Summer of Love und ein großes Sonnenblumenfeld
Von Lina Nordmeer
()
Über dieses E-Book
Wer Frauen mag, die endlich aufwachen und das machen, wozu sie schon immer Lust hatten im Leben...
Wer gute Musik mag, Songs, die passend zum Roman von der Autorin geschrieben und gesungen wurden...
der sollte auf jeden Fall "Summer of Love und ein großes Sonnenblumenfeld" lesen und sich auch gleich das Debütalbum der Autorin Lina Nordmeer herunterladen!!!
Ähnlich wie Summer of Love und ein großes Sonnenblumenfeld
Ähnliche E-Books
Solariya: Magie der Fantasie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrei: Roman | Über die Freiheit - und wie ihr Familie und politisches System Grenzen ziehen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas geringste Nachlassen der Aufmerksamkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWohin du mich auch führst: Roman. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStark wie ein Nagel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUndankbares Berlin: Helene Eberles zweiter Fall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachgeschmack Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit Phantasie verfeinert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod der blauen Wale: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer verlorene Feind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLebe jetzt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen"Nur MEIN Bestes?" #2: "Das bekommst DU nicht!" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAls der Mond seine Unschuld verlor: Episoden eines Landlebens 1968 und 1969 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine kleine Großmutter & Mr. Thursday oder Die Erfindung der Erinnerung: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Klassentreffen - réun - d'anciens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGemeinsam allein: K(l)ein(es) Drama Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe, Leid und andere Umstände: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAls Oma noch den Griffel spitzte. Für Menschen mit Demenz: Vorlesegeschichten und Fantasiereisen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTodgeschwiegen: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn der Acker brennt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn der Ferne weiße Berge: Ein Doppelleben in Deutschland und Amerika Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPikatzo Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCursed Souls Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendohle: Thriller Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Sieben Arten den Sari zu binden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen...wie Wunsch und Wirklichkeit.: Die Reise des Lebens. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOma im Info-Stau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDepression und Psychose: Wie ich nur knapp dem Tod entkam Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAdriana: Die Ruhebringende Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen"Wer ist eigentlich die Mathes" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Grimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Zauberberg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Italienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 01 - Casino Royale Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Immanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen1984 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGermanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchneewittchen und die sieben Zwerge: Ein Märchenbuch für Kinder Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Heinrich Heine: Gesammelte Werke: Anhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Griechische Mythologie: Theogonie + Die Götter + Die Heroen: Heldensagen und Heldendichtungen (Herkules + Der Trojanische Krieg + Theseus + Die Argonauten) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Ana im Kreis: Novela en alemán (nivel A1) Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Die Welle: In Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSternstunden der Menschheit: Historische Miniaturen. Klassiker der Weltliteratur Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der kleine Hobbit von J. R. R. Tolkien (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIlias & Odyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Edda - Nordische Mythologie und Heldengedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Nibelungenlied Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWalter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWär mein Klavier doch ein Pferd: Erzählungen aus den Niederlanden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Frau ohne Schatten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFriedrich Wilhelm Nietzsche – Gesammelte Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHandbüchlein der Moral Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCity on Fire: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHarry Potter und der Stein der Weisen von J K. Rowling (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Summer of Love und ein großes Sonnenblumenfeld
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Summer of Love und ein großes Sonnenblumenfeld - Lina Nordmeer
Vorwort
Lina Nordmeer
SUMMER OF LOVE
und ein großes Sonnenblumenfeld ...
Roman
© 2016 Lina Nordmeer
© Einbandgestaltung: Amely-Sharon Maacken
Lektorat: Eva Massingue
Satz: Katrin Scheiding
www.lina-nordmeer.de
www.linanordmeer.wordpress.com
https://soundcloud.com/lina-nordmeer
https://www.facebook.com/lina.nordmeer
Herstellung und Verlag: Create Space by Amazon
ISBN-13: 987-1533568847
ISNB-10: 1533568847
„Das Leben sollte wie ein Sonnenblumenfeld sein,
voller Licht und Wärme in dir strahlen,
dich zum Lachen bringen und dir Glanz in
deine Augen zaubern!
Jede Sonnenblume ist ein Sonnenstrahl
voller Liebe und Freude.
Let the sun shine ... Love &Peace
for you all!
(August 2014, Lina Nordmeer)
„Ein großer Mensch ist der, der sein Kinderherz nicht verloren hat."
(alte chinesische Weisheit)
Diesen Roman widme ich meinem Opi,
der aus Leipzig stammte.
