Oder? Sozusagen von selbst
Von Sabine Harmuth
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Über dieses E-Book
In "Oder? Sozusagen von selbst" kämpft ein Paar, jeder für sich mit den selbst gesteckten Zielen und Träumen. Es geht um das Zusammensein, das Aufschieben, um unwichtige Dinge, die wichtiger werden als das Wesentliche, um Ameisenhaufen, um Liebe und lebensverändernde Entscheidungen, um unausgesprochene Zweifel und um Eichenzipfelfalterblau und Zitronengelb.
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Buchvorschau
Oder? Sozusagen von selbst - Sabine Harmuth
Oder?
Sozusagen von selbst
Sabine Harmuth
img1.jpgImpressum
Texte: © Copyright by S. Harmuth
Umschlag: © Copyright by G. Harmuth
Verlag: Sabine Harmuth
Schorfheide
sabine.harmuth@t-online.de
Druck: epubli ein Service der
neopubli GmbH, Berlin
ISBN 978-3-7418-961-18
Printed in Germany
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Für Maria
Neugierige Gärtnerin und
geduldige Hüterin geistiger Ableger
„Nur die Dinge verdienten
aufgeschrieben zu werden,
über die man sich mit keinem Menschen
zu reden getraue."
Adolf Muschg, Der Turmhahn
„Die Frage kann nur heißen:
Was ist wichtiger als das,
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img2.pngGute Ideen behält man am besten für sich. Es sind, im übertragenen Sinne, zarte Triebe, schüchterne oder verwegene Ableger, die der Sonne, dem Wind, den Wühlmäusen und Nacktschnecken, um im Bild zu bleiben, noch nicht standhalten können.
Aber wie immer habe ich gleich loserzählt. Ich kann nicht anders. Peter hört mir zu und nickt. Darum erzähle ich ihm alles. Spontane Eingebungen, aberwitzige Plots, rasante Pointen, meist unausgegorenes Zeug. Fast alles, was mir in den Sinn kommt und alles, was ich für den Anfang einer guten Geschichte halte.
Peter weiß, dass ich seine Zustimmung brauche. Er nickt ein paar Mal, er ist ein sanfter Gärtner, dann lächelt er und sagt: Das klingt gut, mach das mal.
Für mich ist das der beste Anschub. Sein Nicken treibt mich an. Er fragt vielleicht noch, ob ich schon angefangen habe. Aber eigentlich meint er: Worauf wartest du? Leg los. Jetzt gleich! Schreib es genauso auf. Das ist eine ungewöhnliche Sicht, oder? Mir geht es sofort gut, auch wenn mich dieses oder, das Peter gern und häufig am Ende einer Frage platziert, etwas stört.
„Ich werde für zwei Wochen in die Heide fahren, verkünde ich. „Die Zeit drängt. Du weißt schon, der Wettbewerb
, füge ich noch hinzu. „Da draußen gibt es keine Ablenkung, nur frische Luft und eine Nachtruhe, die den Namen verdient … dann schaffe ich es rechtzeitig. Was denkst du?"
Peter lächelt mich an. Ihm ist schon klar, dass ich nicht daran denke, ihn mitzunehmen (sonst hätte ich ja wir gesagt und nicht ich), und mir ist ebenso klar, dass ihm genau dies an meinem Vorschlag nicht sonderlich gefallen wird. Aber er lächelt. Es ist ein hinreißendes, ehrliches Lächeln. Peter heuchelt nicht.
Mach das, sagt er nach einer kurzen Pause. Er will mir nicht im Weg stehen. Ich nicke hilflos. Ein wenig mehr Widerstand oder wenigstens einen Anflug von Unzufriedenheit, einen kleinen flüchtigen, vorüberziehenden Schatten auf seinem Gesicht hätte ich schon erwartet. Aber Peter hat bereits alles akzeptiert. Zwei Wochen allein. Ich stehe da, mit hängenden Armen. Für Peter ist es erledigt. Ich fahre ins Landhaus, schreibe eine Geschichte und schicke sie rechtzeitig ein.
Im August werde ich vierzig. Ich habe nur noch dieses eine Mal, um an dem Wettbewerb teilnehmen zu können. Im nächsten Jahr bin