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Blutvollrausch Vol. 1
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eBook223 Seiten3 Stunden

Blutvollrausch Vol. 1

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Über dieses E-Book

Wer ein Fan von Horrorgeschichten ist, wird dieses E-Book lieben. Es umfasst 12 packende Kurzgeschichten. Ein Mix aus Dämonen, Teufeln, Sadisten, Kannibalen und irren Mördern. Dieses Buch wird Sie nicht schlafen lassen. Maira Wunsch garantiert hier eine Gänsehauterlebnis erster Klasse.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum28. Juni 2015
ISBN9783738032703
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    Buchvorschau

    Blutvollrausch Vol. 1 - Maira Wunsch

    INSACIABLE

    Caroline Matik war eine bildhübsche junge Frau von 23 Jahren. Sie lebte jetzt schon seit dreieinhalb Jahren mit ihrem Freund Oliver Harduck zusammen. Die beiden hatten sich bei einem Musikfestival in der Preservation Hall kennen gelernt und sich auf Anhieb bestens verstanden. So gut, dass sie nach einem halben Jahr zusammen zogen. Gut, gleich nach Beginn des Zusammen Zuges hatte es kleinere Differenzen gegeben, die die beiden aber nach kurzer Zeit beigelegt hatten. Jeder Anfang war schwer.

    Mittlerweile waren sie ein eingespieltes Team und hatten sich eine solide auf Liebe und Treue basierende Partnerschaft aufgebaut. Sie wohnten in New Orleans, im Südstaat Louisiana. Vor der Tür lag der Golf von Mexico und das Wetter war fast das ganze Jahr über heiß bis mild. Beide waren sehr glücklich miteinander und fanden, das sie das perfekte Leben lebten. Am Wochenende ging es immer in den City-Park, der neben Wiesenliegeplätzen und Botanischem Garten auch sportliche Aktivitäten bot. Manchmal machten sie auch einen Abstecher in den Carousel Gardens Amusement Park, in dem es unter anderem auch mehrere Fahrgeschäfte gab. Auch einen Ausflug nach Florida unternahmen sie, dort relaxten sie dann am Pensacola Beach, einem wunderschönen weißen Sandstrand. Dieser lag nicht all zu weit weg. Ungefähr 300 Kilometer war die Distanz und dauerte circa 3 Stunden Autofahrt. Das war annehmbar und strapazierte ihren Geldbeutel nicht über die Maße. Manchmal gingen sie aber auch einfach nur schick Essen, unterhielten sich und alberten rum, was immer in der gleichen Zeremonie endete. Zu viel Wein ließ sie beide regelmäßig nach solchen Restaurant Besuchen, kaum zu Hause angekommen, übereinander herfallen. In wilder Extase trieben sie es dann, mit kleinen Unterbrechungen, die ganze Nacht miteinander. Einige Male schafften sie es nicht einmal mehr bis nach Hause. Dies hatte am anderen Tag dann immer zu Folge, das sie erschöpft den nächsten Tag im ruhenden Zustand im Bett verbrachten. Auch liebten sie es durch das Stadtviertel zu bummeln, wo auch minderbemittelte mit kleinen Ständen versuchten sich hier und da etwas dazu zu verdienen. Selbst Kinder die nur Getränke in Pappbechern anboten, fand man hier. Diese traf man hauptsächlich in kleinen Seitenstraßen, aber Caroline und Oliver hatten hier schon so manches Mal ein Schnäppchen gemacht. Gerade auch, weil diese Menschen ihre privaten Objekte anboten. Manchmal war den Leuten gar nicht bewusst, was sie hier für wenig Geld verscherbelten. Gut es waren keine Schätze dabei aber es ließ sich hier weit unter Wert einkaufen. Das eine oder andere Stück war sicherlich auch „vom LKW gefallen".

