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Graf von Persien
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eBook221 Seiten3 Stunden

Graf von Persien

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Über dieses E-Book

Dieser Biographie-Roman beschreibt über die Geschichte eines Persers, der eine Revolution, einen Krieg und seine Flucht ins Ausland mit ungewissen Aussichten überlebt und zu schildern versucht.
Er ist gewissermaßen durch dick und dünn gegangen, um eine bessere Lebensqualität außerhalb seines Landes erreichen zu können. Die Höhen und Tiefen, die im Laufe der Jahre ihre Spuren bei ihm hinterließen, versuchte er nun auf seine Art und Weise zu beschreiben und zu erzählen. Die politische Situation und der darunter dauernd anhaltende Integrationsprozess waren dabei ausschlaggebend.
Das Buch beginnt mit der Geburt und wie die Namensnennung zu Stande kam. Der Erzähler stammte aus einem Clan, welche früher wie die Fürsten gelebt haben, daher beschreibt er anschließend auch über seine Abstammung. Danach werden einige kleine Geschichten von der Kindheit bis zur Revolution, bis er ca. 16 Jahre alt war, fortgeführt.
Nach einer kurzen aber ausführlichen Erklärung über Situation und die Gründe zur Entstehung der Revolution gegen das damalige Schah- Regime, springt der Autor zum nächsten Ereignis und zwar den Krieg. Nun der Vorstoß und der Angriff des Irak auf den Iran hatte begonnen und der Schreiber möchte gerne die Lage und Situation mit seinen eigenen hautnahen Erlebnissen von damals erzählen. Er überlebte den Krieg und kommt nach Hause zurück, das Leben spielte mit ihm und er bekam durch Zufall eine wichtige Position in der damaligen Regierung. Nach einer gewissen Zeit merkte er, dass diese Position nicht für ihn geeignet war, weil er mit seinem Gewissen nicht ins Reine kam. Das Leben wurde ihm schwergemacht, daher plante er aus dem Land ganz legal auszuwandern. Hier versucht er die Flucht und Auswanderung ins Exil, da es nicht freiwillig passiert war und die schweren Jahre danach, wie er es wirklich erlebt hat, zu beschreiben. Er erklärt weiter, wie er die Einreise und Probleme, die er zu lösen hatte ins Ausland zu kommen, geschafft hat.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum28. Feb. 2018
ISBN9783746905464
Graf von Persien

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    Buchvorschau

    Graf von Persien - Farhad Sarlak

    Für Maral

    Kapitel eins

    In den 60er Jahren im Iran, in Aligodarz, die Hauptstadt der Provinz Lorestan, eine Stadt mit wunderbaren und erstaunlichen Wasserfällen, schönsten Landschaften, welche man noch nicht gesehen hat, geschah etwas Besonderes.

    An einem kalten und schneereichen Donnerstag früh um 4 Uhr morgens während ein Paar Straßenlaternen dunkle Gassen erleuchteten und langsam Schneeflocken fielen, und alle tief eingeschlafen waren, bereitete ich mich für die Einreise in eine neue Welt vor. Ich organisierte vorher von jenseits des Daseins, dass meine Familie sich bei meinen Großeltern sammelte. Mein Vater war auf einer kurzen Dienstreise etwa 50 Kilometer entfernt von Omas Haus. Während alle tief im Schlaf waren und vielleicht der eine oder andere in einer Traumwelt unterwegs war, hörte man plötzlich eine Stimme, „Nik Pasho etwas wie „Nik steh auf, es wäre soweit, Baby ist unterwegs.

    Mein Onkel Nik sollte der Hebamme Bescheid sagen und meinen Vater Namens Aryan abholen. Onkel Nik, der auch damals im Haus wohnte, stand auf und machte sich schnell auf den Weg. Bevor die Hebamme erscheinen konnte, erblickte ich das Licht der Welt. Einige Minuten später die Hebamme namens Frau Lahuti, erreichte das Haus meiner Oma Bibi Zahra, die aus Schiras stammte, der Stadt des Großen Persischen Dichters wie Sadi und Hafiz. Sie hat meine Nabelschnur durchgeschnitten und nahm mich auf den Arm, dann fing sie an Lieder aus ihrer Heimat für mich zu singen und nebenbei machte sie mich sauber und wickelte mich. Nach einer Weile kamen auch mein Papa und Onkel Nik im Haus an.

