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Sie glaubte fest an ihn: Die Klinik am See 55 – Arztroman
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eBook121 Seiten1 Stunde

Sie glaubte fest an ihn: Die Klinik am See 55 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Die große Arztserie "Die Klinik am See" handelt von einer Frauenklinik. Gerade hier zeigt sich, wie wichtig eine sensible medizinische und vor allem auch seelische Betreuung für die Patientinnen ist, worauf die Leserinnen dieses Genres großen Wert legen.
Britta Winckler ist eine erfahrene Romanschriftstellerin, die in verschiedenen Genres aktiv ist und über hundert Romane veröffentlichte. Die Serie "Die Klinik am See" ist ihr Meisterwerk. Es gelingt der Autorin, mit dieser großen Arztserie die Idee umzusetzen, die ihr gesamtes Schriftstellerleben begleitete.

Gudrun Fichtl stieß schweratmend die Haustür auf. Die Füße taten ihr weh. Die Einkaufstasche war schwer. Sie trat über die Schwelle, nach ein paar Schritten stellte sie die Tasche ab. Sie streckte sich, der Rücken schmerzte. Mit einem wütenden Blick bedachte sie die Tasche. Sie nahm sich vor, in Zukunft keine Bierflaschen mehr einzukaufen. Wenn ihr Mann zum Abendessen ein Bier wollte, dann sollte er sich dies in Zukunft selbst besorgen. Seufzend bückte sie sich nach der Tasche. Mitten in der Bewegung hielt sie inne. Sie hatte einen Laut gehört. Da, das war deutlich ein Stöhnen gewesen! Mit dem Fuß stieß Frau Fichtl gegen ihre Tasche, polternd fiel diese um. Sie achtete nicht darauf, sondern hastete in Richtung Treppe. »Sie? Was tun Sie hier?« Nicht gerade freundlich sah die ältere Frau auf das Mädchen, das auf der unter­sten Stufe saß. »Lassen Sie mich in Ruhe!« Das Mädchen krümmte sich zusammen. »Was ist los mit Ihnen?
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum2. Juli 2019
ISBN9783740951306
Sie glaubte fest an ihn: Die Klinik am See 55 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Sie glaubte fest an ihn - Britta Winckler

    Leseprobe:

    Das Geheimnis der schönen Antonia

    Leseprobe

    Dr. Leon Laurin stand wie festgewachsen auf einer belebten Straße in der Münchener Innenstadt, während er seine Frau Antonia, die vor einem Café auf der anderen Straßenseite saß, nicht aus den Augen ließ. Seit mehr als siebzehn Jahren waren sie miteinander verheiratet, hatten vier Kinder, führten, jedenfalls seiner Ansicht nach, eine glückliche Ehe. Und nun sah er sie zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit mit ihrem Jugendfreund Ingo Ewert in sehr vertrautem und angeregtem Gespräch – und auch dieses Mal, daran zweifelte er nicht, würde sie die Begegnung zu Hause ihm gegenüber nicht erwähnen. Er war der Ansicht gewesen, die Eifersucht seiner frühen Jahre längst überwunden zu haben, nun musste er feststellen, dass er einem Irrtum erlegen war. Am liebsten hätte er Ingo Ewert – Dr. Ingo Ewert, Leiter der Kinderklinik Dr. Ewert – direkt zur Rede gestellt. Oder noch besser: ihn am Kragen gepackt und geschüttelt und Auskunft darüber verlangt, wie er dazu kam, am helllichten Tag mit seiner, Leons, Ehefrau in einem Café zu sitzen und sich allem Anschein nach gut zu unterhalten. Jetzt griff er sogar nach ihrer Hand und drückte sie! Leon hatte Mühe, an sich zu halten. Als er die beiden vor zwei Wochen das erste Mal zusammen gesehen hatte, war er noch überzeugt gewesen, Antonia werde ihn mit den Worten empfangen: »Rate mal, wen ich heute getroffen habe!« Aber nichts Dergleichen war geschehen, kein Wort hatte sie gesagt, sie hatte Ingo Ewert nicht einmal erwähnt. Dabei wusste er ja nur zu gut, dass Ingo früher einmal bis über beide Ohren in Antonia verliebt gewesen war. Allem Anschein nach war er es immer noch. Er musste sie zur Rede stellen, er brauchte Gewissheit. Aber vielleicht war alles ganz harmlos, und er sah Gespenster. Dann würde sie ihn auslachen, und er stünde da wie der letzte Depp. War es also doch besser, ruhig abzuwarten, bis Antonia von sich aus auf ihn zukam, um mit ihm über Ingo zu sprechen? Aber was würde sie ihm dann sagen?

