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Soultaker 1 - Die zwei Seiten der Gabe
Soultaker 1 - Die zwei Seiten der Gabe
Soultaker 1 - Die zwei Seiten der Gabe
eBook401 Seiten5 Stunden

Soultaker 1 - Die zwei Seiten der Gabe

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Über dieses E-Book

Taucht ein in die Welt der Soultaker - Euch erwartet eine düstere Gabe - ein neues Schicksal - Liebe, Freundschaft und Verrat!

Band 1 der Soultakerreihe:

Licht und Dunkelheit ...

Was erwartet die junge Alexandra in Hamburg? Ein Überfall entfesselt eine dunkle Gabe in ihr – sie kann anderen Menschen die Lebensenergie entziehen. Alexandra ist ein Soultaker. Doch mit der Entdeckung ihrer Gabe gerät sie auch mitten in einen Krieg hinein. Die White Taker möchten ihr helfen, diese Fähigkeit zu trainieren und für das Gute einzusetzen.
Allerdings zu einem hohen Preis. Sie muss ihr altes Leben aufgeben und damit auch ihre große Liebe André.
Die Dark Taker versprechen ihr Freiheit, aber kann Alexandra ihre Wünsche mit dem Leben Unschuldiger erkaufen?
Hin- und hergerissen zwischen ihrem neuen und alten Leben, wird sie immer tiefer in den Konflikt hineingezogen. Wie wird sie sich entscheiden?

"Spannender Debütroman, der eine erfrischend neuartige Geschichte bietet und sich mit außergewöhnlichen Kräften befasst." - Winfried Brumma (Pressenet)

Alle Infos zur Buchreihe unter www.soultaker.hamburg
SpracheDeutsch
HerausgeberPlattini Verlag
Erscheinungsdatum1. Okt. 2021
ISBN9783947706433
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    Buchvorschau

    Soultaker 1 - Die zwei Seiten der Gabe - Christiane Grünberg

    CHRISTIANE GRÜNBERG

    Soultaker

    Die zwei Seiten der Gabe

    1. Auflage 2021

    ISBN 978-3-947706-42-6 (Taschenbuch)

    ISBN 978-3-947706-43-3 (e-Book)

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie, detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://portal.dnb.de

    © Plattini-Verlag – Alle Rechte vorbehalten.

    https://www.plattini-verlag.de

    Lektorat: Lektorat Feder und Eselsohr – Troisdorf

    Korrektorat: Jana Oltersdorff – Dietzenbach

    Umschlaggestaltung: Christiane Grünberg - Embsen

    Konvertierung: Sabine Abels – www.e-book-erstellung.de

    www.soultaker.hamburg

    Diesen Roman widme ich meinem Sohn Darian.

    Fern bei den Sternen und doch so nah.

    Soultaker

    1. Der Überfall

    Das Licht der vorbeifahrenden Autos brachte die Nebelwolken, die aus den Ablaufdeckeln aufstiegen, zum Glühen und hüllte die Straße in einen unheimlichen Schein. Die Luft roch nach feuchtem Laub und nasser Erde; der letzte Gewitterregen war erst vor wenigen Stunden über die Stadt gezogen. Es war zwar ungemütlich, aber für einen Januarabend erstaunlich warm. Auch dieses Jahr gab es kaum Schnee, immer nur Regen. Ich zog meinen Mantelkragen enger um meinen Hals, froh darüber, eine Jacke mitgenommen zu haben. Immerhin hatte am Nachmittag noch die Sonne geschienen, und jetzt hingen dunkle Wolken über der Stadt. Der nächste Guss schien nur eine Frage der Zeit.

    Doch plötzliche Wetterumschwünge gehörten in Hamburg zur Tagesordnung. André neben mir fröstelte und steckte eine Hand in seine Hosentasche. Wie immer hatte er sich zwar auf kühles Wetter, aber nicht auf Niederschläge vorbereitet und trug nur einen dicken Pulli samt Weste, die die Feuchtigkeit nicht von seinem Körper fernhielt. Ich musste grinsen. Wie oft hatte ich ihm schon gesagt, dass er eine Jacke anziehen sollte statt dieser blöden Weste, die eh zu nichts nutze war? Aber hörte er auf mich? Natürlich nicht. Typisch Mann eben.

