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Echo eines Freundes: Ein Elling-Roman
Echo eines Freundes: Ein Elling-Roman
Echo eines Freundes: Ein Elling-Roman
eBook382 Seiten5 Stunden

Echo eines Freundes: Ein Elling-Roman

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Über dieses E-Book

Ingvar Ambjørnsens größter Held ist zurück: Elling. Er ist älter geworden, inzwischen 58, und macht sich auf den Weg nach Oslo, wo er bei einer Witwe namens Annelore Frimann-Claussen eine Einliegerwohnung bezieht. Bisher war er in einer betreuten Wohnsituation, nun aber darf er sein Glück allein versuchen, und er ist fest entschlossen, es zu schaffen.
Elling lebt sich in der neuen Umgebung ein, und er wäre ja nicht Elling, wenn er sich nicht dauernd in irgendwelche Phantasien hineinsteigerte (hat Annelore als Witwe wirklich jedes Interesse an Sex aufgegeben, oder phantasiert sie nicht doch über ihn, den in ihren Augen doch sehr jungen Elling?). Irgendwann traut er sich in ein Café, deren Betreibern er einen Teller schenkt, den er beim Ausräumen im Schuppen gefunden hat, und sie schenken ihm im Gegenzug ein Exemplar der Literaturzeitschrift, die sie herausgeben. Literatur ist aber gar nicht mehr so seins, denn neuerdings hat Elling einen Internetanschluss, und er hat gerade erfahren, dass es Facebook gibt!
Nun richtet er unter dem Namen Chris Brenna (so würde er gern heißen, bestimmt wäre er dann ganz anders, so ein richtig lebenshungriger Draufgänger) ein Profil ein und postet dazu ein Foto, das er heimlich mit dem Handy von einem sehr gut aussehenden Fremden gemacht hat. Dann sucht er sich Facebook-Freunde und macht sogar einen eigenen Blog zum Thema Essen auf: "Der Gastrobaron". Doch nicht nur in der digitalen Welt sorgt Elling für Furore …

"Elling ist ein liebenswerter, tragischer und skurriler Romanheld, der Ambjørnsen zu Norwegens Nationalhelden gemacht hat."
DER SPIEGEL

"Ingvar Ambjørnsen ist einer der aufregendsten norwegischen Gegenwartsautoren. Wegen seiner Elling-Reihe genießt er Weltruhm."
DIE ZEIT
SpracheDeutsch
HerausgeberEdition Nautilus
Erscheinungsdatum6. Mai 2019
ISBN9783960541844
Echo eines Freundes: Ein Elling-Roman

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    Buchvorschau

    Echo eines Freundes - Ingvar Ambjørnsen

    Verlagsprogramm

    1

    Verspätete Ankunft

    Ab Drammen gab es Schienenersatzverkehr. Mit Wartezeit und Umsteigen hatte ich nun mehr als eine Stunde Verspätung. Ich beschloss, sie anzurufen und über die Situation zu informieren. Das kostete, aber ich sah keinen anderen Ausweg. Das endlose Klingeln, ehe sie sich endlich meldete. Mein Herz, das schlug und schlug. Dann endlich, zum allerersten Mal ihre etwas kratzige Stimme im Ohr.

    Na gut, meinte sie. Beim lieben Gott und bei der norwegischen Eisenbahn sei eben kein Ding unmöglich. Ein trockenes Lachen an der Grenze zum Husten. Ich sah vor mir das Litermaß voll Wasser, das auf dem Küchentisch stand. Das zweimal pro Tag gefüllt und geleert werden musste, denn sonst …

    Und mein eigenes Lachen, das sich mit ihrem mischte. Die Nervosität, die mich plötzlich verließ.

    Ich sei jedenfalls willkommen, sagte Annelore Frimann-Clausen. Sie sei keine von der Sorte, die früh schlafen geht.

    Dann war sie verschwunden.

    Es regnete. Ich musterte mein Spiegelbild in der triefnassen Fensterscheibe. Und in einem inneren Film sah ich sie vor mir, wie sie in der alten Villa in Grefsen umherstapfte. Denn natürlich hatte sie einen Teller mit Schnittchen vorbereitet, das musste bei Frauen ihrer Generation fast als Gesetzmäßigkeit gelten. Nach meinem Anruf bedeckte sie jetzt aller Wahrscheinlichkeit nach den Teller mit Plastikfolie, um ihn dann an einen kühlen Ort zu stellen. Oder auf die Hintertreppe, falls es eine solche gab. Eine Variante zeigte sie auch, wie sie den gesamten Teller im Kühlschrank verstaute, ich hoffte aber wirklich, dass das pure Phantasie meinerseits war. Eiskalte Butterbrote sind nichts für uns mit etwas abgewetzten Füllungen und unbehandelten Löchern. Vor allem nicht, wenn sie mit in Scheiben geschnittenem Fischpudding oder Rührei mit Räucherlachs belegt sind. Dann hat man wirklich Probleme.

