Die Prinzessin aus Cornwall
Von Kate Hardy
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Über dieses E-Book
Melinda könnte die Welt umarmen: Sie hat ihr Herz verschenkt. An Dr. Dragan Lovak - ihre große Liebe. Doch sie hat ein Geheimnis. Schon tausendmal hat sie sich vorgenommen, ihm alles über ihre Herkunft zu sagen. Und tausendmal hat sie der Mut verlassen. Jetzt ist es zu spät. Die Paparazzi haben sie gefunden und Dragan hat die Wahrheit schockiert aus den Schlagzeilen erfahren - Melindas Traum vom Glück scheint vorbei!
Kate Hardy
Kate Hardy wuchs in einem viktorianischen Haus in Norfolk, England, auf und ist bis heute fest davon überzeugt, dass es darin gespukt hat. Vielleicht ist das der Grund, dass sie am liebsten Liebesromane schreibt, in denen es vor Leidenschaft, Dramatik und Gefahr knistert? Bereits vor ihrem ersten Schultag konnte Kate Hardy fließend lesen. Mit blühender Fantasie dachte sie sich Geschichten aus und schrieb sie auf einer Schreibmaschine nieder, die sie zu ihrem sechsten Geburtstag bekommen hatte. Ihren ersten Liebesroman, der niemals veröffentlicht wurde, schrieb sie mit dreizehn Jahren. Kate Hardy studierte englische Literatur des Mittelalters, heiratete und bekam zwei Kinder. Sie arbeitete freiberuflich als Journalistin im Gesundheitsbereich, doch ihre wahre Berufung fand sie erst, als sie ihr Interesse für Medizin mit Romantik verband und ihren ersten Arztroman schrieb, der auf Anhieb das Lesepublikum begeisterte. Seitdem hat sie weitere 33 Arztromane, einige erotische Liebesromane und mehrere Sachbücher zum Thema Gesundheit geschrieben.
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Buchvorschau
Die Prinzessin aus Cornwall - Kate Hardy
IMPRESSUM
JULIA PRÄSENTIERT DR. ROBERTS erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2008 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „The Doctor’s Royal Love-Child"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MEDICAL ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Deutsche Erstausgabe 2009 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,
in der Reihe JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN, Band 28
Neuauflage by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg,
in der Reihe: JULIA PRÄSENTIERT DR. ROBERTS, Band 5 – 2016
Übersetzung: Michaela Rabe
Abbildungen: dolgachov, acceleratorhams / Thinkstock, alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 02/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733705282
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Sie auch hier, Dr. Lovak? Melinda schenkte ihm ein hinreißendes Lächeln, als er die Scheibe herunterließ. „Na, so ein Zufall!
Nur dass es keiner war. Gleich nach der Vormittagssprechstunde hatte sie ihn angerufen, um ihre Hausbesuche mit seinen abzustimmen. Leider hatte sein erster Termin länger gedauert, sodass er erst beim Tierheim auftauchte, als sie schon wieder los musste.
Dragan zwinkerte ihr verwegen zu. „Vorsicht, Dr. Fortesque. Die Leute könnten anfangen zu reden."
„Dann sage ich eben, ich wollte nur nach meiner Lieblingspatientin sehen. Was macht dein Bein, Bramble?" Sie blickte über Dragans Schulter zu dem schwarzen Retriever, der im Fond des Wagens auf einer Decke lag.
Die Hündin wedelte mit dem Schwanz und bellte kurz.
„Hast du das gehört? Bramble sagt, sie gibt mir gern ein Alibi." Melinda beugte sich ins Wageninnere und küsste Dragan zärtlich auf die Lippen. „Aber wahrscheinlich ahnen die Leute längst etwas, amore mio. Weißt du, wie viele mir im letzten Monat erzählt haben, was für ein wundervoller Arzt du bist?"
„Komisch. Bei mir haben sie dich in den höchsten Tönen gelobt. Obwohl sie sich bemüht hatten, ihre Romanze vor der Öffentlichkeit zu verbergen, schien jeder zu ahnen, dass der Doktor und die Tierärztin ein Paar waren. Er stahl sich einen zweiten Kuss. „In kleinen Orten wie Penhally Bay bleibt nichts lange geheim.
Dragan hätte schwören können, dass Furcht in ihren wunderschönen blauen Augen aufblitzte. Sicher bildete er sich das ein. Wovor sollte Melinda Angst haben? Sie hatte doch nichts zu verbergen. Vor Jahren war sie als Touristin nach England gekommen, hatte sich in das Land verliebt und beschlossen, hierzubleiben und Tiermedizin zu studieren.
Ähnlich wie er. Urlaub war allerdings das Letzte gewesen, woran er gedacht hatte, als er vor siebzehn Jahren das Schiff verließ. Doch das Land gefiel auch ihm auf Anhieb. Vor allem Cornwall mit seinen zerklüfteten Steilküsten, den feinen Sandstränden und dem milden Klima hatte es ihm angetan. Der raue Atlantik ließ sich zwar nicht mit der Adria vergleichen, aber das Rauschen der Wellen war tröstlich vertraut.
