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Das Fahrrad von Tissie
Das Fahrrad von Tissie
Das Fahrrad von Tissie
eBook428 Seiten4 Stunden

Das Fahrrad von Tissie

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Über dieses E-Book

Die zehnjährige Wirtstochter Anne hat auf abenteuerliche Art und Weise sechs römische Weingläser geholt. Für ihre Mutte Amalie, und nach dem geglückten Ausgang haben sie eine ausgiebige Party gefeiert, an einem kleinen Fluss mitten im Wald;. Und noch am darauffolgenden Morgen sieht man sie am Torkeln. Über einen uralten, stets knarrenden Holzsteg, wo die beiden Drachen Zinnober und Spiegel Zinnober sowie der Tyrannosaurus Rex Karmin- Jupp am Heimgehen sind. Dabei werden sie allerdings empfindlich gestört, als aus der Buchstabenwolke das F herunter purzelt. Am Apfelbaum Alfred vorbei, erreichen sie schließlich das Superschloss des Billionärs Wilhelm Andere, der im Übrigen auch der Party beigewohnt hat. Geweckt wird seine ebenfalls zehnjährige Ur- Enkelin Tissie , als die Sperber- Dame Higgy Diggy mit einer Zeitung im Schnabel bis vor ihrem Fenster fliegt. Aus ihr erfährt Tissie von der Neueröffnung eines Verkehrsgartens im Hinterhof des Vorstadt- Polizeipostens von Olias Frech. Zu dumm nur, dass ihr das Fahrrad, mit dem sie gern dorthin möchte, gar nicht mehr zur Verfügung steht. Abhandengekommen, als Anne es sich auf ihrem Weg zu den sechs Gläsern ausgeliehen hat. Und es hat stehen lassen. Ausgerechnet im verrückten Speedway Knatterland. Vor dem noch verrückteren Museum Nichts. Schließlich sucht Tissie gemeinsam mit ihrer Freundin das Museum auf, wo das Fahrrad allerdings inzwischen verschwunden ist. Nun ist guter Rat teuer, denn Tissie hängt sehr an dem Fahrrad. Immerhin ist es ein Geschenk ihres Vaters. Schließlich begibt sie sich auf die Suche. Mit der Unterstützung ihrer Freunde landet sie sogar auf die Planeten der Prickels beziehungsweise Minimonster - irgendwo mitten im Weltall...
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum11. März 2018
ISBN9783742746474
Das Fahrrad von Tissie

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    Buchvorschau

    Das Fahrrad von Tissie - Tarius Toxditis

    Diesmal unter anderem dabei:

    Helm Hops; Grille, Erzähler

    Tissie Andere; Ur- Enkelin eines Billionärs

    Prügelpogo Prediger; Springstock

    Hasan Ibrahim Rahman; Vorstadt- Imam

    Clairie; Waisenmädchen

    Anne Hoch; Wirtstochter

    Prügelpogo; Springstock

    Prick Trick Prick; rosa Prickel

    Wilhelm Andere; 100jähriger Billionär

    Heinrich Andere; Sohn von Wilhelm

    Roger; Dartautomat

    HSL Bauklotz; weißes Minimonster

    T1: Leiermann

    Leiermann Dinge, die man sieht

    Eine kleine Wolke

    Friedliche Täler, rauschende Wasser

    Das Rascheln der Bäume

    Das Zwitschern der Vögel

    Eine kleine Wolke

    Dinge die man nicht sieht

    Eine kleine Wolke

    Dinge die man nicht sieht

    Grüne Felder, grüne Hügel

    Schwebend

    Auf einer kleinen Wolke

    Dinge, die man nicht sieht.

    Rauschen und Zwitschern,

    Raschelnd und Schwebend

    Dinge, die man nicht sieht

    Flüsse und Vögel

    Bäume und Wolken

    Dinge, die man sieht

    Meine kleine Wolke

    Dinge, die man sieht

    Friedliche Täler, fließende Wasser

    Das Rascheln der Bäume

    Zwitschern der Vögel

    Dinge die man nicht sieht

    Eine, kleine Wolke.

    Hinn Du das gehören das?

    Uhrenkuckuck Leier, leier.

    Hinn Leiermann kommen sein.

    Uhrenkuckuck Leiermann, Leiermann.

    Z Ich hab‘ s auch gehört.

    T Ein sicheres Zeichen, dass es losgegangen ist.

    Kartenkiste Arminius Ich auch.

