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Asche der Vergangenheit
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eBook398 Seiten6 Stunden

Asche der Vergangenheit

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Über dieses E-Book

Durch einen Tapetenwechsel soll das zerrüttete Leben der 17 jährigen Shana wieder in die richtigen Bahnen geleitet werden. Doch in ihrer neuen Heimat angekommen merkt sie, dass sie alles andere als normal ist. Sie ist eine Art Halbdämon und muss nun in dieser neuen Welt um ihren rechtmäßigen Platz kämpfen. Zum Glück lernt Shana unter anderem Jenna - eine aufgeweckte Hexe - und Amy - einen freundlichen Naturgeist - kennen und lieben.
Neben den fast täglichen Katastrophen ihres Lebens, gerät sie auch noch zwischen den Krieg des gutaussehenden Engels Damon und dem typischen Außenseiter Vampir Gabriel. Zu beiden baut Shana eine ganz besondere Beziehung auf, weiß aber nicht, für wen ihr Herz tatsächlich schlägt:
Damon oder Gabriel?
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum4. Okt. 2018
ISBN9783746767598
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    Buchvorschau

    Asche der Vergangenheit - Cathreen Fischer

    Kapitel 1

    Es ist real… All diese Geschichten sind wirklich real? Und ich? Bin ich real? Ein starkes Ruckeln riss Shana aus ihren Gedanken. „Du meine Güte was war denn das? Hecktisch versuchte Ashley aus allen Richtungen aus dem Auto zu schauen. „Kein Problem Schönheit! War nur Poller unter Auto. Druckste der Chauffeur. Ashley sah wie er sie anstarrte und wusste genau was er wollte. „Gucken Sie lieber auf die Straße! Herrje, wenn Sie so weiter machen kommen wir nie heil an! Das war Shana nur recht. Sie wollte nicht umziehen. Und schon gar nicht in eine weitere dämliche Kleinstadt. Am liebsten hätte sie Elden nie verlassen. Es war ein kleiner Ort, in der Nähe von Salem. Und obwohl Shana sich dort nie heimisch fühlte, wollte sie diesen Ort trotzdem nicht verlassen. „Sag mal Shana, bist du nicht hungrig? Du hast heute Morgen nicht gefrühstückt, also dachte ich, ich mach uns ein paar Sandwiches. Sieh ich hab’… „Ich habe keinen Hunger!" schnitt Shana ihr das Wort ab. Sie hatte keine Lust zu reden. Und vor allem nicht mit Ashley. Seit Ihre Mutter gestorben war, umgab sich ihr Vater mit so manchen Frauen. Allerdings war Ashley mit Abstand die Nervigste. Dass ihr Vater kein Mann von Traurigkeit war wusste sie, aber Shana hatte ihrem Vater wesentlich mehr Geschmack zugetraut. Ashley hatte lange blonde Haare, die sie meistens offen trug. Nur wenn Vater wichtige Veranstaltungen oder Meetings hatte, machte sie sich einen Rottenmeier - Dutt. Mit der unverkennbaren Nerd Brille merkte keiner, dass Ashley die Intelligenz eines Kanarienvogels hatte. Obwohl ihr Vater vehement abstritt etwas mit ihr zu haben, glaubte Shana ihm nicht. Ashley war genau sein Beuteschema. Groß, schlank und nicht die allerhellste Leuchte auf dem Markt. Alles in allem war sie ziemlich leicht zu manipulieren, man musste ihr nur ein paar Komplimente machen - und Schwupps - hatte man Ashley auf ihrer Seite. 

    Ich bin anders, ich weiß es. „Wie weit ist es noch? Quengeln beherrschte Shana blendend. Als Einzelkind aufzuwachsen förderte dieses Talent nur. „Nur noch ein paar Minuten. Wir müssen quasi nur noch über die Kreuzung dort und schon sind wir in unserer neuen Heimat. Neue Heimat, na toll. Ihre neue Heimat war eine Kleinstadt, die den Namen Sodom trug. „Dein Vater muss noch ein paar Dinge erledigen. Ich schätze in einer Woche wird er fertig sein. „Na super das heißt für mich eine Woche alleine mit dir, stimmt’s? Den überspitzten Sarkasmus bemerkte Ashley nicht und sie begann auf einmal euphorisch von Mädels Abenden, Pyamaparty, Kissenschlachten und gegenseitigen Schminkorgien zu reden. Nichts davon konnte Shanas Laune fördern, den Brechreiz dagegen schon. Ashley hörte erst auf als das Auto in eine alte Einfahrt einbog. „Na endlich wir sind da. Ist es nicht wundervoll hier? Sag mal Shana du magst doch Blumen oder? Schau mal hier sind ganz viele. Und so viele verschiedene. Ist das nicht wunderbar? Komm wir schauen uns zuerst das Haus an. Was hältst du davon, wenn wir nachher im Garten Picknicken?" Schon war Ashley ausgestiegen und im Haus verschwunden. 

