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Und wo bleibt das Positive?
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Und wo bleibt das Positive?
eBook196 Seiten1 Stunde

Und wo bleibt das Positive?

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Über dieses E-Book

Wie, wenn überhaupt, kann das Leben zwischen Überfluss und Entfremdung gelingen? Dieser und anderen Zeitfragen spürt der Skeptiker mit subtiler Ironie und untergründigem Humor in diesem Gedichtband nach. Dazwischen lässt er immer wieder erfrischenden Nonsens aufflackern. Dass er dabei meist klassische Formen der Lyrik wählt, kontrastiert eigenwillig mit der Aktualität seiner Themen.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum13. Mai 2020
ISBN9783751964227
Und wo bleibt das Positive?
Autor

Erwin Heigl

Der Grafik-Designer und Diplom-Pädagoge Erwin Heigl lebt mit seiner Frau in der Nähe von Stuttgart und zeitweise in Irland in bewusst gewählter ländlicher Umgebung. Sein Motto: Unsere multioptionale Welt ist so komplex geworden, dass wir uns nur noch durch bewusste Beschränkung vor der totalen Konfusion retten können. Neben seinen Gedichtbänden schreibt er auch erziehungswissenschaftliche Bücher und nimmt an der Entwicklung seiner fünf Enkel lebhaften Anteil.

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    Buchvorschau

    Und wo bleibt das Positive? - Erwin Heigl

    „Herr Kästner, wo bleibt das Positive?"

    Ja, weiß der Teufel, wo das bleibt.

    Erich Kästner, 1930

    INHALT

    GESCHICHTEN VOM HERRN KNECHT

    Der Neumensch

    In der Beschränkung zeigt sich der Meister

    Leben nach dem Tode

    Emissionshandel

    Der Garten

    Die Trophäe

    Volkes Stimme

    Der Urlaub

    Bescheidenheit

    Entwicklung

    Wissgier

    Schöner scheitern

    Verbitterung

    Updating

    Updates

    Raffke

    Bewusstseinserweiterung

    Das Händi

    Downsizing

    Werde, der du bist

    Zocker unter sich

    Der Entdecker

    Konjunktivitis

    Lebensweisheit

    Die Lösung

    Lebenslauf

    Status

    Spätes Jagdglück

    Prophylaxe

    Ertüchtigung

    Vive la liberté

    Lottoglück

    Introspektion

    Versuch und Irrtum

    Heitere Gelassenheit

    Das Ziel

    Das Inserat

    Der Kritiker

    Freitagabend-Katharsis

    Vergeblich

    Shades of Grey

    Ich rauche, also bin ich

    Leben und leben lassen

    Freitag, 13

    Galgenfrist

    Planwirtschaft

    Bekehrung eines Realisten

    Memento mori

    Ethik

    Ebenbild

    Der Albtraum I

    Lösungen I

    Ohne Titel

    Aufklärung

    Freitagabend

    Ideal-Ich

    Kritik der reinen Vernunft

    Das Gott

    Gender-Forschung

    BILD-ung

    Parvenü

    Abstammungslehre

    Im Hier und Jetzt

    Der Albtraum II

    Lösungen II

    Humanität

    Klimawandel

    Kritik der reinen Unvernunft

    PISA

    Werthaltig

    Zauderer

    Weihnachtsbotschaft 2013

    Think Positiv

    Der Tierfreund

    Bewunderung

    Vernissage

    Unwillkommener Rat

    Ego Shooter

    Der Unteilbare

    Der Trendsetter

    Verhinderter Aufstieg

    Self tracking

    Sieben Stufen zum Erfolg

    Steppenwolf

    Mitte rechts, Reihe 2

    Rehabilitierung

    NOTIZEN EINES VERWUNDERTEN

    augmented reality

    Ballade vom guten Leben

    Wenn du Hunger hast

    Ballade vom schlechten Leben

    Political Correctness

    Der Querdichter

    Medienmacht

    Sklaventugend

    Lehrstück

    Späte Erfüllung

    Sehr geehrter Herr Heigl

    Beim Scheidungsanwalt

    Endlösungen

    Im Griff

    Herbstnacht

    Sein und verwehen

    Geburtstagsparty

    Globalisierung

    Nur die Rose ist ohn warum

    Der Nerd

    Der Neider

    Justitia

    Krone der Schöpfung

    Jägerlatein

    Informationsgesellschaft

    Hamlet 2014

    Unwillkommener Trost

    Public viewing – So sehn Sieger aus

    Man gönnt sich ja sonst nichts

    Melancholie

    Ich laike, also bin ich

    Offener Brief an unsere Führer

    Offener Brief an unsere Journalisten

    Offener Brief an unsere wackeren Architekten

    Offener Brief an die Marketing-Abteilung

    Offener Brief an unsere Rüstungsbosse

    Und wo bleibt das Positive?

    GESCHICHTEN VOM HERRN KNECHT

    Es strebt der Mensch sein Leben lang

    nach freiem, aufrecht-stolzem Gang.

