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Das Spiel der Dämonen, Teil 3 (Planet Marduk, 2265 n. Chr.)
Das Spiel der Dämonen, Teil 3 (Planet Marduk, 2265 n. Chr.)
Das Spiel der Dämonen, Teil 3 (Planet Marduk, 2265 n. Chr.)
eBook370 Seiten4 Stunden

Das Spiel der Dämonen, Teil 3 (Planet Marduk, 2265 n. Chr.)

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Über dieses E-Book

Der siebzehnjährige Cedric Vogt aus Germering bei München nimmt aus Leichtsinn und Unwissenheit an drei Séancen teil. Bei diesen Geisterbeschwörungen ruft er den toten Herzog von Croy, der seit vierhundert Jahren als Dämon in der Abtei St. Laurentius haust.
Beide werden durch ein unsichtbares Band gebunden, das nur im "Spiel der Dämonen" wieder gelöst werden kann.
Um das Leben seiner großen Liebe zu schützen, willigt Cedric ein, an diesem Spiel teilzunehmen. Er unterwirft sich den Spielregeln und muss sich in drei unterschiedlichen Zeitepochen dem Herzog von Croy in einem Kampf stellen.
Das erste Zusammentreffen findet in einem unheimlichen Schloss in Schottland im Jahr 1601 statt. Dieses Schloss aus dem 11. Jahrhundert bietet alles, was erwartet wird: einen tiefen, schlammigen Wallgraben, drehbare Wände, geheime Gänge, den Geist der "grünen Lady" und eine bösartige Hexe, die in der Lage ist Tote zu erwecken.
Der zweite Kampf führt in den Wilden Westen in das Jahr 1865. Gemeinsam mit Wild Bill Hickok kämpft er in den Nachwirren des Bürgerkrieges gegen die Soldaten der Nordstaaten, verstreute Banditen, Rassismus und gefährliche Wesen aus der Schattenwelt.
Die letzte und entscheidende Begegnung findet in der Zukunft statt. Cedric reist auf den Planeten Marduk III ins Jahr 2265. Der Genetiker, Professor Wahlstrom wurde, nachdem er einen tödlichen Virus entwickelt hatte, entführt. Auf der Suche nach dem verschwundenen Wissenschaftler gerät er in tödliche Gefahren, als er gegen Soldaten, Raumschiffe, Saurier und Dämonen kämpfen müssen.
Zwischen seinen Zeitreisen versucht Cedric die Liebe von Laura zu gewinnen. Als naiver Teenager erlebt er die Verliebtheit, Eifersucht, Streit und Versöhnung einer romantischen Beziehung.
Ein hochspannender Fantasy Thriller der Extraklasse.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum16. Apr. 2016
ISBN9783738066975
Das Spiel der Dämonen, Teil 3 (Planet Marduk, 2265 n. Chr.)

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    Buchvorschau

    Das Spiel der Dämonen, Teil 3 (Planet Marduk, 2265 n. Chr.) - Andreas Parsberg

    1

    Germering

    Oktober 2012

    Es war ein herrlich milder Samstagabend, als Fabian Laura abholte. Er hatte bereits den Führerschein und fuhr einen silbernen Kleinbus.

    „Gehört meiner Mutter", sagte er zu ihrem verwunderten Blick.

    „Verstehe, erwiderte Laura. „Hätte mich auch sehr gewundert. Das Auto passt nicht zu einem jungen Mann.

    „Na ja, Mütter halt. Wenn du willst, können wir nach Pasing fahren und durch die Arkaden spazieren", schlug Fabian vor.

    „Toll."

    „Oder wir fahren nach München und gehen ins Kino."

    „Hört sich auch gut an", antwortete sie und nickte zustimmend mit ihrem Kopf.

    „Na ja, ins Point nach Gilching wirst du sicher nicht wollen. Ich habe gehört, dass Michelle und Cedric dort hinfahren."

    „Nein, danke", sagte sie ablehnend.

    „Von mir aus können wir auch Bowling spielen gehen", bot Fabian an.

    „Dazu hätte ich auch Lust", fand Laura.

