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Mykorrhiza
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eBook52 Seiten38 Minuten

Mykorrhiza

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Über dieses E-Book

Was würdest du tun, wenn dein Haus lebendig geworden ist und durch den Wald läuft?Genau diese Frage muss sich Anna Wanderer stellen, die nach einer Familienfeier bei ihrer Cousine Hanna übernachtet hat..Mit wenigen Vorräten und nur mit Küchenmessern bewaffnet wagen die Mädchen eine Flucht aus einer unwirklichen, alptraumhaften Welt.Wird es ihnen gelingen sich in Sicherheit zu bringen?
SpracheDeutsch
HerausgeberLittera Magia
Erscheinungsdatum11. Sept. 2019
ISBN9783967244021
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    Buchvorschau

    Mykorrhiza - Martina Kald

    Mykorrziha

    Kurzgeschichte

    von

    Martina Kald

    © 2019 Martina Kald

    Verlag: Littera Magia, Martina

    A-1160 Wien

    Korrektorat: Daniela Schubert

    Cover-Illustration: Archv/Shutterstock.com

    Covergestaltung: Martina Mozelt

    1.    07.07.2012 23:00

    »Hast du von den Spritzen gehört? Die, die mit Aids infiziert sein sollen! Die versteckt jemand in Kinositzen und wenn du dich dann draufsetzt, stichst du dich. Und dann hast du auch Aids!« Während sie erzählte, versuchte meine Cousine ein Pokerface aufrecht zu erhalten, scheiterte dabei kläglich. Das Zittern in ihrer Stimme verriet, dass sie sich mittlerweile ganz schön gruselte und auch, dass sie diesen Schwachsinn sogar selbst glaubte.

    »Als ob. Und in Schokolade ist Pferdeblut drinnen, oder was? Mit so alten Großstadtmythen kannst du nicht einmal Großmutter erschrecken«, antwortete ich gelangweilt und gähnte demonstrativ.

    Da nun eine neue Runde unseres Spiels begann, pustete ich die vorletzte, noch verbleibende Kerze aus und überlegte, mit welcher Geschichte ich nun meinen Triumph besiegeln wollte.

    * * *

    Da unsere Mütter Zwillinge waren, besuchten wir jedes Jahr meine Tante übers Wochenende. Natürlich im Beisein unserer gesamten Verwandtschaft. 

    Samstag früh fuhren wir los, zweieinhalb Stunden lang, gefühlt durch halb Österreich.  Wie jedes Jahr kamen alle engeren Verwandten und da wir eine große Familie hatten, waren das nicht gerade wenige Personen. Ich schätze die Meute auf dreißig oder fünfzig Menschen, zählen wollte ich sie nicht.

    Da so viele Leute nicht in die Küche, geschweige in das Einfamilienhaus passten, in dem Hanna mit ihrer Familie lebte, wurde schon immer beim Gastwirt im Dorf gefeiert. Natürlich hatte alles seinen geregelten Ablauf. Großtanten und Omas verteilten Küsschen und kniffen in Wangen mit einer Kraft, die man den alten Damen gar nicht zugetraut hätte. Onkel und Opas mussten ihre viel zu festen Händedrücke unter Beweis stellen, so dass einem die Finger noch eine ganze Weile weh taten. All das, bevor die Vorspeise serviert wurde. Nach drei Gängen, bestehend aus bodenständiger, österreichischer Küche und mehrfachen, lieb gemeinten »Kind, hast du keinen Hunger mehr? Iss doch noch etwas! Du bist doch so dünn!« und leicht spöttischen »Dich kann man ja mit einer Kerze röntgenisieren!« endete das große Gelage am späten Nachmittag.

    Genau die richtige Zeit für mich und meine Cousine, um zu Fuß den Rückweg anzutreten. Was nun folgte, war für uns das Highlight des Sommers. Immerhin sahen wir uns nur zweimal im Jahr und es gab so viele Dinge, die wir uns seit dem letzten Treffen noch erzählen wollten. Auch wenn uns durch WhatsApp, Facebook und Co. die Themen relativ schnell ausgingen, war es ein schönes Gefühl, sie zu sehen und mich mit ihr live und in Farbe unterhalten zu können. Social Media konnte echten, menschlichen Kontakt doch nicht ersetzen. 

    Während wir es uns also mit Chips und Schokolade vor dem Fernseher gemütlich machten, zog unsere Verwandtschaft weiter in die Kneipe, um dort die nächsten Stunden zu versaufen.

    Mein Bruder, der uns früher immer begleitet hatte, fühlte sich mit seinen 16 Jahren mittlerweile alt genug, um sich wie ein gestandener Mann in Bier zu tränken. Nicht, dass es einen großen Unterschied gemacht hätte. Während wir auf der Couch saßen und einen Pferdefilm nach dem anderen sahen, las er normalerweise Comics oder spielte auf seinem Gameboy. Ich konnte

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