    Meine rechte Hand schloss sich fester um seine linke, und ich deutete ihm mit einem Blick an, dass wir bald die S-Bahn-Station erreichen würden. Er kannte sich hier nicht so gut aus wie ich. Im Gegensatz zu mir war er erst zweimal bei meiner Schwester zu Besuch gewesen. Rothenburgsort war seiner Meinung nach auch kein angenehmer Wohnort für eine Frau. Vorurteile, die meine Schwester nicht nachvollziehen konnte. Immerhin wohnte sie in diesem Teil Hamburgs schon seit etwa zwei Jahren. In dieser Zeit hatte sie nie etwas Negatives erlebt, war weder belästigt noch ausgeraubt worden. Sie betonte, wie viele Familien und Studenten hier doch leben würden, es herrsche in vielen Häusern ein sehr freundliches und ruhiges Miteinander. Ausnahmen gäbe es ja in jedem Viertel. Sie warf André vor, er würde sich zu sehr von den Schauergeschichten seiner Kollegen beeinflussen lassen. Er sei ein Snob.

    Ich für meinen Teil konnte das schlecht beurteilen, immerhin lebte ich erst seit knapp einem halben Jahr in der Hansestadt, und mein Studium ließ mir kaum Zeit, die Metropole besser kennenzulernen. Ein Hoch auf das Bachelorsystem! Wenn man - wie ich - versuchte, das Studium größtenteils aus eigenen Mitteln zu finanzieren, blieb kaum Zeit, sich selbst zu finden, und das war ja das eigentliche Ziel der ganzen Erfahrung ‚Uni‘, nicht wahr? Nach den ersten Wochen war ich so enttäuscht gewesen, dass ich beinahe alles hingeschmissen hätte. Doch ich hatte lange für einen Studienplatz gespart und extra noch eine Ausbildung als Industriekauffrau gemacht. Das sollte nicht umsonst gewesen sein. Ich war von Bielefeld hierhergezogen, und André hatte sich eine größere Wohnung gesucht, damit wir zusammenleben konnten.

    Er finanzierte uns eine schöne Altbauwohnung in einer ruhigen Lage in Uhlenhorst. Ich hoffte, mich später wenigstens an einem Teil der hohen Miete beteiligen zu können, auch wenn er es nicht wollte. Ich mochte einfach das Gefühl nicht, jemandem etwas schuldig zu sein, auch wenn das bei André natürlich etwas anderes war. Er liebte mich über alles, und das Wichtigste für ihn war, dass ich glücklich war und meine Zeit als Studentin wenigstens etwas genießen konnte. Manchmal konnte ich gar nicht fassen, dass ich ihn gefunden hatte. Ich lächelte zufrieden und streichelte seine Hand, als ich über ihn nachdachte. Stets betrachtete ich ihn als den Ruhepol meines Lebens. Er gab mir Sicherheit und fing mich auf.

    Kleine Wassertropfen sammelten sich in den Spitzen seiner schwarzen, nach oben gestylten Haare, die seine hellblauen Augen gut zur Geltung brachten. Sein Gesicht war sehr markant und männlich geschnitten, ein breiter Mund, stark ausgeprägte Augenbrauen und eine kleine Narbe an der linken Schläfe. Er hatte mir aber nie richtig verraten, wie er sich diese Narbe zugezogen hatte. André war mit seinen 1,78 Metern gerade mal drei Zentimeter größer als ich, aber seine breiten Schultern und seine muskulösen Oberarme gaben mir das Gefühl, dass ich bei ihm immer beschützt sein würde. Ich teilte mit André eine Vorliebe für Sport und Fitness sowie die Schwäche für gutes Essen. Dank ausreichender Bewegung schaffte ich es aber stets, meine Jeansgröße 38 zu halten.

    Der kühle Wind wehte mir meine dunkelbraunen Locken ins Gesicht; ich freute mich schon auf unsere schöne warme Wohnung. Vielleicht würden wir uns heute noch einen Film zusammen auf dem Sofa ansehen und ein bisschen kuscheln?

    Still und jeder seinen Gedanken nachhängend, gingen wir den Weg zur Eisenbahnbrücke weiter, die man überqueren musste, um die S-Bahn zu erreichen. Obwohl wir auf dem Fußweg neben einer Straße entlanggingen, war es ziemlich dunkel. Wasser tropfte von den eng nebeneinanderstehenden Bäumen auf uns herab, und der Wind raschelte durch die Baumwipfel. Bis auf das Tropfen und Rascheln war es unheimlich still. Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen. Ein Schauer lief meinen Rücken hinab. Wäre das hier ein Horrorfilm, würde gleich irgendein Monster aus einem Gebüsch hervorspringen und uns fressen. Ich verdrehte die Augen über mich selbst und meine blühende Fantasie.

    Aber dann tauchte auf der rechten Seite in einer Einmündung, die zu einem Waldweg entlang der Eisenbahnstrecke führte, eine Gruppe auf. Etwa fünf dunkle Schatten, die in unsere Richtung sahen und leise miteinander sprachen. Sie trugen alle lange schwarze Mäntel, und ihre Gesichter waren von Kapuzen verdeckt. Sie sahen fast wie Mitglieder einer Sekte aus; nicht nur die Kleidung war ähnlich, ihre Größe und Statur unterschied sich auch kaum voneinander. Ich vermutete, dass es sich, vom Körperbau her, um Männer handelte, sicher war ich mir aber nicht. Noch beunruhigender war die Aura, die sie umgab. Alles an ihnen rief in mir erhöhte Alarmbereitschaft hervor. André würde sicherlich über meine Gedanken lachen. Allerdings ließ mich das Gefühl nicht los, dass die Männer Ärger bedeuteten.

