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Nämlich verheiratet: Plapper-Roman
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eBook198 Seiten2 Stunden

Nämlich verheiratet: Plapper-Roman

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Über dieses E-Book

Tina, Redakteurin bei einem Ehe-Magazin, heiratet ihren geliebten Harald und glaubt, ihn alsbald zum klassischen Ehemann "programmieren" zu können – nicht ganz nebenbei zugleich in der Hoffnung, mit ihrer Ehe-Erfolgsstory aus dem wahren Leben bei ihrer Zeitung als Kolumnistin Furore zu machen. Aber die jungen Leute können ihr Single-Leben nicht so ohne weiteres hinter sich lassen. Schon die Frage, wer morgens das Frühstück macht, was ja wohl bei einem Ehepaar anders "geregelt" ist als bei einem Liebespaar, erweist sich überraschend als schier unbeantwortbar. Insbesondere, wenn beide Partner für sich in Anspruch nehmen, "emanzipiert" zu sein. Vorläufiges Ergebnis: Harald landet immer wieder bei seiner Freundin Sybille im Bett, einer attraktiven Tänzerin, und Tina hält ihre alte Beziehung zu Rudolf aufrecht, einem erfahrenen Schauspieler und geschiedenen Ehemann, an dessen Brust sie ihre unerwarteten Ehe-Probleme zu vergessen hofft.
Tina und Harald bemerken nicht, dass sich ihre heimlichen Geliebten nahe kommen. Just an dem Tag, an dem sie ihr bürokratisch-liebloses "Aneinander-vorbei-Leben" erst einmal beenden, verkünden ihnen Sybille und Rudolf: "Wir sind nämlich verheiratet".
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum14. Apr. 2016
ISBN9783738066630
Nämlich verheiratet: Plapper-Roman

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    Buchvorschau

    Nämlich verheiratet - Gerhard Ebert

    I.

    Tina räkelte sich genüsslich auf ihrer breiten, höchst bequemen Bettcouch. Sie hatte eine wunderbare Nacht verbracht, sie spürte wohliges Behagen noch überall in ihrem Körper. Der Schuldige, ihr frisch angetrauter Ehegatte, hantierte prustend nebenan im Bad. Auch er schien sich bestens zu fühlen. Besser und schöner konnte ein Tag nicht beginnen. Welch verdammt gutes Gefühl, einen vertrauten, lieben Menschen an der Seite zu wissen! Und welches Gefühl erst, wenn man weiß, dass es sich um den Ehemann handelt, einen herrlich potenten Kerl, den sie mit einem Ehevertrag wahrscheinlich nicht für alle Ewigkeit an sich gebunden hatte, wofür sie aber kämpfen würde, sollte er fremdgängerische Gelüste bekommen.

    Jetzt rief er: „Hörst du mich?"

    „Nein!" sagte sie und spitzte die Ohren.

    „Willst du nicht aufstehen?" fragte er und prustete laut unter der Dusche.

    Tina indessen beschloss, zunächst einmal liegen zu bleiben. Sie hatte insgeheim feierlich entschieden, schon am ersten Tag ihrer Ehe das bislang gültige Ritual mit Harald als Liebhaber zu beenden und behutsam neue Akzente zu setzen, und zwar Ehe-Akzente.

    „Liebst du mich noch?" rief sie.

    „Überflüssige Frage!"

    „Ach, du Doofer!"

