Ein seidenes Nachthemd: Ihre Welt war auf Wandel nicht angelegt
Von Richard Lang
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Über dieses E-Book
Sprachbegabt und musikalisch führt sie ihr Weg an der Schwelle des 20. Jahrhunderts von Siebenbürgen aus quer über den halben Kontinent, durch zwei Weltkriege zu einigen Höhen, immer wieder aber auch zu Momenten des Scheiterns im interkulturellen wie auch im zwischenmenschlichen Kontext. Auf dem Hintergrund ihrer Begabungen (Fremdsprachen, Klavierspiel, Kinderpädagogik) erkennt sie nach und nach, dass die Anspruchslosigkeit eine Tugend ist, und dass die menschliche Würde weder an Gütern und Geld noch an Macht und Glanz haftet. Das Gedicht "If" von Rudyard Kipling wird dabei zu ihrer Lebensphilosophie und die Projektion desselben auf ihr eigenes Leben erlaubt schlüssige Parallelen. Interkulturelle Begegnungen befruchten, verletzen und formen sie.
Es ist die Biographie eines "gelungenen" Lebens.
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Buchvorschau
Ein seidenes Nachthemd - Richard Lang
Um dem Lebensweg einer anderen Person folgen zu können, müssen wir versuchen, sie in ihrer Welt zu sehen, in ihrem Rahmen von Zeit, Raum und Kultur. Denn hat nicht jeder Mensch sein Automobil, seine gute Straße und sein Kathedralen-Ziel¹?
Im 19. Jahrhundert weht ein Wind der Hoffnung durch Europa; die Auswanderung zahlreicher Europäer (darunter auch Millionen Deutsche) in die Vereinigten Staaten von Amerika ist europäischer Wunschtraum und Zeitgeist zugleich.²
Therese lebte in Broos, dem westlichsten der 7 „Stühle" des Königsbodens, deutsch geprägter Gebietskörperschaften, die sich unter dem bezeichnenden Dach Siebenbürgen zusammenfanden. Broos war nicht groß. Zur Zeit ihrer Geburt zählte der Ort rund 5000 Einwohner, darunter etwa doppelt so viele Rumänen wie Ungarn. Sie selbst gehörte der zweitgrößten Volksgruppe an und war als einzige Tochter des Kaufmanns Franz L. als 1467-stes deutsches Gemeindemitglied in jene kleine Welt getreten; wahrlich kein Grund, an etwas Besonderes zu denken.
Zwischen den West- und Südkarpaten wand sich das Tal des Mieresch- Flusses, die Einfallsschneise, die schon vor 700 Jahren ihren Vorfahren aus Deutschland zur Einwanderung gedient hatte und die auch im 19. Jahrhundert das Tor zur westlichen Welt darstellte. Freiheit war im 12. Jahrhundert ein Wegweiser nach Osten, so wie er ab dem 16. Jahrhundert nach Westen zeigen sollte.
Thereses Vorfahren mussten wohl zu den ersten Einwanderern aus deutschen Landen gezählt haben, denn kam man aus dem Westen, siedelte man sich wohl dort an, wo der freie Königsboden begann. Kam man später, musste man schon weiter ostwärts ziehen. Der ungarische König Andreas II. hatte 1224 mit seinem „goldenen Freibrief" und bedeutenden Sonderrechten eine große Anzahl deutscher und flämischer Landwirte, darunter Leibeigene, aber auch Handwerker umworben, nach Transsilvanien, in die Freiheit umzusiedeln und dort ihren eigenen Grund und Boden zugeteilt zu bekommen. Sie sollten neben der Urbarmachung des Bodens bei Bedarf auch als Abwehr gegen die häufigen Tataren und Türkeneinfälle zur Verfügung stehen. Es war der Beginn der ältesten deutschen Diaspora. Entlang der rund 190 km langen , doch schmalen Ansiedlungsregion, die bis zu den Ostkarpaten reichte, waren um den Hauptstuhl Hermannstadt die 7 Stühle wie an einer Perlenkette aufgereiht³. Im Laufe der Zeit sollten die Einwanderer dort Burgen errichten, vor allem Kirchenburgen als Abwehr nach außen und als Schutz nach innen.
Therese erhielt den Namen ihrer Mutter. Als sie am 20. Mai 1883 das Licht der Welt erblickte, gab es in ihrer Familie schon den 3-jährigen Bruder Franz (offenbar war es das Erstgeburtsrecht, vielleicht aber auch die Pflicht, den Namen des Vaters/der Mutter zu übernehmen, was auch von den nachfolgenden Generationen beibehalten wurde). In den anschließenden 13 Jahren sollten noch 3 weitere Brüder hinzukommen: Richard, Hermann und Hugo.
Auch in einer Kaufmannsfamilie der so bodenständig geprägten Siebenbürger Sachsen wurde Ende des 19. Jahrhunderts Bildung großgeschrieben. Therese lernte wie auch ihre Brüder Latein und besuchte den Konfirmandenunterricht. Gerne spielte sie auf