    Plötzlich blitzte etwas in der Hand der einen dunklen Gestalt auf. Das Licht der schwachen Wegbeleuchtung spiegelte sich in einer Eisenstange. Sie maß etwa dreißig Zentimeter und schien knapp zwei Fingerbreit zu sein. Die Gruppe hörte auf zu flüstern und starrte uns an. Erschrocken sog ich die Luft durch meine Zähne, und auch Andrés Hand- und Armmuskeln spannten sich an, als sein Blick auf die Stange fiel. Er ließ meine Hand los und legte den Arm um mich. Er zog mich so fest an sich, dass er meine Angst eher noch schürte, anstatt sie zu mildern. Hatte ich erwähnt, dass ich mich mit ihm sicher fühlte? Das war eigentlich auch richtig. Aber in diesem Moment hatte ich weniger Angst um mich. Na ja, eigentlich schon, gleichwohl befürchtete ich, dass André versuchen würde, den Helden zu spielen. Meine Kehle schnürte sich bei dem Gedanken zu. Ich versuchte, mich zu beruhigen. Ich neigte dazu, mich gedanklich in Horrorszenarien zu verfangen, obwohl mir noch nie etwas Schlimmes passiert war. Ich reagierte mal wieder über. Wahrscheinlich hatte ich einfach zu viele Horrorfilme gesehen, oder?

    Meine Angst wurde noch verstärkt, als sich die Kapuzenmänner alle zu uns umdrehten und uns beobachteten. Nervös spielte die eine Person mit dem metallischen Gegenstand. Mein Herz raste, und ich glaubte, dass selbst André es hören oder fühlen konnte, denn er lehnte sich langsam zu mir und flüsterte mir ins Ohr, keine Angst zu haben und einfach weiterzugehen, egal was passierte. Ich nickte kurz, überlegte aber, was genau er damit meinte. Dass wir beide einfach weitergehen sollten, ohne auf die Männer zu reagieren, oder ob er meinte, dass ich alleine weitergehen sollte, falls die Situation brenzlig wurde? Das würde ich nicht tun. Ich war zwar gefühlsmäßig schon fast an der Grenze zur Panik und wollte am liebsten einfach zurück zu meiner Schwester laufen, aber nicht ohne ihn. Bei einem Angriff würde ich nicht weglaufen. Oder doch? Wozu würde mich mein Selbsterhaltungstrieb verleiten?

    Mein Freund hingegen dachte mit Sicherheit, er könnte mit allen fünf Kontrahenten fertig werden. Er betonte immer, wie gut er als Jugendlicher in Karate gewesen war und auch später in anderen Kampfsportarten, die er in seiner Unisportzeit trainiert hatte. Diese Selbstsicherheit bewunderte ich, und gleichzeitig könnte sie sein Verhängnis werden. Ehrlich gesagt wollte ich seine Fähigkeiten im Kampfsport nie in der Realität erleben. Warum hatten wir eigentlich kein Taxi genommen? Warum musste ich immer meinen Willen durchsetzen? Wenn es nach André gegangen wäre, säßen wir nun in einem, und ich bräuchte mir nicht solche Sorgen zu machen. Wenn wir das hier überlebten, schwor ich mir, würde ich das nächste Mal auf ihn hören und ein Taxi rufen. Selbst wenn das hier glimpflich ablaufen sollte, der Schreck saß tief.

    Meine Kehle fühlte sich an wie zugeschnürt, und vor Angst konnte ich kaum schlucken. Bitterer Speichel sammelte sich in meinem Mund. Mir drohte, schwindelig zu werden. Oh Gott, reiß dich zusammen, sagte ich mir. Es würde nichts passieren, wir würden einfach weiter zur S-Bahn gehen. Das versuchte ich mir jedenfalls einzureden. Wie hoch war die Chance, in seinem Leben ausgeraubt oder verprügelt zu werden? Sehr gering. Oder? Geringer, als bei einem Flugzeugabsturz zu sterben, oder höher? Ich rief mich zur Ordnung. Ich durfte meiner Panik nicht nachgeben und mich in Gedanken verlieren. Ich musste wachsam bleiben.