    Shana blieb noch einen Augenblick stehen, um sich ein Bild ihrer vermeintlich neuen Heimat zu machen. Sie war große Häuser gewöhnt aber keines der Häuser aus ihrer alten Heimat glich diesem. In Elden war fast jedes Haus auf dem neuesten Stand der Technik und von Architekten entworfen worden, die ihr Augenmerk eher auf platzsparende Geräumigkeit legten anstatt auf Prunk und Größe allein. Das Haus was vor ihr stand war weder das Modernste, noch am platzsparendsten. Und trotzdem übertraf es alles was sie je zuvor gesehen hatte. Es war in einem zarten Creme Ton angestrichen und aus den Fenstern wehten himmelblaue Vorhänge im Wind. Es sah ziemlich alt aus, so ca. 18. Jahrhundert schätzte sie. Vielleicht war es aber auch älter. Rechts und links waren unzählige Bäume, die bis zum Zaun reichten. Naja, Zaun stimmte nicht ganz. Es ist ja eher eine Mauer, korrigierte sie sich selbst. Als Shana sich einmal um sich selbst drehte, bemerkte sie erst, dass der Vorhof wie ein Halbkreis aufgebaut war. In der Mitte war das Haus, dann folgten aneinandergereihte Bäume bis zur Mauer, die sich rechts und links rundlich zum Tor bog. „Shana wo bleibst du denn? Sieh dir mal diese Villa an es ist wirklich unglaublich. Ich fühle mich wie eine Königin!"  

    „Ja ich komme schon! erwiderte sie und verkniff sich einen weiteren sarkastischen Kommentar. „Wahnsinn! Jeglicher Gedanke an Ashleys Anwesenheit verpuffte in diesem Moment. Sie hatte in Ihrem Leben noch nie so ein Haus gesehen. Von außen wirkte es sehr altmodisch, ja fast antik. Und innen? Im Eingangsbereich ging eine riesige Wendeltreppe hinauf, die mit einem fliederfarbenen Teppich ausgelegt war. Unter der Treppe sah man eine Tür hervor blitzen. Gegenüber von der Türe stand eine uralte Kommode, darüber hing ein Spiegel. An manchen Ecken standen riesige Vasen mit Blumen, die Shana noch nie zuvor gesehen hatte. Rechts und links von der Treppe führten riesige Flügeltüren in die nächsten Räume. Die Vasen waren sehr modern. Auch die Lampen in stammten aus dem aktuellen Jahrhundert. Dadurch bekam der Raum einen ganz eigenen Charme. Alt trifft auf neu, dachte Shana und war sofort neugierig ob dieses Konzept im ganzen Haus vertreten war. Plötzlich kam ein alter Mann aus dem Nichts hervor. „Guten Abend Miladys. Mein Name ist Baltasar Alfons, schon seit Ewigkeiten im Dienst der ehrenwerten Familie Sarez. Es freut mich sehr Sie hier begrüßen zu dürfen. Alfons lächelte und fuhr fort. „Bitte verzeiht, wenn ich mich nicht verbeuge vor euch Milady Sarez, aber mein Rücken bereitet mir in letzter Zeit unheimlichen Kummer. Ihr wollt doch sicher nicht, dass ich Ihnen gebückt das Anwesen zeige.  

    „Nein, nein Mr. Alfons. Das ist schon okay. Übrigens ich heiße Shana, Sie brauchen mich nicht so förmlich anzusprechen, ich bin erst siebzehn." Mit jeder Sekunde steigerte sich Shanas Glücksgefühle. Es war nur offensichtlich, dass Alfons nicht auffiel was er Barbies Meinung nach falsch gemacht hatte. Vor Wut gepackt klackerte sie auf dem edlen Boden herum. Ha, geschieht dir recht! Nicht jeder glaubt du seist unwiderstehlich! „Siebzehn… Das Alter wo die Knospe zu einer blühenden Rose heranwächst. Ach, wie gerne ich an solche Zeiten zurückdenke. Ihr glaub es mir vielleicht nicht Milady Shana aber dieser gebrechliche und schrumpelige Körper war stattlich gebaut wie eh und je! Die Damen meines Dorfes riefen mir unentwegt Kosenamen zu!" Alfons, der Butler war für sie in mehreren Sinnen eine Rarität. Anscheinend hatte sie ihn unterschätzt, denn er wusste ganz genau, warum Ashley kurz vorm explodieren stand. Sein schrumpeliges Gesicht verzog sich zu den verschiedensten Grimassen – einige mehr Spöttisch als die anderen. Shana musste kichern. Ashleys Geduld schien am Ende zu sein.

    Durch ein lautes Räuspern unterbrach sie den in Erinnerungen schwelgenden Mann. „Ach verzeiht! Sie müssten dann Lady Landero sein, nicht wahr? Mein Herr unterrichtete mich, dass Sie ebenfalls kommen würden. Alfons ging auf Ashley zu und schüttelte ihr freundlich die Hand. „Ich werde Ihnen auf unserem Rundgang auch Ihren neuen Wohnort zeigen. Sie wohnen mit mir im unteren Geschoss. Ich hoffe, dass ihnen das recht ist, Lady Landero. Es ist zwar nicht so prunkvoll wie diese Räumlichkeiten, jedoch hat es seinen ganz eigenen Charakter. Und wie mir das recht ist. Shana war begeistert davon, dass Ashley nicht in Luxus baden würde. Und Ashleys geschockter Blick war ebenfalls gefundenes Fressen für Shana. Damit hatte sie endlich wieder Stoff um Ashley zu zeigen, dass sie nicht ihre neue Stiefmutter werden würde. Nicht mal in 100 Jahren! Triumphierte Shana innerlich. 