Ich erzähle euch eine Geschichte, die euch vielleicht auch in eurem eigenen Leben hätte passieren können, auf die eine oder andere Art ... Jede Frau fängt doch mal an, darüber nachzudenken, ob sie nicht doch das gewisse Etwas sucht, sich Wünsche und Träume erfüllen sollte, die sie schon lange in sich trägt, bevor sie sich zu alt dafür fühlt ... Manche von euch wollen einfach endlich ihre Lieblingsreise mit einem großen Traumschiff machen, andere wollen noch einmal ein Studium beginnen oder fühlen sich zu etwas anderem berufen als zu dem, was sie gerade tagein, tagaus machen, und wieder andere fangen mit allem ganz von vorn an, so ähnlich wie Rebecca Schönemann ...
Summer of Love (Song)
1. Strophe
Ich will weg, ganz weit weg
Du willst mit, auch ganz weit weg
Reisen ins Paradies der Träume
Sitzen im Bully mit Sonnenblumen im Haar
und singen ganz laut zur Radiomusik
Refrain
Summer of Love, das ist Freiheit
Summer of Love, wir sind wild und frei
Summer of Love, heißt das Leben feiern
Summer of Love, und Träume leben
2. Strophe
Du und ich sind uns ganz nah
Ich und du, ganz nah und doch fern
Lieben die Sonne und das Meer
Sitzen am Strand und singen zur Gitarrenmusik
und schlafen unter Sternenhimmel
Refrain
Summer of Love, das ist Freiheit …
3. Strophe
Unsre Reise ist nie zu Ende
Zu Ende ist nur die Reise zu zweit
Lieben heißt auch Abschied nehmen
Es gibt noch so viel, was wir uns beide wünschen
und mit andren Menschen träumen wollen.
Refrain (2x)
Mittwoch, um die Mittagszeit …
Es war mal wieder ein ganz normaler Tag: Becci kochte Spaghetti mit Tomatensoße für ihre drei ausgehungerten Kinder, die gerade genervt aus der Schule kamen und mit netten Worten nur so um sich warfen. Mittwochs kamen alle drei anders als sonst um die gleiche Zeit nach Hause. Ständig dieses Genörgel und Herumgezicke. Warum müssen Kinder besonders in der Pubertät eigentlich immer so schrecklich anstrengend sein? „Ich dachte, es wäre irgendwann mal vorbei mit der aufopfernden Mutterrolle ... wann hab ich endlich einmal Ruhe?", hörte Becci sich sagen und erschrak darüber, dass sie jetzt schon Selbstgespräche führte.
„Wann machst du denn endlich wieder mal Pfannkuchen mit Schokosoße, Mama?", meckerte Till, mit seinen 11 Jahren der Jüngste der Horde.
Stina dagegen, mit 14 Jahren die Mittlere, beschwerte sich nur darüber, dass es zu wenig Rohkost gäbe und selten Lebensmittel aus eigenem Anbau, sie war der Gesundheitsapostel der ganzen Familie Schönemann.
Annika war die Partylöwin, die sich zwar gerade in der 11. Klasse der Oberstufe damit quälte, in Mathematik von ihren vier Punkten im Zeugnis wegzukommen, aber trotzdem nur Feten und Chillen im Kopf hatte. Das musste wohl das Alter sein, sie war gerade sechzehn geworden.
Kurze Vorstellung von Rebecca Schönemann
Rebecca Schönemann war 39 Jahre „jung", wie sie es oft betonte, und eine große Schönheit, das heißt, sie war für eine Frau groß mit ihren 1,87. Damit kämpfte sie schon seit ihrer frühen Jugend, denn wenn sie sich verliebte, dann immer in kleinere Männer, und das machte ihr schwer zu schaffen. So kam es, dass sie wenige Freunde in ihrem Leben hatte, sie schämte sich so für ihre Größe und hatte viele Minderwertigkeitskomplexe. Mit 18 Jahren lernte sie ihren Mann kennen, Martin Schönemann, er war der Schönling der Oberstufe und wollte ausgerechnet mit Becci gehen, die doch sonst wegen ihrer Größe keine Chancen hatte. Mit 23 Jahren wurde Becci bereits schwanger, mit Annika, und brach ihr Marketingstudium ab. Sie wollte eigentlich in die Werbebranche. Martin dagegen hatte viel damit zu tun, das Autohaus seines Vaters weiterzuführen, er wollte es ja irgendwann übernehmen. Es war eines der florierendsten Autohäuser in Heidelberg und Umgebung.
