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Lars' Diary: Das Geheimnis meiner großen Liebe
Lars' Diary: Das Geheimnis meiner großen Liebe
Lars' Diary: Das Geheimnis meiner großen Liebe
eBook287 Seiten2 Stunden

Lars' Diary: Das Geheimnis meiner großen Liebe

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Über dieses E-Book

Mit dieser wundervollen Liebesgeschichte "Lars' Diary" knüpft Rüdiger Marmulla an die 10 sichere Tipps-Tetralogie um Stephan Krönlein an.
Stephans Sohn Lars erlebt die Spannungsfelder des Erwachsenwerdens.
Das Buch zeigt die Träume und Unsicherheiten junger Menschen, die die Welt erobern und ihre Fähigkeiten zum Einsatz bringen wollen. Gleichzeitig wird aber auch klar, welch zerstörerische Kraft der Missbrauch von Drogen auf ein Leben haben kann.
Was wäre ein Roman von Rüdiger Marmulla ohne die verbindende Kraft der Freundschaft und der Liebe Gottes. Einzelne Protagonisten früherer Bücher tauchen auch hier wieder auf. Das Buch bezaubert durch die Beschreibung bekannter Orte, die mancher Leser schon selbst gesehen hat.
Den Leser nimmt die Grundstimmung des Buches mit in eine liebevolle, optimistische Atmosphäre. Es fühlt sich fast so an, als wäre man selbst Lars oder Lisa, die diese Geschichte erleben.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum1. März 2021
ISBN9783753169316
Lars' Diary: Das Geheimnis meiner großen Liebe

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    Buchvorschau

    Lars' Diary - Rüdiger Marmulla

    Lars' Diary

    Vorwort

    Frei wie ein Vogel

    Abendbeschäftigung

    Stundenplan

    Große Pause

    Schreibfreude

    Die Frage

    Freie Bahn

    Schulfest

    Zum Goethe-Haus

    Puppentheater

    Flohmarkt

    Zufrieden

    Anruf

    Oberschweinstiege

    Im Rahmen meiner Möglichkeiten

    Ehrenhaft

    Teezeit

    Über das Leben

    Palmengarten

    Der große Tag

    14. Geburtstag

    Rückblick

    Abfuhr

    Langes Wochenende

    Letzte Schulwoche

    Ascona

    Isole di Brissago

    Wiedersehen mit Lisa

    Der Name

    Der Gegeneffekt

    Uninteressiert

    Heidelberg

    Neues Schuljahr

    Oh Be A Fine Girl

    Mit Lisa

    Mit Brian

    Poleposition

    Vorfreude

    Das Konzert

    Local Crew

    15. Geburtstag

    Weite Welt

    Unerwartet

    Ferienende

    Sie

    Svenja

    Weimar

    Der Besuch

    Neues von Brian

    Ein himmlischer Vortrag

    Schlaflos

    Mathematik

    Nachhilfe

    Zeitlupe

    Mathefreund

    Unübersehbar

    Down

    Trier

    Die Nachricht

    Post

    Am Frühstückstisch

    Beim Kakao

    Das Signal

    Sonja

    Quartier Latin

    Der Artikel

    Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

    Geburtstag

    Mit Hannah und Johannes

    Nachtgedanken

    Über die Endlichkeit des Raums

    Krankenbesuch

    Mit Thermoskanne

    Neuigkeiten vom Rand des Universums

    Anruf aus D.C.

    Mit Sonja

    Entschuldigung

    Nichts Neues

    Lehrergespräch

    Ein Problem

    Vital Kick

    Die Detektei

    Die Entscheidung

    Terminal 3

    Me and Bobby McGee

    Lückenschluss

    16. Geburtstag

    Schulzeit

    Sommer in Ascona

    Tina

    Spielbeginn

    Die Welt im Jahr 2050

    Das Schulfest

    Der Schlussstrich

    Mit Bernd

    Der Siebzigste

    Selbstgespräche

    Endspurt

    Vorbei

    Mit Klaus

    Schloss Craheim

    Freiheit

    Anruf in D.C.