    Heute sollte ein besonderer Tag werden. Oliver hatte ihr gesagt, das sie sich für den Abend elegant kleiden sollte. Er wollte sie groß ausführen. Wohin hatte er ihr verschwiegen, nur das es eine Überraschung werden sollte. Caroline war gespannt was sie erwartete, so geheimnisvoll hatte sie ihn noch nie erlebt. Sie hatte sich für diesen Freitagabend extra ein neues Kleid zugelegt. Ein rückenfreies hellrotes Kleid ohne Träger, das eng am Körper anlag und im Röhrenschnitt kurz über den Knien endete und ihre wohlgeformten Rundungen in keinster Weise verbarg. Aber sie konnte es sich erlauben. Darin sah sie elegant, aber auch sehr verführerisch aus. Dazu trug sie High Heels in der gleichen Farbe.Nur der Seidenschal, den sie leger um ihre nackten Schultern trug hatte sie in schwarz gewählt, genauso ihre Handtasche. Ihr Make-up war dezent gehalten, aber ihre Lippen zeigten das gleiche rot, wie ihr Kleid und ihre Schuhe. Ihre blonden Haare, die zu einem Bob geschnitten waren, wusc helte sie mit Haargel durch, was ihr einen leicht wilden Touch gab. Noch ein paar Accessoires dazu, wie schwarze Hängeohrringe, Kette, Armband und Ringe und sie war fertig. Der Abend konnte kommen.

    Oliver war Sachverständiger einer großen Versicherung. Caroline war die Frau seines Lebens. So hatte er sich seine Beziehung immer ausgemalt. Wild und verträumt, aber auch aufregend und verlässlich. Alles passte. Heute wollte er sie fragen, ob sie seine Frau werden wollte. Dafür hatte er extra einen Tisch im angesagtesten Restaurant der Stadt bestellt. Er hatte dies schon lange geplant und musste drei Monate auf die Tischreservierung warten. Aber das hatte sich gelohnt. Es sollte schließlich ein ganz besonderer Tag werden. Es ging ins „Insaciable, das sich eigentlich nur die Reichen und Schönen leisten konnten. Für ein Essen bezahlte man dort so viel, wie ein normaler Mensch für einen sechswöchigen Urlaub berappt hätte. All inklusive versteht sich. Aber er hatte eine dicke Jahresprämie eingeheimst und das Geld dafür und für einen edlen Verlobungsring bei Seite gelegt. Caroline wusste nichts davon. Sie hatte gedacht, das für das letzte Jahr die Prämien der Mitarbeiter gestrichen worden waren, um die Firma zu sanieren und Arbeitsplätze zu erhalten. Stolz war er auf seine Notlüge nicht aber sie diente ja einem guten Zweck. Caroline würde ihm das sicherlich verzeihen. So hoffte er zumindest, nein, er wusste es. Er war auch ihr Traummann, zumindest sagte sie das immer zu ihm. Er fühlte auch, das das die Wahrheit war. Als er gegen 15.30 Uhr das Büro verließ, fuhr Oliver zu seinem besten Freund Ralf. Dieser bewahrte den Verlobungsring auf. Sie tranken noch eine Flasche Bier zusammen und plauderten eine ganze Zeit über das bevorstehende Ereignis des Abends. Ralf gab Oliver noch so einige nützliche Tipps mit auf den Weg, bevor dieser nach Hause fuhr. Als er zu Hause an kam, verschlug es ihm fast den Atem. Caroline sah umwerfend aus. Unter anderen Umständen hätte er alles abgeblasen und sie auf der Stelle genommen, aber dafür hatte er zu lange auf die Tischreservierung im „Insaciable gewartet. Also hielt er seine Triebe in Schach und komplimentierte lediglich nur ihr tolles Outfit. Später hatte er noch genug Zeit, dachte er sich.