    Doch ach, im Grunde gehts ihm schlecht:

    Er dünkt sich Herr. Und lebt als Knecht.

    DER NEUMENSCH

    Ein Philosoph mit Namen Knecht

    erkennt: Die Welt ist ungerecht,

    beschließt, dieselbe neu zu denken

    und sie der Menschheit dann zu schenken.

    Zuvörderst macht er Arm und Reich

    in der Reformwelt beide gleich.

    Die Klugheit wird zur Bürgerpflicht

    und Torheit gibt es künftig nicht.

    Nicht Banken, Zinsen oder Schulden

    wird er in seiner Neuwelt dulden,

    nicht Habgier, Raffsucht, Hehlereien,

    nicht Neid noch andre Schweinereien.

    Auch Krankheit lässt er unterbinden,

    man wird nur noch Gesunde finden.

    Dass jene sterben, diese leben,

    selbst das wirds künftig nicht mehr geben.

    Sodann denkt er sich ein Verbot

    an Ampeln für die Farbe Rot.

    Wer wahre Freiheit will gestalten,

    zwingt keinen Menschen anzuhalten.

    Hausbesitzer, die vermieten,

    wird er ab sofort verbieten.

    Blutsauger, Kapitalisten,

    Überflieger, Karrieristen,

    Ausbeutung und Sklaverei,

    Arbeit, Fron und Plackerei,

    alles, alles schafft er ab,

    was es noch an Unrecht gab.

    Voilà, der Mensch! – Ein Geistprodukt,

    das sich in keine Knechtschaft duckt! –

    Zwar blieb die Welt wie vordem schlecht,

    doch Knecht nennt sich fortan Herr Knecht.

    IN DER BESCHRÄNKUNG ZEIGT SICH DER MEISTER

    Herr Knecht nutzt die Gelegenheit

    zu rühmen die Bescheidenheit

    bei einem Selters an der Bar.

    Nach Schampus, Trüffel, Kaviar.

    LEBEN NACH DEM TODE

    Herr Knecht empfindet es als schändlich,

    dass dieses Leben kurz und endlich.

    Er glaubt ein zweites sich dazu

    und bringt sich um die ewige Ruh!

    EMISSIONSHANDEL

    Herr Knecht fährt einen Spritverprasser,

    was sein Gewissen nicht tangiert:

    Damit er Schadgas reduziert

    trinkt er nur Kohlensäurewasser.

    DER GARTEN

    Herr Knecht, der gern der Muße pflegt,

    hat sich nen Garten angelegt

    mit Buchsbaumkugeln und Rabatten,

    ein Flieder spendet Duft und Schatten.

    Ein frisches Bächlein munter plappert,

    woran ein Mühlrad fröhlich klappert.

    kurz, lieber Leser, stell dir dies

    im Geiste vor als Paradies.

    Nach wochenlangem pflanzen, pflegen,

    beschließt nun Knecht, sich hinzulegen

    inmitten seiner Blumenwiese,

    dass er der Mühe Frucht genieße.

    Nein lieber stell ich an den Pool

    den nagelneuen Liegestuhl.

    Noch besser: Unter meinem Flieder

    leg ich mich jetzt zur Ruhe nieder.

    Man hat ja schließlich, sagt sich Knecht,

    nach so viel Arbeit auch das Recht ...

    Da schreckt ihn hoch der schrille Ton

    von dem mobilen Telefon.

    Man hats ja explizit zum Zwecke,

    dass es an jedem Ort uns wecke.

    Zwar könnt mans einfach klingeln lassen,

    doch sicher würd man was verpassen.

    Nein, diesmal heißts nur „falsche Nummer". -

    Knecht gönnt sich wieder seinen Schlummer.

    Das Bächlein gluckst, das Mühlrad rappelt,

    im Spinnennetz ne Fliege zappelt,

    die Meisen pinken in den Zweigen ...

    Da plötzlich, unverhofftes Schweigen:

    Der Bach bleibt stumm, das Rad steht still,

    dieweil die Pumpe nicht mehr will.

    Sogleich fühlt Knecht sich motiviert,

    dass er den Schaden repariert.

    Ach wie ist der Mensch geplagt,

    wenn was Elektrisches versagt.

    Doch andrerseits schwellt solcher Frust

    auch jedes echten Mannes Brust,

    wenn diese Großtat ihm gelang:

    Die Mühl geht wieder ihren Gang.

    Knecht kehrt zurück und legt sich wieder

    zur wohlverdienten Ruhe nieder.

    Da reißt ihn jäh aus erstem Schlummer

    vom Nachbarhaus ein dumpf Gewummer.

    Was dort Musik ist hier bloß Lärm,

    der fährt Herrn Knecht tief ins Gedärm.

    Doch wehrt sich dieser klug und stracks

    mit einer Packung Ohropax.

    Da hört er schmerzhaft jetzo Schläge

    ner Axt,

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