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Gruselkrimi Dreierband 3305 - Drei packende Horror-Romane in einem Band!
Gruselkrimi Dreierband 3305 - Drei packende Horror-Romane in einem Band!
Gruselkrimi Dreierband 3305 - Drei packende Horror-Romane in einem Band!
eBook360 Seiten5 Stunden

Gruselkrimi Dreierband 3305 - Drei packende Horror-Romane in einem Band!

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Romane:



Jäger in der finsteren Nacht (Frank Rehfeld)

Dämonentöter (Steve Salomo)

Stadt des Unheils (Klaus Frank)









Drei Menschen sind in Briststedt verschwunden, und es scheint außer der IPA, dem Institute for paranormal Activities, niemanden wirklich zu interessieren. Als die drei Agenten der IPA in den Ort kommen, liegt eine unheimliche Atmosphäre in der Luft. Es dauert nicht lange, bis sie von einem unaussprechlichen Grauen angegriffen werden und um ihr Leben kämpfen müssen.
SpracheDeutsch
HerausgeberAlfredbooks
Erscheinungsdatum15. Nov. 2022
ISBN9783745225433
Gruselkrimi Dreierband 3305 - Drei packende Horror-Romane in einem Band!

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    Buchvorschau

    Gruselkrimi Dreierband 3305 - Drei packende Horror-Romane in einem Band! - Steve Salomo

    Frank Rehfeld, Steve Salomo, Klaus Frank

    Gruselkrimi Dreierband 3305 - Drei packende Horror-Romane in einem Band!

    UUID: bd01d655-fd7e-4db4-ae2e-2ee63873d24e

    Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (https://writeapp.io) erstellt.

    Inhaltsverzeichnis

    Gruselkrimi Dreierband 3305 - Drei packende Horror-Romane in einem Band!

    Copyright

    Jäger in der finsteren Nacht

    Dämonentöter

    Stadt des Unheils

    Gruselkrimi Dreierband 3305 - Drei packende Horror-Romane in einem Band!

    Frank Rehfeld, Steve Salomo, Klaus Frank

    Dieser Band enthält folgende Romane:

    Jäger in der finsteren Nacht (Frank Rehfeld)

    Dämonentöter (Steve Salomo)

    Stadt des Unheils (Klaus Frank)

    Drei Menschen sind in Briststedt verschwunden, und es scheint außer der IPA, dem Institute for paranormal Activities, niemanden wirklich zu interessieren. Als die drei Agenten der IPA in den Ort kommen, liegt eine unheimliche Atmosphäre in der Luft. Es dauert nicht lange, bis sie von einem unaussprechlichen Grauen angegriffen werden und um ihr Leben kämpfen müssen.

    Copyright

    COVER WERNER ÖCKL

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author /

    COVER WERNER ÖCKL

    © dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

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    Alles rund um Belletristik!

    Jäger in der finsteren Nacht

    Frank Rehfeld

    Schummriges Zwielicht erfüllte den Zuschauerraum, gerade hell genug, daß die Kellnerinnen ihren Weg fanden und die Gäste ihre Tischpartner noch erkennen konnten. Die Bühne hingegen wurde von Scheinwerfern in gleißende Helligkeit getaucht, damit den Zuschauern kein Handgriff des weißgekleideten Mannes entging, der dort Zeitungen in bunte Blumensträuße verwandelte, Tauben aus Tüchern aufflattern ließ und sogar die berüchtigten Kaninchen aus seinem Zylinder hervorholte. Beifall belohnte jedes erfolgreiche Zauberkunststück.

    Rachel Jefferson, die an einem der vordersten Tische saß, klatschte nicht. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, sich über sich selbst zu ärgern.

    Eine innere Stimme warnte sie, daß sie sich wie eine pubertäre Teenagerin aufführte, die sich in ihren Lehrer oder irgendeinen Star verknallt hatte, und sie versuchte sich einzuhämmern, daß sie damit aufhören sollte, doch es gelang ihr nicht. Ihr Blick wurde immer wieder wie magisch von David Spencers Gesicht angezogen. Nun, bei einem Magier paßte der Vergleich wenigstens, was den Sachverhalt selbst jedoch nicht weniger peinlich machte.

