Barmer Anlagen: Barmer Verschönerungsverein seit 1864
Von Edition Köndgen
()
Über dieses E-Book
Ähnlich wie Barmer Anlagen
Titel in dieser Serie (1)
Barmer Anlagen: Barmer Verschönerungsverein seit 1864 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Ranshofen Geschichte(n) auf Schritt und Tritt: Geschichte und Geschichten aus Ranshofen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWuppertal lieben lernen: Der perfekte Reiseführer für einen unvergesslichen Aufenthalt in Wuppertal inkl. Insider-Tipps, Tipps zum Geldsparen und Packliste Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Barmer Heidt Anfang des 19. Jahrhunderts: Beiträge und Ergänzungen zur Siedlungs- und Kulturgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen150 Jahre Bergbau Ratten - St. Kathrein: Chronik einer stolzen Tradition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGüter und Höfe in Benrath und Umgebung: Schriftenreihe des Archivs der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath e.V. - Heft Nr. 9 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Gernröder Wasserwirtschaftssystem - ein Relikt der bergbaulichen Aktivitäten des 18. Jahrhunderts Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWewer Band VI: Wewerscher Wald und Gut Wilhelmsburg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEinigen - der schönste Punkt der Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStadtlengsfeld: Ein Portrait Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer romantische Harz - Alte künstlerische Ansichten in vier Bänden: Band 1 von Altenau bis zum Brocken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErinnerung an der Schwelle: Von der Hollitzer-Villa zum neuen Gemeindezentrum der Marktgemeinde Bad Deutsch-Altenburg. 12. März 2000 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZur Industriegeschichte im Südharz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHalberstädter Geschichten: In Wort und Bild Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Villen vom Attersee: Wenn Häuser Geschichten erzählen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOberhausen:Eine Stadtgeschichte im Ruhrgebiet Bd.1: Oberhausen in vorindustrieller Zeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Straßennamen von Aue: einer Stadt mit vielen Bezeichnungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGemarkungswanderung Erfenbach 2022 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOberhausen-Rheinhausen - ein heimatgeschichtliches Lesebuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDinkelsbühler Hauslexikon N-R Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAusgerechnet: zwanzig.: 20 Parkplätze nur für Fußgänger in den Elbvororten. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schulmeister von Vaihingen: Historischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEchte Oldersumer II: Die diebischen Werftarbeiter Joke & Harm sind nicht zu fassen. Sieben neue Kriminalgrotesken aus Ostfriesland. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Elgersburger Promenaden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBreitenbach 1650 - 1910 von A-K: Ein Einwohner - und Familienbuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleine Wuppertaler Stadtgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBohmte: Spuren der Ortsgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGroße Freiheit am Starnberger See?: Die Hans-Albers-Villa in historischer Parklandschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWewer: Mein Heimatbuch I Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÜber Dainingas nach Tuningen: Eine Reise durch 1500 Jahre Dorfgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDIE WÜRTTEMBERGER SCHWARZWALDBAHN: Hermann Hesse Bahn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Gartenarbeit für Sie
Lexikon der Symbole und Archetypen für die Traumdeutung Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5...Als die Noten laufen lernten...Band 2: Kabarett-Operette-Revue-Film-Exil. Unterhaltungsmusik bis 1945 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBio-Gemüse-Ratgeber: Einfach anbauen. Vielfalt ernten Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Götterpflanze Bilsenkraut Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlles über Psilos: Handbuch der Zauberpilze Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas unglaubliche Hochbeet: Ernten bis zum Umfallen Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Biologisch Gärtnern: Natürlicher Anbau - Gesunde Ernte Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Anglizismen und andere "Fremdwords" deutsch erklärt: Über 1000 aktuelle Begriffe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen17 Essays über den aktuellen Zeitgeist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBio-Gemüse erfolgreich direktvermarkten: Der Praxisleitfaden für die Vielfalts-Gärtnerei auf kleiner Fläche. Alles über Planung, Anbau, Verkauf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bonsai Leitfaden für