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Blutrache: Erzählung aus "Auf fremden Pfaden", Band 23 der Gesammelten Werke
Blutrache: Erzählung aus "Auf fremden Pfaden", Band 23 der Gesammelten Werke
Blutrache: Erzählung aus "Auf fremden Pfaden", Band 23 der Gesammelten Werke
eBook65 Seiten53 Minuten

Blutrache: Erzählung aus "Auf fremden Pfaden", Band 23 der Gesammelten Werke

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Über dieses E-Book

Kara Ben Nemsi, Hadschi Halef Omar und ihre Gefährten treffen auf einen berühmten Scheik. Im Gegensatz zu seinen Freunden misstraut Kara Ben Nemsi dem Scheik - völlig zu Recht, wie sich später herausstellt.
"Blutrache" ist eine Kurzgeschichte. Sie wurde bereits in "Auf fremden Pfaden" (Band 23 der Gesammelten Werke) veröffentlicht.
SpracheDeutsch
HerausgeberKarl-May-Verlag
Erscheinungsdatum11. Aug. 2020
ISBN9783780213105
Blutrache: Erzählung aus "Auf fremden Pfaden", Band 23 der Gesammelten Werke
Autor

Karl May

Karl Friedrich May (* 25. Februar 1842 in Ernstthal; † 30. März 1912 in Radebeul; eigentlich Carl Friedrich May)[1] war ein deutscher Schriftsteller. Karl May war einer der produktivsten Autoren von Abenteuerromanen. Er ist einer der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache und laut UNESCO einer der am häufigsten übersetzten deutschen Schriftsteller. Die weltweite Auflage seiner Werke wird auf 200 Millionen geschätzt, davon 100 Millionen in Deutschland. (Wikipedia)

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    Buchvorschau

    Blutrache - Karl May

    KARL MAY

    BLUTRACHE

    REISEERZÄHLUNG AUS DEM ORIENT

    Aus

    KARL MAYS

    GESAMMELTE WERKE

    BAND 23

    „AUF FREMDEN PFADEN"

    © Karl-May-Verlag

    eISBN 978-3-7802-1310-5

    KARL-MAY-VERLAG

    BAMBERG • RADEBEUL

    Inhalt

    BLUTRACHE

    In Basra

    El Lakît

    Um des Kindes willen

    BLUTRACHE

    In Basra

    Jeder meiner Leser kennt meinen wackeren, kleinen Diener Hadschi Halef Omar, den treuesten und opferwilligsten Freund, den ich jemals gehabt habe. Obgleich ich eigentlich sein ,Herr und Gebieter‘ war, nannte er sich anderen gegenüber doch stets meinen ,Freund und Beschützer‘ und ich habe dies dem spaßigen Hadschi nie verwiesen, denn ich sah über seine kleinen Schwächen wegen seiner sonstigen guten Eigenschaften gern hinweg. Nach unserer ersten Trennung[1] schrieb er mir einen Brief, den ich für die Leser, die ihn noch nicht kennen, und weil er ebenso wohl ein Muster orientalischer Schreibweise wie auch ein Charakterbild Hadschi Halef Omars bietet, hier wiedergebe, natürlich ins Deutsche übersetzt:

    „Mein lieber Sihdi!

