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1001 Münchhausen Abenteuer: Der absolut wahre Urtext der 1001 Münchhausen Abenteuer
1001 Münchhausen Abenteuer: Der absolut wahre Urtext der 1001 Münchhausen Abenteuer
1001 Münchhausen Abenteuer: Der absolut wahre Urtext der 1001 Münchhausen Abenteuer
eBook387 Seiten4 Stunden

1001 Münchhausen Abenteuer: Der absolut wahre Urtext der 1001 Münchhausen Abenteuer

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Über dieses E-Book

Schon vor seiner Geburt beginnt die Lebensgeschichte des ehrlichsten Lügenbarons aller Zeiten. Sie endet vorerst bei Gott im Himmel.
Die zwischen diesen Ereignissen stattfindenden zahllosen Abenteuer schildert der Freiherr in der aufrichtigsten Weise, die mensch sich nur denken kann.
Bei vielen handelt es sich um ganz besondere Schlüsselberichte, gewürzt mit aktuellen, satirischen Anspielungen auf die Mächtigen der Welt.
Ob seiner "pommerschen Haustante"
"Das Fett aus allen Poren
als Schmalz sogar aus ihren Ohren" quillt,
ob er über die Unterwasserinsel ATLANTIS reist und beobachtet, wie dort habgierige FINANZHAIE durch Aufhängen bestraft werden, man Kriege mit SALATGURKEN als Waffen führt und das BERMUDA-DREIECK erzeugt wird; ob er in der CHEOPSPYRAMIDE einen Katastrophenbericht der MARSMÄNNCHEN liest, im HADES mit den altgriechischen Philosophen disputiert und in Schottland der alten Dino-Lady "NESSIE von Loch Ness" begegnet, immer schildert er vollkommen wahrheitsgetreu seine Erlebnisse.
Ähnlich ausschweifend wahr sind seine Erzählungen von der Begegnung mit ALEXANDER VON HUMBOLDT und der Entdeckung des Katzlfurzlköttl, die Berichte über KANT'S EURASIENTRAUM, eine BÄRENPOLONAISE oder Schwarzhäutige in Alaska, seiner Säugung durch eine Riesenpinguinmutter, die Erfindung der Plus-Minus-Null sowie der Doppelnull, des ersten "DARK-ROOMS" der Welt, der FERS- und ZEHUHR, des TASCHENBILLARDS sowie anderer höchst erfreulicher Novitäten. Und alles endet, wie schon erwähnt, mit einem Besuch bei Gott im Himmel.
Mehr an ehrlichsten Glaubwürdigkeiten kann mensch einfach nicht verlangen.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum3. Aug. 2015
ISBN9783737556330
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    Buchvorschau

    1001 Münchhausen Abenteuer - Hans Jürgen Borgmann

    Vorwort des Verlags

    In einer alten Truhe auf dem verstaubten Dachboden eines in  völligem Verfall befindlichen Schlosses in Hodenwerder entdeckte der Denkmalpfleger Juan Jorge Ferdinando Borrowmann ein Konvolut von vergilbten Manuskriptblättern, das sich für ihn beim späteren Durchlesen zu seinem höchsten Erstaunen als der Originaltext der weltbekannten Memoiren des Freiherrn von Münchhausen entpuppte.

    Ein oder zwei Schreiberlinge des 18. Jahrhunderts  - lassen wir sie in Frieden ruhen - hatten sich anscheinend Teile davon in nicht ganz feiner Absicht angeeignet und zum großen Ärger des Barons unter seinem Namen veröffentlicht, wobei sie die Münchhausenschen Abenteuer in ein furchtbares und völlig verlogenes Durcheinander gebracht hatten.

    Nun: Wir wollen nicht über Verstorbene rechten nach der alten römischen Weisheit „de mortuis nil nisi bene", sind aber der felsenfesten Überzeugung, dass wir es nicht versäumen dürfen, die alternativlos originalen, fast vollständigen und vor allem einzigartig wahren Memoiren des Freiherrn von Münchhausen zur – hoffentlich großen - Freude unserer geneigten Leserschaft in die Öffentlichkeit zu bringen und als Frohsinn erzeugende Lektüre wärmstens zu empfehlen. 