„Wollen wir zusammen Mittag essen?"
„Tut mir leid, ich bin spät dran. Ich kann meine Patienten nicht warten lassen."
„Natürlich nicht. Liebevoll strich sie ihm über die Wange. „Dann koche ich uns heute Abend etwas Schönes. Bei dir.
Dragan wandte den Kopf und küsste ihre Handfläche. „Ich kann es kaum erwarten. Aber du brauchst nicht für mich zu kochen, Melinda. Das schaffe ich auch allein."
Melinda stemmte die Hände in die schmalen Hüften. „Dragan Lovak, du weißt genau, dass du nie kochst, meinte sie tadelnd. „Du würdest dich von Brot, Käse, Aufschnitt und Salat ernähren – sogar mitten im Winter!
„Na und? Essen muss nicht warm sein. Kalt erfüllt es auch seinen Zweck. Wie jeder Treibstoff."
„Oh, es ist viel mehr als das. Du schluckst nicht einfach nur Kalorien wie ein Ferrari seine nächste Tankfüllung. Essen muss man genießen."
Zugegeben, seit er Melinda kannte, wusste er köstliche Mahlzeiten wieder zu schätzen. Nicht nur, weil sie eine fantastische Köchin war, nein, mit ihrer Lust am Essen hatte sie ihm beigebracht, Geschmack wahrzunehmen und feine Aromen zu unterscheiden. Dinge, die er in den dunklen Tagen verdrängt und später einfach ignoriert hatte.
„Hast du heute Abend Rufbereitschaft?", fragte er.
„Nein. Die andere Praxis ist dran. Und du?"
„Auch nicht."
„Dann haben wir den ganzen Abend für uns. Bene. Ihre Augen leuchteten. „Ich fahre gleich nach der Sprechstunde zum Hofladen der Trevellyans und kaufe frisches Gemüse, ja?
In letzter Zeit hatte sie mehr Nächte in seinem Cottage in der Fisherman’s Row verbracht als in ihrer eigenen Wohnung. Vielleicht sollte ich ihr einen Zweitschlüssel geben, dachte Dragan, und sie fragen, ob sie bei mir einziehen möchte …
Noch scheute er jedoch davor zurück. Seit seine Familie im Kroatienkrieg getötet worden war, hatte er niemanden an sich herangelassen. Er war höflich und freundlich, ein zuverlässiger Kollege, aber sein Privatleben teilte er mit niemandem.
Bis Melinda Fortesque in sein Leben trat. Mit ihrem strahlenden Lächeln hatte sie die Schutzmauer durchbrochen und war direkt in die Festung marschiert, die er um sein Herz herum errichtet hatte.
Einerseits sehnte er sich danach, sie zu fragen, ob sie mit ihm zusammenleben und eine Familie gründen wolle, doch die Angst war stärker. Was, wenn etwas schiefging? Wenn er Melinda verlor? Noch einmal könnte er den Verlust eines geliebten Menschen nicht ertragen.
Schaudernd vertrieb er die Gedanken.
„Dragan, ist dir kalt?"
An einem sonnigen Frühlingstag? Wohl kaum. „Nein. Ich … Er unterbrach sich. Falscher Ort, falscher Zeitpunkt. Über das Thema konnte er jetzt nicht sprechen. „Ich komme zu spät zum nächsten Termin
, sagte er stattdessen. „Bis nachher."
„Okay. Ciao." Sie spitzte die Lippen und blies ihm einen Kuss zu. „Zlato."
Er musste ein seltsames Gesicht gemacht haben, denn Melinda fing hell an zu lachen. „Du bist nicht der Einzige, der mehrere Sprachen spricht."
Italienisch war ihre Muttersprache, und sie sprach fließend Französisch, Spanisch und Englisch, mit einem charmanten italienischen Akzent. Aber gerade eben hatte sie ihn in seiner Sprache Liebling genannt.
Auf Kroatisch.
Wie lange hatte er dieses Wort nicht mehr gehört?
„Dragan? Besorgt blickte sie ihn an. „Was ist? Habe ich es falsch ausgesprochen? Bedeutet es nicht das, was ich dachte? Habe ich dich beleidigt?
„Nein. Das Lächeln fiel ihm unglaublich schwer. „Du hast es genau richtig ausgesprochen. Ich hatte es nur nicht erwartet, das ist alles.
Und es hatte Erinnerungen geweckt, die er lieber unter Verschluss hielt.
Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe dir wehgetan. Ich sehe es deinen Augen an. Dragan, das wollte ich nicht …"
„Hey, das weiß ich doch." Er stieg aus dem Wagen und zog sie in die Arme. Als er die Wange an ihr seidiges goldblondes Haar schmiegte, stieg ihm Melindas lieblicher Duft in die Nase. „Es ist alles in Ordnung, piccola mia."