    „Oder magst du lieber etwas essen gehen. In Starnberg hat eine neue Pizzeria aufgemacht, soll klasse sein."

    „Ja, gerne. Hunger hätte ich auch."

    „Okay, was wollen wir nun machen?" fragte Fabian.

    „Wir fahren ins Point!" erklärte Laura.

    Seufzend verdrehte Fabian in gespielter Verzweiflung die Augen und startete den Motor.

    „Also fahren wir ins Point", sagte er, obwohl er darüber verwundert war. Hatte sie nicht eben so bestimmend abgelehnt, ins Point zu fahren?

    „Gut, wenn du unbedingt willst, dann fahren wir halt in die blöde Disko", antwortete Laura.

    „Wie? Wenn ich will. Du sagtest doch, du willst ins Point."

    „Nein, natürlich nicht. Das war dein Vorschlag!" sprach sie resolut.

    „Aha, ja gut, wenn du nicht willst, können wir auch zum Bowling fahren."

    „Nein, du hast beschlossen, dass wir ins Point fahren, also machen wir das auch. Du bist der Junge und hast bestimmt. Also machen wir es auch so, wie du es wolltest", sagte Laura.

    „Genau. Ich habe es beschlossen, also fahren wir ins Point!"

    „Wenn du unbedingt möchtest", flötete Laura unschuldig.

    „Ja, klar!"

    Nur fünfzehn Minuten später erreichten sie die Diskothek in Gilching. Es war bereits sehr voll, die Musik laut und das Licht dämmrig.

    „Magst du lieber hier an der Bar bleiben oder wollen wir uns hinten einen Sitzplatz suchen", fragte Fabian und blickte sie prüfend an.

    „Wie du willst", antwortete sie gleichgültig.

    „Ich würde lieber mit dir ungestört an einem Tisch sitzen."

    „Okay."

    Er drehte sich um und suchte mit seinen Blicken nach einem freien Tisch.

    „Fabian?"

    „Ja, Laura?"

    „Kannst du mir an der Bar ein Mineralwasser holen?"

    „Ja, klar. Gerne doch."

    Er schritt zur Bar und rief dem Barkeeper seine Bestellung zu. Nur wenige Augenblicke später stand Laura direkt neben ihm.

    „Der Platz hier ist super, flüsterte sie in sein Ohr. „Den hast du gut ausgesucht. Von hier haben wir einen guten Überblick.

    „Äh! Ja, stimmt, erwiderte Fabian. „Aber wollten wir nicht an einem Tisch sitzen?

    „Nein."

    „Okay."

    „Den Platz hier hast du schon richtig ausgesucht."

    Laura überlegte krampfhaft, was sie mit Fabian reden sollte. Ihr fiel nichts ein. Zum Glück war die Musik so laut, dass eine Unterhaltung kaum möglich war.

    Nachdem er sein drittes Bier getrunken hatte, legte er seinen Arm um ihre Schulter. Anfangs war Laura etwas verwirrt und hätte sich lieber wieder befreit. Aber dann fand sie es albern, wegen so einer Lappalie einen Aufstand zu machen. Was war schon dabei, wenn Fabian sie ein bisschen in den Arm nahm? Das gehörte wahrscheinlich mit dazu, wenn sich ein Mädchen mit einem Jungen traf.

    Trotzdem irritierte sie seine Berührung so sehr, dass sie kaum noch etwas von der Musik mitbekam. Unsicher sah sie ihn von der Seite an, als er sie immer fester an sich zog und zu streicheln begann.

    „Lass das!", flüsterte sie.

    „Äh... wieso? Gefällt dir das nicht?", fragte er.

    „Nein! Ich will nicht, dass du mich befummelst."

    „Okay, dann halt nicht", antwortete er enttäuscht.

    „Ich muss kurz für kleine Mädchen", sagte sie, um sich von ihm lösen zu können. Sie nahm seinen Arm von ihrer Schulter und flüchtete in Richtung Toiletten. Laura wollte gerade um die Ecke biegen, als sie Cedric sah. Er lehnte lässig an einer Wand und blickte sich in der Disko um. Seine Augen schienen den Raum abzuscannen. Neben ihm stand Michelle.