    Ich stellte fest, dass sie mir leidtat. Denn man weiß doch: Egal, wie gelassen eine ältere Dame mit einer Abweichung vom festgelegten Programm umzugehen vorgibt, ja, so sind solche Mitteilungen für sie eine Plage. Vor allem, wenn das Programm etwas mit Essen zu tun hat. Das ist keine Behauptung, sondern eine Tatsache. Ich glaubte nicht, dass sie nach Beendigung unseres Gesprächs in Tränen ausgebrochen war. Oder wütend geworden. Das nicht. Aber ich war überzeugt, dass sie jetzt eine feine kleine Traurigkeit hatte, die sie auskosten konnte. Eine Wehmut darüber, dass Nachmittag und Abend nicht wie geplant verlaufen würden. Einen Gemütszustand von der Sorte, die eine ältere Frau zwischen Küche und Wohnzimmer hin und her treibt. Die sie den Raum durchqueren und stehen bleiben lässt, um hinaus in den Garten zu blicken, wo sich nun die Dämmerung senkt. Und dem Regen zu lauschen. Vielleicht zwei verwelkte Blätter von der Christrose abknipsen, dem Geschenk eines Neffen zu irgendeinem Anlass, an den sie sich nicht mehr erinnern kann. Na gut. Da kommt er also später. Macht doch nichts. Kaffee schon in der Thermoskanne. Die Brote in Plastik gehüllt, den Teller auf die Kellertreppe gestellt. Alles fix und fertig. Da sollte er einfach kommen, wenn es so weit wäre. Sie hatte sonst nichts vor. Wieder in die Küche. Der Kühlschrank. Hatte sie auch Sahne gekauft? Ja. Natürlich hatte sie Sahne gekauft. Dann zurück ins Wohnzimmer und ein weiterer Blick hinaus in den Garten, wo es jetzt fast ganz dunkel geworden war. Hatte sie da eine Autotür schlagen hören? Abermals in die Küche. Aber vorsichtig jetzt. Sich langsam dem Küchenfenster nähern. Sich vorbeugen, halb versteckt hinter dem Vorhang. Falscher Alarm. Die Nachbarstochter, nach Hause gebracht vom Ex, der inzwischen zu einem wirklich guten Freund geworden war. Zu ihrer Zeit hatte es das nicht gegeben. Wenn man verlobt war, heiratete man. Eine gelöste Verlobung bedeutete den Untergang der Familie. Sie schaut ein weiteres Mal auf die Uhr. Natürlich hatte das nicht der neue Mieter sein können. Den konnte sie vielleicht in einer Stunde erwarten. Vielleicht in zweien. Es waren doch so viele Unwägbarkeiten mit im Spiel.

    Vom Osloer Hauptbahnhof nehme ich ein Taxi. Das ist ganz schön großkotzig, aber ich sehe keine andere Lösung. Ich bin schon fast zwei Stunden zu spät. Das setzt mir furchtbar zu. Der Pakistani hinter dem Lenkrad starrt mich im Rückspiegel ausdruckslos an. Das macht nichts. Ausdruckslos kann ich auch. Ich denke, dass es schon ein bisschen seltsam ist, dass mich das Schicksal wieder in Richtung Grefsen führt, doch so ist es nun einmal. Gerade dieser Teil von Oslo scheint mein Siegel zu tragen. Aber egal. Das Alte ist längst begraben. Von fast allen vergessen. Ich kann mich eigentlich selbst auch nicht mehr an besonders viel erinnern. Im Grunde sehe ich nur kurze unangenehme Szenen vor mir, die ich sofort in die Korridore und Irrwege des Gemüts jage. Weg mit euch. Es ist nichts Schwerwiegendes geschehen. Dafür habe ich Zeugenaussagen genug.

    Etwas später stehe ich in einer stillen Straße und sehe, wie sich die roten Rücklichter des Taxis entfernen. Es ist jetzt ganz dunkel. Die Straße ist nur spärlich beleuchtet, das weiß ich zu schätzen. Es wirkt beruhigend so. Als ich die Straße überquere, kann ich deutlich das verbogene Rad meines Rollkoffers hören.

    Es klingt wie ein gequälter Vogel. Ein winzig kleiner Spatz, der bald sterben muss.

