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Borderline (BPS) – Wenn die Seele Halt sucht
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Borderline (BPS) – Wenn die Seele Halt sucht
eBook136 Seiten1 Stunde

Borderline (BPS) – Wenn die Seele Halt sucht

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Über dieses E-Book

Nach einer wahren Begebenheit!

Christina ist eine junge Frau, die mit den Geistern ihrer Vergangenheit kämpft.
In der Kindheit missbraucht, als junge Erwachsene von ihrem Ehemann gedemütigt.
Im Borderlinesyndrom sucht sie nach Halt.
Eines Tages ist ihr alles zu viel. Sie zieht einen Schlussstrich unter ihr
bisheriges Leben und versucht einen Neuanfang. Als sie eines Tages einen jungen Mann kennenlernt, hofft Christina auf eine Besserung in ihrem Leben. Ob er ihr helfen kann, sich aus den Fängen ihrer Seelenqualen zu befreien?

Dieses Buch zeigt die wirren Gedankengänge einer Betroffenen auf.
SpracheDeutsch
HerausgeberNIBE Verlag
Erscheinungsdatum7. Juni 2019
ISBN9783965442733
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    Buchvorschau

    Borderline (BPS) – Wenn die Seele Halt sucht - Simone Weber

    Narben

    Kapitel 1

    Es würde ein sonniger Tag werden, das spürte Christina einfach schon, als sie die Augen an diesem Morgen aufschlug. Sie war eindeutig zu früh aufgewacht.

    Christina hatte die Angewohnheit immer einige Schlitze des Rollladens offen zu lassen und so verriet ihr ein kurzer Blick zum Fenster, dass es draußen noch stockdunkel war. Was aber hatte sie sonst geweckt, wenn es nicht die ersten Sonnenstrahlen waren? Plötzlich fing sie an zu kichern. In diesem Moment wusste Christina, warum sie schon jetzt wach war. Schmusebedürftig balancierte ihr Kater Paul über ihr zugedecktes Bein. Das andere lag frei und als Paul dort entlang geschlichen war, hatten Christina seine Schnurrhaare gekitzelt.

    »Komm her du kleiner Streuner«, lachte sie und schnappte sich den Kater.

    Paul liebte es, bei seinem Frauchen mit unter die Bettdecke schlüpfen zu dürfen. Kaum hatte er es sich auf ihrem Bauch bequem gemacht, schaute Christina auf ihren Wecker, der auf einem kleinen Nachttisch neben ihrem Bett stand. Es war erst 06.03 Uhr. Sie hatte noch zwölf Minuten, bis der Wecker sein Schrillen von sich gab und sie endgültig aufstehen musste. Zwölf Minuten, in denen sie sich geistig auf ihren ersten Arbeitstag in der neuen Firma vorbereiten konnte.

    Christina hatte ein wenig Angst davor. Es war ihre erste richtige Arbeitsstelle. Wie das wohl sein würde endlich ganz auf eigenen Füßen zu stehen? Bisher hatte sie in dieser Hinsicht kaum bis gar keine Erfahrung gesammelt.

    Sie war noch sehr jung gewesen, als sie ihre erste und bisher einzige Beziehung eingegangen war.

    Gerade einmal 15 Jahre alt. Schon mit 18 Jahren hatte Christina diesen Mann geheiratet, doch bereits nach kurzer Zeit musste sie feststellen, dass das keine so gute Idee gewesen war.

    Zur damaligen Zeit hatte sie einfach furchtbare Angst vor dem alleine sein gehabt. Doch beenden konnte sie die Beziehung auch nicht, denn das wäre ihr sicherer Untergang gewesen!

    Obwohl Christina eine hübsche junge Frau war, dachte sie, sie würde keinen anderen Mann finden, der sie je richtig lieben könnte. Dieser Mann, so glaubte sie jedenfalls, liebte sie, doch liebte sie auch ihn? Waren ihre Gefühle zu ihm jemals so intensiv?

    Heute wusste Christina, dass es nicht so war. Sie hatte ihn gerne gehabt, das stand außer Frage. Anfangs zumindest!

