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Natur im Licht
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eBook134 Seiten1 Stunde

Natur im Licht

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Über dieses E-Book

Die Autorin Nadja Solenka beschreibt in ihrem Erzählband, was u.U. passieren kann, wenn man reist. Während der Sommerzeit erleben die Protagonisten und Protagonistinnen Geschehnisse, die nicht alltäglich sind. Nach den Urlauben ist nichts mehr, wie es war.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum20. März 2016
ISBN9783738063301
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    Buchvorschau

    Natur im Licht - Nadja Solenka

    Inselerfahrung

    Nun saßen sie endlich nach dem Flug im Bus und Sonnenlicht drang durch die Fenster. Es war so ein heißer Tag, dass die Luft im räumlichen stand. Man saß eng beieinander, Lara lächelte ihrem Anton zu, während sie sich den Schweiß aus dem Nacken mit ihrem Taschentuch wischte. „Bis jetzt haben wir es geschafft", sagte seine Partnerin, die ihr feuchtes Tuch dann in ihre Handtasche legte. Anton, der interessiert die ihm unbekannte Landschaft dieser Insel anschaute, blickte nun in ihre grau-grünen Augen und nickte nur. Was sollte er schon dazu sagen. Lara sprach zumeist in Dialogen so, dass sich die meisten Antworten erledigten. Das dies ein geführtes Gespräch war, um die er keine Antwort verlegen sein brauchte, dachte Anton auch. Er war ein wenig amüsiert, dass Lara so den meisten den Wind aus den Segeln nahm, aber auch viel Energie investierte, damit es ihnen ging. Seine Partnerin schloss ihre Augen und lehnte ihren Kopf an seine Schulter, beinah schien sie einzuschlafen, hatte die Anreise sie so ermüdet? Anton dachte, dass er Lara in vielen Bereichen ihres Lebens einfach nicht kannte. Aber sie waren auch erst seit zwei Jahren ein Paar. Anton wandte sich wieder der interessanten Flora zu, die an ihm vorbei rauschte. Auch in diesem Bereich der Insel hatte die heiße Sonne die Landschaft hell ausgeleuchtet. Aber es war so eine eigentümliche Umwelt, man kannte das ja in seiner Heimat kaum. Auch wenn die Sonne da auch vieles in schönes Licht tauchte.

    Dann nahm Anton ein Erfrischungstuch aus seinem Rucksack, Lara hatte ein ganzes Päckchen eingekauft und ihm amüsiert erklärt, dass ihre Oma das so erzogen hatte. Darüber freute der junge Mann sich jedoch, denn manchmal dachte er bei sich, dass seine Frau nicht so gesellschaftsfähig wäre. Bei all ihren vier Geschwistern war sie wohl oft untergegangen. Aber Anton lächelte oft darüber, wusste Lara ihn doch als einzige so zu nehmen, wie er nun mal war. Seine Geliebte konnte einfach alles sehen nur nicht sich selbst, aber das überließ Anton seinem Herrn im Himmel. Ein Gott, der nun mal alles so schuf, wie es nur ihm gebührte.

    Nach einer Weile weckte er seine Lara, die eingeschlafen war. Er meinte, sie müssten nun aussteigen und sich ein Taxi suchen, das sie zu ihrem Appartmenthotel bringen würde. Seine Partnerin war direkt schuld bewusst. Hatte sie etwas falsch gebucht? Dann sah Lara direkt mit ihrem zweiten Gesicht, dass es nur so weitergehen würde.

    An der Bus-Station suchte sich Anton sein Smartphone heraus.

    Einige Zeit später kam der Taxifahrer angefahren und verstaute nach einer Weile versiert ihre Rucksäcke. Überhitzt stiegen die beiden jungen Leute in den Wagen. Es dauerte nicht lange, da erreichten sie schon ihre Unterkunft.