    Das war nicht eben sehr klug reagiert, Tina wusste es sofort. Es schien ihr ratsam, jetzt erst einmal abzuwarten. Vermutlich würde ihr Gatte alsbald nach Kaffee rufen. Bislang war es selbstverständlich gewesen, dass sie zuerst duschte und dann, wenn er ins Bad huschte, für das Frühstück sorgte. Vergangene Nacht allerdings hatten sie bei einem entspannten Plausch nach einem furiosen Akt aus einer Laune heraus beschlossen, dass Zeremoniell zu Ehren ihrer Ehe umzukehren. Ohne indessen über die Folgen echt nachzudenken. Tina hatte mögliche Komplikationen zwar vorsichtig ansprechen wollen, doch er hatte mit seinem schon wieder einsatzfähigem und sichtbar ungeduldigem Instrument alle profanen Gedanken verscheucht. Die Frage der Zuständigkeiten in punkto Frühstück, eigentlich eine Nebensächlichkeit, war also offen geblieben und bedurfte einer einvernehmlichen Regelung. Was sich prompt bestätigte. Schon tönte es fröhlich aus dem Bad: Kaffeeeee!!"

    Tina stimmte zu. „Vernünftiger Gedanke!" rief sie ebenso fröhlich zurück. Damit war freilich die Frage, wer sich um den Frühstückskaffee kümmern würde, noch nicht beantwortet. Und sie musste beantwortet werden! Denn zwischen Eheleuten, davon war Tina fest überzeugt, müssten hinfort die alltäglichen Pflichten und Verrichtungen etwas anders aufgeteilt werden als bei einem profanen Liebespaar. Und damit musste schon heute begonnen werden.

    Prompt kam die Frage: „Wer macht‘s?"

    Tina setzte sich überrascht auf. Sollte der gute Harald ernsthaft erwägen, das Kaffeekochen zu übernehmen? Das wäre ja geradezu sensationell! Erwartungsvoll rief sie „Immer der fragt!" und legte die Hand ans Ohr, um nur ja keine Nuance der Antwort zu verpassen.

    Harald entgegnete sofort: „Finde ich doof!"

    Damit war klar: Der Herr Ehemann war nicht gewillt, neue Pflichten zu übernehmen. Jedenfalls nicht im Moment und bestenfalls noch nicht. Tina also folgerichtig: Widersprichst du mir?"

    Harald prompt: „Hört sich so an!"

    Tina überlegte. Sie klopfte abwägend auf ihrer Bettdecke herum und entschied, den Herrn herauszufordern. Ein bisschen vorwurfsvoll, aber eigentlich recht lieb fragte sie laut: „Nach dieser Nacht?"

    Im nämlichen Moment tauchte Harald mit dem Elektrorasierer hantierend in der Tür auf und sagte spritzig: „Ganz schöne Strapaze!"

    „Pfui! rief Tina empört. Das war ja nun wirklich echt die Höhe! Wie konnte er ihre erste Ehe-Nacht eine Strapaze nennen! „Pfui! rief sie noch einmal und verkroch sich unter der Bettdecke.

    Harald schaute kurz verblüfft, begriff, dass seine Anmerkung wohl nicht so recht passabel gewesen war, reagierte aber betont lässig und sagte beiläufig, doch sehr souverän: „Was den Kaffee betrifft - hab mich zu nichts verpflichtet!" Und schon wollte er wieder ins Bad verschwinden. Aber Tina schaute hervor und fragte: Rasierst du dich?"

    „Wie du siehst, mein Schatz!" meinte er galant und zeigte ihr demonstrativ seinen Rasierapparat.

    Tina lachte verschmitzt: Ich würde dem Bart das Wachsen verbieten."

    Harald stutzte, weil er nicht begriff, wohinaus Tina da eigentlich wollte, hob dann gewichtig den Zeigefinger und dozierte: „Du würdest dich ganz schön wundern! Küssen im Urwald ist gefährlich!" Worauf er, ohne ihre Reaktion abzuwarten, wieder verschwinden wollte.

    Animiert rief sie: „Aber romantisch! Wenn ich so an deine Schlangenfarm denke!"

    Harald verharrte. „Wie bitte?" fragte er erstaunt.

    Tina amüsierte sich höllisch und fragte schelmisch: „Sie wissen nicht, was ich meine? Und mit dem Ausdruck höchsten Bedauerns fügte sie hinzu: „Schade, dass da nur ein so’n Biest haust!

