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Sheriff Youngblood: G.F. Barner 227 – Western
Sheriff Youngblood: G.F. Barner 227 – Western
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eBook131 Seiten1 Stunde

Sheriff Youngblood: G.F. Barner 227 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Der Mann am Feuer sagte nichts. Vielleicht hatte er den Mund zu voll. Er kaute genüsslich Jim Youngs Rauch-speck. Der Mister trug eine gelbe Weste, hatte den Hut neben sich gelegt und starrte Jim aus hellen Augen kurz an. Danach griff er zum nächsten Stück Speck. Er spießte es mit seinem Messer auf, aber ehe er es in den Mund schob, sagte er doch etwas – ein ganzes Wort: »Hallo!« Jim Young trat nun ganz aus den Büschen. Das verfilzte Buschgelände schien außer Schlangen, Eidechsen und Wildkaninchen nichts zu beherbergen – nur noch diesen Mann. »He …«, machte Jim langgezogen. Er ging noch zwei Schritt, dann ließ er das Knüppelholz zu Boden fallen, das sein Feuer weiter nähren sollte, und griff an den Kolben des Revolvers. »He, Mister, das ist mein Rauch-speck, denke ich. Und das ist auch mein Kaffee.« »Yeah.« Der Fremde würgte an seinem letzten Bissen, grinste und sah Jim von unten her schief an. »Schätze, du kannst Kaffee kochen, Charlie. Er ist alle.« Er nahm die Kanne hoch, schüttelte sie und zuckte die Schultern. »Stört dich doch nicht, Charlie, dass sie leer ist, wie? Hatte mächtigen Durst und Hunger.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum31. Mai 2022
ISBN9783740994174
Sheriff Youngblood: G.F. Barner 227 – Western

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    Buchvorschau

    Sheriff Youngblood - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 227 –

    Sheriff Youngblood

    G.F. Barner

    Der Mann am Feuer sagte nichts. Vielleicht hatte er den Mund zu voll. Er kaute genüsslich Jim Youngs Rauch-speck. Der Mister trug eine gelbe Weste, hatte den Hut neben sich gelegt und starrte Jim aus hellen Augen kurz an.

    Danach griff er zum nächsten Stück Speck. Er spießte es mit seinem Messer auf, aber ehe er es in den Mund schob, sagte er doch etwas – ein ganzes Wort: »Hallo!«

    Jim Young trat nun ganz aus den Büschen. Das verfilzte Buschgelände schien außer Schlangen, Eidechsen und Wildkaninchen nichts zu beherbergen – nur noch diesen Mann.

    »He …«, machte Jim langgezogen. Er ging noch zwei Schritt, dann ließ er das Knüppelholz zu Boden fallen, das sein Feuer weiter nähren sollte, und griff an den Kolben des Revolvers.

    »He, Mister, das ist mein Rauch-speck, denke ich. Und das ist auch mein Kaffee.«

    »Yeah.« Der Fremde würgte an seinem letzten Bissen, grinste und sah Jim von unten her schief an. »Schätze, du kannst Kaffee kochen, Charlie. Er ist alle.«

    Er nahm die Kanne hoch, schüttelte sie und zuckte die Schultern. »Stört dich doch nicht, Charlie, dass sie leer ist, wie? Hatte mächtigen Durst und Hunger. Charlie, wenn du noch mal in dieser gottverlassenen Gegend übernachten willst, dann gehst du besser nicht von deinem Feuer weg, ohne dein Pferd und dein Gewehr mitzunehmen. Ich würde sogar meinen Packen nicht allein lassen. Verstehst du, Charlie?«

    »Ich heiße nicht, Charlie«, knurrte Jim gereizt. Der Kerl war ihm nicht unsympathisch, aber das Grinsen begann Jim aufzuregen.

    Jim Youngs Blick wanderte zum Holster des Mannes, aber es war leer. Der Bursche hatte nicht mal einen Colt.

    »Genug gesehen, Charlie?« Der Mister grinste. »Bin zu Fuß gegangen, zehn Meilen werden es wohl gewesen sein. Da drüben …« Sein Daumen deutete irgendwohin über die Schulter nach hinten. »Da drüben wollte ich ’n Geröllhang hoch, als der Gaul wegrutschte. Well, fiel eine ganze Ecke tiefer, Charlie. Danach war mein Gaul tot – Genick gebrochen, weißt du! Und mein Colt lag irgendwo unter dem Geröll. Wollte zur Straße marschieren und sah dein Feuer. So einfach war das, Charlie.«

    »Zum Teufel, ich heiße nicht Charlie!«, fuhr ihn Jim an. Das Grinsen und Gekichere ging ihm an den Nerv. »Hör endlich auf zu grinsen, Mensch. – Wie weit ist es noch bis zur Straße nach Rocksprings?«

    Der Fremde lachte glucksend, klopfte sich an den Bauch und sank langsam zurück – gegen Jims Packen, den er als Kopfkissen benutzte und sich zurechtschob.