Einsteiger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSelbstversorgung kann jeder!: Wie Sie im heimischen Garten Ihre eigene Ernährungsgrundlage anbauen und nie wieder einen Supermarkt aufsuchen müssen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bio-Kräutergarten der Kräuter-Liesel: Anbau, Pflege, Ernte Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Brennnessel: Die Alleskönnerin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerma- und Wildniskultur: Mit einfachen Schritten zum Klimaschutz im eigenen Garten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCity-Gardening: Erfolgreich gärtnern ohne Garten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGemüsegarten für eine Saison: Selbstversorgung mit dem Mietgarten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBiodünger selber machen: Regenwurmhumus - Gründüngung - Kompost Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Trockensteinmauern: für naturnahe Gärten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas sensationelle Winterhochbeet: Ernten bis zum Abfrieren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKompost für alle Zwecke: Was Sie schon immer über nachhaltiges Bio-Recycling in der Stadt und auf dem Land wissen wollten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRaritäten im eigenen Garten: Alte Gemüsesorten und Wildkräuter selbst anbauen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKräuter richtig anbauen: Das Praxisbuch für Biogarten, Topf und Balkon. Vielfalt in über 100 Sorten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBushcraft-Projekte: Für Garten und Wald Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchnecken: Über 100 Tipps für den Biogarten Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Wildkräuter und Wildfrüchte entdecken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStressfreie Gartenpraxis: Erfolgreich gärtnern rund ums Jahr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMachst du mit? - Gärtnern auf dem Stadtbalkon - Mit Rezepten für die kleine Ernte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPilze selbst anbauen: Das Praxisbuch für Biogarten, Balkon, Küche, Keller Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Gärtnern für intelligente Faule von A bis Z Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5
Rezensionen für Barmer Anlagen
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Barmer Anlagen - Edition Köndgen
Grußworte
Peter Jung, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde der Barmer Anlagen,
der Barmer Verschönerungsverein feiert in diesem Jahr ein rundes Jubiläum: Vor 150 Jahren wurde er von zwölf engagierten Bürgern des Wuppertals mit dem Ziel gegründet, eine grüne Lunge für Barmen zu erhalten. Es entstand ein wunderbarer Park mit abwechslungsreichem Profil.
In all den Jahren, in denen sich die Mitglieder des Barmer Verschönerungsvereins für ihren Park stark machten, ist einiges passiert. Es wurde gebaut und erweitert, Gebäude entstanden, Denkmäler wurden errichtet. Im Jahr 1888 wurde das Wahrzeichen der Barmer Anlagen eingeweiht, der Toelleturm.
Die Barmer Anlagen haben wechselhafte Zeiten erlebt. Zeiten, in denen immer Neues dazukam und Zeiten, als der Krieg einiges zerstörte. Doch die Mitglieder ließen sich nicht entmutigen und arbeiteten weiter an der Verwirklichung ihres gemeinsamen Traums vom Erholungspark im Barmer Süden.
Wir verdanken es dem Engagement vieler Wuppertaler Bürger, dass wir heute diese wunderbare Grünanlage zu Wuppertals Schätzen zählen dürfen. Unzählige Arbeitsstunden und Spenden haben es ermöglicht, die Barmer Anlagen zu einem Paradies für Spaziergänger und Erholungssuchende zu machen.
Ich bin sehr stolz, dass sich so viele Menschen für ihr Umfeld und ihre Mitbürger einsetzen. Ihnen allen gilt mein Dank: In den 150 Jahren ist etwas Großes und Schönes geschaffen worden, was uns alle bereichert. Und ich hoffe für uns alle, dass der Barmer Verschönerungsverein noch viele weitere Jubiläen feiern wird.
Oberbürgermeister Peter Jung
Liebe Mitglieder des BVV, liebe Wuppertaler, lieber Leser!
Kurt Rudoba, Peter Prange, André Bovenkamp
Kürzlich ist Wuppertal in der Presse als die Großstadt mit dem größten Grünflächenanteil in Deutschland ausgezeichnet worden. Dies ist kein Zufall, sondern Folge weitsichtigen und nachhaltigen Handelns der Wuppertaler Bürger an vielen Stellen der Stadt. So erkannte man bereits 1864 die Notwendigkeit, Teile Barmens nicht zu bebauen und so eine „grüne Lunge" bis ins Tal langfristig zu erhalten.
Der BVV war und ist bis heute ein bürgerschaftliches Projekt im besten Sinne: Privates Engagement von Bürgern für Bürger haben aus ihm ein Naherholungsgebiet gemacht, welches weit hin seinesgleichen sucht.
Wenn Sie sich durch dieses Buch in die Historie des Vereins einführen lassen, sind wir glücklich. Wenn es Sie zu einem Spaziergang in die Anlagen animieren würde, wären wir froh. Sollte es gar Ihr Interesse an einer Mitgliedschaft oder Unterstützung des Vereines wecken, hätte sich jede Anstrengung dafür gelohnt.
