gab sich den Gefühlen hin und sehnte sich danach, endlich das große Ganze in sich zu spüren, um dessen Kind zu empfangen. Und wieder, wie schon so oft zuvor, fragte eine leise Stimme am Rande ihres tosenden Verstandes, wie sie, ohne Eierstöcke und Gebärmutter, ein Kind empfangen könne, aber die Geilheit und Wollust verdrängten diese schwache Stimme, ließen ihr keinen Raum und sie erstarb.

    Während Svenja aus Dalia trank, erwachte Anika und sah entsetzt die Szene.

    ‚Ich töte Dich, Du Flittchen. Meine Zeit wird kommen und dann reiße ich Dir Dein Herz raus, bevor ich Deine verdammte Fotze mit dem Gewehr pfähle.‘

    Unmerklich begann sie ihre Handgelenke in kurzen Intervallen gegen die stählernen Spangen, mit denen sie an der Wand fixiert war, zu drücken, um diese zu dehnen oder zu lockern.

    Im Augenblick der größten Ekstase, als in ihrem Verstand eine Sonne explodierte und ihr Körper unter Spasmen krampfte, sie in die Knie ging, um nicht zu stürzen, brüllte eine fremde Stimme in Svenjas Verstand

    ‚Ich töte Dich, Du Hure des Teufels!‘

    und sie erkannte, dass es Anikas Stimme war, die sie erreichte, obwohl diese nicht sprach.

    Als es vorbei war, sie wieder klar denken konnte, die Spasmen abklangen und sie sich zitternd wieder erhob, drehte sie sich zu Anika, sah deren böses Grinsen und für einen Moment hatte sie den Gedanken, es wäre besser Anika sofort zu töten.

    „Du wirst mich das nächste Mal nähren, Granny. Ich werde Dich ficken, so wie ich Dalia gefickt habe und dann werde ich aus Dir trinken und Dein fieses Grinsen wird Dir vergehen."

    1 Band 2 – Dalia → Drittes Buch – Dalia wo bist Du

    Ewige Jugend und Schönheit

    Rückblende, 3084 auf Wardum, drei Jahre vor Anuras und Trishas Tod: Talma Anur, so wie Svenja eine Mensch-Wardesi-Hybridin in zweiter Generation, war es, welche als erste Bürgerin Wardums Kontakt zu den von Gulkar kommenden Ruhenden bekam und sich im Netzwerk deren absurder Religion verstrickte.

    Sie war es, welche definierte, dass nur unberührte Frauen für das große Ganze als Hohepriesterinnen in Frage kämen und sich die kleinen Schamlippen zusammen nähte.

    Sie kniete am 7. November 3084 inmitten eines Kreises, den sie mit Kreide auf die Betonplatten gemalt hatte, in der Fußgängerzone der Kleinstadt Bashmir, 80 Kilometer südöstlich von Wardum-Capital, nur mit Sandalen und einer braunen Kutte bekleidet, auf dem Boden und es schien, als meditiere sie. Tatsächlich kämpfte sie gegen den flammende, beißenden Schmerz in ihren Schamlippen.

    Sie hatte sich selber mit einer einfachen Nähnadel und nicht desinfiziertem weißen Zwirn mit groben Stichen unter Schmerzen die schwarzen Schamlippen zusammen genäht und sich danach voller Stolz den Schwestern der damals noch kleinen Gruppe gezeigt. Durch diesen Akt und das von ihr definierte neue Gesetz der Unberührbaren stieg sie in der Hierarchie nach oben und begründete einen neuen Aspekt der wirren Religion der Ruhenden.

    Der Preis dafür war, dass sich die Wunden, die sie mit der einfachen Nadel in ihre Schamlippen einbrachte, entzündeten und eitrig wucherten. Kurz bevor sie den Kreis auf den Boden malte und sich in ihn kniete, erwarb sie in einer Apotheke eine Flasche Desinfektionsmittel und ein Päckchen Binden. In einem Kaufhaus kaufte sie einen einfachen weißen Schlüpfer. In ihrem Kreis stehend, zog sie vor den verwunderten Blicken vorbeigehender Passanten den Schlüpfer bis über ihre Oberschenkel, legte dann eine der Binden in den Schritt und goss die Hälfte des Desinfektionsmittels darüber. Dann zog sie den Slip vollends an, presste die durchtränkte Binde in ihren brennenden, schmerzenden Schritt und fiel auf die Knie.