    Zur Einführung

    Die wahre Geschichte

    der Familie von Münchhausen

    Autor

    Anonymus Clarus

    Bekanntlich trug der uralte griechische Philosoph Heraklit  den Beinamen „Der Dunkle. Dies hatte seinen Grund vor allem darin, dass er seine weisen Sprüche recht unverständlich aussprach, weil er ständig lallte und die Sprüche deshalb reichlich rätselhaft klangen - was möglicherweise an übermäßigem  Weingenuss gelegen haben könnte. Daher trug er nicht nur den Beinamen „Der Dunkle, sondern auch den Spitznamen „Heraklit, der Lallit. Seine Nachkommen wollten nicht unbedingt Herakliten heißen, eben wegen seiner Lallerei, und nannten sich darum aus völlig unverständlichen Gründen  „Lalen. Unter diesem Namen verließen sie schleunigst das antike Griechenland und breiteten sich auf dem ganzen Erdball aus, wobei sie aber so vorsichtig waren, sich ein  Zentrum in Gestalt einer Stadt zu schaffen, die sie in einer völlig unbekannten Gegend unseres Planeten ansiedelten und „Laleburg nannten. Dadurch hatten sie eine Art Heimstatt geschaffen, wo sie sich regelmäßig zu Beratungen trafen und wohin sie flüchteten, wenn irgendein bös gesonnener  Übeltäter ihnen an den Kragen und ans Leben wollte. Überall waren sie hoch angesehen wegen ihrer Weisheit und klugen Ratschläge. Doch sie mussten erkennen, dass zu viele der so genannten „großen Herrscher der Welt dumm, arrogant, hinterfotzig, kriegslüstern und vor allem geil waren auf Geld und Macht (oder umgekehrt), sowie auf Frauen, Männer und Tiere und die guten Ratschläge der Lalen missachteten, sofern deren Weisheit ihren primitiven Instinkten widersprach. Darauf beschlossen die Lalen während einer Ratssitzung in Laleburg, sich nur noch der Narretei zu widmen und den Mächtigen einen Streich nach dem anderen zu spielen, um ihnen ihre tierische Blödheit vor Augen zu führen. Da Laleburg inzwischen den Machthabern durchaus bekannt war, verließen die Lalen eines Nachts bei Neumond und totaler Sonnenfinsternis  im vollen Schein besagter Gestirne ihre Stadt und gründeten eine neue, der sie den Namen Schilda gaben. Dort heckten sie gewaltige Streiche aus und erdachten ganz verrückte Lügenmärchen. Die besten verzeichneten sie in einer geheimen Schrift mit dem Namen „Lalebuch", das bisher jedoch kein Mensch zu Gesicht bekommen hat.

    Ein Stadtteil von Schilda hieß „Flunkhusen, und darin  lebte eine Familie, die ganz besonders begabt war, dumme Streiche zu ersinnen. Ein Mitglied dieser Familie, ein gewisser Jan van Flunkhusen, zog in die Welt, trieb überall viel Unfug und foppte alle Potentaten mit seinen Possen und dummen Späßen. Da er aufgrund seiner Lügenmärchen und üblen Schelmereien schon in ganz Europa bekannt war, obwohl er des Öfteren seinen Namen wechselte -  unter anderem hieß er  „Till Ulenspegel, „Schelmuffsky, „Simplex Simplizissimus, „Pantagruel Pantagruelissimus, „Narrator Narretissimus, „Lukian der Lukiantiker, „Alcofribas der Nasieriker -, und weil er fürchten musste, dass ihm die Inquisition – bestehend aus einem Haufen zynischer Pfaffenaffen in Weiberklamotten - auf die Schliche kam und ihn wg. satirischer Landschaftspflege in Gestalt seiner Schabernackiaden bösen Sinnes auf den Scheiterhaufen bringen würde wie den armen Filippo Bruno, siedelte er sich irgendwann in einem winzigen Kuhbullenkaff namens Hodenwerder an, wo sich Kuh und Bulle nie gute Nacht brüllten, es aber trotzdem taten.  In Hodenwerder stand ein altes, seit Jahren unbewohntes und dem Verfall nahes Kloster - genannt „Mönkhus -, in das er einzog. Und weil er überall bekannt und verschrien war wie ein bunter Hund, gab er sich einen neuen Namen und hieß fortan „Jan van Mönkhusen. Er nahm sich – wie weiland Mohammed - eine reiche Witwe zur Frau, ließ sich von ihr mehrere Kinder gebären und lebte fortan still und unerkannt vor sich hin bis er – eigentlich recht zufällig – beim Lachen über einen dummen Witz vom Stuhl fiel, sich das Genick brach und zufrieden über sein gelungenes Leben verstarb. Seine Nachkommen zeugten auf ganz natürliche Weise Kinder, die wiederum zeugten als Erwachsene neue Kinder, deren Sprösslinge weitere Nachfahren  und so ging das Kinderzeugen in der Familie munter fort. Allerdings war  bei den „van Mönkhusens, - oder später „von Münchhausens – erstaunlicherweise nie erkennbar, ob die Männer mit ihren Frauen oder die Frauen mit ihren Männern dafür sorgten, dass immer neue Nachkommen entstanden. So lebten sie die folgenden Jahrhunderte unauffällig und ruhig dahin, ohne dass in der Familie das Erbe des Jan in irgendeiner Form bekannt geworden wäre. Bis sich am 17. Mai 1716 eine wahrhaft gigantische Explosion des flunkhusenschen Gens ereignete, deren Wirkung sich auf der ganzen Erde und im gesamten Universum zeigen würde, denn an diesem Tag wurde  Knut Blöderich Sokratorix Freiherr von Münchhausen geboren, der später den schmückenden Beinamen „Der Lügenbaron" erhielt, ein Titel, der nicht im geringsten die Wahrheit darstellt, denn alles, was der Baron erlebt, geschrieben und gesprochen hat, ist so ungemein ehrlich und ohne jede verlogene Absicht berichtet, dass man sich nur wundern kann ob der Wahrhaftigkeit seiner von ihm selbst erzählten und völlig glaubwürdigen Abenteuer. Hier folgen seine außerordentlich wahren und vor allem echt originalen Erlebnisse in schriftlicher Form aus seinem eigenen Munde.