Besonders bedanken möchten wir uns bei den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern, die uns mit Ihrem Wissen sowie Rat und Tat bei der Erstellung dieser Seiten geholfen haben, aber natürlich auch bei den Sponsoren, ohne die so ein Projekt nicht denkbar wäre. Und natürlich bei den vielen Mitgliedern, die sich seit langen Jahren ehrenamtlich einsetzen und seit nunmehr 150 Jahren dafür sorgen, dass dieses (er) lebenswerte Stückchen Wuppertal sprichwörtlich so gut „wächst und gedeiht"!
Peter Prange
André Bovenkamp
Kurt Rudoba
Geschäftsführender Vorstand des Barmer Verschönerungsvereins (BVV)
Barmer Anlagen
Vereinsgeschichten 150 Jahre bürgerschaftliches Engagement
Chronik des Barmer Verschönerungsvereins K.-G. Conrads
1864-1889 Gründung und Aufbau
1889-1914 Glanzzeit und Ausbau
1914-1939 Von Krieg zu Krieg
1939-1964 Zerstörung und Wiederaufbau
1964-1989 Bewahren und Pflegen
1989-2014 Alt und Neu
Zukünftige Aktivitäten A. Bovenkamp
Anlagengeschichten Denkmäler, Teiche, Parkräume
Untere Anlagen I. Löw
Obere Anlagen I. Löw
Ringeltal I. Löw
Fischertal K.-G. Conrads
Barmer Wald K.-G. Conrads, A. Dinnebier
Ehrenfriedhof Barmen A. Dinnebier
Gartendenkmal im Europäischen Gartennetzwerk D. Fischer
Gartengeschichten Direktor, Inspektor, Gartenarchitekt
Joseph Clemens Weyhe (1807-1871) R. Vogelsang, A. Dinnebier
Oskar Hering (1814-1881) I. Löw
Peter Schölgen (1840-1924) K.-G. Conrads
Artur Stüting (1872-1927) A. Dinnebier
Naturgeschichten Bäche, Heide, Forst
Erd- und Landschaftsgeschichte M. Lücke
Waldwirtschaft A. Vosteen
Baumschätze
Bürgergeschichten Mäzene, Macher, Seifenflocken
Barmen 1864 U. Eckardt
Friedrich Wilhelm Dörpfeld (1824-1893) U. Eckardt
Ernst von Eynern (1838-1906) U. Eckardt
Ludwig Ringel (1808-1881) U. Eckardt
Emil Rittershaus (1834-1897) U. Eckardt
Adolf Werth (1839-1915) U. Eckardt
Pauline Luhn (1841-1911) E. Brychta
August Bredt (1817-1895) H. Heidermann
Baugeschichten Häuser, Türme, Sternenhimmel
Stadtentwicklung und Barmer Anlagen H. J. de Bruyn-Ouboter
Barmer Stadthalle H. J. de Bruyn-Ouboter
Barmer Luftkurhaus H. J. de Bruyn-Ouboter
Kriegerdenkmal K.-G. Conrads
Toelleturm K.-G. Conrads
Barmer Bergbahn J. Eidam
Barmer Planetarium U. Lemmer
„Colonie und „Königshof
K.-G. Conrads
Anhang
Plan
Literaturverzeichnis
Impressum
Vereinsgeschichten
150 Jahre bürgerschaftliches Engagement
Chronik des Barmer Verschönerungsvereins
(Antonia Dinnebier)
1864–1889 Gründung und Aufbau
Wie jedes Jahrhundert sein eigenes Gesicht prägt, so brachte das 19. Jahrhundert in seiner zweiten Hälfte grundlegende Änderungen mit sich. Die Industrialisierung führte zu nie dagewesenem Bevölkerungswachstum und Flächenbedarf. Auch Barmen, diese 1850 noch idyllisch an der Wupper gelegene Stadt der Bleicher und Färber, kam bei dem sprunghaften Anstieg der Bevölkerung mit seiner Talniederung zu beiden Seiten des Flusses nicht mehr aus. Die Bleichwiesen entlang der Wupper mussten Fabriken, Wohnhäusern und öffentlichen Gebäuden weichen. Die zunehmende Besiedlung schob sich aus dem engen Tal an den Hängen hinauf, wo sie die landwirtschaftlichen Höfe allmählich verdrängte. Das für den Bau von Produktionsstätten und Wohnhäusern benötigte Material wurde aus den heimischen Wäldern geholt. Wertvoller Baumbestand ging verloren, so dass der Barmer Busch schließlich nur noch aus Stockausschlag und baumloser Heide bestand.
Es fanden sich vorausschauend denkende Bürger, die eine Wiederbewaldung der Kahlflächen und öden Bergrücken einleiteten. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurde durch großflächige Aufforstung wieder ein Hochwald geschaffen.