    Gnade und Gruß Gottes! Wir sind angekommen, ich und Omar. Freude und Glück überall! Geld! Panzer! Ruhm, Ehre, Wonne! Kara Ben Nemsi Emir sei Segen, Liebe, Andenken, Gebet! Hanneh[2], die Liebenswürdige, die Tochter Amschas, der Tochter Maleks, des Ateïbeh, ist gesund, schön und entzückend. Kara Ben Hadschi Halef, mein Sohn[3], ist ein Held. Vierzig getrocknete Datteln verschlingt er in einem Atem; o Gott, o Himmel! Omar Ben Sadek[4] wird heiraten Sahama, die Tochter von Hadschi Schukar, ein reiches und schönes Mädchen. Allah schenke dir sehr gutes Wetter und schöne Witterung! Rih, der Hengst, grüßt sehr ergeben und höflich. Omar Ben Sadek hat ein gutes Zelt und eine liebenswürdige Schwiegermutter. Heirate auch bald! Allah beschütze dich! Sei stets zufrieden und murre nicht! Ich liebe dich! Vergiss das Siegel; ich habe weder eine Petschaft noch Siegellack! Sei immer tugendhaft und meide die Sünde und das Verbrechen! Komm im Frühjahr! Sei immer mäßig, bescheiden, zuvorkommend und fliehe die Betrunkenheit!

    Voller Hochachtung, Ehrerbietung, Demut und Anbetung dein ehrlicher und treuer Freund, Beschützer und Familienvater

    Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawud al Gossarah."

    Er forderte mich also in diesem sonderbar stilisierten Schreiben auf, die Sünde, das Verbrechen und auch die Betrunkenheit zu meiden, obgleich er nicht den mindesten Grund dazu hatte. Dies war aber so seine Weise und ich musste beim Lesen seiner Zeilen herzlich lachen. Der Einladung, im Frühjahr zu ihm zukommen, konnte ich erst zwei Jahre später folgen, als ich mich wieder am oberen Tigris befand. Von dem, was ich da mit dem Hadschi erlebt, habe ich schon einiges erzählt[5]. Hier mag die Schilderung eines weiteren Ereignisses folgen, das in Basra begann und in der Arabischen Wüste endete, wohin ich gar nicht hatte gehen wollen.

    Meine Absicht war vielmehr gewesen, von Basra aus mit dem Schiff nach Buschir in Persien zu fahren und von dort aus das berühmte Schiras zu besuchen. Basra oder Bassora liegt in einer heißen, sumpfigen und also höchst ungesunden Gegend am Zusammenfluss von Euphrat und Tigris, der Schatt el Arab genannt wird. Darum wollten wir, um unsere Gesundheit nicht zu gefährden, uns nicht lange hier aufhalten. Ich sage ‚wir‘ und meine dabei mich, Hadschi Halef Omar, Omar Ben Sadek und zwei Haddedihn-Araber, die mich vom letzten Weideplatz der Haddedihn auf einem Kellek[6] den Tigris herab nach Bagdad gebracht hatten. Dies war aus Anhänglichkeit geschehen und in Bagdad hatten sie mir Lebewohl sagen und zurückkehren wollen. Aber Halef und Omar, meine früheren Gefährten in so manchen Gefahren, hatten sich nur schwer von mir trennen können und mich gebeten, noch bis Basra mitfahren zu dürfen. Ich hatte eigentlich nicht ja sagen wollen, aber endlich doch eingewilligt, weil sie gar so gute Worte gegeben hatten.

    Es war dabei von ihnen ein Vorwand benutzt worden, gegen den ich nichts sagen konnte. Die Haddedihn, die vortreffliche Kamelzüchter sind, hatten nämlich mehrere Kelleks mit Kamelwolle nach Basra gesandt, wo es Händler gibt, die diese Ware gern kaufen und nach Indien und sogar weiter senden. Der Befehl über diese Kelleks war dem zwar jungen, aber trotzdem in solchen Handelssachen erfahrenen Mesud Ben Hadschi Schukar übergeben worden. Ben heißt Sohn; Mesud war also der Sohn von Hadschi Schukar, und da, wie ich wusste, Omar Ben Sadek eine Tochter dieses Hadschi Schukar geheiratet hatte, so war er der Schwager Mesuds. Dieser war also mit seinen Flößen und den ihn begleitenden Haddedihn nach Basra gefahren und so hatten Halef und Omar einen Vorwand, mich vollends dorthin zu begleiten, um ihn aufzusuchen und mit ihm zurückzukehren. Ich konnte nichts dagegen haben.

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