Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Blaubeerzeit: Das Hotel am einsamen See
Blaubeerzeit: Das Hotel am einsamen See
Blaubeerzeit: Das Hotel am einsamen See
eBook162 Seiten2 Stunden

Blaubeerzeit: Das Hotel am einsamen See

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Laura ist überzeugt: Lars Södergren ist ein Heiratsschwindler. Sie wird ihm das Handwerk legen! Als sie jedoch undercover in sein zauberhaftes Landhotel in Südschweden eincheckt, beginnt sie an ihrem Urteil zu zweifeln. Ist dieser charmante Mann wirklich kriminell - und wenn ja, warum träumt sie selbst in hellen schwedischen Nächten nur von Lars?

SpracheDeutsch
HerausgeberMIRA Taschenbuch
Erscheinungsdatum10. Mai 2014
ISBN9783956493256
Blaubeerzeit: Das Hotel am einsamen See
Autor

Pia Engström

Pia Engström liebt das wunderbare Schweden über alles – das ist wohl auch der Grund, warum sie den Handlungsort für ihre Geschichten hier ansiedelt. Dennoch packt ihren Mann und sie ab und an das Fernweh, und sie haben schon Reisen in einige entlegene Winkel der Erde unternommen. Die Liebe zur ländlichen Umgebung hat sie jedoch nie vergessen, und so verbringt sie möglichst viel Zeit in der freien Natur. Schon als kleines Mädchen wusste sie, was sie später einmal werden wollte: Prinzessin oder Schriftstellerin. Da der erste Wunsch sich nur schwerlich realisieren ließ, hat sie umso härter daran gearbeitet, sich zumindest den zweiten zu erfüllen – inzwischen mit beachtlichem Erfolg.

Mehr von Pia Engström lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Blaubeerzeit

Ähnliche E-Books

Zeitgenössische Romantik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Blaubeerzeit

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Blaubeerzeit - Pia Engström

    PROLOG

    Seufzend strich Ingrid mit den Fingern über die Umschläge, die vor ihr auf dem Tisch lagen – zusammen mit einem Schriftstück, das mit den Worten „Mein letzter Wille" überschrieben war.

    Sie wusste, dass sie nicht mehr allzu lange zu leben hatte. Die Ärzte gaben ihr im besten Fall noch ein paar Monate. Doch Ingrid war weniger besorgt um sich selbst als über das Schicksal der drei jungen Männer, die sie wie ihre eigenen Söhne liebte, auch wenn es sich nur um ihre Neffen handelte.

    Nichts wünschte sie sich nichts sehnlicher, als dass die drei endlich ihr Glück fanden. Doch während sie beruflich überaus erfolgreich waren, blieben die Jungs, wie Ingrid sie stets nannte, auf privater Ebene furchtbar unterkühlt. Dabei bereitete ihr Mattias, der Jüngste, noch am wenigsten Kopfzerbrechen. Er würde seinen Weg gehen, daran zweifelte sie nicht. Erst recht mit dem kleinen Schubs in die richtige Richtung, den sie den dreien zu versetzen gedachte.

    Bei Lars, der mit seinen vierunddreißig Jahren der Mittlere der drei Männer war, lagen die Dinge ein wenig anders. Im Gegensatz zu seinen Cousins hatte er schon einmal eine Frau geliebt und verloren. Das machte es ihm umso schwerer, der Liebe noch eine Chance zu geben.

    Ingrid hoffte sehr, dass ihr Plan am Ende aufgehen würde. Es hieß, dass man niemanden zu seinem Glück zwingen konnte. Doch genau das wollte sie versuchen, indem sie ihrem Testament eine gewisse Klausel hinzufügte.

    Ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen.

    Lebhaft konnte sie sich die erste Reaktion der Jungs vorstellen. Überraschung, Wut, Entsetzen. Doch am Ende würden sie hoffentlich einsehen, dass dies alles nur zu ihrem Besten geschah.

    Auch Lars …

    1. KAPITEL

    Der Mann auf dem Foto besaß die eindrucksvollsten blauen Augen, die Laura Rodriguez je gesehen hatte. Umrahmt wurden sie von dunkelblonden Wimpern, so lang und dicht, dass ihn so manche Frau darum beneidet hätte. Doch wenn ein Attribut ansonsten überhaupt nicht auf ihn zutraf, dann war es „weiblich".