    Nun waren alle da, meine Oma, mein Opa und die Geschwister und schrien und redeten alle über mich. Damals wusste ich noch nicht worüber die alle redeten und was alles hinter meinem Rücken gesagt wurde. Ich war zu klein und war zuerst damit beschäftigt meine Umgebung zu erforschen, ohne zu wissen, dass die nun natürlich auch viel darüber diskutierten, wie ich nun heißen soll. Es gab verschiedene Meinungen und jeder versuchte seine Meinung durchzusetzen. Ich wurde gar nicht gefragt, wie ich heißen möchte, na ja entweder war ich beim Milchtrinken oder schlief, vielleicht habe ich auch geweint, weil es so laut war und irgendwie aufmerksam auf mich machen wollte. Letztendlich mein Papa oder meine Mama hätten entscheiden können.

    Meine Eltern konnten sich nicht darüber einig werden, wie ich nun heißen soll, daher hat mein Vater mir den Namen Hamidreza also Hamid für lobend, dankbar und Reza für Zufriedenheit, der Friedliche, gegeben. Dieser Name wurde in meinem Ausweis eingetragen. Meine Mama war anderer Meinung und nannte mich Farhad, bekannt aus der Berühmten Liebesgeschichte von Farhad und Shirin.

    In dieser Geschichte ging es um Prinzessin Schirin, die Geliebte des Schahs Khosrow. Sie wurde auch von Farhad, einem fantasiebegabten jungen Bildhauer und Ingenieur, verehrt. Farhad baute ihr eine Milchleitung, die bis in ihr Schloss hineinführte. Damals begegnete er ihr noch nicht, aber erwies ihr bereits seine Dienste. Als sie ihm persönlich für seine Hilfe dankte, verliebte er sich leidenschaftlich in sie. Der Schah hatte von der Begegnung mitbekommen, dadurch erweckte Khosrows Eifersucht. Dann befahl der Schah, den jungen Mann vor ihn zu bringen. Er versuchte dessen Liebesglut und Begierde durch Materielles wie Gold und aber auch durch die Provokation und Drohungen abzukühlen. Als sein Vorhaben allerdings fehlschlug, erarbeitete er sich einen Plan B, indem er ihm Schirins Hand unter einer Bedingung versprach. Er musste eine Straße durch den Berg namens Bisutun (Bīsotūn) in der Stadt Kerman-Schah bauen. Eine Aufgabe, die unlösbar schien.

    Farhad schnitzte ein Abbild seiner geliebten Schirin und er arbeitete an dem unendlichen Tunnel weiter.

    Shirin erwiderte Farhads Liebe nicht, war aber trotzdem von seiner Hingabe gerührt und bewegt, daher besuchte sie ihn bei der Arbeit. Der junge Ingenieur sah sie kommen und fiel von seinen Gefühlen gerührt und überwältigt, in Bewusstlosigkeit und Ohnmacht. Natürlich wurde dies alles dem Schah sofort berichtet, seine Eifersucht flammte wieder auf, und er erfand und erdachte sich eine List: Irgendeine Frau musste Farhad erzählen und beibringen, dass Schirin bei einem Unfall umgekommen sei.

    Als Farhad dies erfuhr, war er so fassungslos und entsetzt, dass er sich von einem Felsblock stürzte. Schirin hat davon Wind bekommen, eilte herbei und trauerte über seiner Leiche. Sie ordnete an, über seinem Grab einen Kuppelbau zu errichten. Dieser sollte als Denkmal und ein Zeichen für Treue und Liebe sein.