    2

    Annelore Frimann-Clausen

    Der Fiolvei ist eine stille Angelegenheit. Ein ausgetrockneter schwarzer Fluss zwischen weiß gestrichenen Villen in großen grünen Gärten. Nun stehe ich in der Dunkelheit auf dem Bürgersteig vor Nr. 5. Ein zweistöckiges Wohnhaus mit blauen Fensterrahmen. Weshalb das ganze Weiß? Unschuld? Vergangenheit? Wir malen weiß. Das Haus wirkt gepflegt, wie es im Fiolvei eben Sitte ist. Wir halten alles in Schuss. Das Haus liegt an einem Hang, genau, wie es mir erzählt worden ist. Der Garten ein grüner Abgrund, der zu einer hohen Fichtenhecke hin verschwindet. Und das weiß ich ja: Dort unten ruhen die letzten ungeschriebenen Kapitel meines Lebens. Hier ist es. Ich bin angekommen. Ich öffne das schmiedeeiserne Tor und betrete den Kiesweg. Ich kann sehen, dass in der Küche Licht brennt, und ich registriere, dass sie nicht hinter dem Vorhang auf der Lauer liegt. So eine ist sie also nicht. Eine gewaltige Erleichterung überkommt mich.

    Aber kaum habe ich den Finger auf den Klingelknopf gesetzt, schon wird die Tür mit einem heftigen Ruck aufgerissen. Sie muss im Gang gestanden haben, ich stelle mir vor, dass sie dort schon lange gewartet hat. Dann ist sie allerdings so eine. Eine Frau, die mäuschenstill im Dunkeln steht und wartet. Ja, ja.

    Ich sehe das Ganze von außen. Der alternde Mann, der mit dem ramponierten Koffer in der einen Hand auf der Treppe steht, während er die andere der älteren Frau so vertrauensvoll hinstreckt, wie es in unserem Teil der Welt Sitte und Brauch ist. Mann oder Frau, jung, alt, homo wie hetero, wir strecken einander die Hand hin, wir packen die Hand unseres Gegenübers, legen das eigene Fleisch auf das der anderen, bekannt oder unbekannt, das spielt keine Rolle, das Erste, was wir tun, wenn wir einander begegnen, ist, die Haut unseres Nächsten zu befühlen, und dabei die Feuchtigkeit der fremden Hand zu registrieren, die Festigkeit und die Stärke der Muskeln, um uns darauf aufbauende Vorstellungen und Theorien über die Psyche der anderen Person zu machen. Ihre Hand ist trocken und vertrauenerweckend, und in Gedanken sieht er eine alte Kiefer vor sich, die sich seit Jahrzehnten in einem Felsspalt am Meer anklammert, geformt vom Sturm und Wind und Regen und Schnee, es liegen Wille und Kraft in dieser Hand, in diesem Menschen, der sich in seinen über achtzig Jahren auf der Welt langsam aber sicher auf diesen Augenblick zugearbeitet hat, diese kosmische Begegnung mit dem neuen Mieter, dem, der den Namen trägt, den er jetzt mit einem etwas verlegenen Lächeln von sich gibt, mit einem Lächeln, von dem er hofft, sie werde, wenn sie schon nicht begeistert davon ist, doch immerhin Zutrauen dazu entwickeln, er hat dieses Lächeln nämlich geübt, es sitzt ein bisschen schief, der eine Mundwinkel ist ein klein wenig nach unten gezogen, und jetzt hört er sich selbst die Verspätung bedauern, ihr versichern, dass er keiner ist, der Verstöße gegen Abmachungen und Unpünktlichkeit auf die leichte Schulter nimmt, und er sieht, dass sie ihn aus kleinen braunen Augen mustert, sie ist wie ein Marder, denkt er nun, wie ein Marder oder ein Hermelin, zäh, ausdauernd, gar nicht so wenig neugierig, aber er hat bereits beschlossen, das Technische zu umgehen, sich an das eher Allgemeine zu halten, die Mitteilung, die per Lautsprecher durchgegeben wurde, als der Zug den Bahnhof Sande verließ, die Information, dass in Drammen Busse eingesetzt werden würden, um die Reisenden weiter nach Oslo zu befördern. Eine hervorragende Eröffnung, wie es sich herausstellen wird, ein wunderbarer Ausgangspunkt für eine Bekanntschaft, denn nun können sie beide die Norwegische Staatsbahn NSB auf scherzhafte Weise beschimpfen, da sie beide, wie überhaupt der Großteil der Bevölkerung in diesem Land, über ausgiebige Erfahrungen mit »Schienenersatzverkehr« verfügen.

    Aber möchte er einen Moment hereinkommen?