    Hinn Helm Hops. Beginnen anfangen.

    Helm Hops Ah, schon gut.

    Uhrenkuckuck Leier, leier.

    Helm Hops Als ob ich nicht bereits bereitstehe.

    Kartenkiste Arminius Wenn ihr nur nicht immer so grob an meinem Hebel ziehen würdet.

    T, Z Ja, ja, schon gut.

    Hinn Loslegen Helm Hops müssen.

    Helm Hops Nicht ohne Begrüßung.

    Uhrenkuckuck Kuckuck, kuckuck.

    Helm Hops Na gut, also gut, von mir aus. Ah, und zunächst einmal ein Hallo an Sie, sehr verehrte Leserin. Beziehungsweise Leser. Einfach nur herzlich Willkommen hier- hier an unserer Bank. In unmittelbarer Nähe unseres uralten Holzstegs. Knarrend, so wie es vom Leiermann gerade besungen. Wohlweislich besungen, auf seiner Wolke, schwebend über dem Steg. Nicht allzu hoch, und gleich neben der Buchstabenwolke.

    In diesem Zusammenhang könnten wir gleich zum Vorstellen meiner heutigen Assistenten kommen. Ah, warum denn eigentlich nicht? Die sich allesamt auf unserer Bank eingefunden haben. Dies im Übrigen neben den Buchstaben T und Z die Kartenkiste Arminius. Näheres zu ihnen und ihren Funktionen im Zwischenteil. Wie im Übrigen auch zu meiner Person. So dass wir uns gleich auf unsere Geschichte stürzen können. Höchstens das Wichtigste vorne weg mein Name ist, wie Sie es sicherlich auch schon mitbekommen haben, Helm Hops. Eine waschechte Grille und für unsere heutige Geschichte der Reiseführer. Ich selbst habe es mir auf einer insektengerechten Liege etwas bequem gemacht. Zusätzlich mit einem Glas Himbeersaft; natürlich insektengerecht. Verbunden mit der leisen Hoffnung, dass vielleicht auch Sie es sich vielleicht ein klein wenig bequem gemacht haben.

    Meine Liege befindet sich im Übrigen auf einem uralten Markstein gleich neben unserer Bank.  Zudem gehören zum festen Inventar unserer Bank der Uhrenkuckuck und Hinn, der Abfallbehälter. Doch auch zu Ihnen etwas mehr im Zwischenteil nachher.

    Dass es ausgerechnet an unserer Bank losgeht, kommt neben der Tatsache, dass es unser Zuhause ist, nicht von ungefähr. Auch unser uralter Steg kommt hierbei ins Spiel. Denn unsere heutige Geschichte von der superreichen Billionärstochter Tissie Andere aus dem superreichen Billionärschloss und ihrem silbernen Fahrrad setzt nämlich genau dort an, wo eine andere Geschichte endete. Ah, will damit gesagt worden sein, die Sache mit dem Fahrrad hatte eine Vorgeschichte. Eine Art Vorab; und haargenau damit soll nun gestartet werden – jetzt, sofort, gleich.

    Ah, und bei jener Vorgeschichte sich zunächst alles um die Wirtin Amalie drehte, die ihre Kneipe gemeinsam mit ihrem Mann in der Vorstadt führte; führte und führt. Nicht allzu weit von unserem Wald entfernt. Doch eines Tages ließ sich Amalie von dem Antiquitätenhändler Abraham sechs wunderschöne Gläser aufschwatzen- Weingläser wohlgemerkt, römische Weingläser. Sogar mit dem Stadtwappen der Ewigen Stadt drauf. Doch am Tag, an dem die sechs Gläser bei Abraham angeliefert werden sollten, wurde Amalie an der Abholung gehindert. Infolgedessen sandte sie ihre Tochter Anne aus. Und obwohl Abrahams Laden nur ein paar Steinwürfe von ihrer Kneipe entfernt war, dauerte und dauerte es, bis Anne endlich mit den Gläsern zurückgekommen war. Für die Zehnjährige eine regelrechte Odyssee, die sie nicht nur bis ins phantastische Nilpferdland führte, sondern auch ins verrückte Speedway Knatterland. Beziehungsweise ins noch verrückteren Museum Nichts; doch allen Unkenrufen zum Trotz, am Ende hatte Amalie die sechs Gläser doch noch bekommen. Anschließend machte sich die komplette Familie Hoch mit ihren Freunden auf zu einer Party. Zu uns in den Wald, wo wir alle den geglückten Ausgang feierten. Ausgiebig und ausgelassen, den geglückten Ausgang mit den sechs Weingläsern für die Wirtin Amalie, ihrer Tochter Anne und den sechs Weingläsern.