    So ging die Geschichte zu Ende und meine begann. Alle riefen mich von dem Tag an Farhad und ich bin auch der Meinung, dass Farhad besser zu mir passt und bin zufrieden mit meinem Namen. Ich möchte gerne auch ein wenig über meine Abstammung erzählen, damit man sehen kann, dass ich doch aus einer für die damaligen Verhältnisse Fürstlichen Familie stammte. Ich möchte gerne klarstellen und verdeutlichen, dass die Richtung meines Lebens durch Andere bestimmt wurde, egal sei es einige Personen oder Staaten gewesen.

    Die Abstammung: Der Ausdruck „Arja" ist kein Bezug auf irgendeine Hautfarbe oder eine Rasse. Arja heißt einfach „treu, ergeben, edel, ehrenhaft oder rein.

    Vor mehreren von tausend Jahren fingen die Arja die Großen Auswanderungen an. Sie versuchten sich in ca. 4 Orten in der Welt niederzulassen. Eine große Gruppe hat sich im südwestlichen jetzigen Iran niedergelassen. Diese Große Gruppe sind meine Vorfahren die später unter dem Namen Bachtiaren, (Baḫtiyārī) berühmt geworden sind. Sie sind in zwei Hauptgruppen, Haft Lang (55 Unterstämme) und Tschar Lang (24 Unterstämme), unterteilt. Es gibt Schätzungsweise eine Bevölkerungszahl zwischen 400.000 und 1.000.000 Bachtiaren. Sie bewohnen einen Streifen von Esfahan bis südlich nach in Khuzestan. Der Sarlak Clan war geboren.

    Der Name Sarlak hat verschiedene Bedeutungen. „SAR heißt auf Persisch „der Kopf und „LAK heißt auf Persisch Hunderttausend". Unser Clan bestand vor mehr als 800 Jahren aus ca. mehr als 100.000 Leuten, daher ist der Name Sarlak entstanden.

    Sie waren Großgrundbesitzer, Feudalherren und hatten sehr viel Land und entsprechend sehr viele Bedienstete, die für meine Großeltern gearbeitet haben. Sie waren so groß, dass sie ihre eigene Armee besaßen. Wir haben auch unsere eigene Sprache namens Lori. Die lorische Sprache (Lorī) ist eine iranische Sprache, sie erinnert an eine archaische Form des Persischen.

    Der Untergang vom Sarlak Clan begann in der Zeit von Naser ad-Din Schah und wurde auch durch nachfolgende Könige fortgesetzt bis zum Mohammadreza Schah Pahlavi. Mehr über diese Dynastie aus Wikipedia am Ende des Buches.

    Und die Geschichte nahm so ihren Anlauf.

    Naser ad-Din Schah war von 1848 bis 1896 Schah von Persien. In seiner langen Regierungszeit hat er die Entwicklung Persiens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entscheidend geprägt. Als erster Schah führte er die Auslandsreisen nach Europa durch, unter anderem zu Kaiser Wilhelm II in Berlin.

    Er tat aber auch blödsinnige Sachen. Er ließ den Sarhang Khosrow Khan Sarlak, der Kopf von Sarlaks Clan war, mit Hilfe seines Premierministers Amir Kabir ermorden. Später im Jahr 1852 ermordete er auch seinen Premierminister Amir Kabir. Der Schah selbst wurde dann am 1. Mai 1896 ermordet, während er ein Heiligtum in der Nähe Teherans besuchte. Der Mörder wurde in aller Eile verhaftet, verhört und gehängt.