    Ein kleiner Trost war es immerhin, daß er angesichts der gleißenden Bühnenscheinwerfer nicht merken konnte, wie sie ihn anstarrte. Wenn Rachel dennoch das Gefühl hatte, daß er ihren Blick erwiderte und immer wieder zu ihr herüberschaute, dann dürfte das nur Einbildung sein. Vermutlich konnte er das Publikum höchstens schemenhaft wahrnehmen.

    Sie mußte sich eingestehen, daß er in der Tat phantastisch aussah. Sein strahlend weißer Smoking mit dem ebenfalls weißen Rüschenhemd bildete einen interessanten Kontrast zu seiner sonnengebräunten Haut und den pechschwarzen, dichten Haaren. Auch seine Augen waren so schwarz, als würde sich die Pupille über die gesamte Iris erstrecken, was seinen Blick ein wenig stechend, vor allem aber geheimnisvoll erscheinen ließ.

    Vermutlich wurde der Effekt durch dunkle Kontaktlinsen hervorgerufen.

    Spencer trug nicht nur den gleichen Vornamen wie David Copperfield, der wohl weltweit berühmteste Bühnenzauberer, sondern ähnelte ihm auch optisch ein wenig.

    Für Rachel war dies jedoch keine Entschuldigung für ihr kindisches Verhalten. Sie hatte oft genug mit gutaussehenden Männern zu tun, und außerdem war sie aus dem Alter heraus, in dem sie beim Anblick eines schönen Mannes gleich Herzklopfen bekam. Die meiste Zeit über beobachtete sie nur Spencers Gesicht anstelle seiner Hände, was in ihrem Fall um so ärgerlicher war, da sie im Gegensatz zu den anderen Gästen nicht hier war, um sich zu amüsieren.

    Sie war Reporterin und sollte einen Artikel über Spencers Bühnenshow verfassen. Zwar bestritt er das Varieteprogramm des Flamingo-Casinos in Las Vegas zusammen mit anderen Künstlern, doch sollte er der hoffnungsvollste Nachwuchsstar auf seinem Gebiet sein, und er entwickelte sich immer mehr zu einem Publikumsliebling. Seine Darbietungen bildeten angeblich schon jetzt den Höhepunkt des Programms, und es gab Gerüchte, wonach bereits Vorbereitungen für eine eigene Show im Gange waren.

    Bislang erschienen seine Darbietungen Rachel allerdings noch höchst konventionell und durchschnittlich. Was Spencer gezeigt hatte, war kaum mehr als das, was man im Repertoire eines jeden Nachwuchsmagiers fand. Abmildernd mußte sie allerdings eingestehen, daß sein Programm erst vor wenigen Minuten begonnen hatte und sie es zudem nicht allzu aufmerksam verfolgt hatte, da sie ständig nur sein Gesicht anstarrte, statt seine Hände zu beobachten und zu versuchen, möglicherweise einige seiner Tricks zu durchschauen.

    Seine Show wurde allmählich spektakulärer. Er ließ seine Assistentin aus einer großen Kiste verschwinden und kurz darauf in einer anderen auftauchen. Bemerkenswert erschien dies vor allem deshalb, weil beide Kisten auf dünnen Gestängen ruhten, zwischen denen man hindurchschauen konnte. Rachel vermutete, daß dieser Effekt lediglich auf einem System genau ausjustierter Spiegel beruhte, zwischen denen die Assistentin durchkriechen konnte, ohne gesehen zu werden. Ähnliche Tricks schlossen sich an, wobei einige in der Tat recht beeindruckend waren.

    »Und nun kommen wir zum Höhepunkt der Show«, erklärte Spencer, nachdem er vor ein Mikrophon getreten war. »Sie werden Zeuge sein, wie ich reale dämonische Kreaturen heraufbeschwöre. Für dieses Experiment benötige ich eine Freiwillige aus dem Publikum. Seien Sie unbesorgt, meine Damen, ich habe nicht die Absicht, Sie den Dämonen zu opfern. Sie brauchen also keine Jungfrau mehr zu sein.«

    Verhaltenes Gelächter ertönte.

    »Nun, wer von Ihnen traut sich?«

    Rachel erkannte blitzartig ihre Chance. Als Teilnehmerin an einem der Kunststücke könnte sie wesentlich präziser beobachten, was genau Spencer tat. Und vor allem kannst du ihn wesentlich genauer beobachten! meldete sich eine gehässige, leise Stimme in ihrem Unterbewußtsein, doch Rachel ignorierte sie und hob ihren Arm. Als sie sich umschaute, stellte sie fest, daß sie bei weitem nicht die einzige war.

