Mein Papi ist ein Tierarzt: Mami Bestseller 96 – Familienroman
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Mami ist als Familienroman-Reihe erfolgreich wie keine andere! Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt!
»Mami, schau mal, was der Junge da bei den Elefanten macht«, rief das kleine Mädchen, das an der Brüstung zum Elefantengehege stand, und deutete aufgeregt auf das Geschehen im Inneren der Anlage. Die Mutter unterhielt sich gerade mit einer Freundin und reagierte zunächst nicht auf die Worte ihres Kindes. »Aber, Schatz, ein Junge darf doch gar nicht zu den Elefanten«, erklärte sie geistesabwesend. Erst dann ging ihr auf, was sie gesagt hatte. Sie blickte erstaunt und dann erschreckt auf die großen imposanten Tiere. Aber auch andere Zuschauer waren mittlerweile aufmerksam geworden. Ausgestreckte Arme, laute Rufe und ein erstauntes Ah und Oh machten die Runde. Dadurch wurden auch die Tierpfleger im Innern des Elefantenhauses aufmerksam, gleich darauf wurde ein heftiger Fluch laut. »Christian, um Himmels willen, was machst du da? Du darfst doch nicht in das Gehege.« Der Elefantenpfleger, der bestens mit dem Verhalten der Tiere vertraut war und jedes einzelne von ihnen gut kannte, schluckte schwer, während er sich selbst heftige Vorwürfe machte. Wie hatte es nur passieren können, daß der Sohn des Tierarztes durch alle Sicherungen hindurchgeschlüpft war? Tatsache war jedoch, daß der zehnjährige Junge drinnen stand, und einige Leute hielten unwillkürlich den Atem an. Bei Elefanten handelt es sich trotz ihrer Größe um empfindsame Tiere, die auf Störungen von außen äußerst aggressiv reagieren können. Allein durch ihre Größe und Kraft sind sie schon gefährlich, sie sind nun einmal wilde Tiere. Ganz bestimmt durfte ein Kind nicht allein in das Gehege. Karl, der Pfleger, wußte natürlich, was er jetzt zu tun hatte. »Gib Norbert Bescheid«
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Buchvorschau
Mein Papi ist ein Tierarzt - Margarete Saltzmann
Mami Bestseller
– 96 –
Mein Papi ist ein Tierarzt
Christians Leben ist voller Turbulenzen
Margarete Saltzmann
»Mami, schau mal, was der Junge da bei den Elefanten macht«, rief das kleine Mädchen, das an der Brüstung zum Elefantengehege stand, und deutete aufgeregt auf das Geschehen im Inneren der Anlage.
Die Mutter unterhielt sich gerade mit einer Freundin und reagierte zunächst nicht auf die Worte ihres Kindes.
»Aber, Schatz, ein Junge darf doch gar nicht zu den Elefanten«, erklärte sie geistesabwesend. Erst dann ging ihr auf, was sie gesagt hatte. Sie blickte erstaunt und dann erschreckt auf die großen imposanten Tiere. Aber auch andere Zuschauer waren mittlerweile aufmerksam geworden. Ausgestreckte Arme, laute Rufe und ein erstauntes Ah und Oh machten die Runde. Dadurch wurden auch die Tierpfleger im Innern des Elefantenhauses aufmerksam, gleich darauf wurde ein heftiger Fluch laut.
»Christian, um Himmels willen, was machst du da? Du darfst doch nicht in das Gehege.«
Der Elefantenpfleger, der bestens mit dem Verhalten der Tiere vertraut war und jedes einzelne von ihnen gut kannte, schluckte schwer, während er sich selbst heftige Vorwürfe machte.
Wie hatte es nur passieren können, daß der Sohn des Tierarztes durch alle Sicherungen hindurchgeschlüpft war?
Tatsache war jedoch, daß der zehnjährige Junge drinnen stand, und einige Leute hielten unwillkürlich den Atem an.
Bei Elefanten handelt es sich trotz ihrer Größe um empfindsame Tiere, die auf Störungen von außen äußerst aggressiv reagieren können. Allein durch ihre Größe und Kraft sind sie schon gefährlich, sie sind nun einmal wilde Tiere. Ganz bestimmt durfte ein Kind nicht allein in das Gehege.
Karl, der Pfleger, wußte natürlich, was er jetzt zu tun hatte.
»Gib Norbert Bescheid«, sagte er zu seinem Kollegen und meinte damit den Tierarzt, Norbert Vogt, der sich ein gutes Stück entfernt in einer anderen Anlage um das trächtige Nilpferd Malina kümmerte. Dann schnappte sich der Mann seinen Ankh und betrat das Gehege, um den Jungen herauszuholen. Jetzt in Hektik auszubrechen, wäre ein großer Fehler, denn die empfindsamen Riesen verabscheuten Unruhe.
Doch eigentlich war es schon zu spät. Die große afrikanische Elefantenkuh Dschambala stand vor dem Jungen und wedelte aufgeregt mit dem Kopf hin und her, so daß der Rüssel wild pendelte. Es sah aus, als wollte sie im nächsten Moment zuschlagen.
Auch Christian hatte mittlerweile erkannt, daß er einen großen Fehler gemacht hatte. Dabei hatte er die Anweisungen der Erwachsenen nur ignoriert, weil er mit dem Elefantenjungen spielen wollte. Nun stand er stocksteif da und wagte es nicht, sich zu rühren.