    Harald, der’s inzwischen kapiert hatte, daraufhin mit selbstbewusster Pose: „Völlig ausreichend!"

    „Gut gewachsen! Ja, gut gewachsen! Spricht sehr für ihn!"

    „Nimmersatt!"

    Damit war zwischen ihnen die funkelnde Harmonie erst einmal wieder hergestellt, die Tina so sehr schätzte an ihrer Beziehung. Aber es müssten eben neue Akzente gesetzt werden. Bislang war sie sozusagen tendenziell seine Dienerin gewesen, hatte sich strategisch mehr unter- als eingeordnet. Wenn das nicht so bleiben sollte, musste sie aktiv bleiben, ihr Ziel immer wieder ansteuern. Allerdings klugerweise nicht direkt. Durchaus hintergründig fragte sie daher: „Liebst du mich noch?"

    Harald, sensibler wohl als allgemein die Männer, und schon insofern höchst begehrenswert, witterte sofort einen Hintergedanken und konterte, indem er herausfordernd konstatierte: „Hab dich nie geliebt!"

    „Nie?" fragte Tina Empörung vorschützend und blitzte ihn mit ihren dunkel-geheimnisvollen Augen an.

    Er wusste sofort, dass er einen Punkt gut gemacht hatte, und setzte noch einen drauf. „Nie!" wiederholte er polemisch und verduftete erneut ins Bad.

    Tina verharrte einen Moment ratlos. Sie entschloss sich, Haralds Bosheit zu ignorieren, ihn jedoch erneut herauszufordern. So schnell durfte sie nicht klein bei geben. Das war sie sich schuldig. Obwohl er es gar nicht sehen konnte, betastete sie demonstrativ ihre Wangen und behauptete lautstark: „Diese Stoppeln sind eine Katastrophe!"

    Harald kam zurück, offenbar fertig mit der Morgentoilette, und tat sehr erstaunt: „Stoppeln? Welche Stoppeln?"

    „Na die da!" rief Tina vorwurfsvoll und zeigte mit spitzem Finger auf sein Gesicht.

    Harald war sich klar, dass er unrasiert für ihre Wangen eine Kratzbürste war, reagierte aber bewusst verständnislos. „Du tust ja gerade so, als sei Dir mein Bart ganz was Neues!"

    „Als Single kamst du immer picobello rasiert, mein Lieber! Das habe ich sehr geschätzt! Der Mann hat Art, dachte ich!"

    Das konnte Harald nicht auf sich sitzen lassen. Schließlich hatte er sich abends nie extra rasiert. Im Gegenteil, seine stachelige Rauheit hatte sie sogar gern gemocht. Angeblich offenbar! stellte sich jetzt heraus. Harald machte sich so seine Gedanken und spielte ihr den Ball wieder zu: „Du konntest es ja nicht erwarten heute Nacht!" Und um zu betonen, dass er das Thema ‚Stoppeln‘ im Moment nicht unbedingt fortsetzen wollte, griff er zur Hose und schlüpfte hinein.

    Tina blieb hartnäckig und sagte resümierend ziemlich kategorisch: „In Zukunft wird vorher rasiert!"

    Womit sie erreichte, dass sich Harald doch wieder auf das Thema einließ: „Ein Mann ohne Bart ist wie eine Suppe ohne Salz!"

    Tina frohlockte innerlich. Sie hatte ihn wieder beim Wickel und stichelte weiter. „Mir zu salzig!" sagte sie kokett.

    Harald begriff nicht, worauf seine Frau hinaus wollte. Ihre Attacke war in der Tat im Moment nicht zu verstehen. Er konnte beim besten Willen nicht ahnen, dass Tina schon unmittelbar nach der Hochzeitsnacht erste Leuchtraketen in Sachen Ehe-Pflichten abschoss. Harald tat ratlos, und das war echt ehrlich. Er fragte, beide Hände zur Betonung hebend: „Ich denke, du liebst den Urwald?"