    David Spencer beschattete seine Augen mit einer Hand und ließ seinen Blick über das Publikum wandern. Rachels Puls begann fast schmerzhaft zu rasen, als sein Blick auf ihr verharrte. Mit einem geschmeidigen Satz sprang er von der erhöhten Bühne herunter. Der Lichtkegel eines der Scheinwerfer folgte ihm, als er auf sie zukam und ihre Hand ergriff.

    Die Berührung durch seine kühlen, glatten Finger elektrisierte Rachel, und das nicht nur im übertragenen Sinne. Ein winziger Funke sprang zwischen ihnen über. Vielleicht lag es daran, daß sich Spencer beim Gehen über den Teppich mit statischer Elektrizität aufgeladen hatte, dennoch spürte Rachel, wie sie ein Schauer durchlief.

    Auch Spencer wirkte für einen kurzen Moment irritiert, überspielte es aber sofort. Galant führte er ihre Finger zu einem Handkuß an seine Lippen.

    »Würden Sie mir die Ehre erweisen, mir zu helfen, junge Frau?«

    Rachel glaubte, ihren Herzschlag wie dumpfe Trommelschläge in ihren Ohren zu hören, so laut, daß der ganze Saal davon erfüllt zu sein schien. Sie besaß kaum die Kraft, aufzustehen. Spencer begleitete sie über ein kleines Treppchen zur Bühne, ohne ihre Hand loszulassen.

    Dort war inzwischen die Dekoration verändert worden. Anstelle des hellen Vorhangs bildete ein auf Leinwand gemaltes Bild einer trostlosen Sumpflandschaft mit einem etwas entfernt liegenden Schloß den Hintergrund. Schwaden aus Trockeneisnebel waberten über den Boden. Sämtliche Requisiten waren verschwunden, lediglich das Mikrophon und ein hölzerner Pfahl standen in der Mitte der Bühne.

    »Wie wir wissen, ist es stets eines der Ziele des Bösen, Unschuld und Schönheit zu verderben«, erklärte Spencer. »Ein Grund dafür dürfte sein, daß gerade im direkt Kontrast die ganze Abscheulichkeit dämonischer Kreaturen offensichtlich wird. Die Schöne und das Biest unterstreichen durch ihr Zusammentreffen die jeweiligen Merkmale des anderen.« Er wandte sich Rachel zu. »Verraten Sie mir Ihren Namen, schöne Frau?«

    »Rachel«, antwortete die Journalistin. Bislang hatte sie sich für eine tatkräftige, emanzipierte Frau gehalten, die stets wußte, was sie wollte, und sich engagiert dafür einsetzte, es auch zu bekommen. Jetzt aber war davon nicht mehr viel zu merken. Sie war nervös und merkte, daß sie feuchte Hände bekam.

    David Spencer löste irgend etwas in ihr aus, das ihr selbst unerklärlich war.

    Sie konnte sich nicht erinnern, jemals so heftig auf einen Mann reagiert zu haben. Nicht einmal sein übertrieben galantes Verhalten, das ihr bei einem anderen längst sauer aufgestoßen wäre, berührte sie unangenehm. Wenn auch alles andere nur einstudierte Bühnentricks sein mochten, diese Art von Magie beherrschte Spencer hervorragend.

    »Rachel also. Sie brauchen keine Angst zu haben, wenn ich Sie nun an diesen Pfahl fessele. Stellen Sie sich vor, Dämonenanbeter hätten Sie als Opfer für die Kreaturen der Finsternis in dieses gottverlassene Moor verschleppt und sie hier zurückgelassen.«

    Widerstandslos ließ sich Rachel von ihm zu dem Pfahl führen, doch während sie spürte, wie er ihre Handgelenke hinter dem Pfahl mit einem Strick zusammenband, zwang sie sich, wieder an den Grund ihrer Anwesenheit zu denken. Spencer war extrem pressescheu, und dies war eine Gelegenheit, die sich ihr so schnell nicht wieder bieten würde.

    »Hören Sie, Mister Spencer, ich bin Reporterin vom tyaily Planet«, raunte sie ihm leise zu. »Ich weiß, Sie geben für gewöhnlich keine Interviews, aber könnten Sie nicht für mich nach der Show eine Ausnahme machen?«

    Sie bekam keine Antwort; Spencer ließ sich nicht einmal anmerkten, ob er sie überhaupt gehört hatte. Er trat wieder an das Mikrophon.

