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Zerrissen: Formwandler Krieger, #3
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Zerrissen: Formwandler Krieger, #3
eBook158 Seiten2 Stunden

Zerrissen: Formwandler Krieger, #3

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Über dieses E-Book

Dr. Stephanie Carter ist Chefärztin einer medizinischen Einrichtung tief im afrikanischen Dschungel. Inmitten einer Epidemie hat sie keine Zeit für Liebe oder Romantik.

 

Als sie Noah trifft, ist ihre Anziehungskraft intensiv und beinahe zum Verrückt werden. Er macht Stephanie schwach vor Verlangen.

 

Eine Nacht geteilter Leidenschaft verändert ihre Welt.

 

Während die Kämpfe im Dschungel wüten, bleibt keine Zeit für verbotene Liebe, aber einige Dinge lassen sich nicht ignorieren. Und das Baby, das in Stephanies Bauch heranwächst, ist eines dieser Dinge.

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum21. Aug. 2022
ISBN9798201337346
Zerrissen: Formwandler Krieger, #3

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    Buchvorschau

    Zerrissen - Kym Dillon

    1

    »Wir haben Misses Mbeze verloren.«

    Dr. Stephanie Carter fühlte, wie etwas in ihr bei diesen Worten verwelkte und schrumpfte. Sie ließ sich jedoch nichts davon anmerken, als sie von dem Mikroskop, an dem sie gerade tätig war, aufblickte.

    »Wann?«, fragte sie mit beunruhigter Stimme.

    »Erst vor einer halben Stunde«, sagte Jessica.

    Die neue Ärztin sah in Stephanies Augen schrecklich jung aus, obwohl sie wusste, dass ihr Altersunterschied nicht allzu dramatisch war. Manchmal fühlte sich Stephanie so, als wäre sie eine Million Jahre alt, weitaus älter als alle anderen um sie herum. An manchen Tagen fühlte sie sich, als wäre sie älter als der Kontinent, auf dem sie sich befand.

    »Und war es dasselbe wie bei den anderen?«

    Jessica nickte.

    »Genau die gleichen Symptome, genau die gleichen Geschwüre. Dann haben wir schon vier Tote.«

    Ich habe doch noch letzte Woche mit Misses Mbeze und ihrer Familie gegessen, dachte Stephanie wie betäubt. Ich habe ihren hübschen honigfarbenen Hund gestreichelt und hatte ihren Enkel auf meinem Schoß. Sie hat gelächelt und mir gesagt, dass ich die Süßkartoffeln falsch koche und dass ich zurückkommen sollte, damit sie mir beibringen kann, wie man es richtig macht, auf tansanische Art und Weise …

    Stephanie weigerte sich, etwas davon in ihrer Miene widerzuspiegeln. Sie war so still wie ein Gletscherteich, kalt und abgelegen. Anhand des leicht beunruhigenden Gesichtsausdrucks von Jessica konnte sie erkennen, dass die jüngere Ärztin zumindest ein wenig von ihr eingeschüchtert wirkte. Gut. Ein wenig gesunde Angst hielt alle in Schach, besonders in einem so kleinen und abgelegenen Stützpunkt wie diesem.

    »In Ordnung, dann haben wir keine Wahl«, sagte Stephanie. »Ab sofort stehen wir unter Quarantäne. Wir werden etwas Zeit damit verbringen müssen, alle anderen Dorfbewohner zu untersuchen. Wir werden Behandlungsprotokolle für Kranke sowie präventive Aufklärung für Nicht-Kranke einführen. Lasst uns diejenigen, die keine Symptome zeigen, so lange wie möglich so gesund wie möglich halten.«

    Ein Teil von Stephanie, die bereits seit einem Jahrzehnt für die WHO arbeitete, wusste, dass dies eine ungewöhnliche Vorgehensweise war. Sie hatte genügend Streifzüge gegen alle Arten von Krankheiten angeführt, dass dieser hier nur einer von vielen war. Aber es gab noch einen anderen Teil von ihr, einen, der sich erst vor Kurzem bemerkbar gemacht hatte, einen, von dem sie dachte, dass er ihr ganzes Leben lang fest in einer Kiste eingesperrt gewesen sein könnte, einen, der protestierte.

    Das wird so viel Qual sein, argumentierte die hartnäckige Stimme in ihr. Es wird so viel Schmerz und Angst und Elend geben und am Ende wirst du nur ein wenig mehr gebrochen sein als zuvor.

    Stephanie schüttelte die Stimme ab, aber sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie mit der Zeit immer hartnäckiger wurde.

    Jessica bedachte sie mit einem seltsamen Blick und Stephanie runzelte die Stirn.

    »Nun, was ist los?«, herrschte sie sie an und sah, wie die jüngere Ärztin zusammen zuckte.