    Während der Schmerz in ihr wütete und sie begann zu fiebern, rezitierte sie die sogenannten Gebete der Sekte und wartete auf Linderung.

    Svenja, Pattys Tochter, hatte die Szene beobachtet und ahnte, dass Talma nicht meditierte, sondern große Schmerzen litt, denn als diese in aller Öffentlichkeit die Kutte hob und sich entblößte, um den Slip anzuziehen, sah sie, dass die Vulva der Hybridin blau verfärbt - ein Zeichen für eine Infektion - war und Eiter an den Innenflanken ihrer Oberschenkel herab rann.

    Kurz dachte sie, sie müsse einen Arzt rufen, die junge, vielleicht ein oder zwei Jahre ältere, Frau benötige medizinische Hilfe, dann sagte sich sich, dass die ganze Szene gewollt wirkte und sie begann sich zu fragen, welchem Zweck die offenbar rituelle Handlung der anderen diente.

    Kurzentschlossen, mit dem Gefühl, die andere bräuchte vielleicht mentale Unterstützung für das geheimnisvolle Ritual, kniete sie sich, außerhalb des mit fremdartigen Symbolen dekorierten Kreidekreises, der anderen gegenüber auf den Boden.

    Es war Hochsommer auf Wardum und sie trug nur ein kurzes leichtes Sommerkleidchen über einem knappen weißen Spitzenslip und Sandaletten mit verspielten Lederbändern. Als sie sich auf den Boden kniete, rutschte der Rockteil des knappen Kleidchens über ihren Po nach oben und ihr knackiges Hinterteil mit dem weißen String wurde während der nächsten Stunden zum Blickfang für zahlreiche Passanten.

    Sie merkte es nicht und es hätte sie auch nicht gekümmert, denn sie genoss es, betrachtet zu werden. Im Sommer ging sie gerne an den Strand oder ins Schwimmbad und legte sich in einem Bikini, der so knapp war, dass er im Schritt mehr offenbarte, als bedeckte, in die Sonne und spreizte die Beine so, dass jedermann ihre Scham sehen konnte.

    Durch die Sonnenbrille, die Schlafende spielend, beobachtete sie dann die Männer und gelegentlich auch Frauen, deren Blicke sich in ihren Schritt bohrten und genoss das entstehende Gefühl. Manchmal, natürlich ganz unbeabsichtigt, schob sie das bisschen Stoff des Bikini-Höschens links oder rechts in die Leistenbeuge und gab so den Blick auf ihre Scham vollkommen frei.

    Sie verharrte kniend auf dem Boden gegenüber der von Schmerzen gequälten, sichtlich fiebernden jungen Frau und lauschte eine Weile den Gebeten, die diese zyklisch wiederholend rezitierte. Irgendwann, nach etwa zwei Stunden, kannte sie die Worte auswendig und stimmte in die Rezitation ein. Noch während sie die Gebete und Gedichte nur durch Zuhören auswendig lernte, offenbarte sich deren Sinn für sie und sie erkannte, dass es Worte einer Philosophie oder Religion waren, die etwas tief in ihr berührten.

    In die Gebete einstimmend, streckte sie ihre Hände, mit den Handflächen nach oben zeigend, der anderen entgegen. Diese öffnete die Augen, stutzte und sah in das Gesicht ihres Gegenübers, erkannte an der Farbe der Haut und Augen eine Mensch-Wardesi-Hybridin, welche augenscheinlich in kürzester Zeit ihre Gebete erlernt hatte, jetzt konzentriert im Duett mit ihr sprach und ihr die Hände entgegen streckte.

    Talma hob ihre zitternden Hände, die sie zu Fäusten geballt bislang in ihren Schoß gepresst hatte, und legte sie auf die Handflächen der anderen, deren Blick ihr sagte:

    ‚Ich bin bei Dir, ich begleite Dich.‘

    Svenja blieb bei Talma, ertrug die Sonne, die ihre ungeschützten Schultern, den Nacken und ihren Po verbrannte, den Durst und den Hunger, denn aus den Gebeten die sie gemeinsam sprachen, leitete sie ab, dass es ihre Pflicht wäre, bei der neuen Gefährtin zu bleiben und ihr Kraft zu geben.