    Ach ja, aber er will nun wirklich nicht …

    Und dann tun sie das, was sie tun, denkt er, denn sie sind Menschen auf der Erde, und natürlich stört er sie nicht, sie wollte ja ohnehin eine Tasse Kaffee trinken, ja, es würde mich nicht überraschen, denkt er weiter, während er vor seinem inneren Auge gleichzeitig die Weißbrotschnitten vor sich sieht, wie sie dort unter der Plastikfolie gewissermaßen leuchten, das Rührei mit dem orangeroten Räucherlachs, die Scheiben mit Fischpudding, Mayonnaise und einer winzig kleinen Krabbe sowie einem Petersiliepuschel, die Leberwurst, die mit einer von zwei Möglichkeiten versehen ist, es gibt nämlich zwei Schulen, wenn es um Leberwurstbrote geht, die, auf die er und seine Mutter immer geschworen haben, zwei Scheiben Gewürzgurken, und die etwas fremdere, aber gar nicht schlechte, eingelegte Rote Bete, auch diese in dünnen Scheiben, und dann die drei Schnitten mit weißem Käse und einer Scheibe roter Paprika, die werden noch immer auf dem Teller liegen, wenn beide satt sind, er denkt, dass sie ihn am Ende auffordern wird, diese Brote mitzunehmen, und er kann sich schon zögernd mit Ja antworten hören, während er abermals sein jungenhaftes Lächeln hervorzaubert. Und während sie so freundlich und zufrieden zurücklächelt, denn so ist die Natur: Frauen wollen, dass Männer so viel essen wie möglich. Es fängt schon mit der Brustwarze an, die sich in unseren Mund presst, denkt er zufrieden und stellt den Koffer vorsichtig in dem engen Gang ab; sie steht sofort mit einem Kleiderbügel parat, zusammen schälen sie ihn aus dem Mantel, er ist sich bewusst, dass das hier ihre erste gemeinsame Handlung ist, sie schälen ihn aus dem Mantel, den die Frau sofort wegzaubert, in einen zu diesem Zweck geeigneten Schrank hängt, er sieht für einen Moment ihren Mantel, dazu einen Regenmantel und eine moderne Allwetterjacke, und daran wird er bei seinem gesamten ersten Aufenthalt in Annelore Frimann-Clausens Zuhause nun regelmäßig denken: Sein eigener Mantel, der in der Dunkelheit bei ihren mehr oder weniger femininen Oberbekleidungsstücken hängt. Die Schuhe braucht er nun wirklich nicht auszuziehen, aber tut es trotzdem, nicht nur, um höflich zu sein, sondern auch, weil er sich am selben Morgen gründlich die Füße gewaschen hat, so gründlich, dass sie noch immer ein bisschen wehtun, außerdem hat er ein Paar nagelneuer Socken angelegt, eigenhändig vor einer guten Woche bei Dressman erstanden.

    Ein Zuhause. Wann war ich zuletzt in einem Zuhause? Vor einer ganzen Weile. Und dennoch: Wie vertraut das alles ist! Von dem engen Gang führt eine Tür ins Wohnzimmer, wo sich die Möbel aus den sechziger Jahren mit ihren Messingbeschlägen und Teakflächen befinden, alle sind auch noch versehen mit einem Überfluss an bestickten Kissen in allen Formen und Farben, und auf kleinen und großen Beistelltischen (auch die aus Teak mit Messingbeschlägen) sind kleine und große Fotografien aufgestellt, alle sind eingerahmt, was auch für die Fotografien an den Wänden gilt, kleine und große, die dort nach einem schwer zu begreifenden System hängen, das ja vielleicht gar nicht begriffen werden soll, das ganz ohne Sinn ist, und auf diesen Fotografien kann man Menschen sehen, die nebeneinanderstehen, sei es nun in der freien Natur oder in allerlei Wohnzimmern und Aufenthaltsräumen, nicht Fotos geknipst an Stränden oder im Hochgebirge, einige wenige stammen aus einem Studio, sie sind schwarzweiß und zeigen nackte Säuglinge auf Eisbärfellen aus Webpelz, oder längst verstorbene Personen mit Kinnbart und Hut vor einem Hintergrund aus handgemalter Natur. Mir gefiel es hier. Mein erster Gedanke, als ich Annelore Frimann-Clausens Zuhause betrat, war, dass es mir hier gefiel. In einer eigenen Abteilung des Raumes war das Esszimmer untergebracht, auch das aus Teak und mit Stuhlsitzen aus dunkelbraunem Kunstleder. Derzeit wenig benutzt, das entnahm ich dem geordneten Chaos, das hier herrschte, Stapel von Büchern und Zeitungen, Briefen und Karten. Am Fenster: Das Kontrollzentrum des Zimmers. Der große moderne Sessel vom Typ Stressless, und der Tisch mit Illustrierten und Zeitungen, Brille und Kugelschreiber. Von dieser natürlichen Kommandozentrale aus konnte sie ohne irgendwelche Einschränkungen sehen, was sich auf dem großen Flachbildschirm abspielte, oder – falls ihr Sinnen und Trachten zufällig andersgeartet sein sollten – ihren Blick hinaus in den Garten schweifen lassen, der sich gerade jetzt hinter der Fensterscheibe als schwarzes Viereck offenbarte.

