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Magnolia Table: Rezepte für gesellige Runden | Teil 2
Magnolia Table: Rezepte für gesellige Runden | Teil 2
Magnolia Table: Rezepte für gesellige Runden | Teil 2
eBook582 Seiten3 Stunden

Magnolia Table: Rezepte für gesellige Runden | Teil 2

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Über dieses E-Book

Wenn wir uns mit unseren Liebsten um den Esstisch versammeln und gemeinsam die leckeren Gerichte genießen, ist diese schöne gemeinsame Zeit den Aufwand in der Küche mehr als wert.

Die lang erwartete Fortsetzung des Bestsellers "Magnolia Table"! Entdecken Sie 145 neue Rezepte von Fernsehstar Joanna Gaines.

Dieses Buch ist eine herzliche Einladung zum gemütlichen gemeinsamen Essen mit Ihren Liebsten.

Die wunderbaren Gerichte sind perfekt darauf abgestimmt, ein gemütliches Miteinander kulinarisch abzurunden. Verwöhnen Sie Ihre Familie, Gäste und sich selbst mit erprobten, beliebten Rezepten aus dem Restaurant und Café der Autorin! Die wunderschönen Fotografien regen den Appetit an und inspirieren zu eigenen schönen Dekorationen und Arrangements.

Probieren Sie die herrlichen und liebevoll kreierten Rezepte, die Sie vom herzhaften Frühstück bis zum genussvollen, geselligen Abendessen lecker durch den Tag geleiten. Genießen Sie Brote, Suppen, Beilagen, Desserts, Getränke und Hauptspeisen-Highlights wie:

  • Pilz-Gruyère-Quiche
  • French Silk Pie
  • Meeresfrüchte-Gumbo 
  • Kürbis-Frischkäse-Brot
  • Zitronen-Lavendel-Tarte

Guten Appetit!

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum17. Sept. 2021
ISBN9783962572426
Magnolia Table: Rezepte für gesellige Runden | Teil 2
Autor

Joanna Gaines

Joanna Gaines is the co-founder of Magnolia, a New York Times bestselling author, editor-in-chief of Magnolia Journal, and creator and co-owner of Magnolia Network. Born in Kansas and raised in the Lone Star State, Jo graduated from Baylor University with a degree in Communications. It was an internship in New York City that prompted her desire to discover how she could create beauty for people. In a big city unknown to her, Jo always felt most at home whenever she stepped inside the cozy and thoughtfully curated boutique shops, which inspired her to open a shop of her own in Waco, Texas. Alongside her passion for design and food, nothing inspires Jo more than time spent at home with Chip and their five kids--whether they're messing with recipes in the kitchen or planting something new in the garden.

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    Buchvorschau

    Magnolia Table - Joanna Gaines

    Für meine Mutter:

    Von dir habe ich gelernt, dass eine selbst gekochte Mahlzeit ein warmer Ausdruck der Liebe und Fürsorge für die Familie ist. Einige meiner Lieblingserinnerungen sind Momente, die ich mit dir zusammen in der Küche verbracht habe. Und viele meiner Lieblingsmahlzeiten haben wir gemeinsam zubereitet.

    Für meine Schwiegermutter Gayle:

    Die Art und Weise, in der du die Türen deines Zuhauses immer für Familie, Freunde und sogar Fremde geöffnet hast, hat mich über die Jahre dazu inspiriert, auch meinen eigenen Esstisch zu einem Ort zu machen, an dem Menschen zusammenkommen und sich willkommen fühlen.

