Außer Späßen nichts gewesen: Gedichte rein zum Vergnügen
Von Stefan Pölt
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Über dieses E-Book
Inspiriert durch die großen Vertreter der komischen Lyrik von Heinz Erhardt bis Robert Gernhardt präsentiert der 'Hofnarr der Poesie' haarsträubende Dialoge, stimmt ein Loblied auf die Mülltonne an und sinniert darüber, warum der König der Wüste sein Fastfoodleben satthat.
Stefan Pölt
Stefan Pölt erschien 1962 in München in einer Auflage von einem Stück. Seine Herausgeber stellten kurz darauf, aus für ihn unerfindlichen Gründen, die Produktion ein. Beruflich hat er viel mit Zahlen zu tun, aber seine heimliche Liebe gilt dem Wort. Als begeisterter Fan von Heinz Erhard und Robert Gernhardt fing er an, selbst lustige Gedichte zu verfassen und gewann damit schon mehrfach Preise bei Wettbewerben zur komischen Lyrik (Wachtberger Kugel, Der große Dinggang). "Dann fehlen mir immer die ... (Gedichte der heiteren Sorte)" ist nach"Das große Reimemachen" und "Außer Späßen nichts gewesen" sein drittes Buch.
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Buchvorschau
Außer Späßen nichts gewesen - Stefan Pölt
Über den Autor
Der Lebenskünstler nennt mich spießig,
der Spießer einen Störenfried.
Das Kleinkind meint, ich wäre riesig,
Nowitzki nicht – selbst wenn er kniet.
Für Preußen bin ich bajuwarisch,
für Bayern a vapreissda Hund.
Auf Teenies wirk ich antiquarisch,
auf Greise wie ein junger Spund.
Strategen bin ich zu penibel,
Beamten manchmal ungenau,
dem Egoisten zu sensibel,
gefühllos scheine ich der Frau.
Für Korpulente bin ich mager,
für Hungerhaken ziemlich dick.
Ich bin auch modisch, doch Karl Lager-
feld hält mich sicher nicht für chic.
Den einen bin ich Außenseiter,
für andre wieder mittendrin.
Ich mache einfach fröhlich weiter.
Wie gut, dass ich so viele bin!
Inhaltsverzeichnis
Historische Momente
Dichter und Denker
Kunst
Von Meistern inspiriert
Nonsens
Weihnachtsstress
Das soll wohl ein Witz sein?
Nachdenklicheres
Allzu Menschliches
Mann und Frau
Komische Tiere
Nachrufe
Historische Momente
Besetzt
Rubens schäumt: Ich zähl bis drei –
weg von meiner Staffelei!
Rembrandt, das ist meine Leinwand!
Hör mir auf mit deinem Einwand,
dass sie herrenlos herumstand,
denn das liegt nur an dem Umstand,
dass ich kurz mal mit Sieglinde –
na, du weißt schon… – jetzt verschwinde!
Peter Paul, auch wenn du plärrst:
Wer zuerst kommt, malt zuerst!
Lutheraturgeschichtliche Begegnung
»Hallo Martin, Gott zum Gruße!
Tust du vor der Kirche Buße?«
»Grüß dich, Johann! Quatsch, mit Thesen
gegen Schmu im Ablasswesen
werde ich sie reformieren –
das steht hier in den Papieren!
Wenn ich jetzt, ist nur 'n Vorschlag,
meine Thesen hier ans Tor schlag,
meinst du nicht, es würden heute…«
»Martin!« »Ja?« »Denk an die Leute!
Kennst doch unsre Wittenberger…
an der Kirche – das gibt Ärger!«
»Aber etwas muss sich wandeln,
Johann! Schau, mit Ablass handeln
macht die Kirche käuflich…« »Eben!
Irgend wovon muss man leben!
Du mit deiner Demutshaltung
förderst nur die Kirchenspaltung.«
»Nein, ich halt mich nur penibel
an das Wort der Lutherbibel
und es ist doch klar, es fehlen
dieser Welt die Evangelen!
Fromme Christen, Widerständler –
und nicht solche Ablasshändler
wie du selber, Johann Tetzel!«
»Martin, das gibt nur Gemetzel.
Protestanten, Katholiken –
Frieden kannste dann wohl knicken.
und so dienen deine Pläne
kaum dem Ziel der Ökumene.«
»Ach, mir dünkt, wir beiden Männer
kommen nicht auf einen Nenner.
Doch kein Anlass zu Gejammer.
Könntest Du mir mal den Hammer
und die Nägel rüberholen?
Danke, Johann!« »Gott befohlen!«
Lichtblick
Kunibert, in Ketten, kauert
tief im Kerker und bedauert,
dass er einst des Königs Tante
»fette Henriette« nannte.
Lange hofft er auf ein Wunder,
dass ihn wer befreie und er
nicht in einer dunklen Ecke
seines Zellenlochs verrecke.
Und dann wird er doch tatsächlich
noch begnadigt und kommt schwächlich,