    Inzwischen waren die Männer nur noch wenige Meter von uns entfernt, als einer aus der Gruppe auf den Fußweg trat und uns den Weg versperrte. Das schwache Licht und auch die Kapuze verhinderten, dass man sein Gesicht sehen konnte. Andrés Arm zog sich fester um meinen Körper, und er drückte mich zur linken Seite des Fußweges, um an dem Hindernis vorbeigehen zu können. Ich sah André kurz an. Während meine Mimik Panik signalisierte, wirkte er fokussiert. Sein Gesicht war starr, seine Lippen vor Konzentration aufeinandergepresst. Sein Blick auf den Fußweg gerichtet, aber aus dem Augenwinkel versuchte er, die Situation abzuschätzen. Kein direkter Blickkontakt, um nicht zu provozieren, dennoch beobachtend.

    Als wir den Mann auf dem Fußweg umgehen wollten, stellte er sich uns abermals in den Weg, und zwar so, dass wir stoppen mussten. Wir wollten uns umdrehen, als er seine Hand nach Andrés Arm ausstreckte und „Halt" rief.

    Mein Atem stockte, und mein Herz drohte stehenzubleiben.

    „Wir wollen keinen Ärger!", sagte André ruhig und schüttelte langsam die Hand ab.

    „Wir auch nicht, wenn du uns einfach deine Freundin gibst. Wir tun ihr auch nichts, wir wollen nur ein bisschen Spaß haben. Kannst auch zugucken, wenn du willst."

    Der Kapuzenmann sprach gelassen, und man sah durch einen seichten Lichteinfall, dass er grinste. Mein Verstand setzte aus. Ich versuchte, den Unterton zu deuten. War das ein Scherz gewesen? Er konnte das um Himmels willen doch nicht ernst meinen? Allein das Grinsen ließ mich schaudern, und ein beklemmendes Gefühl überwältigte mich, das ich noch nie zuvor in meinem Leben empfunden hatte. Ausgeraubt zu werden, war ja schon ein extremes Erlebnis, aber eine Vergewaltigung? Dazu die Gewissheit, dass André mich bis zum letzten Atemzug beschützen würde, und meine Befürchtung, dass wir beide nicht heil aus dieser Sache herauskommen würden.

    Mein Kopf schmerzte, und ich fühlte eine erneute Schwindelattacke. Wenn mein Freund mich nicht so fest an sich gezogen hätte, wäre ich ins Wanken geraten. Mein Mund war trocken und mein Hals kratzig. Die Luft, die Atmosphäre, alles fühlte sich auf eine gewisse Art giftig an. Ich wollte einfach nur weg. Adrenalin durchflutete meinen Körper und bereitete mich auf die Flucht vor. Aber würde ich flüchten können? Würde André die Gruppe finsterer Gestalten aufhalten können? Würde ich dann überhaupt weglaufen und ihn hier alleine zurücklassen können? Eigentlich wollten sie ja nur etwas von mir, aber wer wusste, was sie mit André anstellen würden, wenn er sie an ihrem Vorhaben hinderte. So kämpfte ich endlose Sekunden mit meinen Emotionen, mit meiner Vernunft, meinem Körper, der auf Flucht ausgerichtet war, und mit meinem Herzen, das zerbräche, wenn André etwas zustoßen sollte. Das durfte einfach nicht passieren!

    „Lasst uns einfach weitergehen!", sagte mein Partner ruhig, aber angespannt.

    Wut zeigte sich auf seinem Gesicht. Seine Augen funkelten, und sein Kiefer knirschte, als er seine Zähne aufeinanderpresste. Und da war noch etwas anderes; jetzt wollte er nicht nur kämpfen, um mich zu beschützen, sondern auch, um den Unruhestiftern eine Lektion zu erteilen. Ich kannte ihn gut genug, um genau diese Emotionen von seinem Gesicht ablesen zu können. Fassungslos sah ich ihn an und schrie in Gedanken, dass er auf keine dummen Ideen kommen und sich die Gegneranzahl noch mal durch den Kopf gehen lassen sollte. Sie waren zwar nicht größer oder muskulöser als er, aber sie waren zu fünft und sie hatten eine Eisenstange! Selbst zwei waren schon übermächtig. Aber fünf?

    Der Wind wehte erneut durch meine schulterlangen Haare und blies sie mir ins Gesicht. Der uns gegenüberstehende Mann griff plötzlich in mein Gesicht und spielte mit einer Haarsträhne, wobei er ganz leicht meine Wange berührte. Ich sog die Luft durch die Zähne, und André schlug blitzschnell die Hand weg. Schützend stellte er sich vor mich und zischte den dunklen Mantelträger an.

    „Fass sie noch einmal an und du wirst nie wieder eine Frau anfassen können!"

    Der Angesprochene senkte seine Hand.

    „Du kannst nichts gegen uns ausrichten."

    Er grinste abermals bei diesen Worten, kurz darauf änderte sich sein Tonfall, und sein Lächeln verschwand.