    Ich sagte: »Was für ein schönes Zuhause, Frau Frimann-Clausen!«

    »Naja«, meinte sie, gewissermaßen gurrend aus einer fast perfekten Siebziger-Jahre-Küche, die sie sofort angepeilt hatte, »hier hätte schon längst renoviert werden müssen, aber Sie wissen ja, wie das ist …«

    Und das wusste ich ja.

    »Setzen Sie sich doch einfach, der Kaffee ist gleich fertig.«

    Das tat ich also. Ich setzte mich, während ich vorgab, mich in den Anblick der verschiedenen Personen auf den vielen Fotografien zu vertiefen, ehe mein Blick an einem großen Gemälde rechts vom Fernsehapparat haften blieb, es stellte etwas dar, bei dem es sich um ein Mittsommerfest irgendwo in Westnorwegen handeln konnte, Tanz und Spaß und Spiel, und ein großes Feuer, das sozusagen an der Sommernacht leckte.

    Ob ich denn wohl kunstinteressiert sei?

    Sie kam mit einem Tablett mit einer Thermoskanne hereingefegt. Stellte Tassen und Untertassen und Zucker und Sahne auf den Tisch, so etwas nehme ich nicht, aber nun ging mir auf, dass ich es diesmal doch tun würde. Zucker und Sahne nehmen.

    Jetzt war ich damit an der Reihe, naja zu sagen. Und ich fügte hinzu, wenn unter »kunstinteressiert« zu verstehen sei, sich auf nichtprofessionellem Niveau an Kunst zu erfreuen, dann könnte eine solche Charakteristik vielleicht einigermaßen auf mich zutreffen. Es mache mir große Freude, ab und zu eine Gemäldeausstellung zu besuchen.

    »Ja, das hat mein Onkel Ole gemalt«, sagte sie und nickte in Richtung des funkensprühenden Feuers.

    Sie zeigte darauf. »O Slettan.« In Rot. Unten in der rechten Ecke.

    Wirklich? Hatte sie denn selbst auch etwas von … dieser Ader?

    Nein, jetzt solle ich aber aufhören. Und ich könne doch wohl sehen, dass es sich nur um eine hoffnungslose Astrup-Kopie handelte.

    Jetzt lachten wir zum ersten Mal zusammen, und in Gedanken bedankte ich mich bei Onkel Ole.

    Der übrigens die Silbertanne ganz unten im Garten gepflanzt hatte. Frau Frimann-Clausen zeigte hinaus in die Dunkelheit. Worauf ich beifällig nickte.

    Kurz gesagt, eine feine Eröffnung, gänzlich ohne irgendwelche Misstöne, wenn ich von den belegten Broten absehe, die nicht existierten, es gab stattdessen ein Stück Sandkuchen ohne Rosinen, aber ich tröstete mich damit, dass ich mir am Morgen Reiseproviant geschmiert hatte, zwei Brote mit Käse und eins mit Ei und Sardellen, sie befanden sich im Koffer, zusammen mit Schlafanzug und Pantoffeln und mit dem grünen Strickpullover.

    Wir konnten uns sehr bald auf das Allermeiste einigen. Erstens: Gegenseitigen Respekt. Was in der Praxis bedeutete, »sich nicht gegenseitig die Bude einrennen«. Distanz wahren. Das kam mir wie gerufen. Ich erklärte ihr, die Fähigkeit, eine respektvolle Distanz zu meinen Mitmenschen zu wahren, sei etwas, das mir ganz einfach angeboren sei, eine Eigenschaft, die in meinen Genen liege. Wenn sie eins nun wirklich nicht zu befürchten habe, dann meine Einmischung in ihr Leben und ihre Zeit, ich wisse es ganz besonders zu schätzen, dass auch sie nicht allzu viel Zeit in meinem Leben verbringen würde, auch wenn mein erster Eindruck von ihr ja durch und durch positiv war, aber das behielt ich natürlich für mich. Stattdessen betonte ich, dass in meinem Leben die Tage und Nächte ganz einfach mit Arbeit mannigfacher Art gefüllt seien. Ich verfügte unter anderem über ein umfassendes Archiv, das große Ansprüche an mich stellte, und dabei war das Alleinsein nicht nur eine große Hilfe, sondern geradezu eine Voraussetzung dafür, dass mir diese Aufgabe gelang. Sie hörte mir mit ernster Miene zu, während sie mich mit ihren neugierigen Nagetieraugen beobachtete, und als sie rasch einwarf, dass sie um halb elf Uhr abends Ruhe im Haus haben wollte, wenn auch mit Ausnahme von »normalen Fernsehgeräuschen«, konnte ich scherzhaft erwidern, dass unten bei mir bereits morgens um halb elf Ruhe herrschen werde. Ich sei ein Mann der Ruhe, das werde sie bald genug erfahren, sie dürfe nur nicht glauben, ich liege da unten und sei tot, wenn sie zwei Tage lang nichts von mir hörte. Darüber musste ich lachen und sie ein Lächeln andeuten, ehe sie unsere Kaffeetassen ein weiteres Mal füllte. Dann sei da noch eine Kleinigkeit. Das Internet funktioniere derzeit nicht. Es werde jedoch innerhalb der nächsten Tage in Ordnung gebracht werden. Was mir eine hervorragende Gelegenheit zu einem Plädoyer für das Papierbuch gab. Wir hatten ganz einfach einen angenehmen Abend. Sie bestand darauf, dass ich sie von nun an, also von unserem allerersten Abend im selben Haus, Annelore nennen sollte. Und wer dieses Angebot gern annahm, das war ich, Elling.