    Nein, eigentlich presste sie ihren schlanken Körper an ihn und blickte von unten verzückt zu ihm hinauf.

    Die Idee mit der Toilette war für Laura erst einmal vergessen. Sie machte einen Bogen und ging in etwa fünf Meter Entfernung an den beiden vorbei. Cedric hatte sie gesehen und beobachtete jeden ihrer Schritte.

    Das spürte sie instinktiv!

    Sie schlenderte zurück an die Bar, versuchte, mit jedem Schritt ihre schlanke Figur zu präsentieren, und schmiegte sich an Fabian.

    Aus den Augenwinkeln sah sie die Blicke von Cedric. Er beobachtete genau, was an der Bar vor sich ging.

    „Magst du mich nicht den Arm nehmen?", fragte sie.

    „Klar, gerne, wenn du magst", antwortete Fabian.

    „Alles, was du möchtest. Du kannst mich auch etwas streicheln", flötete Laura.

    „Äh... ja. Ich dachte, dir gefällt das nicht?"

    „Wie kommst du denn darauf?", antwortete sie.

    „Du hast doch vorhin gesagt, dass ich dich nicht befummeln soll."

    „Jetzt darfst du mich befummeln."

    Fabian schüttelte verwirrt den Kopf, dann nahm er einen Schluck Bier und beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken.

    Er durfte sie befummeln und nur das zählte!

    Die Gedanken und Wünsche von Mädchen würde er sowieso niemals verstehen. Er legte seinen Arm um ihre Hüfte und zog sie nahe an sich heran. Seine Hand streichelte ihren Rücken herauf und wieder herunter. Zuerst stoppte er an ihrem Gürtel, dann ließ ihn die Wirkung des Alkohols mutiger werden. Er überschritt die Gürtelgrenze und berührte ihre festen Pobacken.

    Laura erschrak heftig, als sie seine streichelnde Hand auf ihrem Hintern spürte. Das ging nun wirklich zu weit! Sie hatte ihm zwar erlaubt, dass er sie berühren konnte, aber damit meinte sie, dass er ihre Hand halten durfte. Vielleicht auch über den Arm streicheln, aber doch nicht ihren Po berühren!

    Das war eine Intimität, die sie keinem Jungen gestatten würde, insbesondere nicht Fabian, der sie merkwürdig angrinste.

    Sein Atem roch nach Bier!

    Sie überlegte gerade, ob sie ihn wegschupsen oder gleich eine Ohrfeige verpassen sollte, als eine Stimme neben ihr erklang.

    „Hallo! Stören wir?, fragte Cedric und blickte zornig auf die Hand von Fabian. „Ich dachte, ihr wolltet nach München ins Kino fahren?

    „Ja, das wollte ich auch, antwortete Laura. „Aber Fabian hat sich für das Point entschieden. Ich hatte kein Mitspracherecht.

    „Du wolltest also unbedingt ins Point, Fabian?", fragte Cedric seinen Freund.

    „Äh... ja. Naja, so unbedingt auch wieder nicht. Aber Laura..."

    „...ließ dich allein entscheiden", beendete Laura seinen Satz.

    „Ja, oder so", stammelte Fabian, erneut verwirrt. Mädchen sind schon merkwürdig!

    Cedric kümmerte sich nicht weiter um seinen Freund. Er blickte direkt zu Laura und nahm freudig zur Kenntnis, dass sie seine Hand von ihrem Po entfernt hatte. „Wie gefällt es dir hier?"

    „Etwas laut an der Bar, antwortete sie. „Ich wollte lieber mit Fabian allein an einem ruhigen Tisch sitzen, aber er wählte diesen Platz aus.

    „Äh... ja", stammelte Fabian und wollte Laura verbessern. Dann entschied er sich dagegen, da es sowieso keinen Sinn machte. Erst jetzt erkannte er Michelle, die direkt hinter Cedric stand und ihre Arme um seinen Bauch schlang.

    „Hallo, Michelle", begrüßte er sie freundlich lächelnd.