    Die Klinik am See

    – 55 –

    Sie glaubte fest an ihn

    Alle anderen ließen sich von Vorurteilen leiten

    Britta Winckler

    Gudrun Fichtl stieß schweratmend die Haustür auf. Die Füße taten ihr weh. Die Einkaufstasche war schwer. Sie trat über die Schwelle, nach ein paar Schritten stellte sie die Tasche ab. Sie streckte sich, der Rücken schmerzte. Mit einem wütenden Blick bedachte sie die Tasche. Sie nahm sich vor, in Zukunft keine Bierflaschen mehr einzukaufen. Wenn ihr Mann zum Abendessen ein Bier wollte, dann sollte er sich dies in Zukunft selbst besorgen.

    Seufzend bückte sie sich nach der Tasche. Mitten in der Bewegung hielt sie inne. Sie hatte einen Laut gehört. Da, das war deutlich ein Stöhnen gewesen! Mit dem Fuß stieß Frau Fichtl gegen ihre Tasche, polternd fiel diese um. Sie achtete nicht darauf, sondern hastete in Richtung Treppe.

    »Sie? Was tun Sie hier?« Nicht gerade freundlich sah die ältere Frau auf das Mädchen, das auf der unter­sten Stufe saß.

    »Lassen Sie mich in Ruhe!« Das Mädchen krümmte sich zusammen.

    »Was ist los mit Ihnen? Hier kön­nen Sie nicht sitzen bleiben.«

    Rosi Bürkel wandte ihr Gesicht ab. Eine Welle des Schmerzes ging durch ihren Körper. Sie wollte aber nicht, daß ihre Vermieterin dies bemerkte.

    Gudrun Fichtl stemmte die Hände in die Seiten. Sie war auf dieses Mädchen nicht gut zu sprechen. Ihr und ihrem Freund hatte sie ein Zim­mer unter dem Dach vermietet, aber sie wollte die beiden schon lange wieder los sein, vor allem dieses Mädchen.

    »Haben Sie wenigstens die Treppe geputzt? Es war ausgemacht, daß Sie einmal in der Woche die Treppe kehren. Soweit ich mich erinnere, ist dies jedoch noch nicht geschehen.«

    »Hören Sie!« Die Zwangzigjährige wollte etwas sagen, aber sie konnte nicht weitersprechen. Sie preßte ihre Hände gegen den Unterleib.

    »Aber was ist denn passiert?« Unsi­cher streckte Frau Fichtl die Hand aus, um ihrer Untermieterin zu hel­fen.

    Rosi nahm die ihr dargebotene Hand nicht. Sie hatte nur den einen Wunsch, daß die Frau so schnell wie möglich verschwinden sollte.

    »Lassen Sie mich doch! Ich bin gestürzt, das ist alles.«

    »Ich sehe doch, daß Sie Schmerzen haben und bluten.«

    »Ich sagte doch, ich bin gestürzt. Mein Freund hat mich die Treppe hinuntergestoßen.«

    »So? Ich dachte, Ihr Freund ist in München.«

    »Er, er kam vorhin zurück.« Und dann konnte Rosi nicht anders, sie stöhnte auf. Der Schmerz ließ wieder nach, und sie herrschte die Vermieterin an: »Was starren Sie mich denn so an? Ich habe Blutungen, das ist alles.«

    »Blutungen«, wiederholte Frau Fichtl. Es dauerte einige Zeit, bis sie begriff. »Sie… Sie sind…«

    »Schwanger, ja! Jedenfalls war ich es.«

    »Sie sind schwanger«, empörte sich Frau Fichtl. »Wenn ich das gewußt hätte!« Sie schnaubte verächtlich. »Wie stellen Sie sich das denn vor? Ich bestehe darauf, daß Sie ausziehen. Hier können Sie das Kind auf keinen Fall zur Welt bringen.«

    »Warum regen Sie sich denn so auf? Vielleicht bin ich gar nicht mehr schwanger. Der Sturz könnte doch eine Fehlgeburt ausgelöst haben.«

    »So geht das nicht! In der Klinik am See wird man sich um Sie kümmern.«

    »Ich brauche keinen Arzt«, widersprach Rosi. Gleich darauf preßte sie aber die flachen Hände gegen ihren Leib.