    „Mach es für dich nicht noch schlimmer. Wir wollen nur sie. Du kannst gehen."

    „Tu, was er sagt, wenn dir dein Leben lieb ist", meinte eine Stimme rechts von uns.

    Dann ging alles so schnell, dass ich zunächst gar nicht richtig mitbekam, was passierte. André schlug seinem Gegenüber ohne Vorwarnung ins Gesicht. Ein ohrenbetäubendes Krachen war zu hören, und der Mann krümmte sich vor Schmerzen. Er hielt sich die Nase. Aus den Augenwinkeln heraus nahm ich wahr, wie die anderen Gestalten sich regten, doch mein Freund war schneller. Er erreichte mit einem großen Schritt den Angreifer mit der Eisenstange und drehte seinen Arm auf den Rücken, dabei trat er ihm in die Kniekehle, so dass dieser zu Boden sackte und die Stange fallen ließ.

    Zwischenzeitlich positionierten sich die drei anderen Männer seitlich von André und umkreisten ihn. Er sah den ersten Schlag wahrscheinlich gar nicht kommen, der ihn mitten ins Gesicht traf. Blindlings versuchte er, mit einem Tritt den Gegner an der Hüfte zu erwischen, dieser drehte sich jedoch gekonnt zur Seite. So etwas hatte ich noch nicht gesehen. Eines war sicher: André war anscheinend nicht der Einzige mit einer Kampfsportausbildung. Zu dieser Erkenntnis kam mein Freund wohl auch. Allerdings hatte er nicht viel Zeit zum Nachdenken. Sein Hals wurde von zwei starken Armen umschlungen, so dass er keine Luft bekam. André wollte dem Angreifer in den Arm beißen, da schlug ihm einer der anderen abermals ins Gesicht und dann in die Bauchgegend. Keuchend krümmte sich mein Partner und wäre wahrscheinlich gefallen, wenn er sich nicht so fest im Schwitzkasten befunden hätte. Sein Gesicht war rot vor Wut und Schmerz. An den Schläfen traten die Adern hervor, und sein Blick wurde glasig. Das alles schien innerhalb weniger Sekunden zu passieren, in denen ich wie angewurzelt mit offenem Mund dastand und das Geschehen nur beobachtete. Auf einmal erhob sich der Angreifer mit der Stange, nahm sie fest in die Hand und holte in Richtung Andrés Knie aus. Ein erstickter Schrei kam aus meiner Kehle, und ich stellte mich in panischer Raserei zwischen den Mann und meinen Freund. Andrés Augen traten hervor, und er brüllte, dass ich verschwinden sollte. Sofort! Doch meine Angst, dass er noch schlimmer verletzt werden würde, ließ mich meinen Selbsterhaltungstrieb ignorieren. Mein Gegenüber lachte, als er mir prüfend ins Gesicht blickte.

    „Wie interessant. Du hast also Courage. Da wird unser Spielchen gleich noch interessanter werden!"

    Er schubste mich währenddessen zur Seite und holte abermals aus, um André mit der Stange zu schlagen.

    Plötzlich schien die Zeit stillzustehen. Meine Angst und Panik wurden in diesem Augenblick von etwas anderem überlagert. Ich war wütend, nein, ich raste vor Wut. Ich hasste diesen Menschen. Ich verabscheute ihn wegen dem, was er und seine Leute mit mir vorhatten und was er meinem Freund angetan hatte. Ich hasste ihn mit einer solchen Intensität, wie ich sie noch nie zuvor gespürt hatte. Und dann geschah etwas noch viel Unheimlicheres. Gerade als der Mann die Stange in Andrés Gesicht schlagen wollte, griff ich blitzschnell nach seinem Arm und stoppte ihn mitten in seiner Bewegung. Mit der anderen Hand umfasste ich seinen Hals. Ich wusste nicht, was ich tat, mein Körper agierte wie aus einem Instinkt heraus. Mein Freund schrie und versuchte, sich aus der Gewalt seines Peinigers zu befreien.

    „Alexandra, hör auf! Lauf weg. Verdammt noch mal, was tust du?"

    Seine Stimme überschlug sich. Während der Mann mit der Stange mich weiterhin belustigt anfunkelte und meinte: „Weitaus interessanter. Du wirst ein gutes Opfer abgeben. Und dein Freund darf sogar zugucken, wie wir alle unseren Spaß mit dir haben werden, und sobald wir mit dir fertig sind, bekommt er seine Lektion."