    »Das Opfer ist nun also bereit, und es lockt die Dämonen herbei.«

    In den Händen hielt er einen dünnen, schwarzen Stab, mit dem er einige kreisförmige Bewegungen vollführte. Der Nebel aus Trockeneis auf dem Bühnenboden begann stärker zu wabern. Dichte Schwaden stiegen in die Höhe, ballten sich zusammen und formten sich zu einer furchteinflößenden, fast mannshohen Dämonenfratze, die sich in unablässiger Bewegung befand, so daß keine eindeutige Form zu erkennen war.

    Verblüfftes Raunen ertönte aus dem Publikum. Auch Rachel erschrak im ersten Moment, zumal das abscheuliche Gebilde kaum drei Yards von ihr entfernt in der Luft schwebte. Sie hatte keine Ahnung, wie Spencer diesen Trick bewerkstelligte; vermutlich handelte es sich um eine chemische Reaktion, die im Inneren des Nebels ablief.

    Die Fratze schwebte auf Rachel zu und begann, sie einzuhüllen. Es war ein Gefühl, als würde sie am ganzen Körper zugleich von Tausenden winzigen Händen berührt, eine Empfindung, die grenzenlos widerwärtig war. Dieser Nebel bestand nicht nur aus Trockeneis, sondern es befand sich etwas durchaus Materielles darin, auch wenn sie es sich nicht erklären konnte.

    Im gleichen Moment, in dem sie das begriff, kam die Angst. Was, wenn Spencer wirklich ein Magier war, der nicht nur mit Tricks arbeitete? Wenn dies alles echt war und sie vor all den Menschen tatsächlich rituell geopfert wurde, ohne daß jemand erkannte, was hier vorging?

    Spencer schwenkte seinen Stock ein weiteres Mal. Die Schwaden wichen wieder von ihr zurück, verdichteten sich noch weiter und stoben dann urplötzlich wie in einer lautlosen Explosion auseinander – und gaben das Grauen frei, das sich darin verborgen hatte.

    Schreie gellten im Publikum auf. Auch Rachel schrie, als sie die geflügelte Kreatur erblickte. Das dämonische Wesen besaß eine grünliche Haut und war völlig nackt, allerdings besaß es keine Geschlechtsteile. Seine Augen glosten in einem düsteren Goldton, und als es den Mund öffnete, entblößte es ein furchterregendes Raubtiergebiß. Aus seinem Rücken wuchs ein Paar riesiger, fledermausartiger Flügel, mit denen es sich in der Luft hielt und auf Rachel zuschwebte, doch plötzlich sprang Spencer mit einem weiten Satz zwischen sie und die Alptraumkreatur.

    »Halt, Dämon der Nacht!« rief er mit so lauter Stimme, daß sie auch ohne Mikrophon im ganzen Saal zu verstehen sein mußte. Theatralisch breitete er die Arme aus; in einer Hand hielt er einen silbernen Stab. »Du wirst dieser Frau nichts antun. Ich bin gekommen, um deiner unseligen Existenz ein Ende zu setzen!«

    Es hätte eine Szene aus einem miserablen Gruselfilm sein können, doch Rachel empfand nichts als Erleichterung. In diesem Moment kam ihr David Spencer tatsächlich wie ein strahlender Held vor, der gekommen war, um sie zu retten.

    Silberne Funken sprühten aus seinem Stock und trafen die geflügelte Kreatur. Der Dämon stieß einen krächzenden Schrei aus. Er wurde zurückgetrieben, setzte jedoch sofort wieder zu einem Angriff an, um erneut von einem magischen Funkenschauer empfangen zu werden.

    Rachel war sich keineswegs mehr sicher, ob alles wirklich nur eine Illusion war. Anfangs hatte sie gemutmaßt, der Dämon könnte wie eine Art Hologramm durch Laserstrahlen auf die Bühne projiziert werden, doch nicht nur die Geräusche waren unglaublich realistisch, sie konnte sogar den Windhauch spüren, den die Kreatur beim Schlagen mit ihren Flügeln verursachte.

    Gebannt verfolgte sie den hin und her wogenden Kampf. Ein ums andere Mal versuchte der Dämon David Spencer anzugreifen und wurde stets wieder zurückgetrieben. Es war eine grandiose Show an Effekten.