    Und noch bevor die Abenddämmerung hereingebrochen war über unser Tal, hatten sich die Kinder, darunter auch Anne und Tissie, nachdem eines von Ihnen am Himmel Sandophan Niesel entdeckt hatte, am Geländer des uralten Holzsteges geklammert. Sandophan Niesel, der weiße Porzellanelefant. Und sie winkten und winkten ihm nach, bis er aus ihrem Augenschein verschwunden war. 

    Ah – fürwahr ein Happy- End. Unterm Strich betrachtet, und gefeiert wurde bis tief in die Nacht. Eigens hierfür waren auf der anderen Uferseite Zelte und sogar ein Labyrinth errichtet worden, und selbst in den frühen Morgenstunden sah man sie noch über dem Gelände wandeln. Beziehungsweise torkeln.

    Doch bei alldem blieb dennoch eine Frage offen; und wenn es auch nur eine einzige gewesen war. Vielleicht etwas unscheinbar im Vergleich zudem, was Anne während dem Einholen der Weingläser so alles zu erleben hatte. Beziehungsweise zu ertragen, doch immerhin. Denn während Anne Hoch unterwegs war, lieh sie sich einmal das Fahrrad von der superreichen Tissie Andere aus. Gleichaltrig im Übrigen, bis sie es schließlich vor dem Eingang des besagten Museums Nichts zurückließ. Wie ein kleiner Wermutstropfen des ansonsten gut Ausgegangenen. Und haargenau damit befassen wir uns heute mit dem Zurückholen von Tissies Fahrrad. Welches für sie zudem mit einer zusätzlichen Bedeutung verbunden ist. Denn es war ein Geschenk ihres Vaters.

    Kommen wir jedoch zunächst noch einmal zurück zum Ausklang der Party. Als im frühen Morgentau noch immer ein paar von Ihnen auf den grünen Wiesen irrten. Beziehungsweise wirrten. Vom schwirrten ganz zu schweigen. Auf der anderen Seite des Flusses, während längst schon die Morgendämmerung herangebrochen war. Und wirkte der eine oder andere von ihnen gar orientierungslos, schienen drei von ihnen zumindest noch einigermaßen zu wissen, wohin sie jetzt zu gehen hatten. Dies waren allerdings keine Geringeren wie die beiden Drachen Zinnober und Spiegel Zinnober sowie der noch recht junge, karminrote Tyrannosaurus Rex Karmin- Jupp, ungefähr doppelt so hoch wie ein normaler Mensch. Alle drei hatten sich auf dem uralten Holzsteg begeben, alle drei waren mächtig am torkeln. Was allerdings auch nicht sonderlich verwunderlich war, denn alle drei hatten ordentlich einen im Tee.

    Und dass unser Steg unter der Last von gleich drei Großtieren noch mehr am Knarren war, noch mehr wie sonst, schien wohl mehr wie keine Frage mehr gewesen zu sein. Während die beiden Drachen in eine der Waldhöhlen ihre Schlafplätze hatten, wohnte und lebte der Karmin- Jupp in einem Schuppen auf der Parkanlage des Schlosses Andere. Doch da gerade auch der Karmin- Jupp zu tief ins Glas geschaut hatte, zog er es vor, sich mit seinen beiden Kumpels niederzuhauen. Irgendwo in den Tiefen der Höhlen. Der Weg zum Schloss noch ganz schön lang gewesen, in seinem Zustand; doch, doch., und etwas, was ohne Umschweife zuzugeben war. Auch von ihm, durchaus, auch von ihm, spätestens dann, wenn er wieder nüchtern gewesen wäre.

    Noch ein Wort zu Spiegel Zinnober:  auch er nicht mehr wie ein Produkt aus der Geschichte von Amalie und den sechs Gläsern. Gleichsam wie Tissies nicht zurückgebrachtes Fahrrad. Denn im Rahmen dieser Geschichte positionierte Hugo Bauklotz, das rosa Minimonster, einen Zauberspiegel mitten in unserem Wald. Gar nicht mal so unweit von unserer Bank, etwas weiter flussaufwärts. Sehr zum Verdruss der Waldbewohner, oh ja, und etwas, was mit Fug und Recht behauptet werden konnte.