    Magnolia Table

    REZEPTE FÜR GESELLIGE RUNDEN | TEIL 2

    JOANNA GAINES

    FOTOGRAFIE VON AMY NEUNSINGER

    Inhalt

    EINFÜHRUNG

    DIE KUNST DER GESELLIGKEIT

    KRÄUTER, GEWÜRZE & ALTERNATIVEN

    SELBSTGEMACHT

    PIKANTES UND SÜSSES GEBÄCK

    FRÜHSTÜCK & BRUNCH

    SUPPEN & SALATE

    HÄPPCHEN & VORSPEISEN

    BEILAGEN

    ABENDESSEN

    NACHTISCH

    DANK

    UMRECHNUNGSTABELLEN

    REGISTER

    Einführung

    Es ist kein Geheimnis, dass ich ein Gewohnheitstier bin. Wenn ich eine Routine für mich entdecke, einen Rhythmus oder einfach irgendetwas, das für mich funktioniert oder sich richtig anfühlt, klammere ich mich fest daran. Es ist genau dieser sichere und stetige Teil meiner Persönlichkeit, auf den das Kochen schon immer eine große Anziehungskraft ausübte. Dabei ging es anfangs nicht so sehr um die spannende Suche nach einer richtig guten Geschmackskombination oder die vielfältigen gesundheitlichen Vorteile – beides Dinge, die ich mit der Zeit sehr zu schätzen lernte – sondern darum, dass Essen für mich schon lange für Wohlfühlen und Vertrautheit steht. Wenn ich weit weg von zu Hause war oder gerade in ein neues Zuhause zog, gab mir die Zubereitung eines bekannten Familienrezeptes immer sofort das Gefühl, dort hinzugehören, wo ich mich gerade befand. Idealerweise in der Form von Käsebrot und hausgemachten Klößen oder, noch besser, Schokoladenkuchen!

    Als Chip und ich junge Eltern waren und ich vier Kinder unter vier Jahren großzuziehen hatte, wurde das Essen zu einem Überlebenswerkzeug. Es diente vor allem dazu, sechs Körper dreimal täglich mit Nahrung zu versorgen. Ich sehnte mich nach einfachen Rezepten, nicht nach neuen. Also hielt ich mich an die Gerichte, mit denen ich aufgewachsen war; an die altbewährten Rezepte, bei denen ich mir sicher war, dass nichts schiefgehen würde, während mich vier hungrige Kleinkinder anstarrten. In diesen Jahren war das Abendessen selten ausgefeilt oder beeindruckend. An den meisten Tagen war es jedoch die einzige Zeit, in der wir alle gemeinsam um den Tisch herum sitzen und die Mahlzeit bewusst genießen konnten. Ich begann ein Muster zu erkennen, das diesem abendlichen Rhythmus folgte: Wenn das Abendessen auf dem Tisch stand, wurde es ruhiger im Haus. Wir tauschten uns aus und erzählten Geschichten. Wenn wir dann vom Tisch aufstanden, war nicht nur der Hunger befriedigt. Ohne das warme Essen auf dem Tisch hätten wir diese bedeutenden gemeinsamen Abende nicht gehabt. So fing ich an, mich jeden Tag auf das gemeinsame Abendessen zu freuen. Ich machte mir im Voraus Gedanken darüber, was ich servieren und wie ich den Tisch herrichten könnte, um das Abendessen zu etwas Besonderem zu machen. In dieser Zeit fing ich an, die Küche mit anderen Augen zu sehen: nicht mehr nur als Ort, an dem wir Lebensmittel und Geschirr aufbewahren, sondern unter dem Blickwinkel, was sie meiner Familie zu bieten hat. Was früher ein Platz gewesen war, den ich häufig fürchtete, war nun wie ein Geschenk für mich: Ich fand dort den Raum und die Hilfsmittel, die ich brauchte, um unsere gemeinsamen Mahlzeiten möglich zu machen.

    Allmählich verbrachte ich also mehr Zeit in der Küche, experimentierte mit Zutaten und probierte neue Küchenwerkzeuge und Rezepte aus. Ich fühlte mich in diesem Raum noch lange nicht selbstbewusst, aber meine innere Stimme sagte mir, dass die gemeinsame Zeit, die wir jeden Abend am Esstisch erlebten, die Mühe wert war. Ich fing an, genauer darauf zu achten, welche Lebensmittel meine Kinder besonders mochten. Dabei übte ich die Zubereitung von Mahlzeiten, die ihrem Geschmack entsprachen, ihre Gaumen aber auch herausforderten. Nach und nach fühlte ich mich auch in der Küche zu Hause. Trotzdem kam es manchmal vor, dass ich keine Lust hatte zu kochen oder dass etwas anbrannte. Dann bestellten wir eben das Essen – und das machen wir immer noch so.