Karl war heran, ergriff das Kind beim Arm und behielt die Elefantenkuh dabei weiter im Auge. Er vermeinte in den kleinen Augen ein kurzes Aufblitzen zu bemerken, so als ob das Tier sagen wollte, paß gefälligst besser auf deine Kinder auf. Wir tun es doch auch. Damit hatte sie nicht so ganz unrecht.
Karl hielt weiterhin den Blick auf das Tier gerichtet und schob den Jungen langsam auf den Ausgang zu. Er atmete auf, als er endlich das Gitter schließen konnte.
Erstaunlich schnell beruhigte sich das Tier wieder, ging zurück zur Herde und tat so, als wäre nichts geschehen. Karl wischte sich den Schweiß von der Stirn und blickte Christian an.
»Bist du eigentlich noch gescheit? Haben wir dir nicht wieder und wieder gesagt, daß du allein in den Gehegen nichts zu suchen hast? Tiere sind kein Spielzeug, nicht einmal ein Hund zu Hause wäre das. Wilde Tiere sind es schon gar nicht. Das solltest du doch mittlerweile wissen. Dein Vater sollte dich vielleicht mal gründlich übers Knie legen und dir den Hosenboden versohlen. Wenn er nicht so ein guter Tierarzt wäre, den wir hier dringend brauchen, dann würde es jetzt eine ganze Menge Ärger geben. Aber den wirst du auf jeden Fall bekommen.«
Christians Gesicht hatte sich von leichenblaß zu knallrot verändert, er schämte sich offenbar, aber nun blickte er auch ein wenig trotzig drein.
»Mein Vater würde mich niemals schlagen«, behauptete er.
»Verdient hättest du es nach dieser Sache aber allemal«, brummte Karl gutmütig, der schon längst wieder beruhigt war. Die ganze Sache war ja noch einmal gut ausgegangen, die Elefanten hatten sich auch längst wieder im Rudel zusammengefunden und schienen den Vorfall vergessen zu haben.
In diesem Moment kam Norbert Vogt angelaufen. Er wirkte wütend und ziemlich aufgeregt, offenbar wußte er schon Bescheid. Sein Gesicht verhieß nichts Gutes.
»Was hast du gemacht, du Unglücksrabe? Habe ich dir nicht ausdrücklich gesagt, du darfst nirgendwo allein ins Gehege? Und schon gar nicht bei Elefanten! Ist dir eigentlich klar, was alles hätte passieren können? Was soll ich denn nur mit dir anfangen? Kann man dich nicht einmal fünf Minuten allein lassen?«
Diese Vorwürfe wirkten selbst in den Augen von Karl etwas ungerechtfertigt, denn Norbert kümmerte sich seit Tagen intensiv um das trächtige Nilpferd und hatte darüber seinen Sohn schon ein wenig vernachlässigt.
Der sympathische Tierarzt mit den fröhlichen braunen Augen war hier im Zoo sehr beliebt, weil er nicht nur in seiner Arbeit aufging, sondern auch immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der anderen Mitarbeiter hatte. Der geschiedene Mann besaß das Sorgerecht für seinen Sohn Christian, und normalerweise funktionierte es recht gut, wenn er das Kind mit in den Zoo brachte. Seit mehr als zwei Wochen kümmerte sich Norbert jedoch mehr um die riskante Schwangerschaft des Nilpferdes als um die Beaufsichtigung seines Sohnes. Oft genug übernahmen im Augenblick die Tierpflegerinnen diese Aufgabe, und sie taten es gern, denn der Junge war gut erzogen und eigentlich pflegeleicht. Aber Christian schien ihnen entwischt zu sein und unter Langeweile zu leiden. So war er schnurstracks zu den Elefanten gelaufen. Das war allemal gefährlich. Hätte der Tierarzt sich ein bißchen mehr Zeit für seinen Sohn genommen, wäre es niemals soweit gekommen. Insofern sollte man nicht nur dem Kind Vorwürfe machen. Doch es war müßig jetzt noch ein Wort darüber zu verlieren.
»Nun krieg dich aber mal wieder ein«, meinte Karl und legte dem Kind eine Hand auf die Schulter. »Der Kleine hat zwar Blödsinn gemacht, aber er hat es bestimmt nicht böse gemeint. Es wird ihm einfach langweilig gewesen sein, weil du doch sehr beschäftigt bist.«
Norbert verstand diesen indirekten Vorwurf sehr wohl und seufzte. »Du hast recht, Karl, ich muß mir etwas einfallen lassen. Auf jeden Fall danke ich dir, daß du so schnell und vernünftig reagiert hast.« Er nahm seinen Sohn bei der Hand und zog ihn mit sich. »Na komm, junger Mann, wir wollen mal sehen, wo wir dich unterbringen, damit du nicht wieder Dummheiten anstellst, bis ich Feierabend machen kann.«
Christian verzog das Gesicht und warf dem Tierpfleger noch einen fragenden Blick zu, doch der schüttelte den Kopf. »Nein, mein Freund, hier kannst du nicht bleiben. Aber drüben im Streichelzoo hat Ingrid bestimmt Zeit für dich.«
»Ach, das ist doch langweilig«, maulte das Kind.
»Aber wenigstens ungefährlich«, kam die trockene Antwort.
Norbert zog seinen Sohn hinter sich her und warf einen ungeduldigen Blick zur Uhr.
»Papa, wie lange dauert das eigentlich noch?« erkundigte sich Christian.
»Was meinst du denn? Bis das kleine Kalb geboren wird? So ganz genau weiß das niemand. Bei Nilpferden kann es auch schon mal über die berechnete Zeit hinausgehen.«
»Nee, das will ich auch gar nicht wissen. Ich will wissen, wann du Feierabend