    Nein, ganz und gar nicht.

    Seine Gesichtszüge waren scharf und markant. Die Wangenknochen wirkten wie aus Marmor gemeißelt, ebenso wie die dominante Nase. Seine Lippen hingegen waren so sinnlich, als würden sie regelrecht zum Küssen einladen.

    Zum Küssen einladen? Was für ein absurder Gedanke!

    Laura klappte den Deckel der Aktenmappe zu, die auf ihrem Schoß lag, und schaute aus dem Fenster des Flugzeugs, das sich bereits im Sinkflug auf den Flughafen von Växjö befand. Unter ihr breitete sich die Landschaft wie ein bunter Flickenteppich aus. Weite Wiesen wechselten sich ab mit Weiden, goldenen Weizenfeldern, sattgrünen Wäldern und Seen, die wie Spiegel im hellen Sonnenlicht glitzerten.

    Nein, diesen Mann zu küssen war das Letzte, was sie im Sinn hatte. Ihm seine umwerfenden Augen auszukratzen, schon viel eher. Denn nichts Besseres hatte er verdient, wenn man bedachte, wie er mit Lauras Freundin umgesprungen war.

    Bei dem Gedanken an all die Tränen, die Sofia in den vergangenen Wochen und Monaten wegen dieses Schufts vergossen hatte, wurde Laura erneut wütend. Als gebürtige Andalusierin gehörte sie nicht zu den Menschen, die mit ihren Gefühlen hinter dem Berg hielten. Im Zorn konnte sie wie ein Vulkan sein, der Feuer spie – vor allem, wenn jemand die Menschen verletzte, die ihr am Herzen lagen.

    Ein Fehler, den gemacht zu haben ein gewisser Jemand schon sehr bald bitter bereuen würde.

    Ein Jemand namens Lars Södergren.

    Im Grunde war es reiner Zufall gewesen, dass Laura sein Foto entdeckt hatte. Bei ihren Recherchen über das Hotel, das die Reisegesellschaft Dream Holidays, für die sie arbeitete, für eine künftige Zusammenarbeit in Betracht zog. Danach war für sie klar gewesen, dass sie selbst die abschließende Bewertung vornehmen wollte, die stets inkognito vor Ort durchgeführt wurde und als Grundlage diente für die endgültige Entscheidung für oder gegen eine Kooperation.

    Der einzige Haken bestand darin, dass dies eigentlich nicht zu ihren Aufgaben gehörte. Als Sachbearbeiterin war sie unter anderem dafür zuständig, die Beurteilungen der Außendienstmitarbeiter in eine lesbare und nachvollziehbare Form zu bringen – aber keineswegs dafür, den Kollegen selbst Konkurrenz zu machen. Eigentlich hatte es nur einen einzigen Punkt gegeben, der für sie sprach, und das waren ihre Schwedischkenntnisse, die sie sich in ihrer Jugend erworben hatte, als ihr Vater von seiner Firma nach Stockholm versetzt worden war.

    Gereicht hatte es am Ende nicht, sodass Laura gezwungen gewesen war, ihren gesamten Jahresurlaub für das Vorhaben zu opfern, den Mann an den Pranger zu stellen, der Sofia das Herz gebrochen hatte. Denn dummerweise war das, was sie hierzu benötigte, nicht so leicht zu bekommen: Beweise.

    Sie war dem Mann, der sich Sofia unter falschem Namen als Viktor Martinsson vorgestellt hatte, niemals persönlich begegnet, da ihre Freundin zu dieser Zeit an einem Projekt ihrer Firma in Norwegen gearbeitet hatte. Doch sie hatte definitiv genügend Bilder von ihm gesehen, um ihn auf Anhieb wiederzuerkennen.

    Die arme Sofia. Viktor Martinsson – oder Lars Södergren, sofern er wirklich so hieß und es sich nicht nur um eine weitere seiner zahlreichen Tarnidentitäten handelte – hatte sie um ihr gesamtes Vermögen gebracht, und zwar auf die gemeinste und hinterhältigste Art, die man sich nur vorstellen konnte. Zuerst hatte der Kerl sich in ihr Herz geschlichen und es ihr anschließend brutal gebrochen.

