Liebe im Alltag: Liebesgeschichten wie sie jeden Tag passieren können
Von Werner Pass
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Buchvorschau
Liebe im Alltag - Werner Pass
1. Liebe im Tank
Peter hatte erst vor wenigen Tagen den neuen Job angetreten. Sein neuer Weg führte ihn an einer Tankstelle vorbei und ihm war aufgefallen, dass man hier günstig tanken konnte. Er wollte es einmal probieren, wie weit man mit den Sprit kam, denn er hatte gehört, dass der Sprit an diesen Billigtankstellen nicht gut sei. Er war es gewohnt am Freitag zu tanken und das wollte er in Zukunft auch machen, obwohl sein Weg in die Arbeit nun erheblich kürzer war als vorher.
Bereit zu tanken fuhr er am Freitag an die Tankstelle. Er konnte an der Zapfsäule lesen, dass man hier bedient wurde und er war erstaunt, denn so etwas kannte er bisher nur von den Autobahntankstellen. An einem anderen Auto stand ein kleiner Bursche in Overall und Kappe auf, der den Zapfhahn in den Tank hielt. Peter wartete geduldig am Auto, und als der Junge am anderen Auto fertig war, kam er zu ihm. Volltanken bitte!
, sagte Peter, der Junge fragte mit einer erstaunlich hohen Stimme, ob er die Scheiben auch putzen sollte. Peter bejahte dies. Der Bursche machte sich an die Arbeit. Der Tank, der etwa halb leer gewesen war, war schnell gefüllt, der Bursche kassierte den Betrag. „Scheiben sauber machen ist gratis lächelte er Peter an, der ihm aber einen Euro als Trinkgeld gab. Es kam ihm komisch vor, als sich der Bursche bedankte, ihn anstrahlte und Peter dachte sich „wie jung der doch sein mag, seine Stimme war noch nicht im Stimmbruch
. Als er die Tankstelle verließ, vergaß er den Gedanken schnell und konzentrierte sich auf den Verkehr, der für Freitag sehr heftig war.
Peter beschloss am Samstag die Einladung der neuen Kollegen anzunehmen, die ihm angeboten hatten, einige Lokale in der Stadt zu zeigen. Sie trafen sich wie verabredet am neuen „In Cafe und gingen zusammen hinein. Schnell fanden sie einen Platz, die Kellnerin kam, und begrüßte alle freundlich. Sie bestellten nacheinander. Peter war als Letzter an der Reihe, die Kellnerin begrüßte ihn mit einem lächelnden „Hallo
. Peter bestellte sich einen alkoholfreien Cocktail. Die Kellnerin nickte und ging wieder an die Bar. Er musterte das Lokal und stellte fest, dass die Einrichtung nach italienischem Stil war. Es gefiel ihm. Das Lokal strahlte Gemütlichkeit aus. Nach ein paar Minuten kam die Bedienung an den Tisch und stellte die Getränke ab. Dabei bemerkte Peter, wie sie ihn freundlich anschaute. Er lächelte zurück, machte sich aber keine Gedanken dabei.
Peter und seine Kollegen unterhielten sich über die Arbeit, als noch zwei Kolleginnen hinzukamen. Sie begrüßten sich und eine der Kolleginnen hatte wohl schon ein Auge auf ihn geworfen. Peter bemerkte, wie sie sich unbedingt neben ihn setzen wollte. Der Kollege machte ihr Platz. Er kam mit ihr zwangsläufig ins Gespräch. Sie wollte alles von ihm wissen. Diese Neugierde war Peter peinlich, aber beantwortete geduldig alle ihre Fragen. Auch seine Kollegen hörten zu und fragten kaum nach, weil die Kollegin schon alle Fragen vorher ausgesprochen hatte. Die Bedienung kam wieder an den Tisch und fragte die Damen nach ihren Wünschen. Die beiden bestellten, die Bedienung hatte aber nur Augen für Peter. Sie bemerkte auch, dass eine der Damen sich an Peter ran machte, und strafte diese mit einem scharfen Blick. Das aber ließ die Kollegin kalt. Im Gegenteil sie schmunzelte nur. Peter konnte in diesem Augenblick mit den Geschehnissen, die er wohl bemerkt hatte, nichts anfangen. Nach einer zweiten Runde zahlten sie. Peter lud seine Kollegen ein und beglich die Rechnung. Der Bedienung, die ihn frech anlächelte, wie er empfand, gab er ein großzügiges Trinkgeld. Sie dankte ihm und verabschiedete ihn mit einem Liebevollem „bis bald". Peter freute sich, maß aber diesen Worten keinerlei Bedeutung bei.