    KAPITEL I

    Kindheit und Jugend

    Schon vor der Geburt ein wahres Genie

    Noch im Mutterleib beschloss ich, als ehrlichster Mensch aller Zeiten weltberühmt zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen bedarf es jedoch, wie jeder Vernunftbegabte  sofort erkennt, einer geradezu unglaublichen Fähigkeit, nämlich der, nie im Leben zu lügen.

    Allerdings schwante mir damals bereits, dass alle Menschen unter einer ganz besonderen Sucht leiden, die daran zu erkennen ist, dass sie sich ausnehmend gern beschwindeln lassen und mit der Wahrheit höchst ungern behelligt werden möchten.

    Unter Beachtung dieses Aspektes der menschlichen Psyche und seiner tief greifenden Problematik beschloss ich, mit der ehrlichen Lüge als philosophischem Werkzeug die unergründliche Flachheit des Seins und die Wahrheit seiner vielfältigen Ereignisse so stark ans Licht der Erkenntnis zu bringen, dass niemand sie durchschauen kann.

    Denn Eines war mir bewusst: Lüge und Wahrheit müssen sich mischen, damit die Lüge nur schwerlich erkannt wird und deshalb die Wahrheit umso klarer zum Vorschein kommt, was jeder Hinternzimmer-Politiker durchaus weiß.

    Weil mir besagtes Gelass im Leib der Mutter jedoch nicht sonderlich geeignet  erschien, meine grandiosen Fähigkeiten wirksam werden zu lassen, befreite ich mich so schnell ich konnte aus dem dunklen und mit Flüssigkeit gefüllten Gefängnis, das mir – nebenbei gesagt – auch irgendwie den Atem nahm. Nachdem ich eine gewisse Größe erreicht hatte, begann ich daher, mit den Füßen zu strampeln und meine Fäuste auf der Suche nach einer Öffnung in die weichen Wände dieser Gummizelle zu stoßen und plötzlich, ohne dass ich recht wusste wie, rutschte ich durch einen engen Kanal ins Licht der Welt und an die frische Luft, die ich beide mit einem fröhlichen Schrei der Überraschung  begrüßte. Als ich nach diesem Akt der Befreiung an der warmen Brust meiner Mutter lag, blinzelte ich sie sofort freundlich an, um ihr verständlich zu machen,  dass ich große Sympathie für sie hegte, was sie glücklich lächelnd zur Kenntnis nahm und mich mit einer gewaltigen Menge Milch versorgte, worauf ich in aller Eile zu einem strammen Bengel heranwuchs.