    Die Besitzer, eine nette kleine Familie, erklärten das wesentliche und wiesen sie ein. Dann saß das Paar auf dem schmalen Balkon, man trank reines Wasser aus den mitgebrachten kleinen Flaschen. „Hier gibt es wohl nicht soviel zu erforschen, die Insel ist klein, aber fein, es wird sich um schwimmen und Sonnen-baden drehen, sagte Lara. Die junge Frau war ihrem Anton so nah wie anderen Menschen ihre eigene Haut. Ihr selbständiger Partner meinte, dass er als Architekt wüsste, wie der Himmel alles vom räumlichen aus bestellte. Lara lächelte und sagte: „Und ich als Floristin weiß, dass die Flora die Liebe Gott zu einem Land wieder spiegelt. „Und was soll das heißen?, fragte ihr Anton ein wenig genervt. Lara glaubte, dass die Reise ihm wohl zu sehr zugesetzt hatte, dass er so unwillig reagierte, er hatte wohl noch eine Lungenentzündung in den Knochen, die sehr langwierig gewesen war. Aber seine Liebe versuchte ihn noch zu heilen und wieder auf den Erdboden zu bringen. Sie war halt eine Frau, die alles über die Natur der Erde wusste. So meinte sie: „Die Anlagen der Unterbringungen, also die Gartenarchitektur zeigt, dass man sich hier wohl nur zu gönnen braucht. Und das wird dir nach der schweren Erkrankung, gerade in den Lungenflügeln, sicherlich gut tun. Anton mochte diese mütterliche Art an ihr, sie war halt eine Erden-Frau und diese Weise brauchte er tatsächlich oft, um seinen Kopfberuf aushalten zu können. Aber ein wenig ärgerte er sich auch, er dachte wenigstens ein paar Sehenswürdigkeiten und eine gute Touristenführung zu haben. Und doch musste Anton zugeben, dass sie sich kaum über die Gegebenheiten dieser landschaftlich schönen Insel informiert hatten. Dann sagte er, während sein Blick über die Touristenanlagen und deren grünen Gärten glitt, dass man auch mal einen ruhigen Urlaub verbringen könnte. „Nach deinem anstrengenden letzten Jahr schon noch", meinte seine Lara da, die auch eng mit seinem Beruf verknüpft war.

    Ihr Partner, der schon früh fühlte, dass seine Liebe ihm beinah hörig sein könnte, war eigentlich nicht darauf angewiesen zu wissen für ihn selbst, was wirklich schwer war. Als Anton das thematisierte, antwortete Lara, dass er eben seine Gefühle nicht wahr nehmen wollte. Da war er wirklich erstaunt, er war für sich der Meinung, dass er sie aber tief empfinden könnte, was er nicht laut sagte. Und fast unheimlich war Anton das Wissen seiner Lara, denn es erfrischte ihn in der Tat nicht, was das letzte Jahr war. Aber er hatte geglaubt, dass er gerade dies hätte verbergen können. Es war ein Jahr, in dem Anton sich mit seiner Arbeit zwar zurechtgefunden hatte, er aber vor lauter Stress nur nicht wusste, wo er sich hintun sollte.

    Später sagte er: „Komm lasse uns unsere Schwimmsachen zusammen suchen und an den Strand gehen, er ist wohl direkt in der Nähe. „Au fein, später können wir bestimmt ein Strand-Restaurant aufsuchen, es gibt hier sicherlich so eine Lokalität, von irgendwas müssen die Einheimischen ja leben, antwortete Lara. Ja, Anton war wieder mal erstaunt, in wie viele Menschen sich Lara hinein versetzen konnte, dabei war sie ja „nur" Floristin. Manchmal dachte er, sie hätte Kulturanthropologie studieren können. Jene untersuchten ja den Menschen in seinem Verhältnis zu seiner Kultur und auch, was der Mensch selbst gestaltend hervorbrachte. Und das im Unterschied zur Natur.

    Floristinnen waren halt mehr handwerklich beschäftigt, das fand ihr Geliebter nicht falsch. Er wusste ja, wie gerne Lara für Hochzeiten, für die Kommunion und für Beerdigungen arbeitete. Aber Anton erzählte ihr nichts über ihr mögliches Talent zur Kulturanthropologin, denn sie würde sich vielleicht angegangen fühlen.

    Eine Weile später lagen sie auf ihren Strand-Matten. Die Sonne schien heiß auf ihre Körper, so dass sie das Meer aufsuchten. Man wollte sich erfrischen. Man wechselte sich ab, wegen den Wertsachen.