    Der Account

    Weckruf

    Zu neuen Ufern

    Abschied von Papa

    LH418

    Lisa, Lisa

    Lincoln Memorial

    Auf dem Campus

    National Air and Space Museum

    Studienbeginn

    Ein Abend allein mit Lisa

    Mit den Worten des jungen Werther

    Der Kontakt

    Roberts Entscheidung

    Der Entschluss

    John Morgan

    Flugbuchung

    Abschied

    Robert Edward Lee Freedom Airport

    Kontaktaufnahme

    John Glenn Children’s Garden

    Zurück im Hotel

    Monroe Drive

    Die Rückkehr

    VSTC

    Zwischen Entzug und Vollzug

    Die dritte Option

    Die Urteile

    Der Durchbruch

    In Klausur

    Premiere

    Der Interessent

    Mit Lisa und Brian

    Der Hilferuf

    Der neue Tag

    Leere

    Heiliger Abend

    Merry Xmas

    Universal Holocrypt

    Das Interview

    In Johns Büro

    UA932

    Das Dinner

    Gate A6

    Willkommen

    Im Rückblick

    Hauptstraße

    Sonnenring

    Prinzip Hoffnung

    Die erste Nacht

    Frühstück an der Paulskirche

    Das Ende

    Der Brief

    Anruf bei Hannah

    Die Einrichtung

    Fahrt ins Grüne

    Start 1

    Start 2

    Familienkreis

    Abendstimmung

    Vorwort

    Mit dieser wundervollen Liebesgeschichte „Lars‘ Diary" knüpft Rüdiger Marmulla an die 10 sichere Tipps-Tetralogie um Stephan Krönlein an.

    Stephans Sohn Lars erlebt die Spannungsfelder des Erwachsenwerdens.

    Das Buch zeigt die Träume und Unsicherheiten junger Menschen, die die Welt erobern und ihre Fähigkeiten zum Einsatz bringen wollen. Gleichzeitig wird aber auch klar, welch zerstörerische Kraft der Missbrauch von Drogen auf ein Leben haben kann.

    Was wäre ein Roman von Rüdiger Marmulla ohne die verbindende Kraft der Freundschaft und der Liebe Gottes. Einzelne Protagonisten früherer Bücher tauchen auch hier wieder auf. Das Buch bezaubert durch die Beschreibung bekannter Orte, die mancher Leser schon selbst gesehen hat.

    Mich persönlich nahm die Grundstimmung des Buches mit in eine liebevolle, optimistische Atmosphäre. Es fühlte sich fast so an, als wäre ich selbst Lars oder Lisa, die diese Geschichte erleben.

    Margit Helten, Karlsruhe im März 2021

    Frei wie ein Vogel

    Lisa schließt die Kuppel über uns, nachdem wir in der Kanzel Platz genommen haben. Über ein Seil sind wir mit einer Winde verbunden. Kurz darauf gibt es einen starken Ruck, und wir werden plötzlich beschleunigt. Sofort geht der Segelflieger nach oben.

    Seit Lisa und ich Papa vor drei Jahren den ersten Segelflug geschenkt haben, schwärmt er, wie schön es ist, durch den Himmel zu gleiten. Das ist heute das erste Mal, dass ich mit Lisa fliege. Sie hat gerade frisch ihren Segelflugschein gemacht. Mit 14. Das war der früheste Zeitpunkt. Früher kann man den Schein nicht machen. Ich könnte den Schein frühestens in einem Vierteljahr machen. Das wäre ja was – Lisa und ich in zwei Segelfliegern in der Luft.

    Lisa ist so cool. Heute werde ich es ihr sagen. Heute ist ein guter Tag.

    Vor uns sind schon zwei Segelflieger nach oben gegangen. Papa mit Heidi. Und Johannes mit Hannah. Johannes hat mit Papa seit einem knappen Jahr die Segelflugschule besucht. Lisa kam kurz danach auch dazu. Theorie und Praxis.

    Wir fliegen eine Wolke an. Sie zieht uns zur Basis nach oben. Wir lassen die Wasserkuppe mehr und mehr hinter uns. Mein Blick geht weit über die Rhön.

    Papa kurbelt seinen Flieger in verwegenen Rechtsdrehungen nach oben. Johannes und Lisa folgen ihm.

    Da drückt es mich auf einmal. Ich muss pinkeln. Dringendst. „Lisa? Kannst du mal eben eine Pause machen?"

    „Was? Ich kann nicht mal eben rechts ranfahren. Was hast du? Musst du kotzen? Kotze mir nicht ins Genick. Oder ist sonst irgendwas?"

    „Ach … nichts. Passt schon."

    Der Druck wird immer stärker. Jetzt würde ich was für einen Klobesuch geben. Ich wollte, der Segelflug wäre schon vorbei.

    Lisa dreht sich zu mir um. „Schau mal, in Richtung Westen ist eine große Wolkenstraße. Ja. Dein Vater hat sie auch gesehen. Wir fliegen die ganzen Wolken in Richtung Westen ab."