So gingen die Jahre ins Land, es folgten noch die beiden anderen Kinder, und die Ehe erlebte Höhen und Tiefen. Doch im Großen und Ganzen widmete Becci ihre Zeit ganz zufrieden den Kindern, dem Haushalt und ihrer Musik. Sie sang für ihr Leben gern und spielte Klavier und Gitarre, wenn es ihr nur die Zeit erlaubte. Außerdem musste sie auch die Vorzeigegattin ihres Mannes spielen, wenn sie im Geschäft an Wochenend-Aktionen mithalf, um einen guten Eindruck bei den neu geworbenen Kunden zu machen. Immerhin wurde hier eine der besten deutschen Automarken verkauft. Das betonte Martin immer wieder, wenn er sich bei Freunden wichtigmachen musste: Dass sein Vater eines der lukrativsten Mercedes-Autohäuser besäße und er es dann ganz bald weiterführen würde. Das waren so die Momente, in denen sich Becci für Martin schämte, sie konnte einfach mit seiner Art nicht klarkommen. Sie war eher diejenige, die sich versteckte, auch wenn sie das schlecht konnte, schon allein wegen ihrer 187 Zentimeter. Aber abgesehen davon war sie schon ein echter Hingucker. Sie hatte lange, blonde Locken und himmelblaue Augen. Man konnte ihr auch nicht ansehen, dass sie schon drei Kinder zur Welt gebracht hatte. Sie hatte eine sehr sportliche Figur, wirkte aber trotzdem weiblich mit Rundungen an den richtigen Stellen, nur war sie sehr schüchtern und nutzte ihre Vorteile viel zu selten.
Viele Frauen in ihrem Alter beneideten Rebecca für ihre jugendliche Ausstrahlung und ihre makellose Figur, aber das nutzte Rebecca auch nichts, denn sie hatte diese furchtbaren Minderwertigkeitskomplexe und auch schon mehrere Psychotherapeuten deswegen aufgesucht, aber keiner konnte ihr helfen.
... immer noch Mittwochmittag
Stina kam nach Hause, mit einem Brief von ihrem Klassenlehrer.
„Ich brauche Nachhilfe ... brauchst den doofen Brief erst gar nicht zu öffnen ... Stina verzog das Gesicht, als würde gleich die Welt untergehen und sie vom Erdboden verschluckt werden, und dabei konnte sie doch nichts dafür, sie hat doch immer so viel gelernt. „Die blöden Lehrer sind daran schuld
, dachte Stina und drückte jetzt ein paar Tränen hervor.
„Jetzt sei doch nicht so traurig, ich lese den Brief und dann reden wir in Ruhe darüber", versuchte Rebecca, ihre vierzehnjährige Tochter zu beruhigen, dabei ging ihr ständig eine Melodie im Kopf herum, die sie schon den ganzen Morgen vor sich hin summte.
Rebecca erfand gern eigene Songs, aber sie kam leider viel zu wenig dazu, ihre Lieder aufzuschreiben oder gar zu spielen. Das Klavier musste sowieso dringend gestimmt werden. Sie hatte es schon lange, seit Weihnachten, nicht mehr benutzt.
Sie fand einfach keine Zeit, ihre Kreativität auszuleben. Ständig gab es etwas anderes, worum sie sich kümmern musste. Probleme in der Schule bei Stina, Liebeskummer bei Annika, die immer wieder einen neuen Freund hatte, der sie dann unglücklich machte. Und der kleine Till war krank, er hatte Asthma, schon als Kleinkind, und Rebecca musste oft mit ihm zum Arzt. Nachts bekam er keine Luft, und beim Sport in der Schule konnte er nicht mithalten. Er konnte nicht so lange laufen wie seine Schulkameraden, wenn sie für ein Fußballspiel Ausdauertraining machten. Deshalb wurde er von einigen aus seiner Klasse auch gehänselt und wendete sich immer mehr seinem Computer zu. Das alles machte Rebecca sehr viele Sorgen. Die konnte sie aber nicht abends mit Martin besprechen, weil der wiederum ganz andere Probleme mit dem Autohaus hatte und nichts mehr hören wollte, wenn er abends um acht Uhr nach Hause kam. Er nahm sich dann eine Flasche Rotwein aus dem Keller, genehmigte sich ein, zwei Gläser vor dem Kaminofen und schaute dabei Sport im Fernsehen.
Rebecca hatte immer mehr die Nase voll von diesem Leben. Sie musste ständig zurückstecken und konnte sich selbst nicht mehr verwirklichen. Das hatte wohl begonnen, als sie mit Annika schwanger wurde. Immerhin schenkte Martin ihr einmal im Jahr ein Wochenende in einem Wellness-Hotel, das sie aber meistens mit ihrer Freundin Klara zusammen verbrachte, weil Martin entweder geschäftlich zu sehr eingespannt war oder er auf die Kinder aufpassen musste, weil Rebeccas Eltern keine Zeit hatten, die selbst gern und oft verreisten.