    Genial wie ich damals schon war, lernte ich mit zwei Jahren die Bassgeige spielen, mit drei Klavier, Orgel, Violine, Posaune, Tuba und sonstige Musikinstrumente, und dies alles rein geistig, ohne dass ich sie je zu Gesicht oder in die Hände bekam. Der Grund hierfür lag darin, dass ich bereits im Mutterleib musikalisch vorgebildet worden war. Dort hörte ich nämlich täglich mehrmals die Glocken läuten, was wie „Ding Dong, manchmal auch wie „Dong Ding klang und mir doch etwas befremdlich erschien, vor allem, weil es sehr häufig  in ein wildes Durcheinander wie Dingelidongelidingdudelidadelieierreidideleiduedelunddaddelei geriet, so dass ich mich fragte, wer da ständig den Glockenstrang stramm zog und solch ein verrücktes Geläut erzeugte.

    Nun, als ich in der Welt war, erkannte ich den Grund: Meine Mutter war außerordentlich musikbegeistert und hatte sich zwei Glöckchen in den Bauchnabel piercen lassen, um mich schon während der Schwangerschaft an schöne Geräusche zu gewöhnen, denn sie wollte, dass ich ein echter Musikus würde. Aus rein pädagogischen Gründen hatte sie daher, während sie mit mir schwanger ging, meinen Vater täglich mehrmals und zu beiderseitigem größten Vergnügen auf ihr die Glocken läuten lassen.

    Später lernte ich bei Johann Sebastian Bach in Leipzig Harmonie- und Kompositionslehre, bei Gluck anlässlich seines Besuchs  im Schloss meiner Eltern die Kunst der neuen Oper und bei Georg Friedrich Telemann Kammer-, Klavier- und Orgelmusik in seinem Collegium musicum in Hamburg, wo ich das „bassum incontinuum entwickelte, also das „Schrumm, schrumm, unten rum, wobei nicht jeder weiß, was damit gemeint ist. Wie dem auch sei: Mein „Schrumm, schrumm, unten rum ist seitdem unbedingtes Beiwerk jeder „musica amoralis, was jeder einigermaßen gebildete Mensch durchaus weiß.

    Danach komponierte ich eine große Zahl Sinfonien, Opern, Oratorien, Kantaten, viele Divertimenti und concerti furiosi, die bekanntlich heute noch - wenn auch unter den Namen der Komponisten Torelli, Vivaldi, Aldenti, Grandiphalli, Cholestererini, Zucchini, Garibaldi, Ravioli, Mussolini, Adolfini, Bungaclowni, Botticelli, Alcofani, Tortellini, Sabbatini, Bitelini, Rolingstoni und - nicht zu vergessen - des panischen Udolindi - in der ganzen Welt aufgeführt werden. (Zum Beispiel war mein weltbekanntes „Capriccio Forzato das Vorbild für die Händelsche „Feuerwerksmusik. Der alte Schlingel hatte damals stark bei mir abgekupfert, und so manches Stück aus diesem Werk ist reiner Münchhausen. Aber sei’s drum: Auch später blieb er mir ein väterlicher Freund, als ich mich in London aufhielt.) Ich war also damals bereits noch als Jungbursche ein musikalisches Wunderkind, was meine Mutter natürlich darauf zurückführte, dass sie meinen Herrn Papa während ihrer Schwangerschaft täglich mehrmals die Glöckchen auf ihr hatte  bimmeln lassen.

    Die pommersche Haustante

    Eine meiner damaligen Gouvernanten war eine kleine, fette und ausgesprochen hässliche Alt-Juffer aus Pommern, die zwar keine Kinder geboren hatte, aber so tat, als ob sie die Amme aller Gören der Welt zu sein bereit wäre, was ja rein biologisch schon ein Unding war. Da sie so außerordentlich feist war, hatte sie ein Bekannter meiner Eltern, der eine gewisse Neigung zu satirischer Poetik besaß, zum Opfer eines  etwas gemeinen Zweizeilers werden lassen:

    „Das Fett quillt ihr aus allen Poren,

    als „Schmalz sogar aus ihren Ohren.

    Gegenüber meinen Eltern war sie eine unterwürfige, liebedienerische, aus den Mundwinkelsabberrinnen triefende, heuchlerische Wendehälsin, wurde aber zur ekligen Furie, wenn es darum ging, innerhalb der Dienerschaft  ihre von Egomanie, Machtwahn und Verschwendungssucht geprägte Stellung zu erhalten.

    So manchen männlichen Untergebenen ekelte sie aus dem Amt, einfach deswegen, weil er ihr nicht gefiel.