„Ich habe im Internet nachgesehen, was amore mio auf Kroatisch heißt. Ich wollte … dir nur eine Freude machen."
„Das hast du auch. Du bereitest mir immer Freude, jeden Tag." Dragan war kurz davor, ihr zu sagen, wie viel sie ihm bedeutete. Wie sehr er sie liebte. Aber wenn er diese Worte das erste Mal aussprach, dann sollte alles vollkommen sein. Er stellte sich vor, wie sie an der Steilküste standen, vor ihnen der unendliche Ozean, glitzernd im silbrigen Mondlicht. Oder vielleicht bei Sonnenaufgang, wenn die ersten Sonnenstrahlen die Landschaft in ein mildes, verheißungsvolles Licht tauchten. Das hätte noch mehr Symbolkraft – ein neuer Morgen, ein Neuanfang.
Über die Einzelheiten hatte Dragan sich noch keine Gedanken gemacht. Ein Parkplatz, umgeben von Hundezwingern war jedoch bestimmt nicht die richtige Kulisse, um Melinda seine Liebe zu gestehen.
Erst recht nicht, wenn er arbeiten musste. Und sie auch. Dragan ließ sie los. „Wir sehen uns später. Ich wünsche dir einen schönen Nachmittag."
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn liebevoll. „Ich dir auch."
Die Berührung ihrer warmen Lippen ließ ihn seine Vorsätze vergessen. Er schlang wieder die Arme um sie und vertiefte den Kuss. Ihr Duft hüllte ihn ein, und bald nahm er nichts anderes mehr wahr als ihren weichen, anschmiegsamen Körper.
Bis ein kurzes Räuspern den sinnlichen Zauber zerriss.
Dragan hob den Kopf und entdeckte Lizzie Chamberlain, die Besitzerin des Tierheims. „Entschuldige. Ich …"
Was sollte er sagen? Er hatte sich zu einem Hausbesuch bei Lizzies Mutter angekündigt, um mit ihr über den Bericht des Krankenhauses zu sprechen. Stattdessen stand er mitten auf dem Parkplatz und küsste die Tierärztin!
Lizzie schien nichts dagegen zu haben. „Ich freue mich, dass ihr beide so glücklich ausseht", meinte sie lächelnd.
Melinda war knallrot geworden, und Dragan hatte das dumme Gefühl, dass er nicht viel besser aussah. Und ihm fiel immer noch keine Antwort ein.
Glücklicherweise schienen ihre Gehirnzellen etwas schneller zu funktionieren als seine.
„Grazie."
„Wir haben es uns ja schon gedacht, dass ihr mehr seid als gute Freunde. Doch bisher habt ihr uns ganz schön im Dunkeln tappen lassen."
Melinda verschränkte ihre Finger mit seinen. „Es ist noch ziemlich frisch, sagte sie sanft. „Dragan und ich … wollten es ruhig angehen lassen.
„Ohne dass die Gerüchteküche überkocht und euch die Leute fragen, wann für euch die Kirchenglocken von St. Marks läuten werden, vermutete Lizzie trocken. „Kann ich verstehen.
„Esattamente." Melinda lächelte erleichtert. „Danke, dass du es für dich behältst." Sie drückte kurz Dragans Hand. „Ich muss weiter. Ciao."
„Was für ein nettes Mädchen. Lizzie sah dem Wagen nach. „Und eine brillante Tierärztin ist sie auch, deine Melinda. Ein richtiges Goldstück.
Deine Melinda.
Die beiden Worte erfüllten ihn mit Wärme und einem zärtlichen Gefühl, das er für immer verschüttet geglaubt hatte. „Du würdest mir also nicht glauben, wenn ich dir sage, dass wir nur gute Freunde sind?"
„So wie du sie geküsst hast? Auf keinen Fall!, neckte Lizzie ihn. „Außerdem hast du dich verändert. Seit sie in Penhally Bay ist, sieht man dich viel öfter lächeln.
Er hob die Brauen. „Ich heiße Dragan, nicht Drache."
Lizzie lachte. „Natürlich nicht, aber meine Mutter sagt immer, du seist viel zu ernst."
„Wenn ich mir eine Harley zulegen oder einen Maserati fahren würde wie Marco, mir die Ohrläppchen piercen ließe und die neueste Markenkleidung trüge, würden alle sagen, ich hätte eine Midlife-Crisis."
„Oh, ich schätze, wenn du auf einer schweren Maschine durch Penhally Bay braust, werden dich sämtliche Teenies anhimmeln."
Was für eine Vorstellung! Dragan musste lachen. „Spar dir die Schmeicheleien. Ich bin fünfunddreißig, viel zu alt! Er wurde wieder ernst. „Bevor ich mir Stella ansehe – wie geht es ihr, Lizzie?
„Unterschiedlich. An manchen Tagen ist sie hellwach und an allem interessiert, was um sie herum vorgeht. An anderen braucht sie eine Stunde, bis sie angezogen ist, schafft nicht einmal den Weg vom Wohnzimmer in die