    »Keine elf Meilen, Junge«, erklärte er in bester Laune. »Zu Fuß eine elend weite Strecke, was? Ich mache dir einen Vorschlag, Charlie. Morgen früh nimmst du mich mit. Dein Gaul ist prächtig, der trägt uns beide über die Meilen. War teuer, das Tier, oder?« Jim wusste nicht, was er sagen sollte. Der Mann benahm sich, als wäre das sein Packen und sein Feuer.

    »Kann sein«, erwiderte Jim mürrisch. Er setzte sich endlich, griff nach der Kanne und schüttelte den Kopf. Dann nahm er seinen Wasserschlauch und goss Wasser in den Topf. »Getrunken hatte ich noch nicht, Stranger. Ich koche neuen Kaffee.«

    »Das ist gut, Charlie«, sagte der Mann grinsend. »Ich bin wahrhaftig noch durstig, musst du wissen.«

    Jim schnappte nach Luft. Die Kanne war voll gewesen. Der Bursche musste einen Magen wie eine Kuh haben, wenn er sie geleert und immer noch Durst hatte.

    Jim goss den Kaffee auf, beobachtete den schweigenden Fremden und brummte endlich: »Ich habe nur einen Becher, Freund!«

    »Weiß ich«, antwortete der Mister trocken. »Mach ihn voll und gib ihn mir, Charlie. Gäste lässt man immer zuerst trinken, was? Könntest mir auch eine Zigarre geben, wenn du ’n freundlicher Pilger sein willst. Oder ist das, was in deiner Brusttasche steckt, kein Zigarrenfutteral, he?«

    Jim zuckte zusammen. Er hatte geglaubt, dass der Mann ihn nicht gründlich gemustert hätte – und er hatte sich geirrt.

    »Willst du noch was?«, erkundigte sich Jim bissig. »Vielleicht meine Uhr? Yeah, es ist ein Zigarrenfutteral für sechs Zigarren. Vier sind noch drin.«

    Er goss kopfschüttelnd den Becher voll, dann griff er in die Brusttasche seiner Jacke und nahm das Etui heraus.

    »Alle Wetter, Charlie – mächtig feines Etui«, staunte der Fremde. »Silberkanteneinfassung und sogar ’n Bild getrieben auf der einen Seite. Von deinem Vater, was?«

    »Yeah, du Schlaukopf«, knuffte Jim. Der Mann setzte sich auf, griff nach dem Becher und trank in kleinen Schlucken. Während der Pausen lachte er leise vor sich hin.

    Er streckte die Hand aus, lachte laut auf, als Jim zauderte und fischte sich dennoch zielsicher eine Zigarre aus dem Futteral.

    »Was soll der Unsinn?«, fragte Jim scharf. »Warum redest du dauernd dummes Zeug, Mister? Bist du nicht ganz in Ordnung?«

    »Iiich?«, machte der Fremde verwundert. »Charlie, ich bin absolut in Ordnung, sonst hätte ich deinen Gaul doch gleich nehmen können, oder? Well, ich dachte, ich wäre zu müde nach dem Fußmarsch, aber – hol’s der Satan! – Charlie, dein Kaffee ist verdammt zu gut, der hat mich wieder munter werden lassen. Denke doch, ich werde noch ein Stück reiten, was? Well, danke für den Kaffee, Charlie – ich nehme dann dein Pferd, klar?«

    »Du – du bist verrückt, Mensch!«, keuchte Jim verstört. »Du willst mir – mein Pferd … Du willst mir meinen Gaul wegnehmen und reiten? Und du denkst, ich sehe dabei zu?«

    Der Mann schlug sich auf die Schenkel, suckelte heftig an der Zigarre und lachte aus vollem Hals.

    »Ob du dabei zusiehst?«, lachte der Mister. »Klar siehst du zu, Charlie. Lass sein, Charlie, lass sein! Wenn du den Colt herausziehst, knallt es. Und du willst dich doch nicht selber umbringen, was? Mach keinen Unsinn, Charlie – guck dich erst mal um, ehe du was anfängst. Na los, sieh dich um! Ich habe keine Waffe mehr, aber – sollte ich wirklich ein halbes Brot, eine Kanne Kaffee und die Menge Speck gefressen haben? Könnten doch auch zwei hungrige Gents gewesen sein, he?«

    »Wa…, was sagst du da?«, keuchte Jim. »Du bist nicht allein gekommen? Zwei Mann … Und der andere …«

    Er wendete langsam den Kopf und wurde in der nächsten Sekunde steif vor Schreck. Fast genau in seinem Rücken steckte der zweite Mann hinter einem Busch. Und sein Gewehr zielte mitten auf Jim Youngs Kreuz.