    „Alfons, würden Sie uns endlich die Räumlichkeiten zeigen? Ashley spuckte die Worte wie Gift aus ihrem aufgepumpten Mund. Mit einem belebenden Lächeln gab der Butler nach. Alfons zeigte ihnen abgesehen von den Kellerräumen wirklich jeden Raum. Rechts neben dem Eingang war ein riesiger Speisesaal. Dort gab es auch eine Treppe, die zum Garten des Anwesens führte und eine Türe zur Küche. Die Küche war ebenfalls ziemlich groß und im Gegensatz zum Salon sehr modern. Überall waren die neusten Haushaltsgeräte, Pfannen und Töpfe zu sehen. Links vom Eingang war ein Salon, den man aus den ganzen alten Hollywoodfilmen kannte, indem die Oberhäupter der Familien immer dubiose Geschäfte besprachen. Der Raum war wesentlich älter eingerichtet. Das Modernste war wahrscheinlich der Billardtisch in der Mitte des Raumes und die Dartscheibe an der Wand. Hinter der Treppe befand sich ein langer Gang mit vielen Türen rechts und links. „Hier sind einige Schlafräume für Gäste und private Räumlichkeiten des Master Sarez. Es ist natürlich selbstverständlich, dass ich Ihnen dort keinen Einblick gewähren darf. Wenn Sie allerdings den Wunsch verspüren diese Räume zu betrachten warten Sie bitte damit, bis Master Sarez selbst anwesend ist. Er ist nicht besonders gut drauf zu sprechen, wenn man alleine seine Räumlichkeiten aufsucht. Alfons argwöhnischer Blick streifte Ashley unentwegt. Die Warnung darin war mehr als deutlich. Schnaubend entfernte sie sich und hetzte die Gruppe weiter. Gut, zu mindestens das hat sie verstanden! Vielleicht besteht ja noch Hoffnung für ihr Botox geplagtes Hirn! Schmunzelnd schlenderte sie hinterher. Am Ende des Ganges war wieder eine riesige, edelverzierte Flügeltüre, die Alfons umgehend öffnete. Was Shana dort zu Gesicht bekam, verschlag ihr schier den Atem. Es war eine uralte Bibliothek mit Unmengen an Büchern, die die unzähligen Bücherregale fast zusammenbrechen ließen. „Wahnsinn die Bibliothek ist ja größer als die Eldener Stadtbibliothek! Wo habt ihr all diese Bücher her? So viele Bücher an einem Ort war Shanas ganz persönliche Himmel. „Dieses Anwesen ist schon seit Jahrhunderten im Besitz der Familie Sarez. Mit der Zeit haben sich die ganzen Bücher angesammelt und es kommen immer neue dazu. Milady Shana ihr dürft euch natürlich so oft und so viel hier aufhalten wie ihr es nur wünscht. „Ist das ihr Ernst?" Ich glaube heute ist mein Glückstag!  

    „Natürlich Milady, schließlich gehört dieser Schatz irgendwann auch Euch. Aber für heute müssen Sie sich mit einem flüchtigen Blick zufriedengeben. Sie haben noch genug Zeit um die Bibliothek zu erkunden. Grinste der alte Mann und schloss die Flügeltüren wieder, um mit seinem Rundgang fortzufahren. Wehmütig schaute Shana dem verborgenen Wissensschatz hinterher und schwor sich so schnell wie möglich wieder zu kommen. Nun gingen sie die Treppe hinauf. Als sie oben angekommen waren, staunte Shana nicht schlecht. Dort war ein riesiger Balkon direkt gegenüber der Treppe. Von dort hatte man eine wundervolle Aussicht auf den Garten. Erst nach ein paar Minuten merkte Shana, dass der alte Mann rechts abbog. Dort war wieder ein Flur mit elf Türen. „Hier haben wir einige Gemächer und Toiletten. Milady Shana, Euer Zimmer befindet sich hier. Schwungvoll öffnete er eine der mittleren Türen. Es war unglaublich. Shana war wieder einmal sprachlos. Normalerweise war sie nicht so wortkarg, aber dieses Haus raubte ihr einfach die Sprache. 

    Ihr Zimmer war sehr schlicht gehalten. Links von der Türe stand ein alter Schminktisch mit dem passenden Spiegel darüber. Daneben war eine kleine Kommode und darauf waren allerlei Tigelchen, Schminke und Tücher drapiert. Schräg gegenüber stand ihr Bett. Es war ein einfaches Kastenbett, was in einem schimmernden Schwarz leuchtete. Die Bettwäsche war genau nach ihrem Geschmack. Blau und lila. Sie liebte die beiden Farben und konnte sich nie für eine entscheiden. Neben dem Bett war auf jeder Seite ein Nachtschränkchen mit einer zierlichen Lampe. Gegenüber von dem Bett sah sie einen Erker. Darin befand sich eine Sitzecke, die sich genau den Rundungen des Erkers anpasste. Die Sitzpolster waren dunkel lila, fast schwarz und vor dem Fenster waren blaue Vorhänge, die sich im Wind wiegten. Auf der anderen Seite des Raumes war ein großer alter Kleiderschrank. Er war so groß, dass er die ganze Wandfläche in Beschlag nahm. Ein Stück weiter war eine süße, kleine Sitzecke mit einem Sessel und einer Zwei-Mann-Couch. In der Mitte war ein kleiner Glastisch, darauf eine Vase mit ihren Lieblingsblumen. Rosen. Sie atmete tief ein, um den Geruch der Rosen in sich einzusaugen. 

