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Irrlicht 61 – Mystikroman: Die schwarze Babitschka
Irrlicht 61 – Mystikroman: Die schwarze Babitschka
Irrlicht 61 – Mystikroman: Die schwarze Babitschka
eBook101 Seiten1 Stunde

Irrlicht 61 – Mystikroman: Die schwarze Babitschka

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Über dieses E-Book

Der Liebesroman mit Gänsehauteffekt begeistert alle, die ein Herz für Spannung, Spuk und Liebe haben. Mystik der Extraklasse – das ist das Markenzeichen der beliebten Romanreihe Irrlicht: Werwölfe, Geisterladies, Spukschlösser, Hexen und andere unfassbare Gestalten und Erscheinungen erzeugen wohlige Schaudergefühle.

Plötzlich hatte Anne das Empfinden, daß jemand hinter ihr stand. Sie drehte sich um und blickte direkt in ein rundes Frauengesicht, aus dem ihr dunkle Augen unter buschigen Brauen entgegenglühten. Dieses Gesicht war in ein Kopftuch gehüllt. In ein Tuch mit diesen Fransen. Als die Alte ihre Hand nach Anne ausstreckte, schrie diese mark-erschütternd auf, denn etwas Kaltes hatte ihr Gesicht berührt. Dann merkte sie, wie ihr die Sinne schwanden. Vergeblich versuchte sie, sich zu halten. Um sie herum wurde es dunkler und dunkler. »Was tust du hier unten?« Wie von Furien gehetzt, jagte die junge Frau durch den nebligen Wald, der sie umfangen hielt wie ein geheimnisvolles Tier, dessen Flüstern und Raunen alles um Anne Catwick herum erfüllte. Riesige, moosbewachsene Steinhaufen überkletterte Anne. Ihr kam es so vor, als würde es sich um Ruinen handeln. Eine unsichtbare Kraft trieb Anne voran. Eisiger Wind peitschte ihr ins Gesicht. Und dann sah sie die alte Frau. Sie war ganz und gar in Schwarz gekleidet und trug ein Kopftuch mit Fransen in seltsamen Farben. Ihr Gesicht war klar und deutlich zu erkennen. Es war großmütterlich rund, und in ihm stand ein dunkles Augenpaar, das in einem merkwürdigen Kontrast stand zu der Freundlichkeit, die es an sich ausstrahlte. Anne Catwick blieb wie angewurzelt stehen, denn die alte Frau in Schwarz schien ihr das Weitergehen verbieten zu wollen. Sie hob langsam ihre Hand und öffnete den Mund.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum11. März 2015
ISBN9783959792615
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    Buchvorschau

    Irrlicht 61 – Mystikroman - Mary Dean

    Irrlicht

    – 61 –

    Die schwarze Babitschka

    Mary Dean

    Plötzlich hatte Anne das Empfinden, daß jemand hinter ihr stand. Sie drehte sich um und blickte direkt in ein rundes Frauengesicht, aus dem ihr dunkle Augen unter buschigen Brauen entgegenglühten. Dieses Gesicht war in ein Kopftuch gehüllt. In ein Tuch mit diesen Fransen. Als die Alte ihre Hand nach Anne ausstreckte, schrie diese mark-erschütternd auf, denn etwas Kaltes hatte ihr Gesicht berührt. Dann merkte sie, wie ihr die Sinne schwanden. Vergeblich versuchte sie, sich zu halten. Um sie herum wurde es dunkler und dunkler. »Was tust du hier unten?« Diese Stimme kam aus so weiter Ferne, daß Anne sie nicht mehr richtig wahrnahm, während sie nun zu Boden sank…

    Wie von Furien gehetzt, jagte die junge Frau durch den nebligen Wald, der sie umfangen hielt wie ein geheimnisvolles Tier, dessen Flüstern und Raunen alles um Anne Catwick herum erfüllte.

    Riesige, moosbewachsene Steinhaufen überkletterte Anne. Ihr kam es so vor, als würde es sich um Ruinen handeln. Eine unsichtbare Kraft trieb Anne voran. Eisiger Wind peitschte ihr ins Gesicht.

    Und dann sah sie die alte Frau. Sie war ganz und gar in Schwarz gekleidet und trug ein Kopftuch mit Fransen in seltsamen Farben. Ihr Gesicht war klar und deutlich zu erkennen. Es war großmütterlich rund, und in ihm stand ein dunkles Augenpaar, das in einem merkwürdigen Kontrast stand zu der Freundlichkeit, die es an sich ausstrahlte.

    Anne Catwick blieb wie angewurzelt stehen, denn die alte Frau in Schwarz schien ihr das Weitergehen verbieten zu wollen. Sie hob langsam ihre Hand und öffnete den Mund.

    Dann aber hallte ein schriller, langgezogener Schrei durch den Wald. Die Alte drehte sich um, ganz langsam, wobei jede ihrer Bewegungen von großem Entsetzen geprägt war.

    Schließlich wandte sie sich wieder Anne zu. Nun zeigte ihr Gesicht einen klagenden, hilflosen Ausdruck. Dann schritt sie fast schwebend in den Wald zurück. Es schien, als würden ihre Füße kaum den Boden berühren.

    Nachdem sie im Wald verschwunden war, teilte ein flammender Blitz den Himmel…

    »Anne, was ist los?«

    Grelles Licht schien der jungen Frau ins Gesicht.

    »Ich – ich habe geträumt«, stammelte Anne und sah sich verwirrt um. Der Wald war verschwunden, ebenso die alte Frau. »Ja, ich hatte einen Traum, einen von vielen in dieser Art.«

    »Du hast geschrieen«, stellte Lisa Anderson fest.