    Weibliche Bedienstete hingegen entließ sie trotz offensichtlicher Betrügereien nur zwangsweise und unter Vergießen gewaltiger Tränenflüsse und verschaffte ihnen anderswo sehr einträgliche Pöstchen, zumeist sogar auf Kosten meiner Eltern, die von diesen Hinterfotzigkeiten nichts ahnten. Viele kluge Menschen nannten solches Tun „korruptives Verhalten. Sie selbst sprach allerdings immer von „Freundschaft erzeugenden Maßnahmen.

    Ansonsten trug sie den Spitznamen „Venus von Pemplin, der aber nicht so zu verstehen war, dass man ihre Körperlichkeit mit der wunderschönen und  weltbekannten „Venus von Milo verglich, sondern eher auf die Ähnlichkeit ihrer Proportionen mit denen der „Venus von Willendorf" hinweisen wollte.

    Sie besaß ein ausnehmend dummes Gesicht voll schluchtenartiger Falten, die sie mit Unmengen von Schminke zuschmierte; außerdem schlaffe Brüste, einen riesigen Hintern und hässliche Beine, weswegen sie nie wagte, kurze Röcke zu tragen, sondern sich immer nur in weite, wallende Gewänder hüllte, unter denen sie sogar Hosenanzüge trug. 

    Da sie gewisse physikalische Kenntnisse besaß, unter anderem über die Wirkung der „Schwerkraft und der daraus resultierenden Fallsucht  gewisser „Äpfel, quetschte sie bei größeren Festivitäten ihre schlappen Dutten durch darunter geschnallte Polster künstlich hoch und zeigte sie dann stolz in langen Kleidern mit riesigem Ausschnitt, was ihr bei einem bestimmten Fest in nördlichen Gefilden  gewaltiges – wenn auch völlig ungerechtfertigtes – Aufsehen einbrachte.

    Da sie – wie erwähnt - ein kinderloses Altweib war, bekam sie ständig Hitzewallungen. Diese führten dazu, dass sie zu achtunggebietenden Schweißabsonderungen imstande war. Nicht nur unter den Achseln gab sie diese Körperflüssigkeit von sich, was man anlässlich ihres Besuches gewisser altgermanischer Grölorgien in Brüllreuth, einem verschlafenen Städtchen im verschlafenen Südosten unseres Landes, beobachten konnte, sondern sie feuchtete auch woanders, weswegen sie nie besonders gut „roch, um nicht ein schlimmeres Wort zu benutzen. Darum vermieden alle so gut es ging, ihr nahe zu kommen. Diese „Düfte waren der Grund, sie hinter vorgehaltener Hand zum „Club der Ungeküssten" zu rechnen. 

    Mich dagegen meinte sie ständig umarmen zu müssen, was mir aus den genannten Gründen äußerst unangenehm war, wie sich jeder denken kann, zumal sie wenig davon hielt, sich täglich zu waschen,  -vor allem an „bestimmten Stellen - weil ihr, wie sie behauptete, das Wasser zu nass sei.  Da sie aber so ungemein schwitzte, hegte ich schon den Verdacht, dass sie zum Orden der „warmen Schwestern gehörte, mit dessen „MitgliederInnen sie sich gern umgab und mit ihnen „verkehrt verkehrte, wie sie scherzhaft zu verstehen gab;  Scherze, die ich aber nicht recht verstand, ebenso wie ihren Spitznamen „Laputalesbiana". Nun ja.

    Besagtes Schreckgespenst von Gouvernante trug ausgerechnet auch noch den etwas eigenartigen Vornamen „Bangelina – was ja nichts anderes bedeutet als „Bengelchen – und  dieses „Bengelchen" ließ mich immer an seinen prallen Hinternbacken lauschen auf die Geräusche, die es dort produzierte. So kam ich in meinem kindlichen Gemüt zu der Meinung, dass bestimmte Frauen aus dem After heraus denken können, allein deswegen, weil sie fähig sind, mit dessen Öffnung Töne zu erzeugen und auf solche – wenn auch etwas wunderliche Weise - zu sprechen; und Sprache, dies weiß jeder kluge Mensch, ist schließlich immer ein Zeichen von Intelligenz.

    Ich hatte schon das absolut sichere, ja geradezu absurd alternativlose Gefühl, dass dort etwas Besseres herauskam als hineingelangt war, musste dann aber entsetzt erkennen: Alles, was herausquoll, war mit üblem, ja furchterregend analem  „Mundgeruch" verbunden und stank pestilenzialisch nach Abort, worauf ich sofort auf Distanz zu ihr ging und zeitlebens nie mehr hinter ihr stand.