    Mein Griff wurde fester, und sein Grinsen verschwand. Ich war wütend, aber zugleich auch verstört. Warum befreite er sich nicht einfach, warum halfen ihm die anderen nicht? Seine Augen wurden größer, Mundwinkel und Wangenmuskulatur vermittelten den Eindruck von Angst und Schmerz. Ich spürte eine unbekannte Macht und Kraft meinen Körper durchfließen und ich sog sie tief ein wie die Luft zum Atmen. Augenblicklich wurde mir bewusst, woher dieses Gefühl stammte. Es begann in meiner Hand, die noch immer die Kehle des Mannes umklammerte. An seinem Hals traten bereits die Adern hervor, obwohl ich gar nicht fest zudrückte. Das Gefühl verstärkte sich, als ob aus seinem Körper Energie in meine Hand herüberfloss.

    Es war elektrisierend und unbeschreiblich. Die Verwunderung hielt mich nicht auf. Im Gegenteil, die angesammelte Wut schürte den Wunsch nach der allmählich stärker werdenden Macht und Energie, die jede Pore meines Körpers durchströmte. Aber dann begann mein Peiniger nach Luft zu ringen, seine Kapuze rutschte nach hinten, und ich konnte sein Gesicht erkennen. Er schien jünger als André zu sein. Sein Haar war rötlich, und er wirkte sehr gepflegt. Fast sympathisch. Jetzt sah ich in seine Augen und ich erschauderte bei dem Anblick. Ich erkannte, dass er enorme Schmerzen durchlitt und das durch meine Hände. Aus seiner Nase lief ihm Blut über das Gesicht und tropfte mir auf die Hand. Von Sekunde zu Sekunde wurde die Blutung schlimmer.

    Alles um uns herum war still. Selbst André wand sich nicht mehr in der Umklammerung seiner Angreifer. Alle starrten mich und mein Gegenüber an. Dann ließ ich ihn los, und er fiel mit einem Stöhnen zu Boden. Meine Hand blieb noch ausgestreckt, und ich sah mich verwirrt um. Das Gefühl von Macht und Energie versiegte. Ich fühlte mich stark, aber mein Körper schrie danach, mehr von dieser Kraft zu fordern. Etwas in meiner Seele heulte auf, als ich ihn losließ. Ich erschrak vor mir selbst und begann zu zittern.

    André versuchte erneut, sich loszureißen, und schlug der schwarzen Person zu seiner Rechten in den Bauch. Diese wollte sich wehren. Ohne zu zögern, stellte ich mich abermals dazwischen, und meine Hand griff nun nach seinem Hals. Die Zeit schien wieder stehenzubleiben. Ich fühlte erneut diese Energie in mich hineinfließen. Alles andere schien keine Bedeutung mehr zu haben. Meine Finger begannen zu kribbeln. Diese Energie verlieh mir Stärke und Macht in einem Ausmaß, wie ich sie noch nie gespürt hatte. Die Adern im Gesicht des Mannes schwollen an, und er hustete. Kleine Äderchen in seinen Augen platzten. Im Gegensatz zu seinem Kumpel wirkte er nicht überrascht; eher als ob er mein Handeln erwartet hätte. Er schien die Prozedur ohne Gegenwehr über sich ergehen zu lassen. Sein Blick wurde glasig, und er drohte das Bewusstsein zu verlieren. Plötzlich durchbrach Andrés Stimme die Stille.

    „Alex, was … was machst du da?"

    Ich hörte auf, die Energie des Mantelträgers zu nehmen, und drehte mich zu André. Als unsere Blicke sich trafen, erschrak ich. Er wirkte entsetzt. Sein Gesicht, sein ganzer Körper war angespannt und seine Augen starr vor Angst. Aber nicht wegen des Kampfes. Nein, er hatte Angst vor mir, vor dem, was ich machte, was ich getan hatte. Und diese Erkenntnis traf mich wie ein Schlag in die Magengrube. Ich ließ den Angreifer los und machte einen Schritt in Andrés Richtung. Die anderen Männer wichen vor mir zurück, aber ließen mich nicht aus den Augen. Andrés Blick war starr auf mich gerichtet.

    „André, ich …"

    Ich streckte meine Hand aus und wollte ihn berühren. Seine Reaktion ließ mich aus allen Wolken fallen. Er wich mit schreckgeweiteten Augen zurück. Hatte André etwa plötzlich Angst vor mir? So stand ich inmitten der Gruppe von dunklen Gestalten. Drei von ihnen lagen auf dem Boden und krümmten sich vor Schmerzen, die beiden anderen taxierten mich, während mein Freund direkt vor mir stand, in einer Haltung, die nach Abwehr aussah. Was um Himmels Willen hatte ich getan? Ich wusste, was ich gefühlt hatte, aber wie hatte es für einen Außenstehenden ausgesehen? Andrés Zurückweisung traf mich bis ins Mark. Meine Lippen zitterten, und ich wollte etwas sagen, aber mir versagte die Stimme.

    „Schluss jetzt. Wird Zeit, dass wir gehen!", sprach der Mann, dem André zu Anfang die Nase gebrochen hatte.