Nach dem Abendessen ging Rebecca in Stinas Zimmer, um mit ihr über den Elternbrief zu reden.
„Deine Lehrerin möchte mir nur mitteilen, dass du auch in Englisch bei fünf Punkten stehst und sie rät mir, dir eine Nachhilfe zu besorgen. Das ist doch nicht schlimm, das bekommen wir schon wieder hin, meine Süße, oder?" Rebecca streichelte Stina über den Kopf und strich dabei eine blonde Strähne aus ihrem verweinten und erhitzten Gesicht.
„Meinst du, ich schaffe die achte Klasse überhaupt? Ich will nicht noch ’ne Ehrenrunde drehen ...", weinte Stina in ihr Kissen und schlug mit den Fäusten gegen die Matratze.
„Ach Stina, du hast doch wirklich noch Zeit, gleich morgen schauen wir nach einer geeigneten Nachhilfe für Englisch, und dann wirst du das auch schaffen, ganz sicher", beteuerte Rebecca.
Kurzer Einblick zu Martin Schönemann
Martin saß schon leicht angetrunken vor seinem zweiten Glas Rotwein und verfolgte einen „Tatort"-Krimi, als Rebecca müde aus Stinas Zimmer zurück ins Wohnzimmer kam.
Es war wie an jedem Abend. Martin schaute irgendetwas im Fernsehen an, und Rebecca legte sich auf das Sofa daneben und versuchte einfach abzuschalten. Die beiden hatten sich schon lange nicht mehr viel zu sagen. Manchmal überkam es, und sie hatten Sex, aber auch das wurde immer seltener in letzter Zeit, und Rebecca hatte die Befürchtung, dass Martin vielleicht sogar ein Verhältnis mit einer Kundin oder seiner jungen Sekretärin hatte. Er sah mit seinen einundvierzig Jahren noch sehr attraktiv und jung aus. Er kleidete sich schon immer gut und legte auch sonst sehr viel Wert auf sein Äußeres, fast mehr, als Rebecca es tat.
Also warum sollte er nicht eine andere haben und es ihr so richtig besorgen, nachdem das Büro im Autohaus geschlossen war? Rebecca malte sich schon manchmal aus, wie Martin diese junge Schiemke auf dem Schreibtisch wild nahm, und diese dann im fiepsig stöhnenden, sächsischen Dialekt seinen Namen keuchte, ungefähr so: „Öh Mardiin , öh jö du bist so en wildor Hengst ... jo besörg es mir wiedo ... dene Frau weß jö gönichd, wasse ön dir hod ...", und dabei krallte sie dann bestimmt ihre künstlichen Fingernägel in Martins Rücken. Das Kopfkino brachte Rebecca aber eher zum Schmunzeln und nicht zu rasender Eifersucht, und genau das verwunderte sie sehr ... da stimmte doch was nicht.
Hatte sie denn keine Gefühle mehr für ihren Mann? Rebecca stellte sich diese Frage in der letzten Zeit öfter und wunderte sich über ihre Gelassenheit, wenn sie solche Gedanken von ihrem Mann und dieser Schiemke hatte.
Genau in diesem Moment sagte Martin, dass er noch mal wegmüsse, um sich zu vergewissern, dass er auch seinen Tresor im Büro abgeschlossen hatte. Es war schon nach 22 Uhr, eine sehr ungewöhnliche Zeit für Martin, der sich aufraffte und seine Jogginghose sogar auszog, um sich in seine bestsitzende Jeans hineinzuzwängen und sogar noch frisches Rasierwasser aufzutragen ... Mit den Worten: „Man weiß ja nie, wer mir noch begegnet unterwegs, da muss ich ja als Autohausbesitzer schon wenigstens ein bisschen was darstellen ..." rechtfertigte er das auffällige Herrichten seines Äußeren.
„Warte nicht auf mich, Kleine ... Ich werd dann auch gleich noch was in der Buchführung fertig machen, wenn ich schon im Büro bin." Er gab ihr beim Hinausgehen einen flüchtigen Kuss und verschwand in Sekundenschnelle, als würde er schon erwartet werden.
„Kleine, wie sie diesen Kosenamen hasste, sie Kleine zu nennen, das ist wirklich das Dümmste überhaupt, dachte Rebecca und schüttelte den Kopf. Nur weil ihr Geburtsname „Klein
gewesen war.