    „Ich hoffe Ihnen gefällt ihr neues Zimmer, Milady Shana. Wir haben es nach den Angaben ihres Vaters eingerichtet. „Es ist wundervoll! Sie war wirklich zu tiefst beeindruckt und auch ein wenig gerührt. Er hat mal wieder voll und ganz ins Schwarze getroffen! Shana kannte es von ihrer Freundin nur zu gut, das leidige Thema, wenn die Eltern mal wieder danebenlagen. Egal was Sophies Eltern ihr auch schenkten, sie trafen nie den Geschmack ihrer Tochter. Deswegen hatten sie sich auch darauf geeinigt, dass Sophie sich die Sachen selbst aussuchen durfte. Shana hatte damit keine Probleme. Ihr Vater hatte den gleichen Geschmack wie sie und selbst, wenn er mal daneben griff - was äußerst selten vorkam - schaffte er es das Ganze gar nicht mehr so schrecklich aussehen zu lassen. Wie war Shana allerdings ein Rätsel. „Es ist wirklich schön hier Alfons. Damit hätte ich nie im Leben gerechnet. Shana drehte sich um und lächelte den alten Mann zufrieden an. Der wiederrum das Lächeln erwiderte und sprach „Nun dann bin ich ja beruhigt. Wir hatten ernsthafte Sorgen, dass es Euch nicht gefallen könnte, Milady Shana. Ihr Vater hat halt… Naja… Sagen wir es so. Einen sehr seltenen Geschmack. „Das können Sie laut sagen! So etwas Ungeeignetes hätte eine Frau niemals für ihr Kind ausgewählt! Neid und Missgunst waren anscheinend Dinge, mit denen die liebe Ashley nicht zurechtkam. Die Genugtuung, die Shana verspürte war unvergleichlich. „Mann bin ich froh, dass du nicht meine Mutter bist! Der alte Mann zog eine vielsagende Grimasse. „Wohl wahr Milady, wohl wahr." Erwiderte er versöhnlich. Shana merkte, wie sie den alten Mann in ihr Herz schloss. Er ist eine gute Seele! 

    Alfons, Ashley und Shana fuhren mit der Besichtigung ziemlich schnell fort. Es war noch lange nicht alles gesehen und deshalb wandten sie sich dem linken Flur zu. „Hier befinden sich ebenfalls Gästezimmer und natürlich das große Bad. Wie gesagt das Haus ist schon seit Jahrhunderten in dem Besitz eurer Familie, daher ist manches noch ziemlich altmodisch. Erzählte ihnen Alfons, während er die Türe ins Bad öffnete. „Das ist ja wundervoll! So ein schönes Bad habe ich noch nie gesehen! Es sah aus wie die Bäder in alten Königsfilmen, wo der Herrscher sich von seinen Sklaven hatte reinigen lassen. Shana wunderte es nicht, dass ausgerechte sowas kitschiges Ashley gefiel. „Wie gesagt, der Herr hat einen äußerst seltenen Geschmack mit dem Hang zur Historie. Master Sarez badet äußerst gerne hier und verbringt manchmal Stunden dort. Allerdings haben wir für diejenigen, die diese Vorlieben nicht teilen auch noch ein wesentlich moderneres Bad." Auch, wenn er nicht mehr ganz frisch aussah, war seine Auffassungsgabe erstaunlich. Als würde er meine Gedanken lesen können! Schon echt etwas gruselig. Alfons wandte sich dem antiken Bad ab und ging in die Richtung, von der die Drei kamen. „Nun kommen wir zu meinem persönlichen Lieblingsort: Dem Garten. Miladys, wenn Sie mir bitte folgen würden." Entgegnete Alfons mit einem schelmischen Lächeln. Gesagt, getan. Als sie die Treppe zum Garten heruntergingen, dachte Shana sie wäre wo ganz anders gelandet. Der Garten war sehr modern aufgebaut. Es gab einen riesigen Pool und sogar einen anliegenden Whirlpool! Oh mein Gott, wir haben einen Whirlpool!?! Dann sah Shana eine große Pergola, wo ein ellenlanger Tisch mit 20 Stühlen stand und einem modernen Steingrill. 

    Auf der anderen Seite war eine riesige Birke, an der zwei Schaukeln festgemacht waren. Dann gab es noch ziemlich viele Beete mit Obst und Gemüse. Unter anderem waren da Tomaten, Rüben, Erdbeeren, Johannisbeeren und Paprikastauden. Als Shana ihren Blick schweifen ließ, bemerkte sie erst, dass da noch ein ganz anderer Teil vom Garten war. Es war ein Labyrinth von Blumen. In der Mitte ragte ein riesiger Springbrunnen mit einer männlichen Kriegerfigur aus dem ganzen Grün heraus. Überall gediehen die verschiedensten Rosenarten. Es gab auch andere schöne Blumen, jedoch interessierten sie diese nicht. „Ihr habt blaue Rosen?! In Elden waren die unfassbar selten!" Der feuchte Erdgeruch kombiniert mit der Süße der Rosen versetzte Shana um Jahre zurück. Ihre Mutter liebte jede Art von Pflanzen aber blaue Rosen waren für sie das non plus Ultra. 