    Der Zauber selbst bestand nämlich darin, dass sich das Spiegelbild des- beziehungsweise diejenigen aus dem Spiegel verselbstständigte, in dem es einfach aus dem Rahmen trat. Ah, und ich denke, jetzt man eins und eins zusammenzählen kann, um sich die Entstehung von Spiegel Zinnober vorzustellen.

    Sehr zu leiden hatte in jenen frühen Morgenstunden nach der Party der Holzsteg, auf welcher sich die drei zwängten. Ah, zwängten, nein, anders hätte dies nicht bezeichnet werden können. Sie hatten eigentlich auch beinahe schon das Ende erreicht, als es auf einmal klapperte. Das Erschreckt worden sein hielt sich dabei in Grenzen, um nicht zu sagen, in arge Grenzen. Ob dies an ihrer eingeschränkten Wahrnehmungsfähigkeit lag?

    Schuld an dem Klappern eine Strickleiter, die von der Buchstabenwolke, die über den Holzsteg schwebte, ausgeworfen wurde. Doch wenn das schon alles gewesen wäre, aber nein, natürlich nicht.

    Denn von der Leiter purzelte niemand Geringerer wie das F.

    Das F war etwa menschengroß und mit schwarzen Strichen gezeichnet – in der Form, wie man das F nun mal kannte. Unterhalb ein paar kurze Beine, an den Seiten Arme, und zwischen den beiden waagrechten Balken ein in schwarzen Konturen gezeichnetes Mondgesicht mit Augen, Nase und Mund.

    Von der Wolke schaute aber das E nach unten.

    E F – was denn jetzt?

    Helm Hops Das E schaute natürlich genauso aus wie das F, mit dem Unterschied des einen berühmten Balken mehr.

    E So früh am Morgen.

    Helm Hops Das F schaute verschmitzt nach oben.

    E Komm jetzt wieder rauf. Es ist noch Schlafenszeit.

    Helm Hops Doch das F machte keine Anstalten. Ganz im Gegenteil. Es fing an, einfach über den Steg zu laufen. Kam aber nicht weit. Standen doch die drei Großtiere im Weg. So dass das F dem Karmin- Jupp förmlich in die Magengrube lief. Welcher wiederum das F daraufhin förmlich festhielt.

    Karmin- Jupp Halt, halt, mein Kleiner. Nicht so hektisch.

    Helm Hops Allerdings gelang es dem F, sich loszueisen. Und lief in die andere Richtung. Direkt am Ende des Steges befand sich jedoch eine kleine, uralte schwarze Holzhütte. In der das F einfach verschwand. Daraufhin fing der Karmin- Jupp an, hinterher zu torkeln.

    Zinnober Was soll das denn jetzt?

    Karmin- Jupp Ich will mich doch nur aufs Ohr hauen.

    Zinnober Aber doch nicht in die falsche Richtung.

    Spiegel Zinnober Oi!

    Helm Hops Nun torkelten alle drei hinterher, bis sie in der Holzhütte verschwunden waren. Derweil war auf der Zahlenwolke neben dem E nun auch das G zu erkennen. Welches das Gesicht mitten in der Rundung hatte.

    G Was ist denn los?

    E Was los ist. Na, du kannst vielleicht Fragen stellen. Das F. Mal wieder ausgerissen.

    Helm Hops Ah, während das H sein Gesicht oberhalb des waagrechten H- Balkens hatte.

    H Kinder, wenn ihr euch einfach nur wieder hinlegen würdet!

    E Aber wo das F doch ausgerissen ist.

    H Wird sich alles schon wieder einrenken.

    Helm Hops Daraufhin kletterte das E die Strickleiter hinunter.

    G Nanu? Was soll denn das jetzt?

    E Das F einfangen gehen.

    Helm Hops Und noch bevor das G sich noch weiter besinnen konnte, war es in der kleinen, schwarzen Hütte verschwunden.

    Kartenkiste Arminius Und jetzt nochmal im weißen Gewande.

    Z Auf einer kleinen Wolke.

    Helm Hops Ah, und licht das Haar.

    T Mit einer zarten Leier.

    Leiermann Raschelnde Bäume, zwitschernde Vögel,

    Schwebend über das friedliche Tal,

    Der kleine, rauschende Fluss,

    Als ob nie was anderes gewesen wäre.