    »Well, ich wollte dein Gesicht sehen, wenn ich dir den Gaul nahm«, lachte der Mister tosend los. »Huaah, oaah, das blöde Gesicht, das du jetzt machst, Charlie! Man, ich lach mich krank über dein blödes Gesicht, ehrlich. Huaaah, ich lach mich noch tot. In Ordnung, in Ordnung, Junge, kannst dich wieder umdrehen. Johnny Apache macht nur, was ich sage. Er ist ’n Indianer, musst du wissen. Wenn ich es ihm sage, schneidet er dir sogar die Haare kostenlos ab – mit Kopfhaut, höh!«

    Er lachte so schrecklich, dass der schwere Revolver in seiner rechten Hand wackelte, während er in der linken den Hut hielt. Plötzlich wirkte sein Gesicht nicht mehr leicht dümmlich, sondern wild und gefährlich. In seinen hellen Augen schienen tausend Teufel zu tanzen.

    »Du … hast ihn … unterm Hut am Boden …«

    »Huaaach …, hüüüaaach«, heulte der Mann in einem derartigen Tonfall des Gelächters, dass Jim Young trotz seiner Wut nicht ernst bleiben konnte, weil dieses verfluchte Lachen ansteckte.

    »Er hat es gemerkt, er hat es endlich gemerkt – das Greenhorn! Und so was kommt nach Texas zu den Wilden! Well, dann zieh mal deinen Gürtelbeschwerer und wirf ihn weg, aber nicht mir oder Johnny Apache an den Kopf aus Versehen, Junge! Na, wird es bald?«

    »Du Pferdedieb, dafür hängen sie dich auf!«, stieß Jim wütend hervor. »Ich sage dir …«

    »Bleib sitzen!«, schrie der Fremde scharf und sprang auf. »Johnny, nicht schießen, der ist noch zu jung, um zu sterben. He, Johnny!«

    Ehe Jim es gelang, sich umzuwenden oder sich zur Seite zu werfen, traf etwas seinen Kopf. Es war, als explodierte sein Schädel, und er sah nichts als gleißendes weißes Feuer.

    Danach war alles tot und still …

    *

    Ein Tier saß in seinem Kopf, vielleicht auch ein Specht, der im rasenden Stakkato gegen seine Schädeldecke hämmerte. Jim Young wälzte sich stöhnend herum. Der bohrende, hämmernde Schmerz ließ langsam nach. Aber dafür sah er etwas. Sein Pferd war fort.

    »Der Hundesohn!«, keuchte Jim. »Dieser verdammte Hundesohn!«

    Irgendwie gelang es Jim, auf die Beine zu kommen. Torkelnd wie ein Betrunkener stolperte er auf den Busch zu. Es war hell genug – und der Sand war graugelb, zeigte Spuren.

    »Dieser Höllenhund!«, stieß Jim hervor. »Da – da war gar keiner.«

    Zuerst wollte es nicht in seinen Kopf, dass der Kerl ihn so an der Nase herumgeführt hatte, aber endlich erkannte er die ganze Wahrheit. Der Mann war allein gewesen. Er hatte sein Gewehr in den Busch gelegt. Und Jim hatte geglaubt, dass dort ein zweiter Mann sei – Johnny Apache, den es wahrscheinlich gar nicht gab.

    »Den …, den finde ich!«, schwor sich Jim Young voller Grimm. »Und wenn ich dieses gestreifte Stinktier erwische, dann …«

    Da war sie, diese Wut, die ihm unerklärlich blieb, weil sein Vater ein so friedlicher, ruhiger Mann gewesen war, und seine Mutter nur Sanftheit gezeigt hatte.

    »Ich bringe den verdammten Strolch um, diesen Pferdedieb!«, keuchte Jim Young wütend. »Wenn ich den finde, dann blase ich ihm eine Kugel durch seinen verdammten Schädel, dass er nie wieder aufsteht und lacht, der verdammte Schurke!«

    Jim machte kehrt. Er taumelte immer noch, als er seinen Packen erreichte und den Colt aufhob. Er sah nach den Patronen und lachte zornig. Eine dieser Patronen würde auf jenen Pferdedieb warten – eine.

    Jim Young nahm den Packen auf und warf ihn sich über die Schulter. Er hatte das Gefühl, ein Außenseiter zu sein, nie so stark empfunden wie jetzt. Sein Vater stammte

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