    Ach, du meine Güte.

    Wir ziehen uns wieder in engen Rechtskurven nach oben, immer weiter weg von der Wasserkuppe. Immer weiter weg von der Toilettenanlage am Segelflugplatz. Himmel, ich gäbe was für einen Klobesuch. Ich kann an nichts anderes mehr denken.

    Lisa lacht. „Segelflugverein Ikarus. Der Name ist echt legendär. Der Fluglehrer hat übrigens gesagt, dass nicht Ikarus, sondern Daidalos abgestürzt ist. Das ist natürlich Quatsch. Ikarus ist abgestürzt. Nicht Daidalos. Die verwechseln hier Vater und Sohn. Dabei ist bei den beiden Griechen viel klarer erkennbar, wer Vater und wer Sohn ist. Ganz im Gegensatz zu dir und deinem Vater. Du bist unverkennbar Stephan Krönlein, nur eben in jung, Lars."

    Meine Gedanken fangen an zu kreisen. Genau wie dieses Segelflugzeug. Kann sie das Thema nicht lassen? Ich halte es nicht mehr aus. Dann. Plötzlich. Es wird warm in meiner Hose. Zu spät. Ich kann es nicht halten. Es wird immer wärmer. An den Schenkeln und hinter zum Po. Du meine Güte. Der Druck lässt nach. Hoffentlich merkt Lisa nichts.

    „Gute Steigwerte, schau nur, Lars. Es geht immer höher." Lisa ist voller Begeisterung in ihrem Element.

    Die Steigwerte des Wasserpegels in meiner Hose kann ich auch nicht leugnen. Nach fünf Minuten wird es zunehmend kalt. Unangenehme Sache. Natürlich habe ich keine Ersatzhose in die Rhön mitgenommen. Was mache ich nur?

    „Ich lüfte mal das Cockpit. Hier riecht es irgendwie nach Pipi." Lisa fingert am Rädchen, das die Luftzufuhr regelt.

    Besser, ich sage jetzt nichts.

    Der Flug geht noch über eine Stunde. Die kalte, nasse Hose ist echt blöd. Da werde ich mir nach dem Aussteigen etwas einfallen lassen müssen. Was nur?

    Papa macht wieder eine verwegene Rechtsdrehung, dann zieht er seine Kiste nach unten. Von weitem erkenne ich wieder die Wasserkuppe unter uns.

    Lisa folgt meinem Papa ebenso verwegen nach unten. Wir bekommen ganz schön Fahrt drauf. Da ist er. Der Flugplatz. Papa schwenkt als Erster auf die Landebahn ein. Dann kommen wir. Wir haben Johannes und Hannah abgehängt. Es geht auf einmal alles ganz schnell. Der Boden kommt immer näher. Wir setzen auf. Es ruckelt. Sehr. Dann ist die Reise vorbei.

    „Luft, Luft, ruft Lisa und öffnet hastig die Kanzel. Sie springt aus dem Segelflieger. „Kommst du nicht, Lars?

    „Ach, ich warte hier noch auf Johannes und Hannah. Geh ruhig schon einmal vor. Ich bleibe noch."

    „Also, ich muss jetzt erst einmal für kleine Mädchen…" Lisa geht in schnellen Schritten zu den Toiletten.

    Ich weiß, dass sie sich für ein menschenwürdiges, gleichberechtigtes Pinkeln einsetzt. Nur – und da bin ich mir sicher – für meine Lage hätte sie jetzt kein Verständnis. Ich winke Papa herbei.

    Ja.

    Er hat mich gesehen. Papa kommt. „Ja, Lars? Was gibt es? War das nicht ein herrlicher Flug?"

    „Ja. Schon. Aber für mich zu lange. Ich musste mal. Kannst du mir deinen Pullover leihen, dass ich mir den umhänge? Meine Sachen sind alle nass. Auch meine Jacke."

    Papa reicht mir seinen Pullover. Er verzieht keine Miene. „Kann ich sonst noch was für dich tun?"

    „Ja. Lenke bitte Lisa von mir ab. Sie darf nicht wissen, was mir passiert ist."

    Mit militärischem Gruß nimmt Papa meinen Wunsch als Befehl entgegen.

    Ich krabbele aus der Kanzel und hänge mir Papas Pullover um. Kurz schlage ich mir beim Aufstehen meinen Kopf an der Kuppel des Segelfliegers an. Dann sehe ich, dass Lisa von der Toilette zurückkehrt. Papa verwickelt sie gleich in ein Gespräch. Ich glaube, sie fachsimpeln über den Segelflug.