    T2: Der Apfelbaum Alfred

    Helm Hops Ah, durchschritt man die uralte Holzhütte, kam man zur anderen Seite auf einem grünen Abhang, auf dem sich ein wunderschöner Apfelbaum befand. Der hieß aber Alfred und hatte auf seinem Stamm ein Gesicht mit Augen, Nasen und einem extra breiten Maul. Zudem hatte er einen dicken Eisbeutel auf der Krone. Ihm zur Seite der Birnbaum Belinda, die einem der Nachbarhügel entstammte. Auch Belinda hatte ein auf ihrem Stamm eingraviertes Gesicht, und versuchte, Alfred ein Fieberthermometer ins Maul zu schieben.

    Belinda Vielleicht bist du ja sogar krank.

    Alfred Lass mich bloß mit dem Ding zufrieden.

    Belinda Kein Wunder, wenn du immer so viel trinkst.

    Helm Hops Denn auch Alfred hatte der „Sechs- Gläser- für- Amalie"- Party beigewohnt.

    Alfred Ja, ja, schon gut.

    Belinda Wenn‘ s doch der Wahrheit entspricht.

    Alfred Vorwürfe, haargenau das, was ich am wenigsten gebrauchen kann! Du altes Lästermaul!

    Belinda Na höre mal! Von Lästern kann ja nun wirklich keine Rede sein!

    Alfred An allem war ja sowieso nur der verflixte Aprikosenlikör schuld.

    Belinda Vielleicht sollte ich dir einen Kamillentee kochen.

    Alfred Nein, das tust du gefälligst nicht!

    Helm Hops In dem Moment stolperten die Großtiere aus der Hütte.

    Belinda. Nanu? Was sucht ihr denn jetzt noch hier?

    Alfred Mann! Nicht so laut!

    Helm Hops Ah, kaum, dass dies ausgesprochen war, erschien auch schon das E aus der Hütte.

    E Nichts für ungut. Bin nur auf der Suche nach dem F.

    Alfred Nicht so laut habe ich gesagt.

    Belinda Du siehst doch, dass es ihm nicht gutgeht.

    E Nichts für ungut. Wie gesagt. Müsste aber eigentlich an euch vorbei gehuscht sein. Gerade eben.

    Spiegel Zinnober Ungut.

    Belinda Mir ist nichts aufgefallen.

    Alfred Als ob ich gerade keine anderen Sorgen hätte.

    E Na ja, wenn da so ist.

    Helm Hops Das E schaute sich um. Vom Hang hatte man einen hervorragenden Blick auf eine weite, lange, mit Feldern bedeckte Talsenke. In der Mitte dieser Senke ein schmaler Weg, auf dem ein einsamer Traktor scheinbar lautlos vor sich tuckerte. Doch vom F war weit und breit nichts zu sehen.

    E Oh je, kann man wohl nichts machen.

    Helm Hops Dann begab sich das E zurück bis zur Hütte.

    E Könntet ihr mir wenigstens einen Gefallen tun?

    Alfred In meinem Zustand?

    E F einfach zurückschicken. Wenn ihr ihn seht.

    Belinda Jämmerlich.

    Helm Hops Das E zog sich zurück.

    Belinda Und was ist mit euch beiden jetzt?

    Zinnober Wieso euch beide jetzt?

    Helm Hops Zinnober und Karmin- Jupp beschauten sich. Tatsächlich, der Spiegel Zinnober war nicht mehr anwesend.

    Zinnober. Ist wohl schon wieder zurückgegangen.

    Karmin- Jupp Sehr vernünftig kann man da nur sagen.

    Zinnober Etwas, was wir jetzt eigentlich auch bewerkstelligen sollten.

    Karmin- Jupp Nee! Ich zieh dann jetzt doch meinen Schuppen vor.

    Zinnober Au ja. Dort ist es wenigstens schön trocken. Und richtig gemütlich.

    Karmin- Jupp Natürlich ohne dich.

    Zinnober Mann!

    Karmin- Jupp Nichts da!

    Zinnober Spielverderber!

    Helm Hops Verärgert zog sich Zinnober zurück. Auch in die Hütte.

    Belinda Und was ist jetzt?

    Karmin- Jupp Ich zieh mich auch zurück.

    Alfred Dass ihr alle immer so laut sein müsst.

    Helm Hops Mit schwerfälligen Schritten marschierte der Karmin- Jupp den Hang hinunter. Unten angekommen, folgte alsbald die nächste Steigung, langgezogen und schnurstracks nach oben. Doch es sollte dauern, bis er aus dem Augenschein der beiden Bäume verschwunden war.