    Es gelang der geflügelten Kreatur, einem Funkenstrahl aus Spencers Zauberstab auszuweichen. Wenige Flügelschläge genügten, sie bis dicht unter die Bühnendecke hinaufschweben zu lassen. Von dort stürzte sie sich mit einem krächzenden Schrei in die Tiefe. Pfeilschnell raste sie auf den Magier zu, trudelte dabei eine Winzigkeit zur Seite, um einem weiteren Funkenschauer auszuweichen. Dicht über dem Boden erst breitete sie die Flügel wieder auseinander.

    Rachel spürte einen leichten Schlag gegen die Schulter, als eine der Schwingen sie streifte.

    Das ist keine Laserprojektion! durchfuhr es sie, und sie spürte jähe Panik in sich aufsteigen. Der Dämon ist echt!

    Sie zerrte mit aller Kraft an ihren Fesseln. Diese waren zwar nur locker angelegt, doch war der Knoten zu geschickt gebunden, als daß sie ihn lösen konnte. Die Riemen schnitten ihr lediglich immer tiefer in die Haut, je mehr sie sich anstrengte.

    ***

    Auch David Spencer schien zu erkennen, daß etwas nicht wie geplant ablief. Für einen Moment verzerrte sich sein Gesicht vor Schrecken, doch sofort hatte er sich wieder unter Kontrolle. Er warf sich schwungvoll zur Seite, als der Dämon auf ihn zuschoß.

    Es gelang ihm nicht vollständig.

    Eine der mörderischen Klauen zerriß seine Smokingjacke, sein Hemd, und ritzte auch die darunterliegende Haut. Blut quoll aus der Wunde, Rachel konnte es deutlich sehen.

    Spencer wälzte sich herum und richtete seinen Stab gegen den Dämon. Diesmal sprühten nicht nur einzelne Funken daraus hervor, sondern ein Blitz zuckte auf, traf die Kreatur und ließ sie wie eine Fackel auflodern. Binnen nicht einmal einer Sekunde verbrannte das dämonische Geschöpf in einer grellen Stichflamme. Nur etwas Asche regnete auf die Bühne herab.

    Donnernder Applaus klang auf. Niemand im Publikum schien bemerkt zu haben, daß das Geschehen weit über eine herkömmliche Zaubershow hinausgegangen war. Auch Rachel war sich nicht mehr ganz sicher, ob sie nicht doch nur einer perfekten Illusion erlegen war, aber dann sah sie Spencer an.

    Er lächelte und verbeugte sich mehrmals, doch deutlich konnte sie das Blut an seiner Seite erkennen, das sein Hemd durchtränkte. Er hielt die Smokingjacke über die Verletzung und stand etwas seitlich zum Publikum, so daß dort niemand das Blut sehen konnte. Gerade das jedoch überzeugte Rachel, daß es sich keineswegs um eine geplante Einlage handelte.

    Es wäre leicht gewesen, um des Effekts willen einen Beutel mit künstlichem Blut unter dem Hemd zum Platzen zu bringen, doch dann gäbe es für den Magier keinen Grund, warum er dies verbergen sollte.

    Nein, er war wirklich verletzt worden. Als er jetzt auf sie zutrat, konnte sie Schweißperlen auf seinem. Gesicht erkennen, und es gelang ihm trotz des Lächelns nicht, seinen Schmerz völlig zu verbergen. Er zog an einem Ende der Schnüre, und der Knoten löste sich. Spencer verneigte sich noch einmal vor dem noch immer applaudierenden Publikum, dann fiel der Vorhang.

    »Was hat das zu bedeuten?« stieß Rachel hervor. »Das war kein Trick, nicht wahr? Sie sind verletzt und –«

    »Sie täuschen sich«, widersprach Spencer gepreßt. »Nichts weiter als eine Illusion. Entschuldigen Sie mich.«

    Er strebte dem seitlichen Bühnenausgang zu, doch so leicht gab Rachel nicht auf. Sie eilte ihm nach. Er ging leicht seitlich gebeugt und preßte eine Hand auf seine blutende Hüfte.