    Tina triumphierte zufrieden, ohne es sich anmerken zu lassen. Sie wähnte, ihren frisch Angetrauten ein wenig aus seiner unerhörten, zwar durchaus imponierenden, aber wahrscheinlich eheschädigenden Selbstsicherheit aufgestört zu haben. Also setzte sie nach: „Bin völlig zerkratzt! Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich nicht geheiratet!" Und wieder griff sie sich an die Wangen, befühlte sie mit spitzen Fingern und tat so, als sei das Ende der Welt gekommen.

    Harald staunte. Suchte Tina Streit? Wegen seines Bartwuchses? Betont resigniert stellte er fest: „So leichtfertig gehst du mit unserer historischen Entscheidung um!" Und um sein Statement zu bekräftigen, wandte er sich demonstrativ von Tina ab und zog das Hemd über.

    Tina spürte sofort, dass die Ehe-Harmonie sich unnötig eintrüben könnte und flötete auf ihre liebevollste Weise: „Liebling!"

    Worauf sich Harald brummend seine Socken anzog.

    Sie ließ nicht locker und girrte: Knilch!"

    Er war nicht bereit einzulenken und knurrte bissig: Dieses unqualifizierte Wort verbitte ich mir!"

    Jetzt erhob sich Tina, spitzte ihren Mund zu einem Kuss und flüsterte liebevoll: „Süßer Knilch!"

    Harald schien es ratsam, auf diese erotische Einladung nicht einzugehen, sondern weiter zu schmollen. Abfällig fragte er: „Etwas Besseres fällt dir nicht ein?"

    Sie unverdrossen herausfordernd: Sag mal, warum habe ich dich eigentlich so lieb?"

    Harald hatte natürlich längst Lust, erneut wenigstens ein bisschen intim zu werden und dies eigentlich alberne Gerede zu beenden, bei dem es wahrscheinlich letztlich nur um den Kaffee ging. Aber irgendwie schien ihm das nicht passend für den Moment. Es hätte bedeutet, dass er an ihrer Leine hing. Und zwar an ihrer kurzen Leine. Und das kam nicht in die Tüte. Überhaupt nicht. Daher reagierte er trotzig: „Mein Gott! Warum wohl?", ließ sich in den Sessel fallen und schaute sie herausfordernd an.

    Sekunden verstrichen. Tina hatte natürlich empfunden, wie ihrem Gatten eigentlich zu Mute war. Jetzt räkelte sie sich im Bett und erklärte frohgemut: „Schön, dass es dich gibt!" Womit sie deutlich um Entspannung bemüht war.

    Harald honorierte das Kompliment nicht, sondern versuchte, es auszunutzen. „Aufstehen! Kaffee kochen!" forderte er trocken. Zugleich faltete er die Hände, um zu signalisieren, dass er nicht gedachte, von seiner Forderung abzulassen.

    Aber auch Tina war nicht bereit, locker zu lassen. Das musste jetzt ausgekämpft werden! Sie verlegte sich aufs Schmollen und rief: Ach du! Heute Nacht hast du mir versprochen, zur Feier des Tages den Kaffee ans Bett zu bringen."

    Darauf Harald kopfschüttelnd: „Kann mich nicht erinnern." Er zog die Schultern so hoch er nur konnte.

    Tina zeigte sich tief enttäuscht. Mehr zu sich als zu ihm sagte sie: „So sind die Männer! Versprechen einem Bohnenkaffee, dann reicht es nicht einmal zum Muckefuck!" Und um diese Feststellung zu erhärten, legte sie sich wieder ins Bett zurück, schaute jedoch erwartungsvoll, wie er reagieren würde.

    Harald war natürlich längst animiert. Nebbich, diese Kaffeekocherei! Diese Frau war absolut begehrenswert. So trat er denn provokatorisch zu ihr ans Bett, machte eine Verbeugung und sagte: „Gnädige Frau, geruhen Sie, sich zu erheben? Oder?" Und noch während er das letzte Wort ziemlich deftig aussprach, zog er behutsam sein Hemd aus der Hose.