    Anfangs gab er ihr das Gefühl von Geborgenheit und auch Vertrauen hatte sich aufgebaut in den drei Jahren, die sie zuvor schon gemeinsam verbracht hatten. Doch gingen Christinas Gefühle niemals wirklich so tief, um von Liebe sprechen zu können.

    Sämtliche Warnungen ihrer Familie und Freunde stießen bei Christina auf taube Ohren. Alle sagten ihr, dass es ein Fehler sei, sich mit diesem Mann einzulassen und dass Christina die Beziehung beenden sollte, solange sie es noch konnte.

    Damals war sie ein Teenager. Aber welcher Teenager hört schon auf solche Worte? Und trotz aller Warnungen und Ratschläge oder gerade deswegen und aus Starrköpfigkeit, hatte sie ihn geheiratet, als sie mitten in ihrem Abitur steckte.

    Die Wochen flogen nur so an ihr vorbei, schon stand Christina vor den Examina, welche sie bravourös bestand.

    Eine Ausbildung folgte und als sie auch diese erfolgreich abgeschlossen hatte, kam sie in ihr damaliges Heim und zeigte Marc, ihrem Mann, ihren ausgezeichneten Abschluss. Ausschließlich sehr gute Zensuren bevölkerten das Blatt. An diesem Abend gratulierte er ihr, lud sie sogar noch zur Feier des Tages zum Essen ein, doch da wusste Christina noch nicht, dass sich ab dem folgenden Tag alles ändern sollte.

    Früh am Morgen stand sie auf, machte Frühstück und wartete darauf, dass ihr Mann aus der Dusche kam. Marc kam in die Küche und trocknete sich beim Laufen noch die Haare ab, als er plötzlich Christina bemerkte.

    »Warum bist du denn schon wach?«, fragte Marc erstaunt.

    »Ich habe eine wunderbare Neuigkeit«, antwortete Christina. »Ich wollte dir beim Frühstück davon erzählen.«

    Sie schaute ihm lächelnd hinterher, als er von der Küchentür zum Tisch ging. Das nasse Handtuch legte er blindlings auf einen der Stühle, zog sich seinen eigenen heran und setzte sich.

    »Was ist es denn? Du scheinst es ja richtig zu genießen, spanne mich nicht so auf die Folter«, hakte Marc nach.

    Christina konnte ihre Vorfreude nicht mehr länger im Zaum halten. Die Worte sprangen ihr geradezu aus dem Mund: »Ich habe einen Job! Ist das nicht fantastisch? Jetzt haben wir beide ein Einkommen und …«

    Weiter kam sie nicht. Marcs Gesicht wurde finster, er ballte seine Hände zu Fäusten und schrie Christina an: »Ein Job, ja? Den wirst du sofort wieder kündigen. Meine Frau hat es nicht nötig arbeiten zu gehen. Du bleibst zu Hause und damit basta!«

    »Aber …!«, wollte Christina einlenken. Ihr standen Tränen in den Augen. So sehr hatte sie sich darauf gefreut jetzt auch arbeiten zu können und dann das?

    Sie wollten sich doch zusammen ein Haus kaufen, irgendwo auf dem Land. Dafür brauchte man Geld und wenn sie beide arbeiten gingen, bekämen sie das Geld doch viel schneller zusammen. Etliche Male hatte Christina zu rechnen begonnen, wie lange es dauern würde, wenn sie keine Arbeit bekäme, wenn Marc für alles sorgen müsste. So stolz war sie gewesen, als ihr der Job zugesagt wurde. Zwar sollte dieser erst einmal auf Probe sein, doch wenn es gut liefe und sie Glück hatte, könnte sie dort sogar eine Ausbildungsstelle bekommen. Was wollte man mehr?

    Und nun so etwas!

    Was war nur los mit ihm? So hatte sie ihn niemals zuvor erlebt. Zumindest konnte Christina sich nicht daran erinnern.