    Als sie gegen 18:30 Uhr im „ Insaciable ankamen begrüßte sie der Concierge, der hinter einem hohen Sekretär die Gästeliste mit den eintreffenden Besuchern abglich. Ein abgestellter Ober im schwarzen Anzug geleitete sie zu ihrem Tisch. Das Lokal war der Hammer, überall waren nur die edelsten Einrichtungsgegenstände und Stoffe verbaut worden. Und das sah nicht nur teuer aus, es musste ein Vermögen gekostet haben. Jetzt war ihm auch klar, warum hier fast ausschließlich nur Hochrangige verkehrten. Es war das beste vom Besten. Wenn das Essen nur halb so gut war, würde dies ein perfekter Abend. Caroline war begeistert. Sie konnte kaum an sich halten. Oliver hatte ins Schwarze getroffen. Das war ihm jetzt klar.Sie setzten sich an ihren Tisch und bestellten schon einmal eine Flasche Rotwein., während sie noch die Speisekarte studierten. Überall an den anderen Tischen saßen vornehm gekleidete Leute, die sich in schicklicher Manier unterhielten.Im Hintergrund spielte leise Musik, die das ganze Ambiente noch abrundete. Der Rotwein kam und sie gaben ihre Bestellung auf. Caroline nahm Hummer und Oliver tat es ihr gleich. Der Hummer war köstlich und auf den Punkt gegart. Die Stimmung war super und Oliver beichtete ihr schon einmal seine Lüge, was die Jahresprämie anging und begründete diese damit, das er heute etwas ganz spezielles mit ihr vor hatte und dafür das verschwiegene Geld benötigt hatte. Wie erwartet war Caroline viel zu begeistert, als das sie böse mit ihm war. Sie bestellten das Dessert und er wusste, das das der Zeitpunkt war ihr die alles entscheidende Frage zu stellen. Oliver hatte geplant, den Ring im Eiskuchen zu verstecken, getarnt in einer kleinen Rose aus Marzipan, die er extra für diesen Anlass gekauft hatte. Wie gewohnt, entschuldigte sich Caroline, um sich nach dem Hauptgang auf der Toilette ein bisschen frisch zu machen. „Wenn du gleich wieder kommst, erfährst du endlich um was für eine Überraschung es sich handelt. Es geht um etwas ganz Großes, was unser Leben verändern wird. „Das habe ich mir schon gedacht. Den ganzen Aufwand betreibst du ja nicht ohne einen Hintergedanken. Ich bin gespannt, wie ein Flitze-bogen. Bevor sie ging, drehte sie sich noch einmal zu ihm um. „Ich liebe dich, Oliver Harduck. „Ich liebe dich auch." Sie lächelten sich beide liebevoll zu. Dann drehte sie sich um und verließ den Speisesaal des Restaurantes. Der Ober brachte die Nachspeise und Oliver legte die Marzipanrose, in der der Verlobungsring eingebettet war, auf ihren Kuchen. Dann lehnte er sich zurück und wartete. Der Showdown konnte beginnen.

    Caroline betrat die Toilette des „Insaciable" und hielt den Atem an. Es erinnerte sie weniger an eine Restauranttoilette, sondern eher an ein luxuriös eingerichtetes Badezimmer mit mehreren WCs. Überall besaßen die Armaturen goldene Beschläge. Es lagen verschiedene Seifen, Handtücher, ja sogar Parfüms für die Gäste bereit. Sie betrat eine der Kabinen, sogar beheizte Toilettenbrillen gab es. Danach wusch sie sich die Hände und machte sich frisch. Ob Oliver ihr etwa einen Heiratsantrag machen wollte. Mit diesem glücklichen Gedanken drehte sie sich von den Spiegeln weg, in Richtung des Parfumtisches. Ob sie eins ausprobieren sollte. Sie roch an den verschiedenen Flacons. Sie war so vertieft darin, das sie den Mann nicht bemerkte, der hinter sie trat. Ein dumpfer Schlag ertönte und Caroline fühlte einen brennenden Schmerz an ihrem Schädel. Dann wurde es schwarz um sie.