    Sehnsucht füllte ihr Herz, eine Sehnsucht die auf ewig unerfüllt bleiben würde. „Ihre Familie züchtet schon seit Generationen alle Arten von Rosen. Man könnte es als eine Art Familientradition ansehen. „Davon wusste ich gar nichts. Genauso wenig wie von dem ganzen Grundstück hier! „Und ich fürchte es wird nicht das Einzige sein, Milady. Shana bekam Gänsehaut, so anders klang urplötzlich Alfons Stimme. „Nun es ist schon spät. Ihr seid bestimmt müde und hungrig von der langen Reise. Ich werde unserem Küchenchef bitten, Euch etwas zu essen zu machen. „Das ist cool! Ich habe einen Mordshunger! Kann er Hamburger machen? Sie war wirklich am Verhungern. Schließlich hatte sie ja noch nichts gegessen. „Natürlich Milady, wie Ihr wünscht. Mit einem angedeuteten Knicks verbeugte er sich und ging lächelnd mit Shana und Ashley hinein.

    Die erste Woche in ihrem neuen Zuhause hatte Shana größtenteils in ihrem Zimmer verbracht. Sie hatte keine Lust auf Ashley, die seit sie ihr neues Zimmer gesehen hatte, noch mehr versuchte sich bei Shana einzuschleimen. Sie ist wirklich so einfach gestrickt! In der Zwischenzeit wurden auch Shanas ganze Sachen angeliefert, die sie ordentlich in den Monsterkleiderschrank und den Kommoden verstaute. Sie hatte sich von Alfons ein paar Bücherregale an die Wand nageln lassen und drapierte dort ihre mitgebrachten Bücher. So langsam fühle ich mich hier doch wohl. Wenn Ashley noch verschwinden würde, wäre alles perfekt! 

    Als Shana einen Spaziergang im Garten machte, sah sie auf einmal eine fremde Gestalt im Pool. Es war ein sportlicher Junge mit braunem, kurzem Haar. Er schien ungefähr ihr Alter zu sein und schwamm mit einem Affenzahn die Bahn hin und her. Shana beschloss sich dem Fremden langsam zu nähern. Da der Junge sie noch nicht bemerkt hatte, entschloss sie sich zu handeln. „Ähm, Entschuldigung, kannst du mir sagen wer du bist du? Und was du hier machst?" Vorsichtig beugte sie sich zu ihm. Die ganze Situation war ihr irgendwie unheimlich. Aber vielleicht können wir uns dadurch anfreunden! Mein erster Freund in einer neuen Stadt! Der Junge hörte abrupt mit seiner Schwimmerei auf und schaute Shana fassungslos an. „Wer ich bin? Die Frage sollte ich eher dir stellen! Ich wohne hier und wenn hier einer nichts zu suchen hat, bist du es ja wohl! „Nein, ich wohne hier! Und du könntest du Fremden auch etwas freundlicher sein und dich wenigstens Vorstellen. Oder haben dir deine Eltern kein Benehmen beigebracht?! Das war´s wohl mit dem Freunde werden! Den Typen würde ich noch nicht mal leiden können, wenn ich es müsste! „Du bist mir ja eine Einbrecherin! Kommst zu MIR und pöbelst mich an. Ich glaube eher, dass deine Eltern vergessen haben, dir Manieren beizubringen! Mit Selbstbewusstsein getränkt hallte sein Lachen quer durch den Garten. Shana wurde bei so viel Selbstgefälligkeit speiübel. Mit einem Satz sprang der Junge aus dem Wasser und erst dann bemerkte sie wie trainiert er wirklich war. Er sah nicht aus wie ein Bodybuilder, aber ein leichtes Sixpack zeichnete sich in seiner Haut bereits ab. „Von wegen Einbrecher! Mein Name ist Shana Sarez und meinem Vater gehört dieses Anwesen! Sein Name ist…  

    „Luca Sarez, was für eine Überraschung! Und du kannst unmöglich seine Tochter sein! Er erzählt immer seine Tochter wäre die hübscheste Frau, die er je gesehen hat. Wenn ich dich so ansehe… Naja, ist wahrscheinlich Geschmackssache. Meinen Geschmack triffst du jedenfalls mal so gar nicht! schnitt er ihr das Wort ab. „Oh gleichfalls, danke! Und du bist ganz schön frech für einen Pool Boy! So hatte sie sich das ganz und gar nicht vorgestellt. „Als ob jemand wie ich ein Pool Boy wäre! Scheint als wärst du nicht ganz auf dem Laufenden, Knirps. Ich bin Nico, der zwölfte Sohn von deinem Vater! Du musst dann wohl Nummer dreizehn sein. Passt zu dir, dass aller Letzte zu sein!" „Was?! Sarez?! Du sollst mein Bruder sein? Unmöglich ich habe keine Geschwister! Komm gib zu, du bist der Pooljunge, der sich bei der Hitze nur 'ne Abkühlung gönnen wollte. Ich versteh das und bin dir deswegen auch nicht böse. Also musst du nicht so tun, als wärst du mit mir verwandt! Nico musterte Shana mit einem abwertenden Blick. „Ich wünschte ich wäre nur der Pooljunge, wenn das heißen würde ich wäre nicht mit dir verwandt. Anscheinend hast du wohl keinen blassen Schimmer von deiner Familie, was? Aber man kann sich nicht alles aussuchen und schon gar nicht seine Familie. Ich werde wohl damit leben müssen eine so dumme und… Nico stoppte und musterte Shana erneut. „…Dich als Schwester zu haben!" Anscheinend sagt er die Wahrheit… Shana war schockiert. 