    Dann sei da noch die Sache mit dem Garten. Wie ich sicher bemerkt hätte, liege das Haus an einem Hang. Ich antwortete, das hätte ich bei meiner Ankunft gesehen. Hervorragend, meinte sie, um die kleine Hecke am Tor und um das Staudenbeet werde sie sich selbst kümmern, aber es sei doch ihr Wunsch, dass ich den unteren Teil des Gartens übernähme, also die Rasenfläche und die drei Johannisbeersträucher, die alten Apfelbäume könne ich dagegen vergessen, die trügen kaum noch, Rasenmäher und andere Gartengeräte könnte ich in der Sigurdsbude finden.

    In der Sigurdsbude?

    Wieder ging es zum Fenster, wo sie in die Dunkelheit hinauszeigte.

    Und richtig. Ich erspähte für einen Moment ein budenhaftes Gebäude draußen im Garten. Ich hatte schon begriffen, dass dieser Abend einer von der Sorte war, an die ich mich noch oft erinnern würde, und zwar mit Freude und Wehmut gleichermaßen.

    Aber die Sigurdsbude?

    Und nun war sie diejenige, die von Wehmut erfüllt wurde. Nach nur wenigen Sekunden saß ich mit dem gerahmten Hochzeitsbild in den Händen da, das junge Paar, sie schaute aus strahlenden Augen zu ihm auf, er hatte einen etwas zerstreuten André-Bjerke-Blick, er schien hinter dem Rücken des Fotografen mystische blaue Gipfel zu erspähen. Gab es ein Leben nach dem Tod?

    Diese Bude habe Sigurd gebaut, erklärte Annelore, für den Fall, dass ich das noch nicht begriffen hätte, und in diesem Glauben ließ ich sie mehr als gern. Auf einem anderen Foto, das sich auf demselben Beistelltisch befand, starrte er uns mit Kirkeby-Brille und einer geraden Pfeife, wie der Vater von Dennis sie hatte, geradewegs ins Gesicht.

    »Ein flottes Mannsbild!«, ich fügte hinzu: »Ein flottes Paar!«

    Ja, vielen Dank für dieses Kompliment, er sei ein lieber Mann gewesen, es war der Krebs, und das ganze Leben in derselben Anwaltskanzlei, ja, auch in derselben Loge, übrigens. Und dann gebe es noch etwas, worüber sie nicht so gern spreche, das sich aber nicht unter den Teppich kehren oder totschweigen lasse, und das sei die Kiefernhecke.

    Wieder ging ich mit ihr ans Fenster, und abermals wurde in den dunklen Garten gezeigt. Nach einer Weile ging mir auf, dass besagte Kiefernhecke ein Teil der Dunkelheit war, die die Sigurdsbude jetzt teilweise versteckte, und mitten in der Kiefernhecke konnte ich auch das Licht von einem Fenster im Nachbarhaus ahnen, es sah aus wie ein trübes gelbes Auge im tiefen Schwarz.

    Diese Hecke gehöre Meijer, mit ij, sie betonte das gewaltig, und der Odem von dreißig Jahren nachbarlichem Zwist schlug mir entgegen wie ein eiskalter Wind, aber dann teilte sie einfach mit, die Hecke dürfe unter gar keinen Umständen beschnitten oder berührt werden. Es war spielerisch leicht zu verstehen, dass ich nicht zur Teilnahme an ihrem Krieg eingeladen wurde, aber dass ich, als neuer Hausbewohner, doch über den Frontverlauf im Bilde sein müsste.

    Jetzt wusste ich es also.

    Sie hatte vor Gericht verloren. Zu Lebzeiten Sigurds wäre das niemals passiert, aber so war das Leben und so war der Tod. Karsten Meijer arbeitete im Außenministerium. Und den Rest könnte ich mir ja wohl denken.