    Belinda So, und ich koch jetzt deinen Kamillentee.

    Alfred Habe ich nicht nein gesagt?

    Belinda Wird dir guttun.

    Alfred Ich krieg sowieso nichts runter.

    Helm Hops Ah, schwerfällig, das war das richtige Wort, mit welchem der Karmin- Jupp die Steigung hinauf schnaubte. Und die ihn schnurstracks zum riesigen Superschloss der superreichen Familie Andere führen sollte. Und führte. Doch dies sollte natürlich dauern. Ah, es dauerte und dauerte, bis er endlich vor der Pforte angekommen war. Dahinter befand sich der scheinbar unendlich große Schlosspark; das Schloss selbst war nur von Weitem zu erkennen, noch etliche hundert Meter entfernt.

    Das Pförtnerhäuschen schien wie verwaist, als der Karmin- Jupp endlich angekommen war, die Schranke unten. In seiner Not stemmte der kleine Dino ein Bein über die Schranke, um drüber zu steigen. Schlichtweg etwas, was ihm nicht nur sichtlich viel Mühe bereitete. Als sich eine Stimme meldete. Es war aber die von keiner Geringeren wie die von der Geisterhand.

    Die Geisterhand war eigens von Wilhelm Andere, dem Schlossherrn, eingestellt worden. Für den Dienst an der Pforte. Insofern erschien es geradezu logisch, dass die Pforte wie verwaist aussah, wenn man sie passierte. Kein Wunder, denn die Geisterhand war unsichtbar.

    Geisterhand Sei gegrüßt, mein Freund.

    Helm Hops Der Karmin- Jupp wirkte angeeckt.

    Geisterhand Magst, dass ich die Schranke hochmache.

    Karmin- Jupp Jetzt, wo ich sowieso fast drüber bin?

    Geisterhand Mit dem größten Pläsir.

    Helm Hops Tatsächlich hatte es der Karmin- Jupp geschafft, und war über die Schranke klettert. In einem der nächsten Momente knirschte und knarrte es. Daraufhin öffnete die Schranke sich in der Tat. Scheinbar wie von Geisterhand, und in diesem Falle wohl mehr wie im wahrsten Sinne des Wortes.

    Karmin- Jupp Das dir das nichts ausmacht.

    Geisterhand Mit dem allergrößten Pläsir!

    Karmin- Jupp Ich meine, du warst doch auf der Party.

    Geisterhand Begeistert ich bin.

    Karmin.- Jupp Aber dir hat es nichts ausgemacht.

    Geisterhand Nicht die Bohne.

    Karmin. Jupp Und du hast auch keinen im Tee?

    Geisterhand Ist sowieso nicht so einfach. Wenn man unsichtbar ist.

    Karmin- Jupp Und natürlich benötigst du auch keinen Eisbeutel.

    Geisterhand Ich wüsste gar nicht, wo ich mir den aufsetzen sollte. Ehrlich gesagt.

    Helm Hops Der Karmin-. Jupp hatte sich wieder in Gang gesetzt. Schwerfällig trabte der Dino durch die scheinbar unendliche Parkanlage. Die Morgendämmerung hatte längst angesetzt, und es schien ein friedlicher, freundlicher, warmer Tag zu werden. Und aufgrund des Gigantismus sollte es für ihn noch ein Weilchen dauern. Dauern und dauern, überall sah man irgendwelche Schlossgärtner zwischen all den Hecken und Sträuchern, Blumen und Beeten mit irgendwelchen Gartenschubkarren oder Gartenwerkzeug hin- und her huschen. Endlich erreichte er den Vorplatz des Schlosspark– Stadions, welches Schlossherr Wilhelm Andere erst vor kurzem hatte errichten lassen. Für die Heimspiele des schlosseigenen Schlossteams, die an der Nilpferdlandmeisterschaft teilgenommen hatten. Und sogar den Meistertitel erringen konnten; frei nach dem Motto: „wer das je gedacht hätte".

    Auf dem Vorplatz des Stadions jedoch ein Gebilde, wie es der Karmin- Jupp in dieser Form auch noch nicht zu Gesichte bekommen hatte; um es vielleicht auch mal so zu formulieren. Es war ein zinnoberroter Springstock, in dessen Mitte sich sogar ein in zarten, schwarzen Konturen gezeichnetes Gesicht befand. Augen, Nase, Mund, alles vorhanden, doch nichtmal schmal ein Ausdruck wäre, ah, beileibe nicht. Zudem hielt er in seinen dünnen Ärmchen einen Strohbesen.

