Die Urbanisierung der Seele.: Über Zivilisation und Wildnis
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Wildbeuter sind nicht sesshaft, daher wäre es unsinnig, Besitztümer anzuhäufen und vererben zu wollen. Insofern ist auch nicht das Haben, sondern das Sein entscheidend, wenn und wo es um Anerkennung geht. - Unter den Bedingungen der Zivilisation geht es jedoch um Besitz und Status, vor allem in Bezug auf Frauen, was sich anhand von Allegorien über Weiblichkeit demonstrieren lässt.
Pandora steht symbolisch für die Verlockungen, Folgen und Nebenfolgen im Prozess der Zivilisation. Aphrodite verkörpert als Göttin der Liebe den Verdrängungs-Wettbewerb unter Frauen und die Entschiedenheit, im Zweifelsfall alles einzusetzen. Derweil steht die schöne Helena für das Schicksal, im Spiel der Mächte zum willenlosen Opfer und zur schönen Beute gemacht zu werden, um als Trumpf, Trophäe, vielleicht sogar im Triumph gewaltsam genommen zu werden.
Es gibt eine Fotografie, die minutiös von Friedrich Nietzsche gegen den Einspruch der Beteiligten arrangiert worden ist. - Lou Andreas-Salomé hat Friedrich Nietzsche und Paul Rée vor ihren Karren gespannt. So könnte eine Interpretation lauten, zumal die Begehrte kurz zuvor die Heiratsanträge beider Männer abgelehnt hatte. - Es mag sein, dass Nietzsche sich von dieser enttäuschenden Liebe inspirieren ließ. Aber neben der biographischen Interpretation ist eine andere noch tiefgründiger, es geht um das Motiv aller Motive.
Das berühmte Foto spottet jeder landläufigen Interpretation des gemeinen Spruchs: »Wenn Du zum Weibe gehst, vergiss die Peitsche nicht«. Gerade dieser Satz hat Nietzsche in Verruf gebracht. Betrachtet man aber das Foto genauer, so zeigt sich, wer hier die Peitsche führt: Es ist das Weib.
Ähnlich wie Die Urbanisierung der Seele.
Titel in dieser Serie (2)
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Buchvorschau
Die Urbanisierung der Seele. - Heinz-Ulrich Nennen
Mythos und Forschung
NEOLITHISCHE REVOLUTION: WAS GESCHAH vor 12.000 JAHREN? — WILDBEUTER UND ZIVILISIERTE HABEN ANDERE ›PARADIESE‹ — DER EIGENTLICHE SÜNDENFALL: WIE DIE ARBEIT IN DIE WELT KAM — FREIE, SESSHAFTE UND SKLAVEN: VON JÄGERN, STÄDTERN UND BAUERN — DER ERSTE TEMPEL, VON JÄGERN ERBAUT — LANDWIRTSCHAFT ALS NEBENFOLGE BEIM TEMPELBAU — BAUERN ARBEITEN LÄNGER UND HÄRTER ALS ANDERE — DIE WARNUNG VOR ›WEIBLICHEN‹ FRAUEN IN DER WILDNIS DER STÄDTE: KURTISANEN
Zivilisation und Wildnis
Von Menschen und Zivilisierten
Nomaden und Seßhafte
Neolithische Revolution und Sklaverei
Von Herrschern und Beherrschten
Gott und Gewissen, Kain und Abel
Göbekli Tepe: Heiligtum der neuen Herren
Freie und Unfreie, Adel und Untertanen
Zivilisation und Wildnis
Von Menschen und Zivilisierten
Folgt man HESIOD, so ist EPIMETHEUS ein Tor, ein Übel von Anfang den brotverzehrenden Menschen¹ — Es versteht sich, worum es sich bei diesen ›Brot essenden Menschen‹ nur handeln kann: Es geht um die seßhafte Lebensweise von Bauern und Städtern, mit allen Vor– und Nachteilen. Aus Gründen der Rechtfertigung hat der Mythos dem PROMETHEUS eigens einen Bruder zur Seite gestellt, der für alles verantwortlich sein soll, was schief geht im Prozeß der Zivilisation.
Viel zu viel hat sich fundamental verändert, aber die Imagination längst vergangener Zeiten scheint noch lebendig genug zu sein. Das macht die Kritik des Mythagogen so bemerkenswert: Er will sich mit den gegebenen Verhältnissen nicht anfreunden und sieht in der alles umwälzenden Entwicklung keinen Fortschritt, sondern vielmehr einen katastrophalen Niedergang. Sogar die Verhältnisse der Geschlechter haben sich radikal