    Der Chef vom „Insaciable, Alfredo di Sagione, würde toben. Es war nun schon das dritte Mal, das Antonio es vermasselt hatte. Antonio, der Koch, hatte vergessen die Nachbestellungen für die „Hohen an José weiter zu geben. José beschaffte die speziell vorbestellten Delikatessen der „Hohen. Für heute hatte sich das Mafiaoberhaupt, Don Fernandes, einen besonderen Leckerbissen ausgesucht.Es war seine Leibspeise. Don Fernandes durfte man nicht enttäuschen. Das bedeutete den sicheren Tod. Einen langsamen und qualvollen dazu. Nachdem Antonio es zum zweiten Mal vergessen hatte die ausgegangene Speiseliste an José weiter zu geben, ließ Alfredo ihm beide Beine brechen. Er war danach gezwungen im Rollstuhl durch die Küche des „Insaciable die gewünschten Speisen zu bereiten. Die Schmerzen und die Demütigungen waren ihm noch gut in Erinnerung. Diesmal würde Alfredo ihm nicht nur die Beine brechen. Umbringen würde er ihn zwar nicht, weil er auf ihn angewiesen war, aber es konnte gut sein, das er ein oder mehrere, fürs Kochen unnütze Körperteile verlieren würde. Schließlich ging es hier um Don Fernandes Essen. Alfredo würde es selber an den Kragen gehen, soviel war schon einmal sicher. Er musste sich etwas einfallen lassen. Alfredo durfte nichts bemerken, sonst ging es ihm schlecht.

    Er trat vor die Küchentür in den Gang hinaus, der zu den Toiletten führte. Eine junge, hübsche Frau betrat gerade die Damentoilette. Er kannte sie nicht. Sie gehörte nicht zu den „Hohen. Wahrscheinlich wieder nur eine von den Frauen, die im Leben einmal sagen wollten, das sie hier gespeist hätten, um vor ihren Bekannten anzugeben. Alfredo ließ auch normales Fußvolk ein, damit kein Verdacht geschöpft wurde. Es gab aber Listen mit den „Normalos, damit jeder wusste, worauf er zu achten hatte. Er lugte mit einem Zettel in der Hand in den Speisesaal. Tatsächlich an Tisch 4 fehlte die Begleiterin. Eine „Normale, dachte er. Alle anderen Tische mit den „Hohen waren vollzählig. Das war seine Chance. Niemand konnte beweisen, das sie das Lokal nicht verlassen hatte. Alfredo würde im Nachhinein schon für entsprechende Zeugen sorgen, die bestätigen würden diese Frau gehen gesehen zu haben, wie sie das Lokal verlassen hatte. Das würde zumindest weniger Ärger einbringen, als mit leeren Händen vor Don Fernandes zu stehen. Kurz entschlossen kehrte er in die Küche zurück und ergriff einen Fleischklopfer, den er immer in der Schublade seines Arbeitsplatzes aufbewahrte. Er spähte noch einmal kurz in den Speisesaal. Es schien alles unverändert. Dann betrat er die Damentoilette. Sie war bis auf eine verschlossene Kabine, leer. Er versteckte sich in einer Nische hinter einem kleinen Vorsprung. Eine blonde Frau trat aus der Toilettenkabine heraus und wusch sich die Hände. Sie lächelte glücklich. Dann drehte sie sich in Richtung des Parfumtisches. Sie blickte auf die Fläschchen hinab und roch an verschiedenen Flacons. Das war seine Chance. Er trat leise hinter sie und schlug mit der flachen Seite des Fleischklopfers zu. Das Parfum fiel zu Boden, zerschellte und die junge Frau sackte in sich zusammen, wie ein alter, fauliger Kartoffelsack. Antonio fing sie gerade noch auf, bevor sie zu Boden fiel und trug sie in die Küche. Er hatte Glück gehabt, niemand hatte etwas bemerkt.