    Der Karmin- Jupp aber kratzte sich am Kopf.

    Karmin- Jupp Was machst du denn hier? So tief in der Nacht?

    Springstock Tief in der Nacht?

    Karmin- Jupp Für mich schon.

    Springstock Die Sonne am Aufgehen ist.

    Karmin-Jupp Auch noch lange kein Grund um zu arbeiten.

    Springstock Na, du bist vielleicht gut.

    Karmin- Jupp Wer bist du überhaupt? Ich meine, ich kenne dich nicht.

    Springstock Der Prügelpogo ich bin.

    Karmin- Jupp Neu eingestellt?

    Helm Hops Der Karmin- Jupp trabte weiter. Nur noch wenige der etlichen hundert Meter, bis er endlich das Riesenschloss erreicht hatte. In der Mitte das Eingangsportal waren links und rechts die beiden Flügel des vierstöckigen Gebäudes ausgerichtet. Und ganz in weiß – ein im zumindest im Sonnenlicht leicht schimmernden, blütenweißes Weiß. Breite Treppen führten bis zur gigantischen Eingangstür. Hier vor dieser Türe war eigentlich der eigentliche Arbeitsplatz des karminroten Dinosauriers. Nach wie vor am Schnauben machte er sich auf dem Weg um das Schloss herum. Was natürlich ebenfalls ein gutes Weilchen dauerte; wiederum wäre man fast geneigt zu sagen. Und auch hintenrum erstreckt sich der Schlosspark ins augenscheinliche Unendliche. Auf einem nicht allzu hohen Laubbaum funkelte es heraus. Und zwar aus einem Baumhaus, welches Tissie Andere, die Tochter des Hauses, gemeinsam mit ihrem Kumpel Tobie Muck errichtet hatte; ebenfalls zehnjährig im Übrigen. Das Funkeln etwas, was einem wie dem Karmin- Jupp allerdings nicht beeinträchtigte. Oder sagen wir lieber mal, nicht mehr beeinträchtigte. Schlichtweg vorbei trabte der karminrote Tyrannosaurus, bis er einen Schuppen erreichte, der mehr hoch war wie breit.

    Karmin- Jupp Endlich! Und jetzt nur noch aufs Ohr hauen!

    Helm Hops Ah, Karmin- Jupp fühlte sich allerdings irritiert, als er den Schuppen öffnete.

    Karmin-Jupp Hey, was soll das! Wie kommst du denn jetzt hier her?

    Helm Hops Mehr wie das. Denn im Schuppen hatte sich kein Geringerer wie der Spiegel Zinnober einquartiert.

    Spiegel Zinnober Oi!

    Karmin- Jupp Aber jetzt nichts wie raus hier!

    Spiegel Zinnober Oi!

    Helm Hops Ah, rasch merkte der Karmin- Jupp, dass er auf verlorenen Posten stand – hinsichtlich seines Schlafplatzes.

    Karmin- Jupp Ja, ja, ist ja gut. Hab schon verstanden.

    Helm Hops Kurzerhand wandte er sich von seinem Schuppen ab und trabte erneut um das Schloss herum. Was ihm erneut Zeit kostete; immerhin war die Sonne inzwischen fast komplett aufgegangen. Mit letzten Kräften schleppte er sich nach vorne zu den Treppen, lehnte sich an eine Säule, und fiel alsbald in einen tiefen Schlaf.

    Ah, auch im Schloss, aus welchem auch der eine oder andere der Party im Wald beiwohnte, war das Leben schon wiedererwacht. Na, sagen wir mal größtenteils. Und wer von ihnen noch zwischen den Federn lag, erfahren wir gleich.

    Z Eine neue Karte, nicht wahr?

    T Ich zieh ja schon.

    Kartenkiste Arminius Nicht so fest.

    T Hauruck.

    Z Nicht so empfindlich.

    Kartenkiste Arminius Ich kneif mir lieber die Augen zu.

    T3: Tissie beim Aufstehen

    Helm Hops Ah, die letzten vier Zimmer am Ende von einen der beiden Flügel waren Tissie Andere, die Ur- Enkelin des Schlossherrn, vorbehalten. Und obwohl dort schon wieder Leben eingekehrt war, auf den langgezogenen Korridoren zum Beispiel Schlossbedienstete hin- und herhuschten, von Zimmertür zu Zimmertür, kuschelte sich Tissie noch immer in ihrem Bett.