    »Das … das hier wird ernst werden, oder?«, fragte sie. »Diese Tests, die ich mitgebracht habe … sie haben das bestätigt, nicht wahr?«

    Stephanie zögerte einen Moment lang. Es gab etwas an ihrer Kollegin, das Stephanie mochte, aber sie war noch neu im Lager, im Gegensatz zu einigen der anderen Mitarbeiter, die bereits jahrelang mit Stephanie gearbeitet hatten.

    Niemand, der sie kannte, hätte Stephanie eine Spielerin genannt, aber die Wahrheit war, dass sie von Natur aus risikofreudig war. Man konnte nicht Jahre damit verbringen, sich in Hotspots auf der ganzen Welt zu wagen, die als hochriskant eingestuft wurden, ohne es zu sein. Sie ging immer ein Risiko ein.

    »Kann ich dir vertrauen?«, fragte sie und als Jessica automatisch nickte, seufzte Stephanie und ergriff ihren Arm. Jessica keuchte vor Schreck und sah schockiert zu Stephanie auf. Gott, sie sah so jung aus.

    »Ich meine es ernst«, sagte sie. »Was ich dir sage, darfst du niemandem außerhalb unseres Mitarbeiter-Teams sagen. Nicht einmal dem Mann, zu dem du dich immer wieder wegschleichst, um ihn zu treffen.«

    Der Anblick reinen Schocks auf Jessicas Gesicht brachte Stephanie fast zum Lachen.

    »Schau, es ist mir egal, ob er ein Einheimischer ist oder ein Buschpilot oder ein Schmuggler oder was auch immer. Was ich von dir brauche, ist dein Wort, das du niemandem sonst erzählen wirst, was ich dir gleich offenbaren werde. Ist das klar?«

    »Kristallklar«, sagte Jessica und Stephanie entspannte ihren Griff.

    Die Wahrheit war, dass sie es nicht aussprechen wollte, nicht wirklich. Sie wollte es aufschieben und verleugnen, dass es passierte. Sie war jedoch in ihrer Karriere nicht so weit gekommen, indem sie die Realität verleugnete. Stephanie holte tief Luft.

    »Wir sehen uns mit etwas konfrontiert, das für die moderne Medizin völlig unbekannt ist«, sagte sie leise. »Besonders für die moderne Medizin, wie wir sie kennen. Es sieht aus wie nichts, was ich je zuvor gesehen habe und wir werden beten müssen, dass diese Erkrankung auf etwas reagiert, das wir in unserem Medizinschränken haben. Andernfalls, bei der Geschwindigkeit, mit der Menschen erkranken und sterben …«

    »Es könnte unaufhaltsam sein«, sagte Jessica mit großen Augen und Stephanie nickte grimmig.

    »Das ist richtig. Gibt es noch etwas anderes, bevor ich mit meiner Arbeit weitermache?«

    Sie hatte gedacht, dass ihr giftiger Ton das Mädchen vertreiben würde, aber Jessica schien aus einem härteren Zeug gemacht zu sein, als einige der Neulinge, die Stephanie normalerweise in den Dschungel geschickt bekam. Anstatt sich ernüchtert zurückzuziehen, sah Jessica sie abschätzend an.

    »Ich habe eine Kollegin … sie ist auch eine Freundin … und sie ist eine Spezialistin für Blut und Blut-übertragene Krankheitserreger. Sie arbeitet gerade bei der CDC in Atlanta. Wenn sie die WHO-Genehmigung bekommen könnte …«

    Stephanie nickte.

    »Wenn sie die Genehmigung bekäme, könnte sie hier von unschätzbarem Wert sein. Aber ehrlich gesagt, würde ich nicht zu viel erwarten. Forscher verbringen nicht viel Zeit im Feld; sie sind normalerweise ein wenig zu arrogant, um sich unter Leuten zu mischen, die tatsächlich mit dem Blut in Berührung kommen, das sie lediglich in ihren Reagenzgläsern betrachten.«

    Jessica grinste, eine unerwartete Geste, die ihr Gesicht von nur süß zu schön verwandelte. Mit ihren kurzen schwarzen Haaren und ihrem schlanken Körperbau fiel es einem schwer zu glauben, dass Jessica nicht nur einen Flugzeugabsturz überlebt hatte, sondern danach mit einem Buschpiloten kilometerweit feindliches Gelände durchquert hatte.

    »Diese Wissenschaftlerin könnte dich überraschen«, versprach sie − und dann war sie weg.

    Nachdem sie wieder allein im medizinischen Zelt war, hielt Stephanie für einen Moment inne. Stille war ein Zustand, der ihr mehr als nur ein wenig fremd war. Wenn sie arbeitete, musste sie immer auf dem Laufenden sein, immer wachsam für die nächste Katastrophe. Augenblicklich beruhigten sich ihre Hände und es war fast so, als ob ihr Körper automatisch zu einer sanften Ruhe kam.

    Ich bin so müde, dachte sie und zwang sich dann, wieder an die Arbeit zu gehen.

