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Er Raml el Helahk: Ein Abenteuer
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eBook64 Seiten54 Minuten

Er Raml el Helahk: Ein Abenteuer

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Über dieses E-Book

Er Raml el Helahk ist eine Abenteuererzählung von Karl May.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum16. Juni 2022
ISBN9783756228744
Er Raml el Helahk: Ein Abenteuer
Autor

Karl May

Karl Friedrich May (* 25. Februar 1842 in Ernstthal; † 30. März 1912 in Radebeul; eigentlich Carl Friedrich May)[1] war ein deutscher Schriftsteller. Karl May war einer der produktivsten Autoren von Abenteuerromanen. Er ist einer der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache und laut UNESCO einer der am häufigsten übersetzten deutschen Schriftsteller. Die weltweite Auflage seiner Werke wird auf 200 Millionen geschätzt, davon 100 Millionen in Deutschland. (Wikipedia)

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    Buchvorschau

    Er Raml el Helahk - Karl May

    Er Raml el Helahk

    Der Khabir

    In den Magarat ess ssuchur

    Isa Ben Marryam akbar

    Anmerkungen zu dieser Ausgabe

    Impressum

    Der Khabir

    Die Sonne hatte ihren Tageslauf fast ganz vollendet; darum lag ich nach der heutigen glühenden Hitze etwas entfernt von dem Brunnen vollständig im Schatten meines Reitkameles, während sich die andern Mitglieder der Karawane rund um das brackige, schlecht schmeckende Wasser niedergelassen hatten und den überschwenglichen Reden meines Chaddam Kamil lauschten. Ich konnte jedes Wort verstehen, welches gesprochen wurde, und hörte mit heimlichem Vergnügen zu, welche Mühe er sich gab, alle meine unzähligen guten Eigenschaften in das richtige Licht zu stellen.

    »Nicht wahr, du heißest Abram Ben Sakir und bist ein reicher Mann?« fragte er den neben ihm sitzenden Handelsherrn aus Mursuk. »Wieviel bezahlst du jedem deiner Begleiter auf dieser Reise für den Tag?«

    »Zweihundert Kauris,« antwortete der Gefragte bereitwilligst. »Ist das nicht genug?«

    »Für deinen Besitz, ja; aber mein Sihdi ist viel, viel reicher, als du bist. Er heißt Hadschi Kara Ben Nemsi, und in den Oasen seines Vaterlandes weiden 1000 Pferde, 5000 Kamele, 10 000 Ziegen und 20 000 Schafe mit fetten Schwänzen, die ihm gehören. Er giebt mir täglich einen Abu Noqtah, so daß ich reicher als du sein werde, wenn ich von ihm in mein Duar zurückgekehrt bin. Sag, was bist du gegen ihn?«

    Der Aufschneider log gewaltig, denn ich zahlte ihm nicht täglich, sondern wöchentlich einen Mariatheresienthaler; er bekam also nach deutschem Gelde täglich ungefähr 50 Pfennige. Der sehr reiche Handelsherr antwortete:

    »Allah giebt, und Allah nimmt; die Menschen können nicht alle gleich wohlhabend sein.«

    »Du hast recht,« nickte Kamil, »und weil mein Sihdi der Liebling Allahs ist, hat er viel von ihm bekommen. Ahnest du vielleicht, wie berühmt der Name Hadschi Kara Ben Nemsi in allen Ländern und bei allen Völkern der Erde ist? –Er spricht alle viertausendundfünfzig Sprachen der menschlichen Zunge, kennt die Namen aller achtzigtausend Tiere und Pflanzen, heilt alle zehntausend Krankheiten und schießt den Löwen mit einer einzigen Kugel tot. Seine Mutter war die schönste Frau der Welt; die Mutter seines Vaters wurde der Inbegriff der Tugenden genannt, und die sechsunddreißig Frauen, welche er besitzt, sind folgsam, lieblich und nach Ambra duftend wie die Blumen des Paradieses. Er hat die Heere aller Helden besiegt; vor seiner Stimme zittert sogar der schwarze Panther, und wenn, um uns zu überfallen, die räuberischen Tuareg kämen, in deren Gebiete wir uns leider jetzt befinden, so genügte allein seine kleine Flinte, sie in die Flucht zu treiben. Blicke hin zu ihm! Siehst du, daß er zwei Gewehre hat, ein großes und ein kleines? Mit dem großen schießt er eine ganze Khala über den Haufen, und mit dem kleinen kann er hunderttausendmal schießen, ohne zu laden; darum wird es eine Bundukije et tikrar

    genannt. Fast wünsche ich, daß diese Halunken kämen; dann solltet Ihr sehen – –«

    »Sei still, um Allahs willen!« unterbrach ihn da der Schech el Dschemali rasch. »Wenn du diese Mörder herbeiwünschest, so kann es dem Schaïtan« leicht einfallen, sie wirklich herbeizuführen, und dann wären wir verloren!«

    »Verloren? Wenn mein Sihdi hier ist und auch ich bei Euch bin?«

    Er hätte in diesem Tone wohl weitergesprochen; da aber deutete der Schech el Dschemali auf die Sonne und sagte:

    »Seht, ihr Männer, daß die Sonne den Horizont berührt! Das ist die Stunde des Abendgebetes. Gebt Allah Preis, Lob und Ehre!«

    Sie sprangen alle auf, tauchten ihre Hände in das Wasser, knieten dann, mit dem Gesichte nach der Richtung von Mekka gewendet, nieder und beteten unter den vorgeschriebenen Verbeugungen und Handbewegungen dem alten Schech die heilige Fatcha nach.

    Auch ich kniete währenddem im Sande und verrichtete mein christliches Abendgebet, natürlich ohne ihre Bewegungen nachzuahmen, denn ich hatte ihnen nicht verschwiegen, daß ich kein Mohammedaner sei. Ich war gestern, gleich nachdem ich mit meinem Kamil ihre Handelskarawane eingeholt hatte, so aufrichtig gewesen, ihnen das zu sagen, und sie hatten das nicht für einen Grund genommen, mir die Erlaubnis, mich ihnen anzuschließen, zu verweigern.

    In den Magarat ess ssuchur

    Als das Gebet zu Ende war und wir uns von den Knieen erhoben hatten, sahen wir von Norden her einen einzelnen Kamelreiter kommen. Sein Hedschihn war ein vorzüglicher Schnellläufer, und seine Waffen bestanden aus einer langen, arabischen Flinte und zwei Messern, die er an Armbändern an seinen Handgelenken hängen hatte. Diese Art, die Messer zu tragen, ist für den Gegner sehr gefährlich: man umarmt ihn und sticht ihm dabei die beiden Klingen von hinten in den Rücken.

    »Sallam!« grüßte er, bei uns angekommen, indem er, ohne sein Kamel niederknieen zu

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