    Sie knieten Stunde um Stunde, rezitierten Gebetsmühlenartig die Sprüche, hielten sich an den Händen und der Schweiß brannte in ihren Augen. Auf den heißen Tag folgte eine angenehm kühle Nacht und mancher Mitarbeiter der Geschäfte in der Fußgängerzone wunderte sich über die Standhaftigkeit der beiden jungen Frauen, welche offenbar nicht weichen wollten, am Abend noch dort knieten und, als er oder sie am folgenden Morgen wieder zur Arbeit erschien, noch immer in der selben Haltung dort verharrten.

    Ein einziges Mal im Verlauf der Nacht löste Talma ihre Hände aus Svenjas, erhob sich und raffte ihre Kutte. Vor den Augen der anderen schob sie den Slip herab, löste die aufgequollene, von Eiter und Blut befleckte Binde aus dem Slip und legte eine frische hinein, goss den Rest der Desinfektionslösung darüber. Als sie den Slip wieder richtig anzog und das frische Desinfektionsmittel ihre Scham tränkte, stöhnte sie unter dem Schmerz und zitterte am ganzen Leib so sehr, dass Svenja fürchtete, sie würde zusammenbrechen und schon im Begriff war, sich zu erheben, um sie zu stützen. Aber sie fing sich wieder, ging auf die Knie und streckte ihre zitternden Hände aus, begann wieder den Zyklus der Gedichte und Gebete.

    Gegen Mittag, als die Sonne im Zenit stand und heiß auf sie niederbrannte, klärte sich ihr Blick und sie spürte, wie das Fieber fiel, der Schmerz in ihrer Scham langsam schwächer wurde.

    Svenjas Hände weiterhin haltend, erhob sie sich auf ihre schwachen, vom knien schmerzenden Beine und Svenja folgte ihrer Bewegung, spürte ihre Knie nicht mehr und dann den Schmerz, als ihre verkrampfte Muskulatur in ihren Beinen gegen die Bewegung protestierte.

    Talma nahm den Stoffbeutel in welchem ihre Habe steckte, hielt mit der anderen Hand weiterhin Svenjas und trat mit unsicheren Schritten aus dem Kreis.

    „Kommst Du mit mir? Ich habe Hunger und möchte schlafen."

    „Ja, ich komme mit Dir. Ich möchte mit Dir essen und an Deiner Seite liegen, wenn Du schläfst, um wieder gesund zu werden."

    Sie hielten einander an den Händen und gingen auf wackeligen, unwilligen und schmerzenden Beinen durch die Stadt bis in einen der Vororte, wo hübsche kleine Reihenhäuser standen. Talma bewohnte die karg eingerichtete Einliegerwohnung im Keller ihres Elternhauses, betrat und verließ sie schon seit Monaten nur noch durch den separaten Eingang, hatte ihre Eltern seit sie den Ruhenden begegnete und sich auf sie einließ, nicht mehr gesehen oder gesprochen.

    Sie führte Svenja in ihre Wohnung und in der spärlich ausgestatteten Küche öffnete sie zwei Vakuumpackungen Bohnen mit Speck, leerte sie auf zwei Teller und servierte sie kalt auf dem wackeligen kleinen Campingtisch.

    Die Bohnen und der Speck in der mehligen trüben Soße waren kalt verzehrt kein Genuss, aber sie gaben Nahrung und Kraft. Erhitzen konnte Talma das Essen nicht, denn ihr Vater hatte irgendwann, nachdem sie begann sich abzukapseln, erbost die Sicherungen für ihre Wohnung im Verteilerkasten raus gezogen, um sie zu zwingen, zu sprechen.

    Nachdem sie das karge Mahl schweigend verzehrt hatten und Talma aus dem nahezu leeren Hängeschrank zwischen ein paar Dosen und Vakuumpackungen eine angebrochene Flasche billigen Fusel kramte, kicherte Talma plötzlich fröhlich.