    Später, als Erwachsener, durfte ich allerdings zu meiner größten Freude erleben, dass die schönen Frauen ihr echtes Gehirn, mit dem sie am liebsten „denken", weiter vorn sitzen haben, so dass ich gern bei vielen Damen mit diesem Denkorgan zu beiderseitigem, großem Vergnügen sehr häufigen Gedankenaustausch pflegte. Aber darüber schweigt natürlich der anständige Kavalier und protzt nicht herum wie ein vergreister,  übrigens auch aus Pommern stammender und in den Diensten meiner Eltern aufgeblasener Windsack, der noch lebt, weshalb ich seinen Namen tunlichst nicht erwähne.  Dieser ehemalige Pastor, ein Zwerg von Gestalt, aber ein Riese an Großmäuligkeit,  ein gewohnheitsmäßiger Schwätzer, Schwadroneur, Saufaus und Vorgaukler auf dem Kanzelthrönchen, der die Füllung des Hohlkörpers auf seinem Hals, die aus einer exorbitant minimalen Nanomasse besteht, als sein „Gehirn bezeichnet, wobei er völlig übersieht, dass sie - infolge seiner Saufausserei - so weich ist wie ein zu stark gekochter Blumenkohl. Er ist ein geradezu entsetzlicher Blöd-Jockel, der überall herumprotzt, er könne den von mir erwähnten „Gedankenaustausch mit der holden Weiblichkeit aufgrund der Einnahme gewisser Pillen mindestens ein einziges Mal pro Monat schaffen, ohne müde zu werden. Deswegen heißt er in Damenkreisen unter anderem „das Rostocker Flitz-Jockelchen von Pfaffengaukelhausen, was natürlich eine Anspielung auf die außerordentliche Schnelligkeit seines „Denkens  und seinen beruflichen Werdegang ist, wobei nicht unerwähnt bleiben darf, dass er den Spitznamen „krächzende Schnapsdrossel trägt, weil er die klaren Weizenextrakte liebt und nach ihrem Genuss nur noch aus tiefster Kehle von „Fraihait für alle und Fraihait für alles gurgeln kann.

    Solche Hohlbeutler, Lügenbolde, Maulfurzler, Leerhirnler, Hosentrompeter, Aufschneider, Nulldenkler, Faselbuben, Negativler, Korruptiker, Schwindelhuber, Zungendrescher und – man lese und staune -: Rodomontesistiker sind mir wirklich ein entsetzliches Gräuel, so wahr ich Münchhausen heiße!

    Nebenbei erwähnt: Nach endloser Pöstchenhuberei der schmierigen Gouvernante erkannten meine Eltern, welch ein durchtriebenes und intrigantes Weibsbild sie über lange Zeit belogen und betrogen hatte, und jagten das furzunkenhaft-hässliche Ungeheuer zusammen mit dem albernen Schwatzpfaffen unter Schimpf und Schande aus dem Schloss.

    Leider hatten beide Anspruch auf eine lebenslange Pension, so dass sie meinen Eltern unverdienterweise noch eine Ewigkeit auf der Tasche lagen.

    Meine Schulzeit

    Als ich neun Jahre alt war, gaben Vater und Mutter mir ungefähr zwanzig bis dreißig Hauslehrer. Demgemäß lernte ich wie im Fluge neben der deutschen Sprache perfekt französisch, englisch, lukianisch, spanisch, italienisch, polnisch, russisch, gargantuanisch und pantagruelisch, serbokroatisch, dänisch, norwegisch, schwedisch, finnisch, baskisch, türkisch, plattdütsch,  - allerdings nur „up’m Hoff", – weiter alle dreihunderttausend chinesischen Dialekte sowie indisch, arabisch, polynesisch, afrikanisch, indianisch; außerdem wurde ich geschult in allen Wissenschaften, die zu meiner Zeit wichtig erschienen, also Physik, Chemie, Mathematik, Abrakadabraistik, Logik, Nasologie, Philosophie, Najalogie, Achgottistik, Geografie und Geologie, Knofelogie, Biologie, Auweiatrie, Astronomie und Pornographie sowie Bramarbasie,  und alles dies nur nebenbei, denn mein Leben war in Wirklichkeit gefüllt mit  kindlichen Doktorspielchen, die auf den Bauernhöfen der Umgebung häufig in dunklen Ecken von Scheunen im weichen Heu stattfanden und die mir, meinen Freunden und unseren Gespielinnen immer sehr viel Spaß machten und mich auf die Unwägbarkeiten des echten Lebens durchaus vorbereiteten.