    Nun übernahm Mozaffar ad-din Schah die Regierung bis 09.Januar.1907. Er war ein wenig unfähiger und schwächer, aber reformfreudiger als sein Vorgänger. In Dezember 1906 unterschrieb er noch auf dem Sterbebett die neue Verfassung. Diese bildete bis zur Revolution im Jahr 1979 das Kernstück der iranischen Verfassung und somit die absolute durch eine konstitutionelle Monarchie wurde ersetzt. Seine Höflinge waren dauernd auf Auslandsreisen und das Geld, was in Wirklichkeit dem Volk gehörte, für sich ausgaben. Irgendwann wurde eine hohe Kreditaufnahme im Westen notwendig und das war natürlich der Beginn der Abhängigkeit vom Westen. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Mohamad Ali Schah die Macht. Das Parlament löste sich auf, wegen von seinem Vater 1908 veranlassten Staatsstreichs. Er ließ die Führer der nationalistischen Bewegung verhaften oder ermorden. Es bildeten sich Freiheitskämpfer der Konstitutionellen Revolution, die den Schah zur Flucht nach Russland zwangen. Er wurde am 16 Juli 1909 vom iranischen Parlament abgesetzt und danach bestimmte es noch am selben Tag seinen Sohn Ahmad im Alter von 12 Jahren zum Schah. Ahmad Schah, regierte vom 16. Juli 1909 bis zum 31. Oktober 1925. Er war der siebte und letzte Herrscher der Kadscharen-Dynastie. Am Ende Oktober 1925 wurde er vom Parlament abgesetzt und ins Exil nach Paris geschickt. Die Engländer haben auch hier Ihre Finger im Spiel gehabt, dadurch wurde am 6. Dezember 1925 vom nicht unabhängigen Parlament eine Verfassungsänderung vorgenommen und die Königswürde auf Reza Pahlavi und seine Nachkommen übertragen. Somit begann der Aufstieg des Reza Khans und der kontinuierliche Untergang unseres Clans.

    Reza Schah Pahlavi, geboren am15.März 1878 und gestorben am 26.Juli 1944 in Johannesburg, Südafrika). Er begann seine militärische Laufbahn als einfacher Soldat in der persischen Kosaken Brigade und stieg bis zu deren Oberkommandierenden auf. Seine politische Laufbahn begann er als Verteidigungsminister. Später wurde er unter Ahmad Schah Premierminister und nach dessen Ablösung durch das iranische Parlament Schah von Persien. In der Nachkriegszeit kam der Iran nicht zur Ruhe.

    Aufstände und Abspaltungsbewegungen, die Bestrebung, politischer oder religiöser Gruppen führten beinahe zum Zusammenbruch des Staates. Kriminelle Banden machten die Umgebung und die Straßen unsicher.

    Das Parlament und die konstitutionelle Bewegung verloren an politischer Führungskraft. Die Monarchie stand am Abgrund. Das Militär wurde von Britischer Macht angeführt. Die Staatskassen waren leer und die Gehälter der Staatsbediensteten wurden nur noch unregelmäßig gezahlt. Nach einigen Überlegungen der britischen Regierung, entsandten sie im November 1920 General Sir Edmund Ironside in Richtung Iran, um den Oberbefehl über die britischen Truppen dort zu übernehmen. Er sollte die iranischen Streitkräfte vereinen und unter britisches Kommando stellen.

    Reza Pahlavi bemerkte, dass London eher auf die Armee als das Stabilisierende gesetzt hatte. Man war in London der Meinung, dass die Armee die einzige Kraft im Spannungsfeld der politischen Auseinandersetzungen sein kann. Reza Schah nutzte die Gunst der Stunde und fand über die militärische Laufbahn zur Politik. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges erklärte der Iran seine Neutralität. Die Erdölvorkommen im Iran bekamen eine strategische Bedeutung. Der größte Handelspartner Irans kurze Zeit vor dem Beginn des Kriegs war Deutschland. Nach Hitlers Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941, forderte Großbritannien vom Iran, alle deutschen Staatsangehörigen auszuweisen und noch dazu verlangten sie die Ermöglichung eines Nachschubs- Korridors für die Alliierten durch den Iran. Diese Forderungen wurden vom Iran Aufgrund seiner erklärten Neutralität und Freundschaft zu Deutschland nicht erwidert.