    „Tut mir leid, dass ich Dir keinen Champagner anbieten kann, aber für mehr reicht es nicht und wir werden aus dem selben Glas trinken müssen, weil ich nur eins habe. „Das ist egal, Schwester. Es stört mich nicht. Ich teile gerne das Glas und den Schnaps mit Dir.

    „Du hast mich Schwester genannt? Sind wir das, Schwestern?"

    „Ja, das sind wir. Wir sind von der selben Art und in Deinen Gebeten habe ich meine Wahrheit gefunden. Ich wäre nicht bei Dir geblieben, wäre dem nicht so. Wir sind Schwestern und ich bleibe an Deiner Seite, solange Du mich nicht von Dir weist." Talma verstand, dass die andere, nur von ihren Gebeten geführt, den Weg zu den Ruhenden gefunden hatte.

    „Dann bleibst Du bei mir und wirst schon bald Dein Gelübde abgelegen, denn Du wirst so wie ich eine Hohepriesterin, dem großen Ganzen geweiht, sein."

    Sie goss das schmutzige Glas voll mit dem billigen Fusel, trank daraus und reichte es Svenja.

    „Ich heiße Talma und bin die erste Hohepriesterin der Ruhenden. Wie heißt Du Zukünftige?"

    „Ich heiße Svenja, ehrwürdige Talma."

    Svenja trank den Schnaps, der in ihrer Kehle übel brannte und, da sie seit fast vierundzwanzig Stunden nichts getrunken hatte, sofort begann Wirkung in ihr zu zeigen. dass das Glas, aus welchem sie trank, mit Sicherheit schon seit Monaten nicht mehr gespült worden war und an ihren Fingern klebte, rührte sie nicht. Es war nebensächlich und weltlich, jenseits des neuen Inhaltes ihrer Existenz.

    „Warum hast Du so gelitten, der Schmerz, der Eiter und das Blut in Deinem Slip. Was ist das?"

    Talma zog die Kutte aus und es verschlug Svenja für einen Moment den Atem, denn die schmutzige, seit langer Zeit nicht mehr gebadete Haut der Hybridin spannte sich über einen ansonsten makellosen, wunderschönen Körper, dessen Anblick sie erregte.

    Talma trat dicht an sie heran, drehte sich mit dem Rücken zu ihr, spreizte die Beine leicht und beugte den Oberkörper nach vorn, so dass sich ihre Pobacken spannten und den Blick auf ihre Scham freigaben.

    Svenja sah die grobe Naht des einst weißen Zwirns in den mit Blut und Eiter verkrusteten Schamlippen und empfand einen kurzen Augenblick des Horrors angesichts der Verstümmelung. Gleichzeitig aber erregte sie der Anblick der schwarzen Scham zwischen den gelbhäutigen Polstern jugendlichen Specks.

    Sanft legte sie impulsiv ihre Hände auf die Pobacken der anderen.

    „Warum hast Du das? Wer hat Dir das angetan?"

    „Ich habe es mir selber angetan. Weil ich mich verschließen will, dem großen Ganzen vorbehalten und unberührt bleibend. Ich weiß, ich hätte das besser machen sollen, mit sauberer Nadel und sauberem Zwirn und gleichmäßigen Stichen, nicht so grob. Aber ich tat es ohne Anleitung, aus meinem spontanen Wunsch heraus und es war das erste Mal, dass eine von uns so handelte. Bei der nächsten Hohepriesterin wird es besser werden, werde ich sauberer Arbeiten um sie, um Dich nicht so zu quälen." Svenja erschrak kurz, Talma hatte deutlich gemacht, dass sie auch ihr die Schamlippen zusammennähen wollte, um sie für das große Ganze zu konservieren, aber der kurze Schrecken verging, wich dem Gefühl, es sei wichtig so zu handeln. Talma richtete sich wieder auf, drehte sich zu Svenja um und suchte in deren Gesicht nach Anzeichen von Widerwillen oder Furcht, aber Svenja lächelte und trank einen weiteren Schluck, weidete sich am Anblick der Brüste, deren Nippel anschwollen, als sie die Hände auf ihren Pobacken spürte.

    „Deine Nippel sind ganz hart."