    »Ich sagte schon, ich bin Journalistin, und ich muß herausfinden, was wirklich geschehen ist. Dieser Dämon war echt, nicht wahr? Geben Sie es zu!«

    »Unsinn«, behauptete Spencer. »Außerdem gebe ich keine Interviews. Bitte gehen Sie.«

    Die Tür war inzwischen geöffnet worden. Mehrere Menschen kamen auf Spencer zu und gratulierten ihm überschwenglich. Eine blondhaarige Frau umarmte und küßte ihn, erst dann schien ihr das Blut aufzufallen.

    »Du … du bist verletzt, Liebling!« rief sie erschrocken.

    Rachel erinnerte sich, in dem knappen Lebenslauf des Magiers gelesen zu haben, daß er verheiratet war. Sie wußte, daß sie sich weder besonders sensibel noch geschickt benahm, aber dies war eine einmalige Chance, Spencer einen Kommentar zu entlocken.

    »Sie haben nicht nur sich, sondern auch mich in Gefahr gebracht!« warf sie ihm vor. »Meinen Sie nicht, daß Sie mir dafür wenigstens eine kurze Erklärung schulden?«

    Spencer ignorierte sie. Es war jetzt deutlich zu erkennen, daß er starke Schmerzen litt.

    Zwei Männer verstellten Rachel den Weg.

    »Entschuldigen Sie, Miß, aber hier dürfen Sie nicht weiter. Haben Sie vielen Dank für Ihre Mitwirkung in der Show. Als Dank erhalten Sie an der Casino-Bar ein Freigetränk Ihrer Wahl. Bitte verlassen Sie jetzt die Bühne.«

    Rachel warf Spencer noch einen letzten Blick nach, dann wandte sie sich zähneknirschend um und ging davon. Sie wußte, daß sie unmöglich darüber schreiben konnte, daß alles ihrer Meinung nach echt gewesen war. Man würde sie – zu recht – für verrückt halten. Sie konnte ja selbst trotz des Erlebten nicht richtig glauben, daß David Spencer tatsächlich magische Kräfte besaß.

    Sie fragte sich verzweifelt, was wirklich geschehen war, was das alles zu bedeuten hatte.

    ***

    Mit einem Schrei fuhr David Spencer in seinem Bett hoch, schlug ein paar Sekunden lang blindlings um sich und begriff erst dann, wo er sich befand und daß ihm keine Gefahr drohte. Er atmete noch immer keuchend, und sein rasender Herzschlag beruhigte sich nur langsam. Schweiß rann ihm über die Stirn, das T-Shirt klebte feucht an seinem Körper, und auch die Bettdecke und das Laken fühlten sich klamm an.

    In seinem Kopf wirbelten die Gedanken wild durcheinander. Erinnerungen, Phantasiegespinste und reale Wahrnehmungen hatten sich zu einem dichten Knäuel verschlungen, das sich nur langsam und scheinbar widerwillig zugunsten der Wirklichkeit zu lösen begann.

    Nur ein Traum! hämmerte es in ihm.

    Das Licht der Straßenlaternen fiel durch einen schmalen Spalt zwischen den Vorhängen und malte einen hellen Streifen an die Decke des Zimmers, ansonsten war es dunkel. Schatten und Finsternis hielten die Ecken und den hinteren Teil des Raumes fest in ihrem Griff, doch es war eine Dunkelheit, die etwas Beruhigendes hatte. Selbst die tiefste Schwärze konnte nicht schlimmer sein als das schreckliche, dunkelrote Glosen, das seinen Traum beherrscht hatte.

    David ließ sich auf das Kopfkissen zurücksinken, schloß die Augen und zwang sich, tief und gleichmäßig zu atmen.

    Nur ein Traum!

    Er litt schon seit langem unter Alpträumen. Früher jedoch hatte er sie nur alle paar Wochen mal gehabt, während sie ihn in letzter Zeit immer regelmäßiger heimsuchten. Mittlerweile verging kaum eine Nacht, in der er ungestört durchschlafen konnte.

    Es ließen sich eine Menge Gründe dafür aufzählen: die ihm immer noch ein wenig fremde Umgebung, die Tatsache, daß er allein schlief, grundsätzlich die Scheidung von Jennifer, die am nächsten Tag beginnende Tournee genügend Anlässe dafür, daß ein Mann unter Schlafstörungen litt.