    Ich kann also, ohne zu übertreiben, behaupten, der einzige Mensch meiner Zeit zu sein, der bereits im Alter von neun bis zehn Jahren alles Wissen der Menschheit in sich vereinigte. So ist es auch nicht verwunderlich, dass ich als Zehnjähriger bereits wohl gerüstet war für den Kampf des Lebens, den ich in einer Kadettenanstalt Berlins kennen lernte. Innerhalb nur weniger Tage absolvierte ich den sonst Jahre dauernden soldatischen Ausbildungsgang und war schon Offizier, bevor ich es überhaupt wusste.

    Das Studium

    Nach Hause zurückgekehrt, musste ich erkennen, dass ich als Soldat kein Geld verdienen konnte, weil man erstaunlicherweise gerade nirgendwo auf der Erde einen Krieg führte, was mir – um ehrlich zu sein – auch ganz recht war. Daher begab ich mich von Hodenwerder aus zur von meinem Onkel Gerlach Adolph geschaffenen Universität im nahe gelegenen Göttingen und erwarb dort innerhalb eines einzigen Semesters aus lauter Langeweile diverse Doktorgrade in Albernistik, Laberlogie, Koboldistik, Dummologismus, Aleatorik, Konsequentologie, Ulkistik, Promenadologie, Flatulenzistik, Schlimmologie, politischer Schleimitis und deren furchterregenden Folgen, lagadonischer Kackistik, Theolohohlhirnologie und Bürokratidiotie, Etepeteteristik, (hier schrieb ich sogar eine Habilitation), zudem in  Humbugistik, Kannschonseinologie, Prosopographie, Ichomanie und Reibachistik, Rülpsologie, Angeberistik und derlei Wissenschaften, die eigentlich zu nichts taugen, außer, dass sie den Menschen in die Lage bringen, weniger hoch- dafür umso mehr tiefgeistigen Unsinn zu verzapfen. Neben anderem entwickelte ich innerhalb kürzester Zeit nicht nur die Farbenmathematik, sondern auch die Minus-Null  und die Plus-Null, was viele professorale Rechenkünstler in hellste Aufregung versetzte, weil sie nicht selbst auf diesen Gedanken gekommen waren. Als ich dann aber auch noch die Plus-Minus-Null und die Doppel-Null erdachte, gerieten sie völlig aus dem Häuschen vor Neid und Missgunst und versuchten mir, der ich ja eigentlich noch Student war, allerlei Knüppel zwischen die geistigen Beine zu werfen. Vor allem die Erfindung der Doppel-Null brachte die verquasten Pseudogelehrten - unter Führung eines gewissen Professors mit dem schönen Namen „Anus Praeter - derart in Rage, dass sie – nur um mich zu ärgern -  diese zwei Ovale an die Türen der „stillen Örtchen hängten, in denen sie mit entblößten Rückwärtigkeiten und ganz im Widerspruch zum Namen der Gelasse ihre wahre Geistigkeit dadurch bewiesen, dass sie unter mächtigem Krach, Rumoren und gewaltigen Explosionen jenes Unaussprechliche hinaus donnerten, das hinten gewöhnlich zum Vorschein kommt. Der Missbrauch dieser so außerordentlich wohlgeformten Ovale hat sich gemeinerweise und zu meinem größten Bedauern fast in der ganzen Welt verbreitet, so dass sie heute an den Türen beinahe aller wissenschaftlichen Brummanstalten zu finden sind. Ich kann dies nur als ästhetischen Trugschluss der Menschen deuten, weil sie in gewisser Weise an die mehr oder weniger schönen Ovale erinnern, die man auf dem bekannten, großen Oval platziert und zwischen denen dann das oben bereits Erwähnte hervorquillt, welches hoffentlich schnell mit knatterndem Schall und formvollendetem Duft im Orkus alles Endlichen verschwindet. Ich jedenfalls verdammte diese wissenschaftlichen Hohlköpfe mit dem Fluche eines meiner Vorfahren: „Totschlago vos sofortissime, nisi vos benehmitis bene. Doch sie hörten nicht auf mich und so verlegte ich mich – vor allem, um ihren gemeinen Nachstellungen keinen Anlass mehr zu geben -, auf andere Gebiete und  erfand ganz nebenbei die Verkreisung des Quadrats sowie  das Kugelbuch, entwickelte eine besondere, nämlich zweigeschlechtliche Kunst,  die feminine der Fuge und die maskuline des Unfugs, den mann mit ihr treibt; das ein- und ausgangslose Labyrinth, die Dezimierung des Pentagons, den täglichen Stuhlgang, die Denkerei des Ungedachten, die „heidnische Musik in Gotteshäusern sowie die lesboralen Späße in Nonnenklöstern; des Weiteren eine besondere Art der Rhetorik, die mir später jemand gestohlen hat und die wegen falscher Anwendung als Krankheit der  „Salbaderitis nuttenbergensis in die Geschichte des blöden Schwätzens eingegangen ist. (Der Ideendieb hat sich für diese „Leistung von irgendwelchen universitären Trotteln sogar zum „Dok-Tor promovieren lassen. Allerdings wurde ihm zu Recht der Titel „summa cum klaude verliehen.) Ferner entdeckte ich die Entschleunigung des Lebens, die in die Wissenschaft der Methusalemalistik mündete,  das Perpetuum mobile (dessen Konstruktionszeichnungen ich dummerweise auf einer meiner Weltreisen verloren habe), entwickelte zur Freude aller Klempner die „makkaronische Dichtung, bei der aneinander geschraubte Makkaronistangen in undichte Wasserrohre geschoben werden und so für einen vortrefflichen Wasserdurchlauf sorgen, die kammeralistische Schnarchmusik sowie die Fersuhr, die um die Ferse gebunden wird, damit man beim Rückwärts-Gehen immer die Tageszeit erkennen kann; außerdem den philosophischen Leichtsinn, die reduktionatorische Intellenz und den „furor sapiens – falls ihn nicht schon jemand vor mir erfunden hat - , sowie die aufblasbare Zirpgeige und das Taschenbillard, ein Spielchen, das ich häufig mit den Damen des Adels trieb und zwar zu ihrem und meinem höchsten Ergötzen, wobei sie am liebsten mit dem Queue spielten, wofür ich volles Verständnis hatte.