    Svenja stellte das Glas ab und streckte ihre Hände aus, legte sie auf Talmas Brüste, um die Nippel zu spüren.

    „Bist Du geil?"

    „Nein, Du?"

    „Ja."

    „Dann zieh Dich aus, zeig Dich mir."

    Svenja zog sich aus, zeigte sich Talma offen, aber diese empfand keinerlei Regung und begann sie mechanisch zu streicheln.

    „Lass, es ist gut., Svenja schob Talma von sich, „ich mache Dich nicht an. Du spürst nichts. Warum tust Du das?

    Talma lächelte sanft.

    „Weil mein Glaubensbekenntnis von mir verlangt, dass ich die, die zu mir gehören glücklich mache."

    „Oh, verstehe. Aber so macht mir das keinen Spaß. Dann hätte ich mit einem Masturbator von ‚Eves Paradise‘ mehr Vergnügen."

    Svenja zog sich wieder an, spürte wie ihre sexuelle Zuneigung zu Talma wieder verschwand und nur die jenseits der Begierde übrig blieb.

    -*-

    Der grob in Talmas Schamlippen vernähte Baumwollfaden verrottete im Lauf der folgenden Wochen, zerfiel in kleine Stücke, die sie abends in ihrem Slip neben Eiter und Blut fand. Als der letzte Rest des Fadens verschwunden war, wartete Talma ab, bis die Wunden geschlossen und nur noch Narben zu sehen waren. Dann griff sie erneut zu Nadel und Faden, nähte ihre kleinen Schamlippen wieder zusammen und durchlebte in der Folgezeit die selben Qualen, die sie zuvor erlitt.

    Anders als beim ersten Mal, bekam sie die Infektion aber nicht in den Griff und in ihrer Scham wucherte der Wundbrand. Bis sie schließlich Svenjas Drängen unter Qualen nachgab und zuließ, dass sich ein Arzt ihrer annahm, tobte eine schwere Sepsis in ihrem Blut und brachte sie langsam um. Die Ärzte waren machtlos, konnten ihr nicht mehr helfen und selbst stärkste Schmerzmittel brachten ihr keine Linderung. Sie krepierte sehr langsam unter starken Schmerzen, ihr Todeskampf dauerte über 36 Stunden, nachdem die Mediziner sie bereits aufgegeben hatten.

    -*-

    Svenja ließ trotzdem nicht von ihrem neuen Glauben ab und weil Talma sie den übrigen Jüngern bereits als eine weitere Hohepriesterin vorgestellt hatte, folgte sie dem von Talma vorgegebenen Gebot der vernähten Enthaltsamkeit und begab sich zu einem Chirurgen, der ihr die Schamlippen fachmännisch zusammen nähte.

    Der Mann wusste, dass sie erst siebzehn Jahre alt war, forderte dementsprechend eine sehr hohe Summe für den Eingriff. Als sie ihm sagte, sie könne den Betrag nicht aufbringen, sagte er, er könne sich auch damit begnügen, mit ihr ins Bett zu steigen. Weil ihr Gelübde ihr es verbot, ihm ihre Scheide anzubieten, bot sie ihm an, es ihm mit dem Mund zu besorgen oder ersatzweise den Po hinzuhalten. Er entschied sich für ihren Po und bereitete ihr Schmerzen, genoss es, sie zu demütigen.

    Nachdem er dann den Eingriff vorgenommen hatte, suchte sie ihn wenige Tage später erneut zur Wundkontrolle auf und er verlangte, sie solle sein Ding in den Mund nehmen. Sie hatte die Demütigung und den Schmerz noch nicht vergessen, sah sich als höheres Wesen und mehr wert als ein einfacher Mensch, beschloss, ihn zu töten und ging mit versteinertem Gesicht inmitten des Behandlungszimmers auf die Knie, als füge sie sich seinem Wunsch und ihrem Schicksal.

    Als er sich vor sie stellte und erregt seinen harten Penis aus der Hose nestelte, hielt sie bereits ein Einwegskalpell in der Faust. Sie schnitt ihm erst den Penis, dann die Hoden ab und sah zu, wie er verblutete nachdem der dritte Schnitt durch

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