    Dennoch war David überzeugt, daß seine Träume eine ganz andere Ursache hatten. Immer wieder schreckte er nachts auf, gepackt von Entsetzen und im Würgegriff einer diffusen, dennoch aber nahezu unbändigen Angst, die aus seinem Traum stammte, ohne daß er sich an Einzelheiten erinnerte. Er wußte nicht einmal, ob es stets derselbe Traum war. Woran er sich erinnerte, das war lediglich das düstere rote Licht, alles andere entfiel ihm augenblicklich im Moment des Erwachens.

    David beugte sich zur Seite und knipste die Lampe auf dem Nachttisch an. Ihr Schein vertrieb die Schatten und die Dunkelheit aus den Ecken und tauchte das Zimmer in sanftes Licht.

    Da er aus leidvoller Erfahrung wußte, daß er so schnell ohnehin keinen Schlaf mehr finden würde, stand er auf. Im Badezimmer schöpfte er sich einige Hände voll kaltem Wasser ins Gesicht, dann ging er in die Küche, nahm eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank und öffnete sie. Erst als er sie mit einigen Schlucken zu einem guten Drittel geleert hatte, setzte er sie ab, ließ sich auf einen Stuhl sinken und zündete sich eine Zigarette an.

    Es war kurz nach eins, vier Stunden hatte er immerhin geschlafen. Gerade aufgrund der Träume hatte es sich David angewöhnt, in letzter Zeit früh ins Bett zu gehen. Er hoffte, daß er spätestens nach einer weiteren Flasche Bier wieder so müde sein würde, daß er weiterschlafen konnte.

    Es war eine Methode, die meistens half, obwohl er natürlich wußte, daß es auf Dauer so nicht weitergehen konnte. Morgens fühlte er sich oft zerschlagen und nicht richtig ausgeruht. Er trank und rauchte zuviel, weshalb er tagsüber oft gereizt war.

    Irgend etwas mußte geschehen.

    David hatte schon mehrfach mit dem Gedanken gespielt, einen Psychiater aufzusuchen, sich bislang jedoch nicht dazu durchringen können. Träume waren lebenswichtig; sie halfen den Menschen, mit Erlebtem fertig zu werden, das war in der Psychologie schon seit langem bekannt.

    Alles, was das Bewußtsein nicht sofort verarbeiten konnte, wurde in einer Art Filter aufgefangen. Im Traum war das Unterbewußtsein dann in der Lage, diesen Filter zu leeren und alles, was sich darin angesammelt hatte, in verfremdeter, oftmals surrealer Form zu verarbeiten.

    Die Traumdeutung hatte in den vergangenen Jahrzehnten bedeutende Fortschritte gemacht, und wenn es auch noch nicht gelungen war, die Entstehung und den Ablauf von Träumen vollständig zu erklären, so konnte man doch viele immer wieder auftauchende Symbole wie eine Art Code entschlüsseln.

    Dennoch war David vor einem Besuch bei einem Psychiater bislang stets zurückgeschreckt. Tief in ihm war immer noch der unsinnige Glaube verankert, daß nur Verrückte einen Seelenklempner brauchten.

    Sein gegenwärtiger Zustand bot jedenfalls alles andere als ideale Voraussetzungen, um seine neue Show am nächsten Tag erstmals vor Publikum zu präsentieren. Er fragte sich, wie er unter den gegebenen Umständen überhaupt die aufreibende, wochenlange Tournee quer durch Amerika durchhalten sollte. Am liebsten hätte er sie kurzerhand abgesagt, doch er wußte, daß er das nicht so ohne weiteres konnte.

    Es war verrückt von ihm gewesen, sich überhaupt erst darauf einzulassen. Nachdem sein letzter Auftritt in Las Vegas beinahe in einer Katastrophe geendet hatte, hatte sich David geschworen, niemals wieder aufzutreten.

    Fast ein Jahr lag das nun zurück. Er hatte damals nicht schlecht verdient, und er hatte gut von dem ersparten Geld leben können. Ohne die Scheidung hätte es auch noch wesentlich länger gereicht, dabei hatte er trotz allem noch Glück gehabt.

    Er hatte sich nach dreijähriger Ehe einfach mit Jennifer auseinandergelebt. Ihre Liebe war erloschen, und sie hatten festgestellt, daß sie nicht richtig zueinander paßten, ohne daß einen von ihnen eine konkrete Schuld traf. Aus diesem Grunde hatten sie sich ohne Streit getrennt.