1864: Gründung des Barmer Verschönerungsvereins
Anfang der 1830er Jahre siedelte sich ein Bürger in dem im Süden der Stadt auf den Höhen gelegenen Barmer Wald an. Er rodete einen kleinen Teil des Waldes aus und begann Ackerwirtschaft. Nach und nach wurden durch die Stadt weitere Flächen durch Arbeitssuchende urbar gemacht. Dieser von Wald und Buschwerk gesäuberte Raum brachte Wilhelm Werlé auf die Idee, dort einen Park anzulegen. Wenn auch dieser Plan mit Lächeln aufgenommen wurde, ließ sich Werlé nicht beirren und traf mit seinem Traum durch die Unterstützung seiner Freunde und Mitbürger auf reges Interesse. Ihre Namen stehen für frühes Bürgerengagement für Grün in Barmen: Robert Barthels, Oberbürgermeister Geheimrat August Bredt, August Engels, Emil Blank, Friedrich von Eynern, Adolf Schlieper, Karl Wolff, Johann Wilhelm Ostermann, Karl Theodor Rübel, Oskar Schuchard, Emil Wemhöner, Wilhelm Werlé. Manchem dieser Herren wurde später zur Erinnerung eine Straße gewidmet, innerhalb der Anlagen ein Denkmal gesetzt oder es wurde ein Weg nach ihm benannt.
Am 8. Dezember 1864 gründeten diese Honoratioren den Barmer Verschönerungsverein. Mit einem Startkapital von 1.200 Goldmark (Taler) wurden erste Waldgrundstücke gekauft. Das Ziel war klar: Schaffung einer umfassenden Parkanlage zur Erholung, der Ausrodung des Waldes entgegenwirken, Lust zu neuen Anpflanzungen erzeugen. Die Bürger, ob berufstätig oder nicht, sollten aus der Enge ihrer Stuben, aus der schlechten Luft der Betriebe, herauskommen und sich in der grünen Natur an der Schönheit der Anlagen erfreuen, auch Kraft für den Alltag schöpfen. Der Vorsitzende des Elberfelder Pendants, des 1870 gegründeten Verschönerungsvereins, August von der
Werlédenkmal (Wolfgang Nicke)
Heydt (1851-1929), formulierte den Bedarf einmal so: „Wälder reinigen die Luft, gewähren Schutz vor Stürmen, stärken und kräftigen, wenn wir durch ihre Hallen wandern. Waldungen sind das edelste Erbteil, das wir unseren Nachkommen hinterlassen können."
Wilhelm Werlé: Vorsitzender 1864-1880
Wilhelm Werlé war der erste Vorsitzende des BVV und prägte dessen Frühzeit von 1864 bis 1880. Er wurde am 26. September 1804 in Wetzlar geboren. 1846 gründete er in seiner zweiten Heimat die „Barmer Gaserleuchtungsgesellschaft und leitete sie auch nach Besitzübernahme durch die Stadt Barmen. Darüber hinaus war er Vorsitzender der „Deputation der Aktionäre der Bergisch-Märkischen Eisenbahn
. Politische Aktivitäten entfaltete er als Mitglied der Barmer Stadtverordnetenversammlung (1846-75), Beigeordneter (1840-46), Deputierter des Frankfurter Vorparlamentes (ab 1848) und liberales Mitglied im preußischen Abgeordnetenhaus (1856-62). Soziales Engagement zeigte er in der Armenverwaltung und im Vorstand der „Anstalt für verlassene Kinder", die ihr Domizil auf dem Grundstück des heutigen Altenheimes an der Oberen Lichtenplatzer Straße hatte. Der Barmer Verschönerungsverein erinnert sich gerne an seinen ersten, am 28. August 1880 verstorbenen Vorsitzenden: oberhalb des ehemaligen Schwanenteiches fand am 21. August 1881 ein Denkmal zu Ehren Werlés seinen Standort. Die überlebensgroße Marmorbüste, geschaffen von dem Berliner Bildhauer Bernhard Afinger, steht auf einem zwei Meter hohen Sockel. Das als Einfassung gedachte kunstvolle Eisengitter ging im Zweiten Weltkrieg verloren. Nach Wilhelm Werlé wurde später in Heckinghausen eine Straße benannt.
1865: Anlage an der Lönsstraße
Neben dem Dörpfelddenkmal ist der Wasserfall zu erkennen. (Antonia Dinnebier)
1865 wurde im Vorstand der Vorschlag erörtert, möglichst nahe der Stadtmitte eine größere Anlage zu schaffen. Zum Zweck