    „Hallo, Fabian, strahlte sie ihn mit einem honigsüßen Lächeln an. „Ich freue mich sehr, dich wiederzusehen. Seit dieser langweiligen Party bei Laura habe ich dich nicht mehr gesehen.

    „Langweilige Party?", zischte Laura das blonde Mädchen an.

    „Ach Laura, du bist auch hier, flötete Michelle unschuldig. „Ich habe dich gar nicht gesehen. Entschuldige, aber es ist so dunkel hier und du trägst recht unauffällige Kleidung. Ist das wieder der gleiche Rock, den du bereits auf deiner merkwürdigen Party getragen hast?

    „Ich habe zwei von den Röcken", antwortete Laura. Sie bebte innerlich vor Wut, auch auf sich selbst, denn ihr war keine bessere Antwort eingefallen.

    Was war das denn für ein Konter?

    Ich habe zwei Röcke, wie peinlich war denn dieser Satz gewesen?

    Aber die blöde Ziege nahm ihr die Spontanität und Kreativität eines passenden Kommentares.

    „Er steht dir sehr gut, sprach Michelle mit einem Grinsen im Gesicht. „Auch wenn du nicht die notwendige weibliche Figur für einen Rock hast. Dir steht als maskuliner Typ eher eine Hose. Du hättest eine Jeans anziehen sollen.

    Laura atmete tief ein und wieder aus. Sie zählte leise bis zehn und überlegte, wie es sich anfühlte, wenn sie ihr die Nase brechen würde.

    „Jetzt ist es aber wieder gut", unterbrach Cedric, der spürte, dass Laura kurz vor einer Explosion stand.

    „Hey Mann, unterbrich doch die Mädels nicht, unterbrach ihn Fabian. „Ich finde ihr Gespräch voll spannend.

    „Hier ist gar nichts spannend, sagte Michelle mit spitzer Zunge. „Dazu würden zwei gleichwertige Gegner gehören. Ich habe Laura nur ein Kompliment zu ihrer muskulösen Figur gemacht.

    „Ich finde, sie hat einen megascharfen Körper und einen tollen Po", erwiderte Fabian und betrachtete Laura bewundernd.

    „Deine Fummelei schien ihr auch gefallen zu haben, lästerte Michelle. „Sie strahlte so glücklich, als deine Hand die kräftige Muskulatur ihrer Pobacken massierte.

    „Bitte nicht, flüsterte Cedric, während er die kochende Laura beobachtete. Der Laura-Vulkan stand kurz vor dem Ausbruch. Er beugte sich vor und flüsterte in ihr Ohr. „Töte sie nicht, sonst müssen wir die Pfütze ihres Make-ups vom Boden aufwischen. Du kannst mir glauben, sie hat mehrere Schichten davon in ihrem Gesicht.

    Laura wollte wirklich gerade aufspringen und Michelle eine Ohrfeige verpassen. Cedric hatte dies instinktiv gespürt.

    Woher kennt er mich nur so gut?, dachte sie.

    Als er sich zu ihr beugte, seine Lippen ihr Ohr berührten, verwandelten sich die Hassgefühle gegenüber Michelle in Zuneigung zu Cedric. Dann flüsterte er die witzigen Worte bezüglich ihres Make-ups. Plötzlich musste sie lachen. Sie strahlte Cedric glücklich an und spürte in diesem Moment eine unsichtbare Verbindung.

    Michelle schien dies zu erkennen und blitzte Laura zornig an. Sie wollte gerade eine weitere Gemeinheit platzieren, als Cedric sie mit einer Handbewegung unterbrach.

    „Wir verstehen uns doch alle prima, richtig?", fragte Cedric.

    Die drei blickten ihn völlig verstört an.

    Wer versteht sich hier denn?

    Selbst Michelle war von dieser Frage so verwirrt, dass ihr keine passende Antwort einfiel.

    „Dann lasst uns doch gemeinsam einen ruhigen Tisch suchen und uns in Ruhe unterhalten", beschloss Cedric.

    „Äh, ich finde es hier an der Bar viel schöner", antwortete Fabian.