    Sie waren nach wie vor Freunde, und auch wegen des Geldes hatte es keine Auseinandersetzungen gegeben. Jennifer hatte sich mit dem Haus und einer gewiß nicht übertriebenen monatlichen Unterhaltszahlung zufriedengegeben.

    Mit etwas bösartigem Willen hingegen hätte sie ihn ausnehmen können wie eine Weihnachtsgans. Sie waren beide zum Zeitpunkt der Heirat nahezu mittellos gewesen. Alles, was er seither verdient hatte, bildete ihrer beider Vermögen. Insofern war Jennifer wirklich großzügig gewesen, sich mit einem knappen Drittel zufriedenzugeben.

    Das änderte jedoch nichts daran, daß David von dem restlichen Geld allein nicht leben konnte. Nur die Zinsen reichten für seinen Lebensunterhalt längst nicht mehr aus, sein Vermögen wäre also bald aufgebraucht. Ihm blieb nichts anderes übrig, als wieder zu arbeiten, und er beherrschte nichts anderes als die Zauberei. Die dafür aber fast schon zu gut …

    Er verdrängte den Gedanken.

    Nur wenige andere Varietekünstler, die nicht zu den ganz großen Stars gehörten, konnten es sich erlauben, für ein ganzes Jahr in der Versenkung zu verschwinden, ohne daß ihre Popularität darunter litt. David Spencer hingegen war jetzt beinahe berühmter als damals. Seine Auftritte in Las Vegas, vor allem sein letzter, hatten ihn aufgrund von Mundpropaganda und wohlmeinenden Presseartikeln fast schon zu einer Legende gemacht, wenn er seinem Agenten Michael Gardner glauben durfte.

    Gardner hatte ihn fast das ganze Jahr über bedrängt, endlich wieder aufzutreten, und als David im vorigen Monat endlich nachgegeben hatte, hatte Gardner alles für ihn organisiert. Alles deutete darauf hin, daß es ein triumphales Comeback werden würde.

    Er würde nicht wieder Abend für Abend fest irgendwo auftreten, sondern mit seinem eigenen Programm eine Tournee durch verschiedene Städte machen. Diese Tour würde ihm mehr als eine halbe Million Dollar einbringen und ihn damit zu einem äußerst gut bezahlten Künstler seines Faches machen.

    Trotz aller Bedenken hatte David das Angebot einfach nicht ausschlagen können, obwohl ihm gar nicht gefiel, daß die Tournee ausgerechnet genau dort beginnen würde, wo seine Karriere vor einem Jahr beinahe geendet hätte: im Flamingo-Casino in Las Vegas.

    Er trank den letzten Schluck Bier und stand auf, um sich eine neue Flasche zu holen. Das Klingeln des Telefons ließ ihn jedoch auf halbem Weg zum Kühlschrank verharren.

    Zum Teufel, wer konnte um diese Zeit etwas von ihm wollen?

    David ging ins Wohnzimmer hinüber, nahm den Hörer ab und meldete sich.

    »Hier ist Jennifer«, vernahm er die Stimme seiner Ex-Frau aus dem Hörer. »Ich hoffe, ich habe dich nicht geweckt?«

    »Keine Sorge, ich war wach«, antwortete David. Abgesehen davon, daß bereits die Zeit ihres Anrufs auf einen besonderen Anlaß hinwies, erkannte er an ihrer Stimme sofort, daß etwas nicht stimmte. »Was ist los?«

    »Ich … ich weiß nicht recht, wie ich es sagen soll«, erklärte sie zögernd. »Ich wurde wach, weil ich irgend etwas gehört habe. Ich weiß nicht, was es war, aber als ich aus dem Fenster sah … Ich glaube, da war etwas im Garten.«

    »Ein Einbrecher?«

    »Möglich. Ich habe eine ganze Weile im Dunkeln hinausgesehen, aber nichts mehr entdeckt.«

    »Das Grundstück ist durch eine Alarmanlage gesichert«, erinnerte er. »Wenn du sie eingeschaltet hast, kann niemand unbemerkt eindringen.«

    »Sie ist eingeschaltet, und trotzdem … ich bin mir fast sicher, daß ich etwas gesehen habe.«

    »Dann solltest du die Polizei anrufen.«

    »Eigentlich schon.« Sie machte eine Pause. »Aber ich möchte keinen Aufruhr veranstalten. Du weißt ja, wie das ist, wenn mitten in der Nacht irgendwo Streifenwagen vorgefahren

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