„Was soll ich jetzt mit dem Abend anfangen? Mein Mann wird eine andere flachlegen, davon gehe ich jetzt mal aus, und ich ...", dachte Rebecca und sah in diesem Moment ihre Gitarre leicht verstaubt in der Ecke stehen. Da kam ihr die Idee, endlich mal die Melodie zu spielen, die ihr schon seit einigen Tagen im Kopf herumspukte. Sie hatte ja auch schon lange einen Songtext dazu. In etwa so ...
Soll das schon alles sein?
1. Strophe
Ich steh hier im Regen, meine Haut ist ganz kalt und nass. Brauch ich Gottes Segen, oder doch vielleicht was ganz anderes?
Ich will mich neu erleben und fühlen, wie alles in mir brennt, will mich neu entdecken und spüren,
wie das Feuer mich wärmt ...
Refrain
Und dann stell ich mir die Frage, die meinen Kopf schon so lange sprengt!
Und endlich will ich leben, mich nicht mehr fragen:
„Soll das schon ALLES sein?"
Mein Leben braucht mehr Hitze und keine Eiszeit,
will die Liebe in mir spüren!
2. Strophe
Ich will so viel entdecken und fühlen, wie mein Herz wieder schlägt.
Will das Leben spüren, wenn die Hitze in mir das Eis zum Schmelzen bringt.
Ich will es mir beweisen, dass ich nicht umsonst so lang gewartet hab!
Bin mir da ganz sicher, dass ich es schaffe, und es allen zeigen kann!
Refrain
Und dann stell ich mir die Frage, die meinen Kopf schon so lange sprengt!
Und endlich will ich leben, mich nicht mehr fragen:
„Soll das schon ALLES sein?"
Mein Leben braucht mehr Hitze und keine Eiszeit,
will die Liebe in mir spüren!
3. Strophe
Ich will alles neu erleben und frei sein wie ein Vogel im Wind.
Will die Wärme spüren wie mein Ich mit seinem inneren Kind!
Will alles neu entdecken und kämpfen, wie ’ne Löwin das macht!
Brauche neue Ziele, hab schon zu lang geträumt bei Tag und bei Nacht!
Refrain (2x)
Und dann stell ich mir die Frage, die meinen Kopf schon so lange sprengt!
Und endlich will ich leben, mich nicht mehr fragen:
„Soll das schon ALLES sein?"
Mein Leben braucht mehr Hitze und keine Eiszeit,
will das Feuer in mir spüren!
Nick, der Nachhilfelehrer für Stina
Rebecca machte sich gleich am nächsten Morgen daran, in der Zeitung nach einer Nachhilfe für Stina zu suchen.
„Hör mal, sagte sie zu Klara ins Telefon, „Philosophiestudent aus England gibt gern Nachhilfe in Englisch ... Das hört sich doch ganz gut an, oder? Meinst du, ich soll den gleich mal anrufen?
„Ja sicher, würd ich mal probieren. Stina braucht doch dringend jemanden ... und wenn das ein Typ ist, dann lernen die Mädels ja noch viel lieber, oder?", kicherte Klara, die sich dabei an alte Zeiten mit Rebecca erinnerte.
Klara und Rebecca kannten sich seit der siebten Klasse auf dem Gymnasium, als Rebecca mit dreizehn Jahren mit ihren Eltern von Hamburg nach Heidelberg gezogen war.
Es war gleich Liebe auf den ersten Blick zwischen den beiden, eine Wellenlänge, obwohl Rebecca so groß und schlank war und Klara eher klein und pummelig – vom äußeren Erscheinungsbild passten sie nicht zusammen, aber sie konnten sofort über vieles gemeinsam lachen und hatten den gleichen Musik- und Filmgeschmack.
„Hallo, hier ist Rebecca Schönemann. Bin ich richtig verbunden? Ich rufe an wegen der Annonce ... Sie geben doch Nachhilfe in Englisch, oder?", vergewisserte sich Rebecca.
„Jep, Nick mein Name, sorry ... Ich komme aus England, Birmingham, und studiere hier schon seit drei Jahren Philosophie", antwortete Nick freundlich.
„Meine Tochter hängt gerade ziemlich durch in der Schule und wackelt in Englisch, achte Klasse. Könnten Sie zweimal in der Woche zu uns nach Hause kommen?", hakte Rebecca nach.
Sie verabredete sich mit Nick für nächsten Donnerstag für ein Probelernen.
Rebecca teilte Stina mittags gleich mit, dass sie einen Nachhilfelehrer für sie gefunden hatte.
„Ein Student, also ein Mann?", gab Stina entsetzt von sich.
„Ja, und? Ist das denn ein Problem für dich?