    Diese veränderte Einstellung war ein Wendepunkt für mich. Sie führte dazu, dass mir der kreative Teil des Kochens einer Mahlzeit tatsächlich Spaß machte. Darüber hinaus wurde mir klar, wie wichtig mir das Zusammensein am Tisch ist – ganz gleich, ob das mit der Familie, Freunden oder einer gemischten Gesellschaft der Fall ist. Für mich ist das, was am Tisch geschieht, die Seele und das Wesen des Essens: Es werden Geschichten erzählt, während Gläser klirren und Schüsseln herumgereicht werden. Und wenn ich bestätige, dass es heute tatsächlich Nachtisch gibt, ist freudiges Flüstern zu hören. Dazu kommen noch die Unterhaltungen, die nach dem Essen geführt werden – all das hat den Esstisch zu einem meiner absoluten Lieblingsorte gemacht. Das Leben, das sich täglich um ihn herum abspielt, erdet mich immer wieder.

    In meinem ersten Kochbuch Magnolia Table ging es genau darum: Ich stellte eine Sammlung von Rezepten vor, die Menschen um den Esstisch versammeln sollen. Selbst kenne ich diese Rezepte in und auswendig, denn es sind dieselben, mit denen ich meine Lieben bekochte. Ich wusste gleich, dass ich das Buch mit meinen Lieblingsgerichten füllen wollte: mit richtig guten, einfach auszuführenden Rezepten, auf die ich mich jahrelang verlassen habe – plus Gerichte von guten Freunden oder Favoriten unserer Familie. Sobald das Buch dann draußen in der Welt war, bekam ich mit, wie viele von Ihnen die gleichen Rezepte zubereiteten, die auch bei mir oder meinen Freunden serviert wurden. Dies ließ in mir die tiefe Hingabe für den Wert des gemeinsamen Essens und für bewährte Rezepte, die es weiterzugeben gilt, wachsen. Zu sehen, wie die Lieblingsgerichte meiner Familie Teil der Familien meiner Leser wurden, lehrte mich sehr viel mehr über die Macht des Kochens. Ja, Essen ist persönlich. Ja, es soll unsere Körper nähren. Aber es kann auch Fremde über Staatsgrenzen und Sprachbarrieren hinaus zusammenbringen. Der Esstisch meiner Familie ist nun mit Ihrem verbunden und Ihrer mit dem von jemand völlig Neuem. Und das alte Sprichwort – Ein geteilter Tisch ist ein geteiltes Leben! – hört sich für mich so zutreffend an wie nie zuvor.

    Das Schreiben dieses Buches war hingegen eine vollkommen andere Erfahrung. Kurz gesagt: Es hat mich an meine Grenzen gebracht. Da die meisten meiner altbewährten Rezepte nun schon veröffentlicht waren, musste ich mich in die Küche begeben und ganz von vorne anfangen. Mein Team und ich arbeiteten an der Entwicklung neuer Rezepte. Dabei musste ich mich ganz anders mit dem Kochen auseinandersetzen als zuvor, um die Speisen perfektionieren zu können, die mir vor meinem inneren Auge vorschwebten, die ich aber nicht genauer benennen konnte. Wieder sah ich mich mit einer Situation konfrontiert, die mich dazu brachte, meine Komfortzone zu durchbrechen und meinen Gaumen herauszufordern. Häufig stand ich bei der Rezeptentwicklung mit Mehl bestäubt in der Küche und musste an diese frühen Jahre in meiner ersten winzigen Küche denken, als ich mir selbst Mut machte, wenn es darum ging, die Verwendung neuer Küchengeräte zu erlernen oder neue Zutaten zu erkennen. Und genauso wie damals, in der Sicherheit meiner eigenen vier Wände, lernte ich wieder, mir die Freiheit zum Experimentieren zu nehmen, dabei Fehler zu machen und die Küche in ein Schlachtfeld zu verwandeln. Damals wie heute gewann ich durch das Ausprobieren Selbstvertrauen. Jedes Mal wurde ich daran erinnert, dass die Belohnung beim Kochen nicht nur darin liegt, was geschaffen wird, sondern auch im Prozess des Erschaffens. Aus diesem Grund bin ich inzwischen davon überzeugt, dass man in der Küche auch immer nachsichtig mit sich sein (und ein paar Lieferservice-Speisekarten zur Hand haben) sollte.