    Ihr Vater hatte ihr nie erzählt, dass sie Geschwister hatte und schon gar nicht zwölf Stück!! Das war eindeutig zu viel für sie. Jetzt ergeben die ganzen Schlafzimmer auch einen Sinn. Und die vielen Stühle im Garten und im Esszimmer… Aber warum hat Dad mir das alles verheimlicht? War es wegen… „Hey Dummdödel hör auf zu träumen! Mach lieber, dass du Land gewinnst, dein Anblick verschafft mir noch Augenkrebs! Vater und die anderen werden schon bald da sein, dann kannst du ihn ja selbst fragen!" Nico verzog hämisch das Gesicht und ging zufrieden davon. Shana, die immer noch unter Schock stand, rannte so schnell sie konnte in ihr Zimmer. Sie musste erst einmal ihre Gedanken neu ordnen. Wie im Flug sauste sie rein, schlug die Türe hinter sich zu und ließ sich aufs Bett fallen. Ich habe Geschwister? Zwölf Geschwister? In ihrem Kopf drehte sich alles und sie merkte, wie sich vor Müdigkeit ihre Augen schlossen. Schlaf erstmal. Das ist bestimmt nur ein böser Traum. Sobald sie den Gedanken zu Ende gedacht hatte, war sie dankbar, wie der tiefe Schlaf sie überfiel.

    Als Shana wach wurde war es draußen schon dunkel, doch in ihr hatte sich nichts geändert. Ihre Gedanken waren immer noch ein einziger Knoten. In letzter Zeit war so viel geschehen, dass Shana wirklich nicht mehr wusste wo ihr der Kopf stand. Bevor sie nach Sodom gezogen war musste sie feststellen, dass sie nicht normal war. Sie war mit einem Jungen aus ihrer Parallelklasse ausgegangen und als er sie zu sehr bedrängt hatte, merkte sie nur wie Rick lichterloh brannte. Jetzt sprach endgültig keiner mehr mit ihr. Es war nichts neues, da Shana eh nie zu den Beliebtesten gehörte. Im Gegenteil. Sie war der typische Nerd. Ich war das. Es ist meine Schuld. 

    Als ihr Vater von der Geschichte erfuhr, packte er all ihre Sachen und meldete sie umgehend von der Schule ab. Ab dem Moment schottete er sie vollkommen ab, trotz ihres ständigen Bohrens wollte er nicht mit ihr darüber reden, solange sie noch in Elden waren. Jedoch versprach er ihr Antworten, sobald er in Sodom ankam. Vielleicht hat das alles ja was damit zu tun? Vielleicht sagt er mir ja gleich, was mit mir nicht stimmt. In der Hoffnung endlich Antworten zu bekommen, beschloss sie nachzuschauen ob ihr Vater endlich angekommen war. Er hat mir einiges zu erklären und ich muss es wissen! Unten angekommen fand sie ihren Vater im Salon sitzen. Als er sie sah sprang er auf und jubelte vor Freude. „Da kommt ja meine bezaubernde Tochter! Sag mal bist du aus deinem Dornröschenschlaf endlich aufgewacht? Wie geht’s dir mein Kind? Haben uns ja lange nicht mehr gesehen." Er umarmte sie herzlich und auch Shana erwiderte die Umarmung innig. Sie hatte ihn schmerzlich vermisst. Er war der Einzige, den sie noch hatte. Oder vielleicht auch nicht?! 

    Erst jetzt bemerkte Shana, dass genau elf fremde Gesichter auf sie gerichtet waren. Plus eins, deren Begegnung sie immer noch verfolgte. Es waren alles junge Männer. Zwischen achtundzwanzig und sechzehn, riet sie. Keiner der Männer war dick oder unsportlich. Im Gegenteil: Sie sahen alle sehr fit und zum Teil athletisch aus. Shana fand auch keinen der Männer unattraktiv. Bis auf die dreckige Poolratte! Die Wut verschaffte ihr erneut einen Kloß im Hals. „Shana, ich habe dir ja versprochen, dass ich dir alles erzähle." Ob ich diese Antworten wirklich haben will?! Seit dem Tod ihrer Mutter hatte ihr Vater nicht mehr so gestrahlt. „Und hiermit fange ich an: Diese stattlichen Kerle sind deine Brüder. Luca schob sie vor einen jungen Mann. „Das ist Raphael, der Älteste. Er hatte lange dunkelrote Haare, die er ordentlich zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Seine dunkelblauen Augen blitzen durch die Brille und komplettierten das Bild. Er sah aus wie ein frisch gebackener Professor. „Dann kommen Kain, Abel und Raul, unsere Drillinge." Der Reihe nach reichten ihr die jungen Männer die Hand. Es war erstaunlich wie unterschiedlich lang die Begrüßungen ausfielen. Genauso wie das aussehen! Die Drei sahen sich kaum ähnlich. Wahrscheinlich zweieiige Drillinge. Oder nennt man das dreieiig? Kain hatte kurze schwarze Haare und trug ebenfalls eine Brille, die seine wallnussbraunen Augen etwas verschwimmen ließ. Abel hatte schneeweißes Haar und hatte den gleichen Schnitt wie sein Drillingsbruder, seine Augen waren graugrün. Raul passte nicht ganz in das Bild. Er hatte Straßenköter blondes Haar, dass er etwas länger als seine Brüder trug. Seine Augen leuchteten wie zwei Saphire, tief und unergründlich. Er wirkte ziemlich grimmig, im Gegensatz zu den anderen Beiden, die sich nach der Begrüßung wieder fröhlich dem Billardtisch widmeten. 