    Obwohl, na ja, kuscheln vielleicht das falsche Wort. Sagen wir lieber mal tief vergraben. Unter einer riesigen Decke. In ihrem Riesenbett. Inmitten einer ihrer vier Zimmer. Und selbst die Sonne draußen, die nun freundlich und warm schien, konnte ihr nichts anhaben, offenbar nicht. Mühevoll versuchte sie, ein paar ihrer Strahlen durch die Vorhänge an den Fenstern bis unter ihrer Decke zu zwängen.

    Sonne Tissie! Aufwachen.

    Helm Hops Tatsächlich gelang es dem Fixstern, mit einem seiner Strahlen Tissies Augen zu treffen. So, dass diese tatsächlich geöffnet wurden. Auch wenn es nur für einen Moment gewesen war.

    Sonne Auf Tissie. Ist so schönes Wetter draußen. Nicht zuletzt dank mir.

    Helm Hops Ah, tatsächlich wälzte sich die Zehnjährige unter der Decke hervor, mit dem Kopf freilich nur, mit dem Kopf. Allerdings nur, um die Decke gleich wieder rüber zu ziehen.

    Sonne Och, Mensch. Ich gib mir ja wirklich alle Mühe. Aber selber solltest du auch schon etwas beitragen. Zum Aufstehen meine ich.

    Helm Hops Im selben Moment stürmte Agata ins Zimmer.

    Agata Mademoiselle Tissie! Aufstehen!

    Helm Hops Agata war eine junge Französin; ihr Haar schwarz, modisch kurz und mit einem weißen Dienstspitzenhäubchen versehen. Unter ihrer weißen Dienstschürze trug sie ein schwarzes, modisch kurzes Dienstkleid.

    Agata Ist doch so schönes Wetter draußen.

    Helm Hops Agata stürzte sich bis ans Fenster und riss die Vorhänge auf.

    Sonne Das hab ich ihr auch schon gesagt.

    Helm Hops Agata öffnete das Fenster und schaute heraus.

    Agata Nanu? Wer spricht denn da?

    Sonne Ja, ja. Ist ja schon gut.

    Helm Hops Nicht, dass sich Agata irritiert fühlte.

    Agata Da ist doch niemand.

    Helm Hops Oder vielleicht doch. Sie schüttelte den Kopf und begab sich zur Tür.

    Agata Komisch irgendwie.

    Helm Hops Agata raffte dann doch noch Tissies Klamotten, die überall auf dem Boden verteilt waren, zusammen, und verließ dies anschließend.

    Sonne Ich bin doch kein Niemand.

    Helm Hops Ja, die Sonne hatte tief zu seufzen.

    Sonne Mein armes Ego! Und das so früh am Morgen.

    Helm Hops Derweil Tissie am wieder Einnicken war, als es am Fenster rumste. Von einem Moment zum nächsten. Was sie allerdings dann doch zum Aufschrecken brachte; doch, doch, durchaus. Und man hätte es in einem Falle wie diesen wohl kaum besser ausdrücken können. Emporgeschnellt hockte Tissie Andere nun in ihrem Bett. Beziehungsweise unter der Decke. Zum Fenster geblickt, war dort Higgy Diggy, die Sperber- Dame unseres Waldes, erschienen. Ruckzuck war Tissie aus dem Bett, und bis ans Fenster gesprungen.

    Die zehnjährige Tissie wirkte in ihrer Gestalt vielleicht ein paar Takte zu dünn. Markenzeichen des Girls waren zweifelsohne zum einen ihr lockiges, mittelblondes Haar, welches ihr weit über den Rücken fiel, und eines trotz ihres Alters noch immer nicht wieder nachgewachsener, oberer Schneidezahn, so dass sie beim Sprechen regelmäßig zischte. Vor allem bei Zischlauten, natürlich bei Zischlauten zischten, selbstverständlich, ganz klar zischten, bei welchen sonst auch?

    Zu Tissies Kleidungsstil gleich ein wenig mehr. Gegenwärtig hatte sie nur Wäsche an, ein Tribut an ihre Gewohnheit, dass sie in der Regel ohne Schlafanzug ins Bett ging. Wahlweise ohne Nachthemd, also nur in Wäsche,

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