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Schmunzel-Häppchen: Kolumnen aus den Jahren 2011 bis 2015 - jetzt beide Teile in einem Band vereint.
Schmunzel-Häppchen: Kolumnen aus den Jahren 2011 bis 2015 - jetzt beide Teile in einem Band vereint.
Schmunzel-Häppchen: Kolumnen aus den Jahren 2011 bis 2015 - jetzt beide Teile in einem Band vereint.
eBook76 Seiten45 Minuten

Schmunzel-Häppchen: Kolumnen aus den Jahren 2011 bis 2015 - jetzt beide Teile in einem Band vereint.

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Über dieses E-Book

2011 bis 2015 erschienen die Kolumnen von Michael Fenske in einem Stadtmagazin. Hier gibt es sie nun in gesammelter Form, als kleine Lesehäppchen für zwischendurch. Sie beleuchten auf humorige und verschmitzt-sympathische Art den Ehealltag, machen sich über die Erscheinungen unserer Zeit lustig – und pflegen dabei einen feinen, hintergründigen Wortwitz. Lustig, launig und ab und zu auch kritisch. Achtung: Dieser Band mit neuem Cover umfasst den Inhalt der bisherigen beiden Bände "Schmunzelhäppchen" und "Schmunzelhäppchen II".
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum24. Juni 2015
ISBN9783738031737
Schmunzel-Häppchen: Kolumnen aus den Jahren 2011 bis 2015 - jetzt beide Teile in einem Band vereint.

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    Buchvorschau

    Schmunzel-Häppchen - Michael Fenske

    In der Höhle war die Grill-Welt noch in Ordnung.

    „Du hast WAS? – Ich konnte es nicht glauben, aber meine Frau beschloss, mich durch stoische Gleichgültigkeit, mildtätiges Lächeln und ihren Ich-weiß-was-gut-für-Dich-ist-Blick noch mehr auf die Palme zu bringen. „Ich hab den alten Holzkohlegrill zum Sperrmüll gebracht, erwiderte sie mit einem Schulterzucken, als gäbe es nichts, was logischer wäre. „Morgen kaufen wir einen Gasgrill, und dann wird gesünder und mit weniger Rauch gegrillt!", setzte sie in freudiger Erwartung des Barbecue-Shoppings fort.

    Ich fühlte mich... entmannt. War sie doch tatsächlich drauf und dran, mir die letzte Insignie männlicher Haushaltsvorstandschaft zu rauben. War ich noch nicht genug domestiziert? Schließlich schaute ich schon gegen meinen Willen schlechte Gesangsshows, hatte aufgehört, Wellnesshotels als Kratzbürsten-Besserungsanstalt zu bezeichnen und betrachtete das Bestellen von Salat mit Putenstreifen in einem Biergarten schon lange nicht mehr als Scheidungsgrund. Musste sie mir also jetzt noch mein letztes Hoheitsgebiet unter den Füßen wegreißen – ja, mir sogar die maskulinste Errungenschaft überhaupt, das Feuermachen, nehmen?

    Aus Trotz und verletztem Ego weigerte ich mich, sie in den Baumarkt zu begleiten und gab sogar den Macho, als ich sie allein die Kartons aus ihrem Auto wuchten ließ. 'Fit sein, lecker essen, grillen ohne Reue!' las ich und mich schauderte. Aber sie wusste natürlich – wie schon so oft –, wie sie mich rumkriegt: einfach die Schachtel stehen lassen, Bier kaltstellen und telefonieren gehen. Es scheint ganz tief im Kollektivgedächtnis meiner Hälfte der Menschheit vergraben zu sein, dass keine Schachtel ungeöffnet, kein zum Transport zerlegtes Gerät unmontiert und keine Gebrauchsanleitung ungelesen bleiben darf. Es kam, wie es kommen musste: Nach einem mittellangen Telefonat von eineinhalb Stunden kehrte sie zurück und fand mich schwitzend, beide linke Hände zerschrammt, aber glücklich neben einem funkelnden High-Class-Grill auf der Terrasse vor. Hatte sie es also wieder geschafft, und tief in meiner Geninformation schüttelten meine keulenschwingenden Vorfahren mit einem enttäuschten Grunzen ihre zotteligen Köpfe.

    Gut, zugegeben, das Grillfleisch schmeckt genauso lecker. Ja, wir grillen jetzt auch öfter, weil's mit Gas schneller geht. Und ein bisschen offenes Feuer fürs steinzeitliche Erbe hat's in meinem Gasgrill auch. „Meiner"? Na, war ja wohl klar, dass ich das Grillen nicht aus der Hand gegeben habe. Ich habe schließlich einen Ruf als Griller zu verteidigen – egal, was verfeuert wird! Also stimme ich auch meiner geliebten Gattin ergeben und bei nahezu jedem Wetter zu, wenn sie glaubt, es wäre eine gute Idee, ein wenig Putenfleisch und Gemüsespieße zu grillen. Ganz Mann eben.

    Glück ist eine klitzekleine Karo-Insel

    Gut, nennen Sie mich bekloppt. Oder hoffnungslos nostalgisch. Oder einfach kindisch. Aber zu einem Strandurlaub gehört sie einfach dazu: meine Stoff-Luftmatratze, die wohl älter ist als ich selbst. Mit ihrer unsäglichen Interpretation des Glencheck-Karos in schreiendsten Farben hat sie Generationen von Italienfahrern altern sehen, jedem Modewechsel tapfer standgehalten und genug Stracciatella-Eis in sich aufgesogen, um eine Kolonie aus zuckerabhängigen Milben in ihren Fasern großzuziehen. Aber sie hat es verdient, mit in den Urlaub zu kommen. Weil sie mir als Kind die Angst vor dem Wasser nahm, mit mir als Jugendlichem den Wellengang der Costa Brava bezwang und mich noch heute zum Affen macht, wenn ich mich mit ihr todesverachtend in die adriatische Brandung stürze.

    „Schon klar, dass Du Dich damit wie Popeye auf hoher See fühlst, aber das hässliche Trumm kommt heuer auf keinen Fall mit!: Wie immer verstand es meine Frau, einen mein zartbesaitetes Seelchen traumatisierenden Sachverhalt in verständnisvolle und tröstende Wort zu packen. „Es genügt doch wohl schon, wenn ich mich mit Dir und Deinen Badehosen am Strand zeigen muss! Natürlich. Meine Badehosen. Diese andere Leidenschaft für alte, aber noch immer nützliche Dinge, die ihr immer wieder als Steilvorlage dient, um mich mundtot zu machen.

    Und so kam es, dass ich eines Nachts aus der ehelichen Schlafstatt schlich, um meine Frau zu hintergehen: Ich stahl mich in die Garage, wo ich meiner Luftmatratze ein kuscheliges Winterquartier eingerichtet

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