    „Ich will mit der an keinen Tisch, erklärte Michelle, während sie hochnäsig auf Laura deutete. „Hier an der Bar kann man doch viel besser gesehen werden.

    „Dann bleibt ihr halt an der Bar, sagte Cedric zu Fabian und Michelle. „Laura und ich werden uns einen Tisch suchen. Ihr kommt dann nach, wenn ihr ausführlich betrachtet wurdet.

    „Ja, gerne", lächelte Laura zu Cedric. Sie sprang auf, ergriff seine Hand und verließ mit ihm den Barbereich.

    „Okay, dann suchen wir uns halt einen Tisch", sagte Fabian und stand auf. Gemeinsam mit Michelle folgte er Cedric.

    Kurz darauf saßen sie an einem kleinen Tisch im hintersten Winkel der Diskothek. Fabian starrte auf sein Bier. Michelle zog einen Schmollmund, da sie gegen ihren Willen mit Laura an einem Tisch sitzen musste.

    Laura und Cedric unterhielten sich angeregt über Sport. Sie fand es herrlich, mal wieder ausgiebig über Fußball zu fachsimpeln. Cedric schien sich heute selbst zu übertreffen und machte einen witzigen Spruch nach dem anderen. Laura konnte sich vor Lachen kaum halten. Sie liebte seinen ironischen Humor.

    Innerlich musste sie über Michelle grinsen, die sich eindeutig zu Tode langweilte. Das Thema Sport schien sie nicht besonders zu interessieren.

    Plötzlich erhob sich Michelle und ergriff die Hand von Cedric.

    „Komm, Cedy Bärli, lass uns gehen, bevor ich einschlafe."

    „Michelle?", flüsterte Laura leise, als Michelle sich nach ihrer Handtasche bückte und ihr Hinterteil hervorstreckte. Wütend drehte sich Michelle um und funkelte Laura an.

    „Ja?", fragte sie bösartig.

    „Richte Eileen einen schönen Gruß von mir aus. Du wirst doch sicher mit der Freundin von Cedric in Kontakt stehen."

    Michelle drehte sich zornig um und eilte in Richtung Ausgang.

    „Vielen Dank!", sagte Cedric, bevor er hinter Michelle herrannte.

    „Wir gehen auch", entschied Laura und zog Fabian aus seinem Stuhl.

    „Ich will aber noch nicht fahren", antwortete er.

    „Dann bleib halt hier, ich gehe jetzt."

    „Eigentlich hast du Recht. Es wird langweilig hier, lass uns fahren."

    „Wenn du möchtest", sagte Laura und schritt in Richtung Ausgang. Fabian folgte dichtauf.

    Neben dem Auto seiner Mutter blieben sie stehen. Laura erkannte, wie sich in geringer Entfernung Cedric und Michelle heftig stritten. Der Anblick gefiel ihr, das wollte sie beobachten und genießen.

    „Ich will noch etwas hier stehenbleiben und frische Luft atmen, sagte sie zu Fabian. „Es war sehr stickig im Point.

    „Willst du hier spazieren gehen?", fragte Fabian verwundert.

    „Nein, lass uns hier stehen bleiben."

    „Ich fand es vorhin etwas merkwürdig", sagte Fabian.

    „Was denn?"

    „Du und Cedric! Ihr habt so vertraut gewirkt. Läuft da was zwischen euch?"

    „Cedric ist mit Michelle zusammen, das hast du doch gesehen."

    Fabian blickte sie skeptisch an. Er schien nicht überzeugt zu sein.

    Dann trat er einen Schritt näher, umfasste ihre Hüften und zog sie an sich heran. Laura hätte ihm am liebsten eine Ohrfeige verpasst, erkannte aber in diesem Augenblick, wie Cedric zu ihnen herübersah.

    Bereitwillig schmiegte sie sich an Fabian.

    Als er den Kopf senkte um sie zu küssen, ließ sie es geschehen.

    Es fühlte sich falsch an.

    Der Kuss mit Cedric hatte sie vor Glück fast explodieren lassen. Bei Fabian spürte sie nichts.

    Laura schob ihn weg, als ein Auto vorüberfuhr. Es war der Wagen von Michelle. Cedric saß am Beifahrersitz und blickte sie im Vorbeifahren traurig an.