    Sein Gesicht und seine Hände waren blutverschmiert. Ich hörte ein Geräusch hinter mir und als ich mich umdrehte, sah ich einen Gegenstand auf meinen Kopf niedersausen. Ich spürte keinen Schmerz, dafür ging alles zu schnell. Die Welt um mich herum verblasste von einer Sekunde auf die nächste und machte einer schwarzen Leere Platz.

    Soultaker

    2. Die Gabe

    Das Hämmern in meinem Kopf war das Erste, was ich wahrnahm. Der Schmerz war so überwältigend, dass ich am liebsten wieder eingeschlafen wäre. Schlafen. Hmm, hatte ich überhaupt geschlafen? Keine Ahnung. Ich konnte mich weder erinnern, wo ich war, noch was passiert war. Völlige Desorientierung, zu der sich Kopf- und Gliederschmerzen gesellten. War ich krank? Hatte mich mal wieder die Grippe erwischt?

    Langsam öffnete ich meine Lider, doch das war schwerer als gedacht. Immer wieder musste ich gegen die ungewohnte Helligkeit anblinzeln. Nach einer gefühlten Ewigkeit gelang es mir schließlich, die Augen wenigstens lange genug offen zu halten, um meine Umgebung schemenhaft wahrzunehmen. Ich lag auf einem Bett mit weißen Laken. Das Licht im Raum wurde von den ebenfalls weißen Wänden reflektiert und verstärkt. War ich in einem Krankenhaus? Ich versuchte, mich zu erinnern, und schloss noch mal die Augen, um mich besser konzentrieren zu können. Mir kamen nur verwirrende Bilder und Empfindungen in den Sinn. Ein wahres Gefühlschaos tobte hinter meiner Stirn, und ich fand keinen Weg, meine Gedanken zu ordnen. Alles wirkte so konfus. Wenn ich in einem Krankenhaus war, warum war ich hier und war ich allein? Bei dem Gedanken, ob ich allein war, musste ich an André denken. Der Besuch bei meiner Schwester. Der Weg nach Hause, die Männer und was dann geschah.

    „André!", schrie ich und richtete mich schlagartig auf.

    Augenblicklich schienen alle Erinnerungen an den Angriff wieder präsent zu sein. Doch die Bewegung war eindeutig zu schnell für meinen Körper. Mein Kopf schmerzte explosionsartig, die Adern an den Schläfen pochten. Dann machten sich Schwindel und Übelkeit breit und ließen mich aufstöhnen.

    „Vorsicht! Du hast eine leichte Gehirnerschütterung, du musst dich langsam bewegen", sagte auf einmal eine helle, weibliche Stimme.

    Eine Hand berührte meine Schulter und drückte mich sanft zurück. Vorher spürte ich, wie mir ein zusätzliches Kissen in den Rücken geschoben wurde. Ich schloss abermals die Augen und atmete tief ein und aus. Die Übelkeit und der Schwindel schienen langsam besser zu werden, zumindest, solange ich mich nicht bewegte, aber die Kopfschmerzen blieben. Ich versuchte, meinen Körper so weit zu beruhigen, dass ich wenigstens einen klaren Gedanken fassen konnte, bevor ich erneut meine Augen öffnen würde. Die Stimme, die ich eben gehört hatte, schwieg. Ich konnte aber jemanden spüren. Jemanden, der in der Nähe meines Bettes saß und mich ansah. Und anscheinend sehr geduldig war. Also konnte es keine Krankenschwester sein. Die hätte, dank unseres vernachlässigten Gesundheitssystems, nie so viel Zeit aufbringen können. Die schemenhafte, aber helle Umgebung schmerzte in meinen Augen, und das Übelkeitsgefühl verstärkte sich erneut. Ich horchte in meinen Körper hinein. War ich verletzt? Vielleicht sogar vergewaltigt worden? Aber bis auf die Schmerzen in meinem Kopf schienen alle anderen Körperteile in Ordnung zu sein. Jedenfalls im Liegen. Vielleicht war ich auch betäubt? Stand ich unter Drogen? Oder war ich gar gelähmt? Ich bewegte vorsichtig meine Arme, meine Beine und meine Füße. Keine Beeinträchtigungen. Ich rieb mir schließlich die Augen und blinzelte, bis die Bilder an Schärfe zunahmen.