    Sicher wäre es einfach, zum Abendessen unter der Woche immer wieder die Lieblingsgerichte meiner Familie zu kochen, tief in mir drin weiß ich aber, dass dies für uns nicht der richtige Weg wäre. Indem wir Dinge riskieren und Neues ausprobieren, erleben wir neue Möglichkeiten und behalten die Wertschätzung für unsere Welt. Durch Offenheit für Veränderungen und Weiterentwicklung können Persönlichkeiten wachsen. Dies führt dazu, dass wir nachsichtiger gegenüber anderen Menschen sind und sie besser verstehen können. Und wer weiß, vielleicht führt es sogar dazu, dass sich unsere Kinder zu der Sorte Erwachsener entwickeln, die unheimlich gerne Menschen um ihren Esstisch versammeln.

    Meiner Meinung nach sind es diese Dinge wert, dass man sich selbst an seine Grenzen bringt – auch wenn das eigentlich nicht meiner Persönlichkeit entspricht. Doch weil für Wachstum nun einmal von Natur aus Veränderungen nötig sind und das eine ohne das andere nicht möglich ist (sie sind eng miteinander verwoben), bedeutet dies, dass man von denen lernen kann, die mehr wissen. Außerdem muss man zulassen, dass sich Geschmack und Vorlieben beim Essen mit der Zeit weiterentwickeln.

    Und genau das tat ich also. Ich probierte aus – und es ging schief. Also probierte ich es wieder, und Woche für Woche kamen wir der Sache näher. Selbstverständlich war nicht jedes Rezept ein Hit und auch nicht jedes hat es in dieses Buch geschafft. Aber jeder kleine Sieg – ein perfektioniertes Aroma oder ein Gericht, das Chip und die Kinder plötzlich jeden Tag essen wollten – ließ mein Selbstbewusstsein leise erstarken. Allmählich übertönte dieses Selbstvertrauen dann die Selbstzweifel. Schließlich stellten wir ein ganzes Buch mit Rezepten auf die Beine, die sich für mich nun genauso familiär und persönlich anfühlen wie die Rezepte, mit denen ich aufgewachsen bin. Denn das ist die Macht des Kochens: Es kann uns verändern. Wir probieren aus, wir kosten und wir verwerfen das Ergebnis entweder schnell oder verlieben uns in das Gericht. So werden unbekannte Zutaten plötzlich zum Teil der Grundausstattung der Speisekammer und neue Rezepte werden zu Lieblingsgerichten der Familie.

    In meinem ersten Buch teilte ich die Gerichte, die in meiner Familie die Sprache der Liebe sind. Als ich dieses Buch zusammenstellte, wurde mir klar, dass es uns vermutlich allen so geht. Das Essen ist der Soundtrack unseres Lebens, es führt unsere Traditionen fort, hält unsere schönsten Erinnerungen lebendig, bewahrt unsere Vorstellung von Heimat und Familie und sorgt außerdem dafür, dass wir Tag für Tag atmen und leben können. In Trauer und in Freude versammeln wir uns zum Essen, in schweren Zeiten tröstet es und in guten Zeiten bereichert es uns. Nichts anderes in der Welt nährt unseren Körper auf solche Weise und wirkt sich gleichzeitig so auf unsere Emotionen aus, wie Essen das tut. Ich hoffe wirklich, die Nachricht vermitteln zu können, dass Essen eine wichtige Rolle spielt. Es ist eine Ehre und ein Privileg, die Menschen in unserem Leben ernähren zu können und sich um einen Tisch versammeln zu können, an dem man sich immer wie zu Hause fühlt.