    Das Letzte, worauf wir uns einigten, ehe ich voller Optimismus und Tatendrang die Schlüssel zu den Räumlichkeiten entgegennahm, in denen sich mein neues Leben abspielen würde, war, dass ich an jedem letzten Sonntag des Monats bei ihr essen sollte. Bei dieser Mahlzeit würden wir in einem praktischen und angenehmen Rahmen Dinge zur Sprache bringen, die sich auf das Mietverhältnis und das tägliche Leben im Haus bezogen. Eine hervorragende Alternative dazu, »einander die Bude einzurennen«, da stimmten wir beide überein, und ich sah schon eine gute altmodische Mahlzeit vor mir, serviert auf weißen Porzellantellern mit Goldrand, Kalbsfrikassee, Hammelkohl, geräucherter Schellfisch, leicht gesalzener Kabeljau und Schweinerippe.

    Der letzte Sonntag im Monat? Bis dahin waren es nur noch vierzehn Tage. Dann würde der September in den Oktober übergehen. Wir kamen überein, dass es eine ganz hervorragende Idee war.

    Zitat: »Denn dann kannst du doch einfach die ganze Mängelliste mitbringen und wir können das gleich alles klären.«

    Worauf wir mit wieherndem Lachen voneinander Abschied nahmen und ich in die Dunkelheit hinausglitt und mit ihr eins wurde.

    3

    Die Sockelwohnung

    Der Weg war mir erklärt worden. Ein Irrtum war angeblich unmöglich, und zum Glück stimmte das dann auch. Ich folgte den Schieferplatten zur Hausecke, wo eine gelbe Außenlampe angebracht war. Vermutlich von Sigurd, dachte ich dankbar, und sicher hatte er bei der Planung an jemanden wie mich gedacht. Eine Außenlampe hinten an der Ecke, damit ein eventueller Mieter der Sockeletage sich nicht im Stockfinsteren seinen Weg suchen müsste. Das hier – also, dass er an mich gedacht hatte, ohne auch nur eine Ahnung von meiner Existenz auf Erden zu haben, fand ich rührend. Vor allem im Hinblick darauf, dass er jetzt tot und verschwunden war. Dass wir niemals eine Gelegenheit gehabt hatten, uns zu begegnen, damit ich mich bedanken könnte. Da und dort, als ich gerade um die Ecke bog und die Treppe betrat, auf die mich Annelore Frimann-Clausen vorbereitet hatte, beschloss ich, dass die »Mängelliste«, wie sie das vorhin so scherzhaft genannt hatte, stattdessen eine Liste über alles sein sollte, was ich an meinem neuen Aufenthaltsort zu schätzen wusste. Wenn ich in meinem bisherigen Leben etwas gelernt habe, dann, dass es sich zeitweise lohnen kann, das Suchlicht auf das Positive zu richten. Auf alles, was funktioniert und das Leben leichter macht. Und da Sigurd also in weiser Voraussicht an der Hausecke diese Außenlampe angebracht hatte, fiel das Licht eben auf diese Seite, so dass die Treppe zu meiner Wohnungstür nun strahlend erleuchtet war, sogar an einem dunklen Herbstabend.

    Gut gedacht, dachte ich, während ich meinen Koffer auf die Schieferplatten stellte und den Schlüssel aus der Jackentasche zog.

    Ich beschloss, mir diese Ankunft einzuprägen. Dafür zu sorgen, dass sie mir in Erinnerung blieb. Nicht, weil ich damit rechnete, dass ich jemals gebeten werden würde, über dieses für mich historische Ereignis zu sprechen, sondern einfach für mich selbst. Wie oft war ich umgezogen, seit ich seinerzeit, in einem Alter von einunddreißig, aus meinem Elternhaus vertrieben worden war? Es kam darauf an, wie ich das zählte. Und was man als neues Heim betrachtet. Ob man beschließt, alle Orte mitzunehmen, an denen man sich über einen gewissen Zeitraum aufhalten musste. Auf jeden Fall, dachte ich, um jetzt nicht stehenzubleiben und über solche Dinge nachzudenken, ist das hier, diese Sockelwohnung, die du im nächsten Augenblick betreten wirst, aller Wahrscheinlichkeit nach dein letzter Aufenthaltsort auf Erden. Diese Erkenntnis stimmte mich feierlich und ehrfürchtig, ich blieb für einen Augenblick stehen und fuhr mit der Hand über die weiß gestrichene Tür. Berührte vorsichtig die Türklinke. Wie oft würde ich durch diese Tür aus- und eingehen, ehe mich der Tod in sein Reich rief? Aus und ein, bei Regen und bei Sonne, bei Schnee und Wind. Sommer, Winter, Herbst und Frühling. In Freude und Trauer. Ich sah mich so deutlich vor mir. Wie ich in Shorts und Sandalen die Treppe heruntertänzelte, und dann wieder mit Mantel und Wollmütze. Auf dem Weg nach und von, wie das Leben nun eben ist. Hier und jetzt: Ein Fremder, der zum ersten Mal diese Tür aufmachen würde. Aber schon in einem oder in drei Tagen: Alltag. Routine. Der Schlüssel, der unbewusst aus der rechten Hosentasche gezogen und automatisch ins Schloss gesteckt wurde. Das vertraute Klicken, das verriet, dass die Tür offen war. Dass ich einfach eintreten könnte. Der sichere Winkel im Dasein, wo die vertrauten Geräusche und Gerüche herrschten. Dort, wo die Stunden vorhersagbar waren.