    Mir ist alles Recht. Hauptsache, ich muss Lisa heute nicht mehr unter die Augen treten. Ich halte mich an Johannes und Hannah. Es dauert nicht lange, da kehren auch sie zur Wasserkuppe zurück.

    Und schon geht es zurück nach Frankfurt.

    Abendbeschäftigung

    Liebes Tagebuch,

    heute war kein guter Tag. Ich wollte es Lisa sagen. Aber dann hätte ich mich um ein Haar unmöglich gemacht. Ich bin sicher, Lisa hat nichts gemerkt. Dann muss ich eben auf einen anderen Tag warten.

    Ich weiß nicht, warum ich gerade jetzt daran denken muss, wie ich Lisa das erste Mal küssen wollte. Damals waren wir sechs Jahre alt. Und Lisa hat mir eine geknallt. Zum siebten Geburtstag hat sie mir dann eine Kussanleitung geschenkt. Schriftlich. Die praktische Anleitung hat sie mir dann noch am selben Tag unter dem Weidenbaum am Mainufer gegeben. Mehr schreibe ich jetzt nicht. Schließlich bin ich ein Gentleboy.

    Ich liebe Lisa so sehr. Ich weiß nicht, was ohne sie aus mir werden würde. Ich kann mir kein anderes Mädchen für mich vorstellen. Ich denke immer nur an Lisa, Lisa, Lisa.

    Liebes Tagebuch, eigentlich weiß ich gar nicht, wie man ein Tagebuch perfekt führt. Ich probiere es jetzt einfach mal. Ich behandele dieses Buch wie ein Logbuch. Der Anfang ist gemacht. Ich werde diesen ersten Flug mit Lisa niemals vergessen. Deshalb ist dieser Tag für meinen ersten Tagebucheintrag perfekt. Und das Schlamassel mit der Hose vergesse ich ganz schnell wieder.

    Aber eins muss ich noch schreiben: Lisa ist das schönste und interessanteste Mädchen an unserer Schule. Ach, was sage ich: in Frankfurt. Ach was, in Hessen. Auf der Welt. Lisa, Lisa, Lisa.

    Stundenplan

    Liebes Tagebuch,

    heute ist kein guter Tag, um es Lisa zu sagen. Ich habe einen dicken Pickel auf der Nase. Ich gefalle mir gar nicht, wenn ich in den Spiegel schaue.

    Wegschauen. Ich werde wegschauen. Wenn ich sie nicht anschaue, dann schaut mich sicher auch Lisa nicht an. So könnte ich durch den Tag kommen. Klar.

    Mit Mathe geht es heute los. Gut. Mathe liegt mir. Dann Englisch. Mag ich auch. Dann eine Doppelstunde Sport. Das ist saublöd. Ich bin froh, wenn ich die wieder hinter mir habe. Vor allem wenn Mannschaftsspiele gemacht werden und die Gruppen gebildet werden, dann bleibe ich meist als einer der letzten übrig. „Nasser Sack" haben sie mir beim Bockspringen neulich zugerufen, als ich auf dem Bock nicht ganz so elegant hängen blieb. Himmel, was bin ich froh, wenn Sport heute um ist. Nach der großen Pause eine Doppelstunde Chemie. Ich liebe es, wenn es knallt und raucht. Oder wenn in den Gläsern die peppigen Farben umschlagen.

    Am Nachmittag Hausaufgaben. Ich gehe mittags mit Papa in die Alte Nikolaikirche zur Hausaufgabenbetreuung. Papa macht da die Mathematik-Nachhilfe für andere Kinder. Naja, als Versicherungsmathematiker ist er dazu perfekt geeignet. Heidi wird auch da sein. Aber sie ist kein Vergleich zu Mama. Niemand lässt sich mit Mama vergleichen. Ich vermisse sie so, obwohl Mama nun schon seit drei Jahren nicht mehr mit uns ist. Im ersten Vierteljahr habe ich viel geweint. Aber ich habe das Papa nicht gezeigt. Der war in seiner eigenen Trauerblase.

    Wenn ich Glück habe, dann ist der Pickel bis zum Wochenende weg. Dann sage ich es Lisa. Das Wochenende. Ja, das Wochenende ist gut.

    Ich muss los. Es ist halb acht.