    Die sympathische Hoteliere hatte ihnen eine aufgeblasene Luftmatratze mit gegeben und hatte noch Sonnenschirme beigeben wollen. Doch Anton hatte die Schirme für die Sonne abgelehnt. War er wohl zu stolz? Manche Ebenen wusste Lara von ihrem Geliebten einfach nicht. Komisch eigentlich, dachte die junge Frau während sie mit ihrem Luxuskörper auf der roten Luftmatratze gegen die Wellen anging. Sie hatte es schon ein gutes Stück bis zu einer Tiefe geschafft, dann ruhte sie mit ihrem durch trainiertem Bauch mittig auf dem Leihgeschenk. Lara ließ sich eine Weile treiben. Dann wurde ihr die Sonne doch zu heiß und so führte sie sich wieder mühsam Richtung Ufer.

    Anton schaute ihr, eine Weile danach, amüsiert tief in die Augen und fragte: „Na, hast du mit einem Untier gekämpft? Lara, die sogar solche Bemerkungen sehr wichtig nahm, fragte mit ernsthaftem Blick: „Warum? Anton grinste unverschämt und sagte: „Mit deiner Schwimmtechnik bist du wohl gerade einem Schwertfisch entronnen." Lara erschrak und dachte, dass dies sehr wohl der Fall gewesen sein könnte. Sie beließ ihren Geliebten aber mit seinem Humor, manchmal wusste er eben nicht, dass er einen Nagel auf den Kopf treffen konnte.

    Wenig später nahm auch Anton die rote Luftmatratze und schwamm darauf ins Weite, so dass Lara schon befürchtete, er könnte abdriften. Nach langer Zeit kam er wie ein Neptun mit der Matratze aus dem Meer und sofort verliebte sich Lara wieder in sein Naturell. Sie fühlte, er war ein Leben lang sein eigener Mann auf dieser Erde, so bewusst und unbewusst nur zugehörig zu seinem Himmelsgestirn, dass Lara das fast amüsierte. Manchmal wusste er sicherlich nicht, wer er wirklich war. Das lag bestimmt an seiner Kindheit, als Einzelkind wurde er doch geliebt und abgegrenzt zugleich, und das schon, wenn seinen Eltern weniges nicht passte. Allzu oft war Anton der Willkür seiner Eltern ausgesetzt, das hatte er ihr mal auf einer Party von ihren Freunden nach einer Flasche Apfelkorn gestanden.

    Als Anton nach einer Stunde der Stille meinte: „Komm lasse uns was essen gehen", sagte sie nicht nein. Er war wirklich besorgt, denn Lara hatte eine schwere, längere Abnahmekur hinter sich. Dabei wog sie vorher nur um die siebzig Kilos, und nun gerade mal an die hundert Pfund. Ein wenig peinlich war es Anton, denn er hatte nur mal so auf eine Frauenzeitschrift gezeigt und gemeint, dass er auch auf dünne Frauen stehen würde. Lara war mit einem mal erbleicht und hatte einen Tag später ein Diätprogramm gestartet. Hätte er es nur nicht gesagt, dachte ihr Anton, als er die Strand-Sachen zusammen packte. Dabei stand er bei Frauen, die eine schwere Kindheit hinter sich hatten, sogar eher auf mollig und patent. Aber nur, wenn man seinem Herrn im Himmel noch sehr zugetan war. Allerdings mochte Anton, wenn er sich das gestand, lieber magere, insbesondere, wenn man etwas für sich nicht beherrschte. Schmale Frauen rührten Anton Beschützer-Instinkt, wie ein guter Freund das mal nannte. Warum dies nun so war, konnte er sich selber kaum erklären. Schuldbewusst führte er seine Lara in das Strand-Lokal. Denn er dachte, dünn wäre noch etwas anderes als mager-süchtig.

    Nach einer Weile saßen sie nach einem opulenten Mal erschöpft beieinander. Auch hatte der Rotwein sie müde gemacht, so dass sie die Lokalität bald danach verließen.

    Lara wehrte in dem Schlafzimmers ihres Appartments den Verführungsversuch Antons auf ihre Weise ab. Merkwürdig, seine Geliebte hatte fast nie nein dazu gesagt und Lara meinte, als er dies sagte, dass sie fühlte, dass er nun Ruhe bräuchte. Schließlich hätte er sein Ketten-Rauchen von sechzig Zigaretten auf Null gebracht. „Und was hat

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