    »Kein aber!«, sagte Marc, noch immer mit lauter Stimme, »du bleibst zu Hause habe ich gesagt, sonst setzt es eine! Aus, Thema beendet und vorbei!«

    Um seinen Worten nochmals Nachdruck zu geben, schlug Marc mit der flachen Hand auf den Tisch und stand auf. Er rauschte aus der Küche in den Flur, nahm seinen Koffer mit den Papieren, die er im Büro benötigte und stürmte aus dem Haus zur Arbeit. Sein Frühstück blieb unbeachtet und unberührt stehen.

    Christina saß noch immer am Küchentisch. Sie konnte kaum glauben, was sie gerade gehört hatte. Er verbot ihr nicht nur zu arbeiten, er drohte ihr sogar noch Schläge an, wenn sie nicht auf ihn hörte!

    Christina war nicht bloß enttäuscht, sondern auch fassungslos, erschüttert und betrübt - alles zur gleichen Zeit.

    An diesem Morgen hatte man ihr ihren freien Willen genommen.

    Die nächsten drei Jahre sollten so weitergehen.

    Christina wurde gedemütigt, hin und wieder sogar tatsächlich geschlagen, doch der Mut oder gar den Gedanken an sich, ihren Mann zu verlassen, kam ihr nicht in den Sinn. Etwa nach der Hälfte des ersten Ehejahres begann Marc sogar sie nachts zu belästigen. Ob sie Lust auf ihn hatte oder nicht, war ihm dabei vollkommen egal. Wenn er sie wollte, hatte Christina für ihn da zu sein. Bald kam ihr die vermeintlich großartige Idee sich einfach schlafend zu stellen, wenn er sich dem Schlafzimmer näherte, doch selbst das war ihm egal. Die Übergriffe hörten dadurch nicht auf, sie wurden sogar noch brutaler.

    Immer mehr durchdrang Christina der Wunsch, diesen schrecklichen Mann zu verlassen, aber ihre Angst war zu groß, dass er ihr, wie angedroht, wirklich noch schlimmeres antun würde.

    Außerdem, wer würde schon eine Frau lieben können, die zu dem gemacht worden war, was Christina mittlerweile war?

    Damals, vor drei Jahren, da war sie noch ein hübsches Mädchen gewesen. Groß, schlank, lange blonde Haare, grüne Augen mit einem wunderbaren Leuchten, doch heute? Heute waren ihre Augen stumpf und leer. Ihre Haare waren strohig geworden, ihre Haut blass und fleckig. Heute war sie magersüchtig und litt mehr denn je unter dem Zwang sich selbst zu verletzten. Natürlich immer darauf bedacht, dass Marc keinen Verdacht schöpfen konnte.

    Stets spann sie sich eine passende und glaubwürdige Ausrede zurecht, bevor sie Hand anlegte und sich, zum Beispiel mit einem Küchenmesser, in einen Arm schnitt. Sobald Marc danach fragte, wie dieser Schnitt passiert war, erzählte Christina ihm, dass sie beim Gemüseschneiden abgerutscht sei. Selbstverständlich folgten auf ihre Aussage Beleidigungen, wie dämlich sie denn sei und ähnlicher Art. An manchen Tagen schlug Marc ihr zur Strafe sogar noch auf die Wunden und meinte, er mache das nur, um ihr zu helfen. Der extra Schmerz solle sie daran erinnern, vorsichtiger zu sein. Ihr dummes Gehirn musste ja wohl eines Tages endlich einmal etwas lernen.

    Es sollte noch ein Jahr dauern, bis Christina sich endlich durchrang, den Mut zu fassen und die Scheidung einzureichen.

    Der Rechtsanwalt, der ihr dabei half, war ein Freund ihres Vaters, sodass die Scheidung zu ihrem Glück recht schnell vollzogen werden konnte.

    Frische blaue Flecken an den Beinen und ein erst einige Tage alter Schnitt am Arm wurden Marc zur Last gelegt. Das brach ihm vor Gericht förmlich den Hals.

    Dass sie allerdings selbst verantwortlich für diesen Schnitt war, das blieb natürlich Christinas Geheimnis.

    Nun war sie wieder frei, durfte endlich selbst über ihr Leben entscheiden. Von heute an sollte ihr niemals mehr wieder jemand sagen, was sie zu tun hatte, oder was sie bleiben lassen sollte. Es war ihr Leben und das wollte sie voll

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