    „Der stramme Bursche hier ist Conlin, mein fünftes Kind. Mit nicht minderem Stolz fuhr Luca fort und klopfte Conlin mit zu viel Anlauf auf den Rücken, sodass er unfreiwillig einen Ausfallschritt machte. „Es freut mich sehr, Shana. Ich hab’ schon viel Gutes von dir gehört. Als Shana ihm die Hand gab, spürte sie seine Wärme. Sein Gesicht sah so warmherzig aus, dass Shana ihn ohne ein Wort anstarrte. Er hatte kurze, zerzauste Haare, die hellbraun schimmerten. Auch er hatte diese blauen Augen wie Raul, jedoch wirkten sie an ihm ganz anders. Er sieht aus wie ein Heiliger! „Und dieser junge Mann ist Valentin, Nummer sechs und danach kommt Alexander, der Siebte im Bunde! Mit einem breiten Grinsen und geschwollener Brust stellte er sich zwischen sie. „Du hast wunderschöne Haare! Ohne zu zögern griff Valentin ihr ins Haar und ließ es durch seine Hände gleiten. Mit verdrehten Augen schob Alexander seinen Bruder zur Seite. Seine rostbraunen Augen blickten entschuldigend auf sie herab. „Tut mir leid, im Grunde ist Val sehr schüchtern aber wenn es um Haare geht ist es was anders. Mich kannst du ruhig Alex nennen und wenn was ist, höre ich dir gerne zu. Mit leicht rötlichem Gesicht nickte sie zustimmend. Diese Situation war für sie völlig realitätsfern, dass es auch glatt ein Traum sein könnte. Auch Valentin und Alex sahen sich nicht mal annähernd ähnlich. Valentin hatte weißes Haar, das leicht gelockt auf seine Schultern fiel. Seine Augen schimmerten in einem leichten Violett. Alex dagegen hatte kurze schwarze Haare, die aussahen, als ob er gerade aus einem Tornado kam. Er sah ziemlich wild aus und seine verspielten Augen verstärkten das noch. „Shana, das ist Samuel und Jayden, wie du siehst sind sie unser zweites Zwillingspaar. Das sah man wirklich! Beide hatten kurzes, dunkelbraunes, ja fast schwarzes Haar. Ihre Augen waren eine Mischung aus einem Moosgrün und Sonnengelb. Die Pupillen bildeten einen richtigen Kontrast zu den Haaren. Beide hatten ihre Ohren gepierct und in den vielen Ohrlöchern steckten verschiedengroße Ringe. Jayden hatte zusätzlich am anderen Ohr noch ein schwarzes Kreuz. Wahrscheinlich um Verwechslungen zu vermeiden! „Hey, nenn mich ruhig Jay und ihn kannst du Sam nennen!" Es war offensichtlich, dass Jayden des Öfteren für seinen schüchternen Bruder sprach. So stelle ich mir Zwillinge vor! Der eine ruhig, der andere nicht! Noch immer war bei dieser Vorstellungsreise kein Ende zu sehen. „Das ist Tyler und der junge Mann neben ihm ist Ethan."  

    „Zu Schade, dass du meine kleine Schwester bist, das macht es um einiges schwieriger. Naja, was soll´s! Willkommen in der Sarez Villa! Polterte Ethan und umarmte sie so innig, als ob sie sich schon seit Ewigkeiten kennen würden. Komplett überfordert ließ Shana es geschehen. „Entschuldige Shana, Ethan kommt ganz nach unserem Vater. Er versucht es bei jeder Frau, halt in seiner Nähe lieber die Augen offen. Sollte er dir trotzdem zu nahekommen, lass es mich wissen! Mit eiserner Hand zog Tyler Ethan von ihr, dabei grinste Ethan seine neue Schwester schelmisch an. Tyler hatte das gleiche schokobraune Haar wie Shana. Es war etwas länger als Ethans, was allerdings auch nicht schwer war. Seine blaugrauen Augen schauten verständnisvoll und vertraut. Ethan hatte kurze blonde Haare, die er mit Gel ziemlich wüst zerzaust hatte. Auch er hatte Piercings und zwischen den Haaren sah man ab und zu etwas Stahl an seinen Ohren hervor blitzen. Seine Augen waren braun-grün und leuchteten vor Schabernack. Er ist wirklich süß, der typische Mädchenschwarm! „Wie ich hörte hast du Nico schon kennengelernt. Er ist mit zwanzig Jahren mein jüngster Sohn. Nico komm her und begrüße deine kleine Schwester!" Es war offensichtlich, dass Nico wenig erfreut war. Stell dich nicht so an, mir geht es auch nicht besser damit! Am liebsten hätte Shana ihm jedes einzelne Wort um die Ohren gehauen aber ihrem Vater zuliebe hielt sie sich zurück. „Du dumme Pute! Geh mir bloß nicht auf die Nerven, kapiert?! Nicos verschränkte Arme kombiniert mit diesem hasserfüllten Blick gaben ihr den Rest. „Keine Sorge deine Nähe suche ich ganz sicher nicht freiwillig! Schließlich will ich nicht immer unter Brechreiz leiden! „Tzzz, es ist eine Schande so etwas wie dich eine Lebendgeburt zu nennen! „Nico es reicht! Kannst du dich bitte wenigstens einmal benehmen?! Shana ist deine Schwester, Schluss aus! Lucas Ton ließ keinen Platz für Einwände. Schmollend verzog Nico sich wieder zur Dartscheibe. Geh ruhig, deine Anwesenheit brauch kein Mensch! Leicht triumphierend beobachtete sie, wie ihr Bruder in die Ecke verschwand. 