    Caroline kam langsam zu sich. Sie wusste nicht wo sie sich befand. Ihr Kopf schmerzte wie Hölle. Es fühlte sich an, als ob tausend Nadeln ihren Schädel durchbohren würden. Sie versuchte sich zu bewegen. Es ging nicht. Sie öffnete ihre Augen. Gleißendes Licht blendete sie. Sie blinzelte, nahm alles nur verschwommen wahr. Dann wurde es wieder dunkel um sie.

    Oliver wurde langsam nervös. Wo blieb Caroline nur. Normalerweise brauchte sie nur 5 Minuten auf der Toilette. Mittlerweile waren 15 Minuten verstrichen. Er erhob sich vom Tisch und ging in Richtung Damen WC. Er klopfte an die Tür und wartete auf Antwort. Nichts. Er klopfte abermals, wieder keine Reaktion. Er rief ihren Namen. Dann kam ein Mann im Anzug auf ihn zu. „ Kann ich ihnen helfen? fragte er. „Meine Freundin ist vor 20 Minuten zur Toilette gegangen und noch nicht zurück gekommen. Ich mache mir langsam Sorgen. Es ging ihr in letzter Zeit nicht so gut. Ständig Schwindel und so. Nicht das sie ohnmächtig geworden ist. antwortete Oliver. „ Darf ich mich vorstellen, mein Name ist Alfredo di Sagione, ich bin der Chef hier. Lassen sie uns mal nachsehen."

    Er öffnete die Tür zum Damen WC und trat ein. „Bitte warten Sie hier. Falls eine der weiblichen Gäste kommt, möchte ich Aufsehen vermeiden. Mich kennt man und wird es als Kontrollgang ansehen. Ich bin gleich wieder da." Mit diesen Worten verschwand er.