    Daraufhin Großbritannien und die Sowjetunion marschierten im August 1941 im Iran als Besatzer ein. Als Reza Schah sehr schnell klar wurde, dass gegen die zwei damaligen Supermächte militärisch wenig auszurichten war. So ordnete er die allgemeine Mobilmachung an und erklärte im selben Monat Iran einen einseitigen Waffenstillstand. Der neue Premierminister, der von Reza Schah ernannt wurde, traf sich sofort mit dem britischen und sowjetischen Botschafter zusammen. In dieser Sitzung forderten sie umgehende Abdankung Reza Schahs und den Thronverzicht des Kronprinzen Mohammad Reza. Die Britten dachten zunächst an die Einsetzung eines Kadscharen Prinzen Mohammad Hassan. Auch hatten die Briten des Öfteren vor, Pahlavis durch einen Kadscharen sowohl in den 40er- wie in den 50er-Jahren abzulösen. Der Grund dafür war Hamid, der Sohn Mohammad Hassans, der ebenfalls als Thronprätendent in Frage kam. Er hatte inzwischen den Nachnamen Drummond angenommen und war britischer Staatsbürger geworden. Es wurde herausgefunden, dass er in der britischen Handelsmarine diente und kein Wort Persisch sprach. Am 30 August 1941 wurde der Iran von den Sowjets und Briten in drei Zonen geteilt.

    Die südliche Zone mit den Ölgebieten wurde von den Briten verwaltet und die nördliche Zone fiel unter die Verwaltung der Sowjets. Es blieb noch ein schmaler Streifen in der Mitte des Landes rund um Teheran, der unter iranischer Verwaltung verblieb.

    Im September forderten der britische und sowjetische Botschafter Reza Schah ausdrücklich auf, bis zum 17. September 12 Uhr zurückzutreten. Bei einer Verweigerung würde Teheran besetzt, die Monarchie abgeschafft und eine Besatzungsverwaltung errichtet werden. Dem Schah blieb nichts anderes, als abzudanken und ins Exil nach Argentinien auszureisen. Sein Sohn Mohammad Reza Schah übernahm mit Hilfe der Briten ab 1941 die Macht. Reza Schah Pahlavi erlag am 26. Juli 1944 im Exil in Johannesburg, Südafrika einem Herzanfall. Erst Jahre später mit der Bewilligung der Britischen Regierung dürfte der Schah die Leiche seines Vater Reza Schah zurück in die Heimat holen und mit militärischen Zeremonien begraben.

    Nun ging die Zeitepoche für den Sarlak Clan langsam aber sicher zu Ende und nach der Weißen Revolution von Mohammadreza Schah Pahlavi, wurden alle Großgrundbesitzer komplett enteignet und das war Anfang vom Ende des Luxuslebens. In einem Satz könnte man sagen, dass der Schah die Weiße Revolution in Gang gesetzt hatte, um seinen Thron dauerhaft zu retten. Ich werde versuchen ganz kurz zu beschreiben, wie es zu dieser Situation kam, da der Schah einer der Ursachen für den Absturz unseres Clans war.

    Die Weiße Revolution, der eigentliche Name jener Umgestaltung hieß: "Revolution von Schah und Bevölkerung. Es wurde aber absichtlich nicht der eigene persische Name der Umgestaltung verwendet, sondern diese Farbrevolution mit der Reinheit der Farbe benutzt, um die Leute in die Irre zu führen und die eigentlichen Ziele zu vertuschen.

    Der Schah hatte kaum die „Weiße Revolution" verkündet, liefen die Mullahs und Feudalherren auf die Straße und schrien gegen die Bodenreform Pläne. Die Demonstration ist in einem Blutbad im Jahre 1963 untergegangen. Es gab einen Plan, der 6 Kernpunkte umfasste. Die Landreform war einer der wesentlichen Aspekte der Umwälzungen.

    Viele Großgrundbesitzer und einige religiöse Führer wie Ayatollah Boro Gerdi hatten sich bereits Jahre zuvor gegen die Zwangsenteignungen öffentlich geäußert und dagegen verfasst. Im Jahr 1961, als der Boro Gerdi starb, sah der Schah seine Chance gekommen, die Veränderungen durchzudrücken. Es war keine vergleichbare charismatische religiöse Persönlichkeit mehr vorhanden und die Grundbesitzer wurden durch die Ermordung und Erpressung klein gemacht.