    Unwillkürlich musste Laura an ihre Mutter denken. Auch Valentina Rodriguez hatte damals, nach dem Tod ihres Mannes, geglaubt, einen neuen Gefährten gefunden zu haben.

    Als sie am Ende feststellen musste, dass sie nur belogen und betrogen worden war, hatte diese Erkenntnis sie so tief getroffen, dass sie daran zerbrochen war. Der Schuft, der ihrer Mutter das angetan hatte, war niemals erwischt worden. Und Laura würde nicht zulassen, dass ihrer liebsten und ältesten Freundin dasselbe Schicksal widerfuhr.

    Eigentlich, dachte sie, sind die Männer doch alle gleich. Sie musste nur an ihren ehemaligen Verlobten Ramón denken, um das zu wissen!

    Sie ballte die Hände zu Fäusten, als das Flugzeug auf der Rollbahn aufsetzte, scharf bremste und dann langsam ausrollte. Es musste einen Weg geben, diesen Verbrecher zur Rechenschaft zu ziehen. Es musste einfach!

    Und sie, Laura, würde ihn finden – koste es, was es wolle!

    „Es hat schon wieder einen gegeben. Lässig lehnte Mikael Jansson an der Tür zum Büro seines Chefs. „Und dieses Mal hat unser Langfinger im Sjöstranden-Hotel zugeschlagen. Er schüttelte den Kopf. „Wir müssen etwas unternehmen, Lars. Dringend."

    Lars Södergren fuhr sich mit beiden Händen durch sein kurzes, dunkelblondes Haar. Seufzend lehnte er sich in seinem Stuhl zurück. „Du hast recht, so kann es nicht weitergehen. Bisher ist es mir noch gelungen, die Presse rauszuhalten. Aber wenn irgendein Reporter Wind davon bekommt, dass in unseren Häusern ein Dieb sein Unwesen treibt …"

    Er brauchte den Satz nicht zu Ende zu führen – sowohl Mikael als auch er selbst waren sich vollkommen darüber im Klaren, was dies für den Ruf von Södergren Hotellen bedeuten würde. Die schlechte Publicity würde ihnen ewig nachhängen. In den Häusern der Hotelkette stieg eine vorrangig wohlhabende Klientel ab, die ihr Eigentum in Sicherheit wissen wollte. Und nun dies!

    Ein Dieb, der anscheinend in den Zimmern der Gäste ein- und auszugehen vermochte, wie es ihm beliebte. Eine Security, die mit der neuesten Technik und den besten Geräten ausgerüstet war und der Herausforderung dennoch völlig hilflos gegenüberstand. Ein Schaden in sechsstelliger Höhe, der bereits entstanden war. Wie sollte es weitergehen?

    „Irgendwelche Vorschläge?", fragte Lars.

    Mikael schüttelte den Kopf. Er war ein fähiger Mitarbeiter. Ein ehemaliger Polizist, der es leid war, für ein mickriges Gehalt tagtäglich sein Leben zu riskieren. Aber auch er wusste sich nicht mehr zu helfen. Und Lars fing an zu begreifen, was das alte Sprichwort bedeutete, dass guter Rat teuer sei.

    Als hätte er nicht auch so schon genug um die Ohren!

    „Aber wir stehen trotzdem nicht mit völlig leeren Händen da", sagte sein Sicherheitschef plötzlich.

    Lars horchte auf. „Ach nein?"

    „Nej", entgegnete Mikael. „Ich habe meine alten Kontakte spielen lassen und mich umgehört. Eine bekannte Diebin soll in der Umgebung gesehen worden sein. Vielleicht hast du schon mal von ihr gehört. Ihr Künstlername, wenn man das so sagen kann, lautet schwarzer Engel."

    „Schwarzer Engel?", wiederholte Lars nachdenklich. „Nej, ich glaube nicht, dass mir das schon mal zu Ohren gekommen ist. Hat es mit dem Namen irgendeine Bewandtnis?"