    Tina begriff sofort, wohinaus das führen sollte, war dazu aber überhaupt nicht bereit. Mit seinem steifen Lümmel wollte er die Kaffeefrage entscheiden. So war das bislang immer gewesen. Stets hatte sie nachgegeben, um ihn sich als Geliebten zu erhalten. Jetzt und ab heute war eine andere Situation. Möglichst entschlossen sagte sie daher: „Oh nein!"

    Darauf Harald denn doch überrascht: „Nein?"

    Obwohl Tina fasziniert auf das Mysterium seines guten Stückes schaute, das sich da in der Hose schon wieder erhoben hatte, flehte sie: „Bitte nein!"

    Harald freilich gab nicht auf, im Gegenteil, er amüsierte sich über seinen pikanten Einfall und die ein wenig ratlose Reaktion seiner Frau. „Muss er Kaffee kochen?" fragte er frohlockend und öffnete in bübischer Laune seinen Hosenstall.

    Tina kroch flink auf die letzte Couchecke, zeigte strafend auf das gute Stück und rief: „Das ist Erpressung! Nackte Erpressung!"

    „Die ganze Welt erpresst! Aber mein klein Frauchen hat keine Ahnung!"

    „Bin nicht dein klein Frauchen!"

    „Sondern?"

    Tina, noch immer die Unwillige hervorkehrend: „Steck ihn weg!"

    „Der hat so Lust!"

    Tina, fast schon bereit, sich darauf einzulassen, rettete sich in Trotz: „Ohne Kaffee spielt sich gar nichts ab!"

    Worauf Harald erklärte: „Erpressung! Reine Erpressung!"

    Tina hatte sich wieder in der Gewalt. Hurtig sprang sie auf und brachte die Couch zwischen sich und ihrem Gatten, der da noch immer mit seinem erigierten Lüstling herumstand. Vorwurfsvoll sagte sie: „Du solltest dich schämen! Dein Eheweib gleich am ersten Tag so schamlos zu vergewaltigen!"

    Das war zwar maßlos übertrieben, verfehlte aber nicht seine Wirkung.

    „Na gut!" sagte Harald einlenkend und sperrte sein gutes Stück wieder weg.

    Tina hatte auf diese Weise schon wieder Oberwasser. Maßlos enttäuscht klagte sie prompt: „Ach, schade! Der sah so gut aus!"

    „Vorbei!" meinte Harald bissig und stand jetzt etwas ratlos herum.

    Tina in bester Laune: „Tust du ihm auch nicht weh?"

    Harald resignierte demonstrativ: „Der ist Kummer gewöhnt!" Und gleichsam wie einen Schlussstrich unter die kleine Fehde stopfte er das Hemd in die Hose.

    Tina indessen, noch immer die Couch zwischen sich und ihrem Gatten, konnte eine solche Behauptung natürlich nicht im Raum stehen lassen. Wenn es auch nur flapsig gemeint sein mochte, aber ihr Unfähigkeit in Sachen Sex vorzuwerfen, schien ihr nicht hinnehmbar, weil einfach nicht stimmend. Fast zornig sagte sie daher: „Nimm das zurück!"

    Wozu Harald nun freilich so schnell nicht bereit war. Also schmetterte er hinterher: „Die reine Wahrheit!"

    Womit nun wiederum Tina beim besten Willen nicht einverstanden sein konnte. Also forderte sie erneut: „Nimm das sofort zurück!"

    Harald frohlockte innerlich. Jetzt hatte er seine Angetraute in einer Stimmung, die mit der neuerlichen Frage: „Kochst du Kaffee?" gleichsam zum Überkochen und also zur Antwort führen musste.

    Genau so geschah es denn auch. Allerdings nicht ganz so, wie Harald erwartet hatte. Er hatte angenommen, die mehr oder weniger deftige Auseinandersetzung, immer am Rande eines ersten Ehekrachs,

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