Sie gingen ins nächste Lokal, ein kleines geschmackvoll eingerichtetes Speiselokal. Dort gab es nach der Meinung von Peters Kollegen die besten Fischzubereitungen. Er sah sich die Speisekarte an und bestellte eine kleine Platte, auf der allerlei Fisch zu finden war. Seine Kollegin, Claudia, hatte wieder seine Nähe gesucht. Peter war es schon fast unangenehm, die Kollegen lachten nur still in sich hinein. Claudia war die Chefsekretärin im Betrieb. Als sie sich kurz frisch machen ging, machte man ihn darauf aufmerksam, dass es nur über sie ging, wenn man einen Termin beim Chef wollte. Peter nahm dies zur Kenntnis und wollte fragen, wie er aus dieser Situation herauskomme, aber die Damen wieder an den Tisch kamen. Claudia hatte ihren Duft erneuert und Peter fand, dass sie eigentlich stank. Dieses Parfum entsprach nicht seinem Geschmack und er war froh, schon gegessen zu haben. Claudia allerdings baggerte ungestört weiter. Nach dem Essen wollten die Kollegen Peter noch eine kleine Bar zeigen. Er versuchte, dankend abzulehnen. Seine Kollegen verstanden ihn, aber Claudia bettelte so lange, bis er zustimmte mitzugehen.
Am Sonntag wachte Peter erst gegen Mittag auf. Die kleine Bar war auf verschiedene Biere spezialisiert und sie hatten noch viel Spaß. Er war froh, dass es ihm gelungen war, Claudia abzuschütteln, was ihn zwar sehr viel Mühe gekostet hatte, aber die Kollegen hatten Mitleid mit ihm und waren ihm zu Seite gestanden.
Er bereitete sich Kaffee zu. Während dieser durch die Maschine lief, ging er nach unten und holte sich wie jeden Sonntag die Zeitung. Gemütlich las er und genoss den Kaffee. Er beschloss einen Spaziergang zu machen, und in einem kleinen Lokal in der Nähe zu Mittag zu essen. Gerade als er die Wohnung verlassen wollte, klingelte sein Handy. Er kannte die Nummer nicht, überlegte kurz und ging dann ran. Es war Claudia. Sie hatte sich seine Nummer aus den Personalakten besorgt. Am Sonntag…. . Sie wollte Peter am Nachmittag besuchen, Peter wimmelte diese Versuche ab. Er erklärte das mit einem Besuch bei seinen Eltern. Sie gab auf, aber verlangte von Peter das Versprechen dies am kommenden Wochenende nachzuholen. Froh darüber, dass sie aufgab, stimmte er zu und verabschiedete er sich höflich. Er verdrehte die Augen und warf sein Handy auf den Tisch. Die nächsten Stunden sollten ihm gehören.
Er war etwa eine Stunde unterwegs, als er an das Lokal kam. Er betrat es und suchte sich einen Tisch aus. Zur Feier des Tages bestellte er sich einen Schweinebraten mit Knödeln und Salat. Sein Bier war gleich am Tisch und er schaute sich die anderen Gäste an. Sein Blick fiel auf ein Mädchen, das ihm bekannt vorkam. Er erkannte die Bedienung des vorigen Abends aus dem Kaffee. Sie bemerkte es und lächelte zu ihm herüber. Irgendetwas kam ihm bekannt und zugleich komisch vor. Aber bevor er darüber nachdenken konnte, kam sein Essen und er genoss dieses. Nach dem Essen ging er den gleichen Weg wieder zurück zu seiner Wohnung. Jetzt kam er dazu nachzudenken, was ihm an diesem Mädchen aufgefallen war. Es gelang ihm aber nicht, dieses Geheimnis zu lüften.
Zu Hause machte er es sich vor dem Fernseher bequem. Eine SMS kam rein, er öffnete sie. Es war eine Nachricht von Claudia, die ihn an sein Versprechen für das nächste Wochenende erinnern wollte. Peter sichtlich genervt löschte diese SMS. Er wollte nur seine Ruhe haben.
Als er am Montag in die Arbeit kam, wurde er freundlich von allen Kollegen begrüßt. Sie lächelten ihn an und erst nach einer spitzen Bemerkung begriff er, dass es sich herumgesprochen hatte, dass er von Claudia angebaggert worden war. Wie er feststellte, hatte sie auch erzählt, dass er mit ihr für den kommenden Sonntag verabredet war. Peter ging nicht darauf ein und winkte nur ab.
Die Woche verging und bei der vielen, neuen Arbeit vergaß Peter Claudia. Die Meetings nahmen ihn in Anspruch und er hatte viele Aufgaben aufgetragen bekommen. Am Freitag war er froh, dass bald der Mittag erreicht hatte. Er spürte die Arbeit der Woche in den Knochen und wollte nur nach Hause fahren. Er kam in die Nähe der Tankstelle und seiner Gewohnheit nach fuhr er zu dieser. Der Bursche war auch da und winkte kurz, als Peter an die Zapfsäule fuhr. Er sagte zu ihm „Volltanken bitte und die Scheiben wieder reinigen. „Jawohl
wie nach einem militärischen Befehl erwiderte der Bursche und machte sich an die Arbeit. Während der Sprit in den Tank lief, reinigte er wieder die Scheiben. Als alles erledigt war, kassierte er Peter wieder ab. Peter gab wieder einen Euro Trinkgeld, der Bursche in seinem Overall und der Kappe bedankte sich freundlich.
Peter fand diesen Service an der Tankstelle toll, weil man das nur noch selten erlebte. Als er durch die Stadt fuhr, kam ihm in Gedanken Claudias Einladung wieder in den Sinn. Er beschloss noch eine Flasche Wein und Kekse zu besorgen, hoffte aber, dass sie ihre Einladung vergessen hatte.
Zu Hause sollte er eines Besseren belehrt werden. Claudia rief an und erinnerte ihn mit schmalzig süßer