    „Nun, nur höchstens insofern, dass niemand sie je gesehen hat. Mikael hob eine Braue. „Es heißt, sie verschmilzt mit den Schatten der Nacht – ganz schön poetisch, was?

    Für Poesie hatte Lars im Augenblick allerdings wirklich keinen Sinn. Ihn interessierte etwas ganz anderes. „Es gibt keine Beschreibung von ihr? Nichts? Er runzelte die Stirn. „Und woher weiß man dann, dass sie angeblich in der Gegend sein soll?

    „Sehr gute Frage, Boss, erwiderte sein Angestellter. „Es gibt ein einziges Bild von ihr, reichlich grobkörnig und in Schwarz-Weiß. Wurde vor ein paar Jahren von einer Sicherheitskamera aufgenommen, die sie bei einem Raubzug übersehen haben muss.

    „Na, dann ist doch alles klar. Besorg uns eine Kopie des Fotos und verteile Ausdrucke davon an all deine Leute."

    Mikael schmunzelte. „Denkst du wirklich, das hätte ich nicht schon längst gemacht? Aber leicht wird es trotzdem nicht." Er zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier aus der Innentasche seines Jacketts und reichte es Lars.

    Der nahm es entgegen und betrachtete es mit wachsender Ernüchterung.

    Mikael hatte recht, besonders viel war darauf tatsächlich nicht zu erkennen. Ein Gesicht, das vor dem dunklen Hintergrund so hell aussah, dass es fast zu leuchten schien. Wohlgeformte Züge, dunkle Augen und Haar, das entweder kurz geschnitten oder im Nacken zusammengebunden war. Eine schöne Frau, so viel stand fest. Schön und ganz offensichtlich brandgefährlich.

    „Förbannat!"

    „Sag ich doch, erwiderte Mikael. „Genau deshalb habe ich das Bild noch einmal mit einem Filter bearbeitet. Jetzt sieht es schon besser aus, sagte er und reichte seinem Chef erneut ein Foto, auf dem man schon wesentlich mehr Details erkennen konnte. „Wir sollten uns aber trotzdem noch etwas anderes überlegen. Ich …"

    Er redete noch weiter, doch Lars bekam es gar nicht mehr mit. Er starrte auf den Monitor, der auf seinem Schreibtisch stand und nacheinander die Bilder sämtlicher Überwachungskameras im Hotel anzeigte. Als die Anzeige plötzlich umsprang, kam wieder Bewegung in ihn. Mit einem Tastendruck wechselte er zurück zur vorherigen Kamera.

    Sie sah aus wie ein Engel. Lange dunkle Wimpern, die ihre ebenfalls fast schwarz wirkenden Augen beschatteten. Ein herzförmiges Gesicht, umrahmt von schwarzen Locken, die über ihre Schultern fielen und ihr bis über den halben Rücken reichten. Sanft geschwungene Lippen, eine zierliche Nase …

    Ganz eindeutig eine Südländerin. Womöglich Italienerin oder Griechin, doch Lars tippte auf eine heißblütige Spanierin. Doch egal, woher sie kam – sie war definitiv eine der attraktivsten Frauen, denen er je begegnet war.

    Mikael runzelte die Stirn. „Sag mal, hörst du mir überhaupt noch zu?"

    „Schau!, rief Lars und deutet auf den Bildschirm, der im Moment den Empfangstresen des Hotels zeigte. „Siehst du es denn nicht?

    „Hübsches Ding, kommentierte Mikael und nickte anerkennend. Dann drehte die junge Frau, die gerade eincheckte, den Kopf so, dass ihr Gesicht von vorn zu erkennen war, und er unterdrückte einen Fluch. „Du meinst doch nicht …?

    „Sieh sie dir doch an!, forderte Lars ihn auf, dann nahm er den schwarz-weißen Ausdruck der Fotos und hielt ihn gleich daneben. „Ich fresse einen Besen, wenn das nicht ein und dieselbe Person ist!, sagte er. Instinktiv griff Mikael nach seinem Handy, doch Lars hielt ihn mit einer energischen Handbewegung davon ab. „Was machst du da?"

    „Na, ich informiere die Polizei", entgegnete er energisch. „Ist doch wohl klar, oder? Wenn das

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1