    Geschah ihm ganz recht, dass er mitbekommen hatte, wie Fabian sie küsste!

    Zufrieden lächelte sie Fabian an.

    „Jetzt können wir fahren."

    „Ich will dich aber nochmals küssen", antwortete er.

    „Vergiss es!"

    „Warum denn? Du schmeckst aber so lecker", sagte Fabian.

    „Das kann ich von dir nicht sagen, du stinkst nach Bier!"

    Als sie schließlich vor ihrer Haustür hielten, stellte Laura zufrieden fest, dass es ihr inzwischen Spaß machte, sich abends mit Jungs zu treffen. Es war gar nicht so schwierig, wie sie immer gedacht hatte.

    Fabian stellte den Motor aus und nahm sie zärtlich in die Arme. Sie schob ihn sanft weg und öffnete die Autotür.

    „Bis bald, Fabian. War nett mit dir."

    „Ich fand es auch schön, Laura, antwortete Fabian. „Treffen wir uns nächstes Wochenende wieder?

    „Tut mir leid, Fabian, ich hätte schon Lust, aber ich bin bereits verabredet."

    Sie hoffte, dass er nicht nachfragte, mit wem, denn das hatte sie noch nicht entschieden. Sie wusste nur, dass sie in der nächsten Zeit so viele Jungs wie irgend möglich kennenlernen wollte.

    Das war viel spannender, als zu Hause herumzuhängen und diesem blöden Cedric Vogt nachzuweinen!

    Während sie sich im Badezimmer abschminkte, spürte sie plötzlich wieder ein beklemmendes Gefühl. Ihre Nackenhaare stellten sich auf und ihr Körper bildete eine Gänsehaut.

    Nein, bitte nicht, dachte sie erschrocken.

    Sie wusste, was geschehen würde. Sie würde wieder in diesen unheimlichen Traum zurückkehren. Wieder und wieder. Sie würde sich den Rest der Nacht unruhig im Bett herumwälzen.

    Laura bekämpfte die Müdigkeit, die sie überfallen hatte, und stand auf. Sie ging ins Badezimmer und ließ sich kaltes Wasser über das Gesicht laufen, um wach zu bleiben.

    Vergebens. Während sie sich das Gesicht abtrocknete, merkte sie, wie ihre Augenlider zuzufallen drohten. Laura überlegte, ob sie sich einen Kaffee kochen sollte. Normalerweise mochte sie das Zeug nicht, aber jetzt schien es ihr ratsam, sich mit einer Tasse Kaffee vor den Fernseher zu setzen und sich einen Film anzusehen.

    Alles andere, nur nicht schlafen und träumen!

    Laura schlich so leise wie möglich aus dem Zimmer. Sie wollte ihre Eltern nicht wecken. Die wären sicher nicht begeistert davon, dass ihre Tochter nach Mitternacht aufstand, um Kaffee zu trinken und fernzusehen. Sie würden es auch nicht verstehen, wenn Laura versuchte, es ihnen zu erklären.

    Nur mit Cedric wollte sie über diesen Traum reden.

    Aber er wird nie wieder mit mir reden. Er hatte gesehen, wie ich mit Fabian geknutscht habe, dachte sie traurig. Die Freundschaft war nach diesem Kuss endgültig vorbei.

    Im Küchenschrank fand sie den Instantkaffee, der ihrem Vater so schmeckte. Sie rührte einen Löffel davon in einen Becher mit heißem Wasser und fügte Milch und Zucker hinzu. Im Wohnzimmer warf sie ein paar Kissen auf den Boden und machte es sich vor dem Fernseher gemütlich. Der starke Kaffee schmeckte wie Schlamm, aber das Koffein würde sicher seine Wirkung tun und sie ein paar Stunden wachhalten.

    Sie schaltete zwischen den Sendern hin und her, fand aber nichts, was sie interessierte. Schließlich legte sie eine DVD ein und sah sich Folgen von Criminal Minds an. Die temporeiche und spannende Staffel würde sicher verhindern, dass sie einschlief.