    Was aber meine Großeltern betraf, war der umfasste Punkt einer in der Weißen Revolution, der vordergründig war, „Abschaffung des Feudalsystems und Verteilung des Ackerlandes von Großgrundbesitzern an Bauern". Er wollte aber auch die religiösen Stiftungen und die Geistlichkeit entmachten. Privatisierung staatlicher Industrieunternehmen zur Finanzierung der Entschädigungszahlungen an die Großgrundbesitzer, die eigentlich nicht passierten. Der Schah wollte noch für Arbeiter und Angestellte Gewinnbeteiligung von Unternehmen durchführen. Da es bis zu dem Zeitpunkt kaum Industrie im Iran gab, war das ein leeres Versprechen.

    Er inszenierte ein Referendum, in dem angeblich ca. über 5 Millionen Iraner für die Reformen und nur ca. 4000 dagegen waren. Außerdem hatte er sich mit aller Gewalt durchgesetzt und vernichtete und ermordete jeden einzelnen oder Gruppen oder Clans, die ihn behinderten. Im Außenpolitischen Bereich lehnte sich das Regime eng an die USA an. Der Schah fühlte sich als „Gewinner der Revolution" und festigte seine Macht auch mit Hilfe der Ausländischen Regierungen vor allem USA.

    Was eigentlich der Schah getan hatte, war nichts anderes, als das Gesamte Eigentum von Grundbesitzern nun als seinen eigenen Reichtum unter dem Namen der Weißen Revolution zu verkaufen und als Eigenes zu deklarieren. Nun besaß der Schah alles und sehr Viele, unter anderem meine Großeltern und der Gesamte Clan Sarlak waren arm geworden.

    Für den Sarlak Clan ging es von dem Tag Bergab. Es wurden einige ermordet und der Rest, der übrig war, hatte keine Besitzeigentümer, keine Ersparnisse, keine Ausbildung und auch keinen Beruf erlernt gehabt. So ging es auch meinen Großeltern, Absturz in die Leere und nicht nur für sich selbst, sondern auch für die nachkommende Generation, in der ich auch drin war. Mein Großvater, der die Situation schon kommen sah, machte eine Lehre und arbeitete bei dem Wirtschaftsministerium.

    Es gab den einen oder anderen, der sich mit dem Schah System anfreundete und Arbeit fand, manche auch in höheren Positionen. Meine Eltern konnten mindestens ein Teil von diesem Leben erleben, aber meine Generation nicht mehr.

    Das Leben musste und ging irgendwie weiter und ich wurde 5 Monate alt. Meine Familie zog von Aligodarz nach Isfahan um.

    Die Stadt Isfahan war einst die Hauptstadt des alten Persiens. Seine Glanzzeit erlebte sie unter der Dynastie der Safawiden von 1501–1722), die Isfahan 1598 zu ihrer Hauptstadt machten. Heute ist es eine Metropole im Zentrum des Iran, in der immer noch einige der besten Architekturen der Welt zu Hause sind. Isfahans schöne Mosaikkuppeln, hohe Minarette, prächtige Paläste, blau schimmernde Moscheekuppeln und prachtvolle Gärten in einer Wüstenlandschaft haben ihm den Titel Nesf-e-Jahan verliehen, was im persischen Hälfte der Welt bedeutet.

    Weiter westlich liegt Die Khaju-Brücke, um 1650 von Safawiden-Herrscher Schah Abbas II in zwei Stufen errichtet. Mit 14 Bögen und 133 Meter lang und 12 Meter breit, wurde dies als die schönste Brücke in ganz Isfahan beschrieben. Die oberste Ebene enthält einen gewölbten Durchgang auf jeder Seite für Fußgänger und einen zentralen Hauptgang, der für Pferde und Karren verwendet wurde. Im Zentrum befindet sich eine terrassenartige Struktur, die mit Fliesen und Kunstwerken geschmückt ist. Hier saß der Schah und genoss die Aussicht auf den Fluss. Die untere

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