    Die Kabinen waren leer, hier befand sich niemand. Er sah sich prüfend um. Auf dem Boden vor dem Accessoire Tisch entdeckte er zerbrochenes Glas von einem der Flacons und Flüssigkeit auf dem Boden, die verdächtig nach Parfum roch. Neben der kleinen Pfütze entdeckte er einen Blutstropfen. Jetzt kam ihm ein schrecklicher Verdacht. Antonio murmelte er. Hatte dieser Vollidiot wieder vergessen die Nachbestellungen an José weiter zu geben. Er bückte sich, sammelte die Glasscherben ein und entsorgte sie. Dann wischte er mit seinem Taschentuch das Blut und das Parfum auf. Das Taschentuch steckte er vorsorglich wieder in seine Hosentasche zurück. „Es tut mir leid, die Damentoilette ist menschenleer. Ihre Freundin muss gegangen sein. Vielleicht sitzt sie mittlerweile auch wieder am Tisch. „Meine Freundin ist nicht einfach so gegangen. Wir wollten unsere Verlobung feiern, sie wusste das eine Überraschung auf sie wartete und hat sich riesig darauf gefreut. „Es tut mir leid aber ich kann ihnen nicht weiterhelfen. Ich muss mich jetzt auch wieder um den Betrieb kümmern. Ihre Caroline taucht schon wieder auf. Frauen sind eben wankelmütig. Sie sind nicht der erste, der Hals über Kopf verlassen wird. Oliver konnte es nicht fassen. Das war überhaupt nicht ihre Art. Er bedankte sich und ging zurück zum Speisesaal. Ihr Tisch war so wie er ihn verlassen hatte. Keine Caroline. Was sollte er jetzt machen. Verzweifelt sah er sich um. Er sah sie nirgends. Wo war sie nur abgeblieben. Alfredo di Sagione betrat die Küche. Nur die üblichen Helfer waren hier. Er betrat die Speisekammer, verschloss die Tür hinter sich und betätigte einen geheimen Schalter. Das Regal schwang zur Seite und legte einen mit weißen Kacheln ausgestatteten, circa 20 Quadratmeter großen Raum frei. Hier hingen unter anderem Fleischerhaken von der Decke und eine Tür mit Bullauge führte in einen kleinen Kühlraum, der nur mit Fleischerhaken ausgestattet war, hier hing der sogenannte Vorrat. Einige Regale im Hauptraum waren mit den verschiedensten Küchenwerkzeugen, aber auch mit anderen Werkzeugen gefüllt, die man normalerweise im Garten oder einer Werkstatt benutzte. In der Mitte des Raumes befand sich ein großer Tisch. Er war blutüberströmt. Die verschiedensten Leichenteile lagen darauf verstreut. Auf der gegenüber liegenden Seite war eine Tür eingelassen, die in den Hinterhof führte. So war die Spezialbelieferung sowie der Abtransport gesichert. Der Hinterhof war uneinsehbar und mit hohen Mauern umsäumt. Das Tor war immer abgeschlossen, nur wenige Eingeweihte hatten hier für einen Schlüssel. Im hinteren Teil des Raumes stand ein Bottich. Er war rund und mit einem Deckel verschlossen, in dem sich eine kreisrunde Aussparung befand, um jemanden fixieren zu können. Nur ein Kopf guckte heraus. Eine junge Frau befand sich darin. Eine Frau mit blonden, kurzen, blutüberströmten Haaren, sie war bewusstlos. Aber selbst wenn sie wie am Spieß geschrien hätte, hätte sie niemand gehört. Dieser Raum und die Speisekammer waren schalldicht isoliert. Also doch, dachte Alfredo di Sagione. Das musste die junge Frau sein, die verschollen war. Antonio musste sie überwältigt und hier eingesperrt haben. Da sie in diesem Bottich saß, musste es sich um die Bestellung von Don Fernandes handeln. Die Opfer mussten bei Bewusstsein ermordet werden, damit das durch Furcht ausgeschüttete Adrenalin, das Fleisch besonders zart machte. Das hatte zumindest die Vergangenheit gezeigt. Alfredo di Sagione kochte vor Wut. Das konnte richtig Ärger geben. Einen der Gäste zu kidnappen war nie eine Option gewesen. Antonio konnte sich auf etwas gefasst machen, aber erst später. Jetzt musste er erst einmal für entsprechende Zeugen sorgen, die bestätigen würden, das die junge Dame das Restaurant verlassen hatte. Er drehte sich um, verließ den Schlachtraum und begab sich zu seinem eingeweihten Personal um Instruktionen zu erteilen, welches das „Insaciable sauber hielten.

    Ein lautes Geräusch riss Caroline aus ihrer Ohnmacht. Sie erwachte, blinzelte und versuchte die Augen zu öffnen. Wieder grelles Licht. Ihr Schädel hämmerte, sie schmeckte Blut an ihren Lippen. „Mein eigenes" schoss ihr durch den Kopf. Langsam kehrte die Erinnerung zurück. Jemand hatte sie nieder geschlagen. Jetzt erkannte sie Konturen. Eine Männergestalt mit etwas in der Hand. Sie konnte es nicht deutlich genug erkennen.Der Mann trat auf sie zu. Sie versuchte sich zu bewegen, vor ihm zurückzuweichen. Es ging nicht. Sie konnte sich keinen Millimeter bewegen. Die Umrisse wurden deutlicher und auch was er in der Hand hielt konnte sie allmählich erkennen. Es war eine Handkreissäge. Sie wollte schreien, brachte aber vor Schreck keinen Ton heraus. Auch bemerkte sie nun, das sie gefesselt war und in einem Behältnis saß, was sie gefangen hielt. Schlagartig wurde ihr klar, das man an ihr Leben wollte aber viel Schlimmer war die Erkenntnis, das sie keine Chance hatte zu

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