Geschichte der Juden von Willstätt im Hanauerland
Von Martin Ruch
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Martin Ruch
Martin Ruch (Offenburg), freelance publicist on regional and cultural history topics, including the history of Offenburg's Jews.
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Buchvorschau
Geschichte der Juden von Willstätt im Hanauerland - Martin Ruch
Abb. Umschlagvorderseite: Ansicht von Willstätt auf einer Willstätter Waldkarte, Anfang 17. Jahrhundert. Generallandesarchiv Karlsruhe, H Willstätt 8.
Abb. Umschlagrückseite: Matthäus Merian: Topographia Alsatiae. Frankfurt am Main 1643/44, S. 68.
Dank des Herausgebers
Ich danke Carol S. Bruch, der Enkelin von Richard Willstätter, für ihr persönliches Vorwort. Mein Dank geht auch an den Verlag Chemie/Wiley für die freundliche Genehmigung zur Verwendung von Teilen aus Willstätters Lebensgeschichte. Dankbar bin ich wieder Regina Brischle und David Boomers vom Stadtarchiv Offenburg für die allzeit großzügige Hilfe bei der Recherche nach den Spuren Willstätter Juden in den Rats- und Contractenprotokollen der Stadt. Ich danke dem seitenweise Verlag für das kompetente und zielgerichtete Lektorat und dem Medienunternehmen punktgenau für das schöne Layout des kleinen Buches.
Dr. Martin Ruch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Vorwort von Carol S. Bruch
Jüdische Gemeinden im Hanauerland
Bodersweier
Buchsweiler
Alt- und Neufreistett
Rheinbischofsheim
Lichtenau
Vom Leben der Juden im Hanauerland
Die Willstätter Juden
Willstätter Juden als Schutzjuden in Offenburg
Vertreibung aus Offenburg 1680
Eine Judentaufe 1724 in Willstätt
Jüdischer Viehhandel im 18. und 19. Jahrhundert
Weitere historische Belege
Prof. Dr. Richard Martin Willstätter (1872–1942)
Literatur
Anmerkungen
Vorwort
In keinem der einschlägigen Lexika tauchen sie auf, die Willstätter Juden. Weder in der Germania Judaica¹ noch bei Hundsnurscher/Taddey² sind sie erwähnt. Auch die ortsgeschichtlichen Darstellungen von Johannes Beinert³, Wilhelm Schadt⁴ oder Alfred Hetzel⁵ wissen nichts von ihnen zu sagen. Lediglich Berthold Rosenthal hatte 1927 in seinem berühmten Werk „Heimatgeschichte der badischen Juden in einem Nebensatz erwähnt, dass es „in den Orten Bodersweier, Rheinbischofsheim, Freistett, Lichtenau und Willstätt Juden gab
⁶, aber zu Willstätt keine Belege dafür angeführt. Er wird wohl allein aus der Existenz des jüdischen Familiennamens „Willstätter", durchaus mit Recht, auf eine frühere Anwesenheit von Juden in Willstätt geschlossen haben.
Dabei hätte es eigentlich nahegelegen, Juden auch hier im hanau-lichtenbergischen Amtsstädtchen zu suchen und zu finden. 1337 hatte ja Ludwig der Bayer den Herren von Lichtenberg alle dem Reich zustehenden Einkünfte von den Juden in ihrem Gebiet verliehen, zu dem damals auch Buchsweiler im Elsass gehörte. Diese Verleihung wurde 1347 von Karl IV. erneuert. Das Reich erlaubte der lokalen Herrschaft, Juden in ihrem Gebiet links und rechts des Rheins aufzunehmen. Damit wurde Lichtenberg auch ermächtigt, die gleichen Steuern wie das Reich von den Juden zu erheben, d. h. zehn Dukaten für jede Familie. Das Haus Lichtenberg wurde dabei aber auch verpflichtet, Synagogen zu erbauen und Rabbiner anzustellen.⁷ So weiß man zum Beispiel, dass 1335 im elsässischen Neuweiler eine jüdische Gemeinde existierte, da in einem Dokument die Rede von einer „Judenschul" ist.
Vorwort von Carol S. Bruch
¹
Vor sieben Generationen war der Urgroßvater meines Großvaters Großvater Rabbiner Ephraim aus Willstätt. Als sein direkter Nachfahre ist es mir eine große Freude, den Beitrag von Herrn Dr. Ruch zur jüdischen und deutschen Geschichte Willstätts einzuleiten.
Rabbiner Ephraim zog 1720 von Willstätt nach Karlsruhe, auf der Suche nach Religionsfreiheit und Bürgerrechten, die ihm dort geboten wurden. Umsiedlungen wie diese, um die Lebenschancen zu verbessern, sind in jüdischen Familien üblich. Tragischerweise gibt es aber oft auch Umzüge, um der Verfolgung zu entgehen. Die Familie meines Vaters zum Beispiel floh zur Zeit der Inquisition von Katalonien nach Holland und ließ sich später in Deutschland nieder. Und wieder viele Generationen später, in den 1930er Jahren, wirkten ähnliche Kräfte auf die Familien sowohl meines Vaters als auch meiner Mutter ein.
Der Vater meiner