    Ich befand mich in der Mitte eines kleinen Raumes. Offensichtlich lag ich in einem Doppelbett, und gegenüber standen zwei Holzkommoden. Das große Bett und die drei surrealistischen Bilder an den Wänden ließen darauf schließen, dass es sich eher nicht um ein Krankenhauszimmer handelte. Es sei denn, ich befand mich in einer Privatklinik. Jedoch bezweifelte ich, dass selbst die so komfortabel aussahen, ganz davon abgesehen, dass ich mir keinen Grund vorstellen konnte, warum man ausgerechnet mich in eine Privatklinik bringen sollte. Links von mir sah ich ein großes Fenster, das viel Sonnenlicht hereinließ. Auf der Fensterbank standen mehrere Topfpflanzen. Warte mal – Sonnenlicht? Es war Tag! Diese Erkenntnis ließ sofort die Erlebnisse vom Vorabend auf mich einstürzen.

    „André", flüsterte ich wieder.

    Diesmal bemerkte ich, wie kratzig und rau sich meine Stimme anhörte. Ich nahm nun die Frau zu meiner Rechten genauer in Augenschein. Sie hatte lange, hellblonde Haare, die in großen Locken ihre Schultern bedeckten. Sie lächelte mich an und legte eine Hand auf meinen Arm, sagte aber nichts. Sie schien auf eine Reaktion meinerseits zu warten. Ihre braunen Augen wirkten freundlich und warm. Obwohl sie eine Fremde war, fühlte ich mich wohl in ihrer Nähe, geborgen und sicher.

    Meine Gedanken wurden wieder düsterer, als ich an den Angriff dachte. Ich wollte etwas sagen, allerdings bekam ich durch die Trockenheit in meinem Mund und meiner Kehle einen Hustenanfall. Die Frau reichte mir wortlos ein Glas Wasser. Vorsichtig nippte ich daran, um mich nicht zu verschlucken. Als der Hustenreiz langsam nachließ, trank ich in größeren Zügen. Danach gab ich ihr das Glas zurück.

    „Wo bin ich, und wo ist mein Freund?", wollte ich ohne Umschweife wissen.

    Das Lächeln der Frau wirkte nicht mehr ganz so warm, jetzt schien es eher zögerlich zu sein. Ihre ganze Körperhaltung änderte sich, und sie wirkte, als ob sie sich bei der bevorstehenden Antwort nicht wohlfühlte. Mein Magen zog sich zusammen, ich hatte Angst zu erfahren, dass mit André etwas Schlimmes passiert war.

    „Du bist in Sicherheit und hast bis auf eine leichte Gehirnerschütterung keine weiteren schlimmen Verletzungen. Wir befinden uns hier in einer privaten Einrichtung."

    Sie schaute kurz zur Tür, die, wie ich jetzt erst wahrnahm, mehrere Zentimeter offenstand. Eine Pause entstand, die meine Nerven strapazierte.

    „Was ist mit dem Mann geschehen, der bei mir war? Sein Name ist André. Wie geht es ihm, und wo ist er? Haben diese Kriminellen ihm etwas getan?"

    Die Fragen sprudelten nur so aus mir heraus. Ich lehnte mich dabei weiter nach vorne, und mein Körper war von Kopf bis Fuß angespannt.

    „Ihm geht es gut. Bis auf ein paar Prellungen hat er keine Verletzungen", sagte sie kurz.

    „Und wo ist er, kann ich ihn sehen?"

    Einerseits fühlte ich mich erleichtert über ihre Antwort, die Anspannung fiel etwas von mir ab, andererseits war ich irgendwie nicht überzeugt. Nicht so lange, bis ich ihn nicht selbst gesund und wohlauf gesehen hatte. Das Lächeln auf ihrem Gesicht verschwand nun ganz, und sie blickte erneut zur Tür. Ich folgte ihrem Blick, konnte aber nichts erkennen oder gar hören. Dann atmete sie tief ein.

    „Das wird nicht möglich sein."

    Ich wollte gerade etwas erwidern, als sie die Hand hob, um mich zu unterbrechen.

    „Das wird sicherlich schwer für dich zu verstehen sein. Ich weiß, du willst Antworten, und ich werde dir welche geben. Ich bitte dich nur, erst einmal zuzuhören und alles zu verarbeiten, bevor du eventuell vorschnell handelst."

    Ihr Blick wirkte nun mitfühlend, aber auch wachsam. Sie schien jede meiner Bewegungen und Gesten genau in Augenschein zu nehmen, wie eine Art Scanner. Mein Magen zog sich wieder zusammen, und mein Körper spannte sich abermals an. Ich nickte wortlos und hoffte, dass die Erklärungen schnell vorgebracht würden. Allerdings bereute ich die Handlung sofort wieder, als die Übelkeit erneut aufwallte und meine Kopfschmerzen ebenfalls. Daher versuchte ich, ab sofort ganz still zu liegen und den Schmerz weg zu atmen.

    Als er nachließ, wälzte ich immer wieder die Informationen, die ich bislang erhalten hatte. Die Grübelei verschlimmerte meine Kopfschmerzen und sorgte wieder für eine leichte Übelkeit. Wann hörte das

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