    »Wirklich?«

    »Wenn ich es dir doch sage«, bestätigte Annes Freundin, mit der sie eine Wohnung teilte. »Was hast du nur geträumt? War es so schrecklich?«

    »Schrecklich? Ich weiß nicht«, murmelte Anne. »Diese Frau in Schwarz, sie erscheint mir immer wieder, und mir ist, als würde sie etwas von mir wollen. Ich gehe über Straßen mit Ortsschildern in einer fremden Sprache. Mir scheint, es handelt sich um eine slawische Sprache.«

    »Hast du dazu eine Beziehung?«

    »Nicht, daß ich wüßte«, sagte Anne Catwick jetzt nachdenklich.

    »Obwohl…«

    »Ja?«

    »Man sagte mir einmal, daß irgendwelche Vorfahren in Böhmen zu Hause gewesen sein sollen.«

    »Aber Genaues weißt du nicht darüber?«

    »Tante Nelly konnte mir einiges erzählen. Sie ist sehr alt, weißt du. Eigentlich ist sie ja meine Großtante. Wir haben nicht sehr viel Kontakt, denn sie wohnt in Wales in einem abgeschiedenen Dorf am Meer. Lange Jahre war ich nicht bei ihr und weiß gar nicht, ob sie noch lebt.«

    »Deine Träume müssen eine Bedeutung haben«, sagte Lisa nachdenklich. Sie studierte Psychologie. »Traumdeutung ist ein sehr umstrittenes Kapitel. Nicht immer ist alles zutreffend, weil sich vieles symbolhaft in den Tiefen der Seele verbirgt. Aber…«

    »Ja?«

    »Nun, nachdem es sich bei dir offensichtlich um Wiederholungen handelt, könnte es ein Problem sein, das du mit dir herumschleppst…«

    »Ich wüßte nicht, daß ich Probleme hätte«, blockte Anne ab. Verwirrt fuhr sie sich über das beinahe schwarze Haar.

    »Das habe ich nicht behauptet«, gab Lisa Anderson zurück. »Es gibt auch noch eine zweite Möglichkeit.«

    »Und die wäre?«

    Lisa schöpfte tief Atem. »Es ist nicht leicht zu erklären«, sagte sie. »Ich weiß nicht, ob du es vestehen kannst.«

    »Du mußt es mir unbedingt sagen«, forderte Anne sie auf.

    »Manchmal gibt es in uns Verbindungen zu Personen, die uns aus der Vergangenheit her sehr nahestehen. Sie versuchen, in unsere Zeit hineinzugreifen und uns etwas zu sagen.«

    »Das ist doch lächerlich«, tat Anne ab.

    »Das solltest du nicht sagen«, widersprach Lisa. »Es gibt in diesem Bereich viele Dinge, die sich nicht so einfach erklären lassen. So weit ist die Wissenschaft noch nicht. Vielleicht wird es ihr niemals gelingen, in diese Bereiche vorzustoßen, weil sie – nun, weil sie eben ein Teil jenes Geheimnisses sind, das unser Dasein wie ein Schleier umhüllt.«

    »Daran glaubst du als nüchtern denkende Psychologin?« fragte Anne staunend.

    »Mein Beruf verknüpft sich eng mit diesen Dingen«, gab Lisa zur Antwort. »Bereits seit längerem beschäftigt sich die moderne Psychologie sehr ernsthaft damit.«

    »Und was soll ich tun?« fragte Anne. Aus ihrer Stimme klang eine gewisse Hilflosigkeit heraus.

    »Du solltest wirklich den Versuch unternehmen mit deiner Großtante zu sprechen, falls sie noch lebt«, riet Lisa ernst. »Nur das könnte dir unter Umständen weiterhelfen.«

    »Und das glaubst du wirklich?«

    »Ich bin davon überzeugt«, erwiderte Lisa fest. »Aber nun solltest du, wenn du es kannst, versuchen, wieder einzuschlafen. Es ist drei Uhr, also zum Aufstehen noch zu früh.«

    »Ich werde es probieren«, erklärte Anne seufzend und sank in ihr Kissen zurück. »Ein solcher Traum wiederholt sich niemals in einer Nacht.«

    »Dies bestätigt meine Annahme«, sagte Lisa. »Und morgen, wenn es geht, bemühe dich, deine Großtante ausfindig zu machen.«

    »Das werde ich bestimmt tun«, versprach Anne. Sie war schläfrig geworden und kuschelte sich tief in ihr weiches Kissen. Nach einer Weile, in der Lisa noch am Bett sitzen blieb, war Anne fest eingeschlafen. Sie schlief traumlos in jener Nacht, die ihr zum Schicksal zu werden versprach.

    *

    Anne Catwick besaß einen kleinen Wagen. Für sie war er groß genug, denn im dichten Verkehr der Londoner Innenstadt kam sie damit sehr gut zurecht. Auch die kleinste Parklücke genügte ihr noch.

    Jetzt fuhr sie über die Landstraße an der Küste entlang. Unter den Steinklüften schäumte wild das Meer.

    Podridgestone – Wellington – Verbrick, so führte die Fahrt ins herbe walisische Land hinein, dem Anne eigentlich nie etwas besonderes hatte abgewinnen können. Es war ihr einfach zu kalt und zu abweisend gewesen.

    Das Dorf, in dem die Großtante gelebt hatte und hoffentlich noch immer lebte, hieß East-clinch. Es war klein und verschlafen. Kaum jemand fand den Weg dorthin. Es sei denn, er mochte ein besonderes Anliegen gehabt haben.

    Nur sehr dunkel vermochte sich Anne zu entsinnen, wo Tante Nelly lebte. Sie war schon sehr lange in diesem Dorf

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