    Der verklemmte Gedanke

    Eines Tages stürmte ich in der Universität mit jugendlichem Schwung eine Treppe hinab, stolperte und stürzte mitten zwischen zwei Professoren, die gerade in ein wissenschaftliches Gespräch vertieft waren. Ich riss die beiden würdigen Herren zu Boden, und unsere  Glieder verkeilten sich derart, dass wir uns nicht voneinander lösen konnten. Dies scherte die zwei aber nicht im Geringsten, und so war ich gezwungen ihrem Disput zu lauschen. Sie besprachen gerade ein geistig-körperliches Problem, das vielen ihrer Kollegen widerfahren ist, widerfährt und widerfahren wird: Sie redeten nämlich über verklemmte Gedanken in ihren Hirnen. Das außerordentlich tiefschürfende Gespräch dieser wahren Meister der Edel-Logizistik will ich trotz meines phänomenalen Gedächtnisses nicht vollständig und in  aller Länge wiedergeben. Ich darf aber festhalten, dass einer der Disputanten ein Professor namens „Schwach war und der andere ein Doktor, der den feinen Namen „Sinn trug und ein ausgesprochener Schönling war, was er noch dadurch unterstrich, dass er seine Glatze mit einer „Schifferkrause" schmückte.

    Später erfuhr ich, dass diese zwei Starkdenker die Erfinder der „Phlosophie waren, einer hochedlen Disziplin der Ein- Durch- und Ausdenkerei, die später  als „Schwachsinnistik in die Welt der Wissenschaften einging und nichts – dies schwöre ich beim Blute meines klopfenden Herzens – zu tun hat mit dem üblichen Unsinn, den  die meisten „Wissenschaftler  im allgemeinen von sich geben. Denn viele aus dieser Clique bezeichnen ja das, was sie beim Genuss von Bier, Wein und Schlimmerem vor sich hin phantasieren, als Wissenschaft, wobei jeder vernünftige Mensch sofort erkennt, dass sie nur von den berühmten „weißen Mäusen reden, mit denen sie ja bekanntlich in ihren Laboren – sprich:  Kneipen  - ständig herumexperimentieren.

    Ich mischte mich in das hochgeistige Gespräch ein und machte  den zwei außerordentlich gelehrten Dozenten  den freundlichen Vorschlag, sich doch einfach einen völlig leeren Gedanken zu denken, diesen an

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