    Die Kunst der Geselligkeit

    Ich liebe es, zu essen. Mein absoluter Lieblingszweck des Essens ist aber, dass es für uns einen Grund gibt, zusammenzukommen. Sei es das Unterhalten oder Empfangen von Gästen oder das legere Abendessen, zu dem jeder etwas beiträgt. Eine Zusammenkunft jeder Art ist sinnvoll genutzte Zeit – ganz gleich, ob es die einfache Mahlzeit am Küchentisch ist, ein lockeres Treffen oder eine ausgelassene Feier mit der Familie und vielen Freunden.

    Die Kunst der Geselligkeit

    Der ursprüngliche Plan für diese ersten Seiten des Buches war es, eine Art Anleitung zum Unterhalten von Gästen zu schreiben. Ich habe hart daran gearbeitet und Tipps aufgelistet, die ich über die Jahre gesammelt hatte. Aber es fühlte sich nicht richtig an, Regeln und Kurzanleitungen zu einem Thema abzudrucken, das derart persönlich und empfindlich sein kann. Als ich intensiver darüber nachdachte, was ich wirklich vermitteln wollte, wurde mir klar, dass meine Begeisterung für Zusammenkünfte wenig damit zu tun hat, wie ich das Ganze auf die Beine stelle, sondern dass es vielmehr darum geht, warum es eine Rolle spielt.

    Dies ist also keine Kurzanleitung dafür, wie man die perfekte Gastgeberin wird. Es gibt keine Top-Ten-Liste von Tipps für unvergessliche Partys. Und Eselsbrücken, mit denen man sich merken kann, auf welche Seite des Tellers die Gabel gehört, gibt es auch nicht. Ganz ehrlich: An manchen Abenden meine ich, dass es wirklich eine Rolle spielt (und das kommt selten vor), und dann muss ich so etwas selber googeln. Vielmehr sollen diese Seiten eine Ermutigung sein, eine wohlwollende Erinnerung daran, dass man sich als Gastgeberin – egal, ob es sich um eine Mahlzeit im engsten Familienkreis handelt, ein Last-Minute-Dinner mit Freunden oder eine Veranstaltung mit Gästen – am besten von der Last der Erwartungen befreit. Und sich auf all das Leben, das Gute und die Schönheit, die am Esstisch auf uns warten, konzentriert.

    Meiner Meinung nach liegt es in der Natur des Menschen, Verbindungen zu suchen. Ich glaube, dass unsere Herzen sich natürlicherweise voneinander angezogen fühlen und in Gemeinschaft sein möchten. Mir ist aber auch klar geworden, dass sich viele Menschen eher steif fühlen, wenn sie andere zu sich nach Hause einladen. Und ich kann verstehen, warum das so ist. Unsere intimsten Räume mit anderen zu teilen macht verletzlich. Ja, es gibt Leute, die ein natürliches Talent als Gastgeber haben und wissen, wie man einen Tisch schön eindeckt. Daher passiert es schnell, dass man sich wehmütig die Bilder von Feiern in Magazinen oder in den sozialen Medien anschaut und das Gefühl bekommt, niemals mithalten zu können. Solche Vergleiche können uns derartig fertigmachen, dass wir die wunderbare Simplizität des Teilens einer Mahlzeit und des Austauschens von Geschichten aus den Augen verlieren.