    Laura schlürfte langsam ihren Kaffee, während Aaron Hotchner sein Team führte, Dr. Spencer Reid mit seiner hohen Intelligenz die Täter analysierte und Derek Morgan diese zur Strecke brachte.

    Eine halbe Stunde später war der Becher leer und sie kämpfte wieder mit dem Schlaf. Sie döste ein paar Sekunden, riss die Augen auf, döste wieder ein. Wenn ich doch nur den Ton lauterstellen könnte, dachte sie erschöpft. Aber sie wagte es nicht, um ihre Eltern nicht zu wecken.

    Kurz nach zwei Uhr verlor Laura schließlich ihren Kampf gegen den Schlaf. Sofort war sie wieder in ihrem Traum und rannte einen düsteren Flur entlang. Neben sich hörte sie wieder die Schritte einer anderen Person, dann die Stimme von Cedric.

    „Du musst aufwachen, flüsterte er ängstlich. „Es ist zu gefährlich für dich in seiner Nähe. Er ist der Tod und will dir wehtun!

    Laura blickte zur Seite und erkannte Cedric. Er trug ein gestreiftes Hemd aus Baumwolle. Darüber eine Weste mit kleinen aufgenähten Taschen, sowie ein Tuch aus gelbem Stoff, das um seinen Hals gebunden war. Auf dem Kopf hatte er einen Cowboyhut mit einer breiten Krempe. Außerdem trug er eine Blue Jeans, die an seinem Gesäß und den Schenkeln mit Leder verstärkt war, dazu ein Revolverholster mit zwei silbernen Pistolen. Die Sohlen seiner Cowboystiefel klapperten bei jedem Schritt laut auf dem Boden.

    „Wie siehst du denn aus?, fragte Laura verwirrt. „Spielst du Cowboy und Indianer oder gehst du auf einen Maskenball?

    Cedric war jetzt genau neben ihr und schaute ihr voller Furcht in die Augen. Sie konnte seine Angst fast spüren.

    „Cedric! Wovor hast du so große Angst?", rief sie laut.

    „Er will dich töten, weil er sich an mir rächen möchte. Dein Tod soll seine Rache sein!", antwortete er voller Grauen.

    Cedric rannte an ihr vorbei. Sie erreichten eine Treppe, die nach unten führte. Plötzlich befanden sie sich in einem dunklen Kellerflur und standen vor einer schweren Metalltür.

    „Was ist das für ein Raum?", fragte Laura voller Beklemmung.

    „Das ist der Heizungsraum. Hier werde ich das Problem lösen, aber ohne dich!"

    „Spinnst du? Ich lasse dich doch nicht allein!", antwortete sie bestimmend.

    „Nein! Bitte, Emily, wach auf."

    Sie spürte, wie selbst im Traum eine eiskalte Hand nach ihrem Herz griff, es langsam zusammendrückte und ihr Tränen in die Augen trieb.

    „Wer zum Teufel ist Emily?" rief sie zornig und wollte ihn an der Schulter fassen. Aber er begann sich langsam aufzulösen.

    „Du musst aufwachen, Emily, hörte sie seine Stimme, die immer leiser wurde. „Er will dich töten!

    „Hast du noch mehr Mädchen, von denen ich wissen sollte?!, schrie sie ihn zornig an. „Hey, bleib da und erklär mir das!

    Sie versuchte ihn zu erreichen, aber Cedric löste sich einfach in Luft auf. Nach wenigen Sekunden war er verschwunden.

    „Was tust du hier, Laura?"

    Mühsam machte sie die Augen auf. Sie lag auf dem Boden des Wohnzimmers vor dem Fernseher. Ihr Vater stand im Bademantel neben ihr und sah sie wütend an.

    „Oh, hallo Vati." Sie versuchte, ganz unschuldig zu klingen. Schließlich hatte sie nichts Verbotenes gemacht.

    „Was tust du hier im Wohnzimmer? Hast du überhaupt eine Ahnung, wie spät es ist?"

    „Nein", gab sie zu und schaute auf die Digitaluhr am DVD-Player: 03:10.

    „Äh... ich muss eingeschlafen sein."