    Danach schaute sie sich noch mal ihre neue Familie an. Alle lächelten sie freundlich an, außer Nico, aber damit konnte sie leben. Ich habe eine neue Familie. Eine große neue Familie! sinnierte Shana. Ich weiß nur noch nicht, ob das was Gutes oder Schlechtes ist. Sofort schämte sich Shana für diesen gemeinen Gedanken. Bei dem zweiten Blick durch die Runde bemerkte sie, dass sie genauso wenig ins Bild passte. Sie war ca. 1,68 womit sie die Kleinste ihrer Geschwister war. Ihre vollen schokobraunen Haare hatte sie wachsen lassen. Inzwischen verdeckten sie problemlos ihre Brüste. Ihre dunkelbraunen Augen passten ideal zu ihrem Haar. Sie war schlank und hatte ebenfalls eine sehr sportliche Figur. Obwohl ich gar keinen Sport mache, danke Gott für diese guten Gene! „Es freut mich wirklich euch alle kennen zu lernen. Ich hoffe wir kommen gut miteinander aus! Sie hielt kurz inne. Ein wahnwitziger Gedanke formte sich in ihrem Kopf. „Aber eine Frage habe ich noch. Wie hast du es geschafft in so kurzer Zeit so viele Kinder zu bekommen? Du bist doch selbst erst 35, das ist unmöglich! Außer du wärst ein Gigolo, dann vielleicht aber… Auf einmal beginnen alle im Saal lauthals an zu lachen. „Schau Mäuschen, das ist der zweite Teil. Nur schon mal vor ab, ich bin so einiges aber ein Gigolo ganz gestimmt nicht! Es hat eher mit was Anderem zu tun. Wie du wahrscheinlich nach dem einen Vorfall mit Nick erlebt hast, bist du nicht wie die anderen Menschen. Sein Liebevoller Blick aktivierte den Trotzkopf in ihr. „Rick! Er hieß Rick, Dad! Ohne viel darauf zu achten winkte er ab. „Ja dann eben Rick, ist doch nicht wichtig. Kennst du die Geschichten von Dämonen? lenkte Luca ein. „Ja. Alles Ammenmärchen und man soll nichts davon glauben! „Nun ja das habe ich gesagt, stimmt. Allerdings sagte ich das nur deiner Mutter zu Liebe. Shana unsere Familie ist schon seit Anbeginn der Zeit ein Teil Dämonen Adelsfamilien. Sowohl ich als auch jeder deiner Geschwister ist ein Vollblut-Dämon. Deine Mutter wollte, dass du ein ganz normales Leben als Mensch führen kannst. Deswegen habe ich ihr versprechen müssen nichts zu sagen. Da jedoch deine Kräfte beginnen zu erwachen, finde ich es besser dir reinen Wein einzuschenken auch wenn das bedeutet, dass ich das Versprechen letztendlich brechen muss. Deine Mutter… „War sie ein Mensch? Wieso wollte sie das geheim halten? Warum habt ihr mich denn nicht vorgewarnt, dann wäre das alles mit Rick nie passiert! unterbrach Shana Luca empört. „Ja, Laura war ein Mensch. Sie wollte nicht, dass du von den Vollblut-Dämonen ausgeschlossen wirst, weil du nun mal ein… also … „Sag es doch! Ich bin ein Halbdämon! Hast du mir deswegen nie erzählt, dass ich Geschwister habe? „Weil du es dann erfahren hättest. Du sagtest doch selbst: Es ist unmöglich. Das ist es selbst mit einer so ausgeprägten Manneskraft wie meiner!" Grunzend blickte er an sich hinab, wobei ihre Brüder nur die Augen verdrehten. Oh Mann, das Bild bekomme ich nicht so schnell wieder weg! 

    Schlagartig wurde Luca wieder ernst. „Shana ich bin schon weit über 400 Jahre alt und meine Kinder kamen mit der Zeit. Ich hatte viele Frauen und jede einzelne, die ich verehrt habe, habe ich geschwängert! Zwischen dir und Raphael liegen ca. 350 Jahre. Das ist nichts Ungewöhnliches für Dämonen. Wir sind halt nicht an eine bestimmte Lebensspanne gebunden." Shana war sprachlos. Wieder einmal. Sie ist

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