    Aber jetzt. Da steht er. Der Fremde. Eine dunkle Gestalt im Durchgang zwischen dem hohen Bretterzaun zum Nachbargrundstück und der weiß gestrichenen Hauswand. Der groben Grundmauer. Die Füße fest auf die Steinplatte vor der Tür gesetzt. Den Schlüssel in der Hand. Und der unvermeidliche Gedanke: Was, wenn der nicht passt? Was, wenn du den Schlüssel ins Schloss schiebst und dann kannst du ihn weder nach rechts noch nach links drehen? Du steckst fest. Du kannst den Schlüssel auch nicht herausziehen. Wenn du Gewalt anwendest, bricht er ab. Als ob er aus Glas wäre. Andere Menschen haben diese Tür tausendmal geöffnet, aber wenn die Reihe an dich kommt, ja, dann geht es schief. Mit einer solchen Nachricht zu Annelore Frimann-Clausen zurückzukehren, ist ausgeschlossen. Es ist ganz einfach unmöglich. Du auf der Flucht hinunter nach Sandaker und weiter. In freiem Fall in ein Dasein als drogensüchtiger Obdachloser. Der Weg ist kurz. Darüber lesen wir in der Zeitung. Sehen es im Fernsehen. Jede menschliche Zerstörung beginnt mit etwas, das im Ausgangspunkt wie eine alltägliche Bagatelle wirken kann. Dann kommt eins zum anderen. Und dann bricht alles zusammen.

    Es ist ein Schlüssel Marke Yale. Es ist ein Schloss Marke Yale. Ich bugsiere den Yale-Schlüssel vorsichtig ins Yale-Schloss. Steht jetzt jemand im Dunkeln bereit und beobachtet mich? So kommt es mir vor. Ich ziehe den Schlüssel vorsichtig wieder heraus. Schleiche mich zur Ecke. Dort liegt der kleine Garten in seiner ganzen steilen Pracht. Dort liegt die Sigurdsbude, halb verschlungen von der Kiefernhecke. Dann gehe ich mit entschiedenen Schritten zurück und schließe ohne weiteres Federlesen die Tür zum Gang auf. Ziehe die Tür hinter mir ins Schloss. Bin endlich zu Hause.

    Wohnzimmer mit Küchenecke, eine sogenannte »offene Lösung«. Das gefällt mir. Vor dem einen Fenster zum Garten: ein blau gestrichener Tisch. Zwei Stühle. Das gefällt mir auch. Man kann nie wissen, was die Zukunft im Schilde führt, auch wenn die Zeit langsam zu Ende geht. Vielleicht eines Tages. Zwei. Eine Frau und ein Mann, die hatten einander so lieb. Küche? Ein Spülbecken und eine Kochplatte. Was will man noch mehr? Zwei Platten, ein Backofen mit Platz für ein mittelgroßes Hähnchen. Das ist mehr als genug. Übersichtlich und praktisch. Die Schränke voller Gläser und Teller. Ich scherze mit mir selbst. Sage mit lauter Juxstimme, dass ich erst irgendwann im Frühling spülen muss. Jage mich in die Sofaecke, dann weiter ins Schlafzimmer. Wo ich zuerst einen kleinen Zusammenbruch erleide, ehe ich das Lächeln wieder hervorzwinge. Die Tapete ist aus Kunststoff und stammt aus den achtziger Jahren. Gelb und Braun in Kreisen und Quadraten. Schwarzer Pilzangriff oben unter der Deckenleiste. Fenster? Nein. Doch. Zwei Stück im Format fünf mal fünfzehn Zentimeter. Aussicht auf die Rückseite der Mülltonne. Ich lasse mich auf das Bett fallen, das nach Schimmel riecht, vielleicht nach etwas noch Gefährlicherem. Im Badezimmer mit der Toilette hat der schwarze Pilz seinen Feldzug zum vollen Sieg fortgesetzt, und im Abfluss der Dusche hat jemand seine DNA in Form von Kopf- oder Schamhaaren hinterlassen. Unwiderlegbare Beweise, aber der Täter ist über alle Berge.

    Ich weigere mich zu weinen. Ich versichere mir selbst, dass ich hiermit umgehen kann. Ich weiß nur zu gut, was die Alternative ist.

    Laufe auf der Stelle. Beruhige mich. Das hier wird

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