    Das habe ich immer wieder selbst erfahren. Als unsere Kinder klein waren, hatte ich eine Phase, in der ich in fast allen Bereichen meines Lebens nach Perfektion strebte. Ich wollte die perfekte Ehefrau, Mutter, Designerin und Köchin sein. Egal, ob wir eine Dinnerparty bei uns zu Hause veranstalteten oder Familie zu Besuch hatten, es wurde zur Regel, dass ich am Ende des Abends vom Kochen, Gastgeberin-Sein und sich Sorgen machen, ob alles gelingen würde, vollkommen erledigt war. Ich konnte diese Abende nicht richtig genießen, weil ich zu sehr damit beschäftigt war, auf die Position der Teller auf dem Tisch zu starren und zu überlegen, ob sie noch verbessert werden könnte. Irgendwann hatte ich es satt, das Gefühl zu haben, nicht allen meinen Absichten gerecht werden zu können. Ein Teil von mir wünschte sich, dass sich unsere Gäste bei uns wie zu Hause fühlen würden und entspannen könnten, aber sobald es an der Tür klingelte, stiegen meine Erwartungen, dass alles perfekt laufen müsste.

    Zum Glück gab es nach einem unserer Familientreffen den Moment, in dem ich mich endlich fragte: »Warum mache ich das?« Mir wurde klar, dass Stolz und Anerkennung von anderen langfristig nicht die richtigen Gründe waren. So würde ich dem zermürbenden Gefühl, nicht alle Erwartungen zu erfüllen, niemals entkommen können. Also fing ich an, dem Warum mehr Bedeutung zu geben als dem Wie. An aufwendigere Zusammenkünfte ging ich nun genauso heran wie an einfache Abendessen mit der Familie unter der Woche. Die gemeinsame Erfahrung am Tisch und das Versorgen und Ernähren der Menschen, die mir nahestehen, standen nun im Mittelpunkt.

    Seitdem sehen Mahlzeiten zu allen möglichen Anlässen bei uns zu Hause anders aus und fühlen sich auch anders an. Bei einfachen Abendessen unter der Woche ist es manchmal schon ein Triumph, das Essen für sieben Leute nach einem langen Tag Arbeiten, Schule und Hobbys der Kinder überhaupt auf den Tisch zu bringen. Manchmal macht es Spaß, dafür zu sorgen, dass sich das Essen wie eine Feier anfühlt. Selbst wenn ich etwas relativ Einfaches koche wie Nudeln. Ich stelle ein paar brennende Kerzen auf den Tisch und lege schöne Leinenservietten bereit. Dank dieser zwei wirklich einfachen Details empfindet man die Mahlzeit dann schon als etwas Besonderes – ganz egal, was es zum Essen gibt.

    An Wochenenden ist es nichts Ungewöhnliches, dass Freunde oder Verwandte für ein paar Stunden vorbeikommen – und plötzlich ist es Zeit fürs Abendessen. Mir ist es wichtig, den Menschen das Gefühl zu geben, so lange bleiben zu können, wie sie sich wohlfühlen. Keiner sollte den Eindruck haben, eine Mahlzeit zu stören, zu der er nicht eingeladen wurde. Also habe ich gelernt, immer Zutaten für eine Handvoll von Rezepten dazuhaben, mit denen man eine größere Gruppe satt bekommt. Und für eine Kombination aus Lieferservice und Selbstgekochtem bin ich immer zu haben. Vielleicht macht es mehr Sinn, die Hauptgerichte für ein spontanes Dinner zu bestellen und das Dessert selbst zu machen. Wenn das der Fall ist, bestellt Chip die Pizza und ich weiß, dass ich die Zutaten für mindestens drei verschiedene Sorten Cookies oder Kuchen in der Vorratskammer habe.

    Wenn ich auf einige der Dinnerpartys und Familienfeiern zurückblicke, die wir zu Beginn unserer Ehe veranstaltet haben, frage ich mich, ob sich die Gäste wirklich bei uns wohlgefühlt haben. Ich kann mir vorstellen, dass mir die Anspannung ins Gesicht geschrieben war. Über die Jahre habe ich beobachtet, wie mein eigenes Auftreten – selbst die Art und Weise, wie ich Gäste am Eingang begrüße

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