    „Natürlich! Das ist mir auch aufgefallen, fuhr er sie an. „Warum bist du nicht in deinem Zimmer? Ich dachte, du wärst längst ins Bett gegangen.

    „War ich auch, erklärte sie und wünschte, er würde sich nicht so aufregen. „Aber ich konnte nicht schlafen, da bin ich ins Wohnzimmer gegangen, um ein bisschen fernzusehen.

    Er blickte sie nochmals zornig an. Aber sie war seine einzige Tochter, er konnte ihr einfach nicht böse sein, besonders nicht, wenn sie ihn mit ihren grünen Augen so ängstlich ansah.

    „Aber jetzt solltest du den Fernseher ausmachen und wieder in dein Zimmer gehen."

    Laura nickte gehorsam. Gähnend rappelte sie sich hoch. Ihre Knie waren weich. Wahrscheinlich noch eine Nachwirkung des schrecklichen Traumes. Was wird Cedric sagen, wenn ich ihn auf Emily anspreche? Aber es war ja nur ein Traum, gab es dieses Mädchen überhaupt? Sie beschloss, seine Reaktion genau zu beobachten, wenn sie ihn auf das Mädchen Emily ansprach. Vor was wollte mich Cedric warnen? Seine Stimme hatte ängstlich geklungen.

    Fabian pfiff vor sich hin, als er den Kraillinger Joggingpfad durch den Wald lief. Es war erst sieben Uhr morgens, aber er hatte nicht länger schlafen können. Ständig dachte er an Laura, an den Kuss auf dem Parkplatz. Die wahnsinnigen Gefühle wühlten ihn innerlich auf.

    Er war dabei, sich zu verlieben.

    Was sollte es sonst sein?

    Es hatte ihn in dem Moment erwischt, als Laura in dem orangefarbigen, enggeschnittenen Etuikleid auf der Party von Michelle erschienen war. Dieser Anblick hatte ihn buchstäblich umgehauen.

    Bisher hatte er nie geglaubt, dass er jemals solche Gefühle für ein Mädchen empfinden konnte. Die Liebe hatte ihn fest in seinen Klauen.

    Er fragte sich, ob Laura für ihn das Gleiche empfand. Sein Lächeln verblasste, als ihm klar wurde, dass es vielleicht nicht der Fall war. Sie hatte den ganzen Abend nur Cedric beeindrucken wollen, trotz des Kusses auf dem Parkplatz.

    Na gut, er hatte alle Zeit der Welt. Er würde es nicht zulassen, dass seine Ungeduld die aufkeimende Beziehung verdarb. Zwar wusste er noch nicht genau wie, aber er wollte dafür sorgen, dass Laura sich genauso in ihn verknallte, wie er sich in sie verliebt hatte.

    Plötzlich hörte er ein ungewöhnliches Geräusch!

    Er spürte einen kalten Schauer seinen Rücken herabrinnen und beschloss, nicht stehen zu bleiben oder sich umzudrehen. Er joggte weiter, ohne seinen Schritt zu verändern. Vielleicht ist es irgendein Vogel oder ein Reh, beruhigte er sich. Oder der Wind, der die Blätter bewegte. Es hätte alles Mögliche sein können.

    Erneut hörte er dieses Geräusch!

    Es war nicht nur lauter, sondern verlangte seine volle Beachtung. Es war eindeutig kein Vogel, auch nicht der Wind.

    Da war jemand!

    Und dieser Jemand forderte mit einem betonten Husten Aufmerksamkeit.

    Zwei Möglichkeiten gingen Fabian durch den Kopf: Er konnte entweder schnell losrennen, ohne sich überhaupt umzublicken, oder er wandte sich um und stellte sich demjenigen, der ihn verfolgte. Laura würde sich niemals in einen Feigling verlieben, überlegte er mutig, blieb stehen und drehte sich um.

    Die dunkle Silhouette einer Person tauchte etwa fünf Meter entfernt von ihm auf. Der Mann schritt selbstbewusst auf Fabian zu und blieb direkt vor ihm stehen. Er sah aus wie ein Mönch mit einer braunen Kutte,

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