    »Sie bluten ja noch immer«, stellte Frau Fichtl fest. Sie ließ sich jedoch auf keine weitere Diskussion mehr ein. Sie dachte gar nicht daran, hier die Verantwortung zu übernehmen. Wozu gab es in Auefelden eine Frauenklinik? Von dieser Klinik und vor allem von deren Chefarzt Dr. Lindau hörte man nur Gutes. Resolut griff Frau Fichtl nach dem Telefonhörer.

    *

    Rosi Bürkel hielt die Augen geschlossen, als sie aus dem Krankenwagen gehoben wurde. Sie hatte nicht in die Klinik gewollt, ihre Vermieterin hatte jedoch keine Rücksicht auf ihren Wunsch genommen, sie hatte nach dem Krankenwagen telefoniert. Und nun war sie hier. Gern wäre sie von der Liege gesprungen und weggelaufen, aber sie fühlte sich zu schwach dazu. Die Schmerzen hatten nachgelassen, geblieben war nur ein leichtes Ziehen.

    »Bringen Sie die Patientin ins Untersuchungszimmer«, hörte sie eine Stimme dicht neben sich sagen.

    Nun öffnete sie die Augen doch. Eine Frau in einem weißen Kittel beugte sich über sie. »Wie fühlen Sie sich, haben Sie noch Schmerzen?«

    Rosi wollte sich aufsetzen, aber die Frau wehrte ab. »Bleiben Sie liegen! Sie haben Blutungen. Im wievielten Monat sind Sie?«

    Rosi preßte die Lippen aufeinander und schloß die Augen wieder. Warum ließ man sie denn nicht in Ruhe?

    »Ich bin Dr. Westphal«, hörte sie die Frau sagen. »Ich werde Sie jetzt untersuchen. Vielleicht können wir noch verhindern, daß es zu einer Fehlgeburt kommt.«

    Rosi drehte den Kopf einfach zur Seite. Sie wollte diese Ärztin weder hören noch sehen.

    »Ich möchte schlafen, Frau Doktor!«

    »Gleich! Es handelt sich nur um einen kleinen Eingriff. Haben Sie noch Schmerzen?« Dr. Anja Westphal fühlte den Puls der Patientin. Sie war fieberfrei. »Wie kam es zu dieser Fehlgeburt?«

    »Das ist doch egal! Ich wollte nicht in die Klinik. Warum läßt man mich denn nicht in Ruhe?« Rosi richtete sich auf.

    »Sie müssen liegenbleiben. Sie brauchen Hilfe.«

    »Ich habe niemanden um Hilfe gebeten!« Aggressiv stieß Rosi die Hand der Ärztin zur Seite. In diesem Augenblick betrat der Chefarzt das Untersuchungszimmer.

    »Ein Notfall?« fragte Dr. Lindau.

    »Die Patientin hatte eine Fehlgeburt. Sie steht noch unter Schock. Sie hat auch sehr viel Blut verloren.«

    Dr. Lindau trat näher. Er sah auf Rosi und stellte bei sich fest, daß sie noch sehr jung war. Er stellte sich vor. »Sie wurden mit dem Krankenwagen in die Klinik gebracht«, meinte er. Ihre Vermieterin rief an.«

    »Ich wollte nicht ins Krankenhaus. Warum will das hier niemand begreifen?«

    »Sie heißen Rosi Bürkel, nicht wahr? Sie sind gestürzt. Ihre Vermieterin hat mit Recht den Krankenwagen angefordert.«

    Rosi drehte den Kopf zur Seite, sie dachte gar nicht daran, sich ausfragen zu lassen. »Ich wollte nicht ins Krankenhaus«, murmelte sie mit abweisendem Gesicht.

    »Die Einlieferung war wirklich notwendig«, meinte Dr. Westphal. »Ich muß eine Curettage machen. Warum es zu der Fehlgeburt gekommen ist, kann ich noch nicht sagen.«

    »Hat Ihnen Frau Fichtl

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