    Große Pause

    Die Sport-Doppelstunde schaffe ich gerade so ohne größere Peinlichkeiten. Ich ziehe mich um und gehe in die große Pause. Aus meiner Schultasche nehme ich mir meine gelbe Kakaopackung. Dann gehe ich auf den Hof. Da ist Lisa. Wegdrehen, wegdrehen. Ich trinke einfach meinen Kakao und tue so, als wäre ich unsichtbar.

    Da spüre ich auf einmal eine Hand auf meiner rechten Schulter.

    Sofort höre ich Lisas Stimme. „Warum bist du denn heute so komisch?"

    „Ich trinke gerade meinen Kakao."

    „Klar, da musst du dich aufs Trinken konzentrieren. Ich verstehe. Jetzt dreh‘ dich halt mal um."

    Ich spüre, wie Lisa an meiner Schulter zieht. Mir bleibt nichts anderes übrig, als mich der Situation zu stellen.

    „Heute hast du ja keine schlechte Figur im Sport gemacht."

    „Volleyball liegt mir mehr als die anderen Sportarten."

    „Ich weiß, Lars. Mit Fußball kann man dich jagen."

    Mit einem Nicken stimme ich Lisa zu.

    „Das ist übrigens ein ziemlich fetter Pickel auf deiner Nase. Mann, den darfst du nicht ausdrücken."

    „Wieso?"

    „Von der Nase ziehen Venen über den Augenwinkel direkt ins Gehirn. Wenn da eine Entzündung hochsteigt, dann hast du Ruckzuck eine Hirnhautentzündung."

    „Gut, dass dein Vater Arzt ist. Was sollte sonst aus mir werden?"

    „Ich habe einen Tipp für dich. Gegen Pickel."

    „Ja?"

    „Östrogene."

    „Wie?"

    „Die Pille. Die wirkt auch auf die Haut."

    „Aber ich bin doch ein Junge."

    „Ach so. Na, jetzt, wo du es sagst. Dann musst du es eben aushalten. Lisa streicht sich durch ihre langen dunkelblonden Haare. Dann wendet sie sich dem Eingang der Aula zu. „Jetzt Chemie. Ich geh‘ schon mal rein. Kommst du?

    Egal. Meinen Pickel hat sie schon gesehen. Und kommentiert. Dann brauche ich mich jetzt auch nicht mehr zu verstecken. Auch wenn sie cool reagiert hat, kann ich mich ihr nicht mit einem Pickel auf meiner Nase offenbaren. Das Wochenende. Ich warte auf das Wochenende.

    Schreibfreude

    Liebes Tagebuch,

    sie ist der Grund, warum ich überhaupt schreibe. Lisa ist der Auslöser. Ich muss unbedingt meine Gefühle zu Papier bringen. Lisa ist so schön. Und sie ist cool. Alles, was sie macht ist aufregend und spannend. Ich will einfach für immer mit ihr zusammen sein. Morgen frage ich sie, ob wir am Wochenende gemeinsam auf das Schulfest gehen. Und dort werde ich dann das Thema wechseln. Ich werde ihr sagen, warum ich sie so oft ansehe. Ich werde ihr sagen, wie hübsch sie ist. Und dass ich sie gern leiden mag. Was heißt leiden. Ich liebe Lisa. Hoffentlich habe ich Glück. Ich hoffe, dass ich mir morgen nicht verloren vorkomme, wenn ich nicht die Chance habe, mit ihr am Samstag auf das Schulfest zu gehen.

    Eben wollte ich noch den Mond durch mein Teleskop betrachten. Der Mond scheint schön am Abendhimmel. Aber ich finde keine Ruhe zum Beobachten. Ich denke ständig an Lisa. Lisa. Ich bin so verliebt, und ich weiß nicht, ob sie es erkennt. Ich hoffe nur, dass sie am Samstag Zeit hat, auf das Schulfest zu kommen.

    Ich muss unbedingt meine Gefühle zum Ausdruck bringen. Mit dir, liebes Tagebuch, übe ich nur. Aber in der Gegenwart von Lisa soll es dann wirklich werden. Mein Liebesgeständnis. Es ist Lisa, die mich zum Schreiben antreibt. Ich träume die letzten zwei Wochen so oft von ihr. Meine Gedanken laufen so weit mit ihr fort. Und wenn ich dann vor der wirklichen Lisa stehe, dann weiß ich einfach nicht, wie ich meine Gefühle in Worte fassen soll. Manchmal verwirrt mich Lisa. Ich glaube, alle lieben Lisa. Markus schaut sie auch immer so an.

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