    Stephanie hatte die Erfahrung gemacht, dass egal, was gerade vor sich ging, sich des Nachts das Leben in medizinischen Lagern wie diesem veränderte. Tagsüber herrschten Stress und Hektik, ging es ums Überleben. Schließlich rief niemand die Weltgesundheitsorganisation, wenn alles in Ordnung war, wie ein Kollege einmal ironisch angemerkt hatte, und Stephanie wusste, dass das mehr als zutreffend war. Sie und auch andere Mediziner fühlten sich oft mehr als nur ein wenig hoffnungslos und trugen zumeist das Banner des Überlebens nur wenige Meter vor dem, was sich wie schreckliches Leid anfühlte, während ihnen quälende Pein auf den Fersen war.

    In den meisten Nächten hatten die Lager etwas Beruhigendes, wenn man erschöpft war. Egal wie hektisch die Dinge tagsüber gewesen waren, die Dämmerung brachte etwas Erholsames in das Lager.

    Nicht so heute Abend.

    Heute Abend war das Lager von einem gewissen Maß an Grauen erfüllt. Sie konnte sehen, wie die Leute voller Furcht darauf warteten, was der Morgen bringen würde. Mehr als genug von ihnen hatten die geschundenen Körper der Toten gesehen, um besorgt zu sein.

    Stephanie musste zugeben, selbst noch nie derartiges gesehen zu haben. Zuerst bekamen die Betroffenen Fieber und hatten das Gefühl, zerquetscht zu werden. Dann tauchten am ganzen Körper Geschwüre auf, dunkel und fast obszön glänzend. Danach folgte eine Zeit, in der alles pausierte und in der Schwebe war, die aber in der Regel nicht länger als 24 Stunden andauerte, und dann setzte ein massives Organversagen ein.

    Stephanie hatte es jetzt dreimal direkt mitangesehen. Mrs. Mbeze wäre die Nummer Vier, was bedeutete, dass die vorrangige Aufgabe, die sie mit den anderen medizinischen Fachkräften auf diesem Gebiet teilte, nun darin bestand, das Leiden zu lindern und auf das Entwickeln eines Heilmittels hinzuarbeiten. Die WHO war über alles informiert worden, was in der abgelegenen Gegend Tansanias geschah, aber sie wusste, dass ihre Hilfe sporadisch sein könnte. Auf absehbare Zeit waren sie auf sich allein gestellt.

    Stephanie erhielt ihr Essen und stellte plötzlich fest, dass sie es keinen Moment länger mehr im Lager aushalten konnte. Es war heute Abend zu viel. Im Lager gab es eine Kameradschaft, die sie jedoch nicht teilen konnte, ganz einfach, weil sie die Verantwortung trug. Sie machte ihre Arbeit und sie machte sie gut, aber es gab einen Teil von ihr, der ihr das verübelte. Gerade jetzt, wo eine kontrollierte Panik in der Luft lag und alle Blicke auf sie gerichtet waren, wusste Stephanie, dass sie – für ihre eigene geistige Gesundheit − aus dem Lager heraus musste.

    Mit einem Klappern ließ sie ihren Teller fallen und ohne einen einzigen Blick zurück, stolzierte sie in den Dschungel.

    Das Dorf und das Lager lagen an der Baumgrenze zwischen dem Dschungel und den Wiesen. Auf der einen Seite befand sich ein dunkler Dschungel, in dem Tiere unter einem Vordach aus dicken Blättern und üppiger Vegetation herumstolzierten. Auf der anderen Seite lag das offene Grasland, das unter einem riesigen dunkelblauen Himmel dahinwogte. So weit weg von den Städten war die Schwärze des Nachthimmels absolut, aber der Mond ging bereits auf. In dieser Nacht war er fast voll, wahrscheinlich wäre morgen eine Vollmondnacht.

    Wenn sie noch eine halbe Stunde oder so wartete, so wusste sie, würde der Mond das Land fast so hell wie den Tag erleuchten, aber sie war sich nicht sicher, ob ihr das Licht gefiel. Es hätte dumm geklungen, wenn sie es laut gesagt hätte, aber ihr kam der Gedanke, dass sie einfach nicht gesehen werden wollte. Sie wollte sich verstecken − nein, sie wollte verschwinden.

    Es gab eine Reihe von Wegen, die in den Dschungel führten, den die Einheimischen benutzten, enge Pfade, die mehr als alles andere Wildpfaden ähnelten. Ziemlich schnell fand sie einen und obwohl sie wusste, wie gefährlich es sein konnte, alleine in den Dschungel zu gehen, betrat Stephanie, ohne auch nur einen Moment zu zögern, den Pfad.

    Ich laufe nicht weg, sagte sie sich, auch wenn sie selbst nicht unbedingt davon überzeugt war.

    Als sie unter die dunkle Überdachung des Dschungels trat, hatte Stephanie ein wenig das Gefühl, als würde sie geschluckt. Aber genau deswegen fühlte es sich gut an.

    2

    Stephanie dachte, dass andere Menschen in

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