Die Windrichtung ändern: Gedichte
Von Manfred Burba
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Über dieses E-Book
Manfred Burba
Dr. Manfred Burba, geboren 1936 in Walsrode, alleinstehend, zwei Kinder, wohnhaft in Einbeck. Aufgewachsen in der Lüneburger Heide. Nach dem Abitur in Walsrode von 1957 bis 1967 Studium der Chemie, Pharmakologie und Biochemie der Pflanzen an der Universität Göttingen. Danach als Chemiker in einem mittelständischen Unternehmen der Pflanzenzüchtung tätig, seit 2001 in Pension. Gedichtveröffentlichungen in verschiedenen Lyrik-Anthologien seit 1995. 2017 erschien sein Gedichtband „Die Windrichtung ändern“. Interessengebiete: Musik des 18. Jahrhunderts, Venedig (Geschichte und Kunst), Landschaftsfotografie, NS-Geschichte und Literatur (Lyrik) der Gegenwart.
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Buchvorschau
Die Windrichtung ändern - Manfred Burba
„Es ist leichter, seine Fahne nach dem Wind zu hängen,
als die Windrichtung zu ändern".
Manfred Burba
(aus: E. Maassen, N. Mieck, H. Lange u.v.a.: Bunte Flusslandschaften. Haiku und andere Kurzgedichte, Aphorismen. Dorante Edition, 2016, S. 153)
Inhalt
Vorwort
Der große Knall
Nächtlicher Hafen
An meiner Hand
Der Tisch meiner Kindheit
Die eigene Meinung
Kästners Lyrik
Der Kleinstadtpoet
Der Typ von nebenan
Ein Pauker der alten Schule
Die Besten
Aus dem Unbewussten
Laudatio für Münchhausen
Bilder der Kindheit
Sokrates
Flucht aus Venedig
Der Mensch ist frei
Der eigene Weg
Die große Schau
Die Hundematte
Die leidigen Touristen
Doktor Eisenbarth
Der Mensch ist schlecht
Ein Rock’n’Roll-Talent
Ein unbekannter Dichter
Wilder Löwenzahn
Auf Bauernfang
Eine sprichwörtliche Geschichte
Grippaler Infekt
Ich halte nichts von alledem
Kindermond
Im Wochenendparadies
Nachruf auf Don Juan
Rätselhafte Zeit
Unsere Wahrheit
Untergetaucht
Eine ausradierte Stadt
Der Judenstern
Ankunft in Skirotava
Kommandant Krause
Vorsaison
Letzte Fragen
Zwei Paar Schuh
Verlorenes Glück
Verkehrte Welt
Vor der Drogerie
Westward Ho!
Weihnachten im Himmel
Das schwarze Pulver
Der Hexenbischof
Die ganze Wahrheit
Nur nicht im Mai
Ein Heldenleben
Die vier Deserteure
Eine ganz normale Stadt
Wie es dazu kommen konnte
Der Anne-Frank-Baum
Der Tag an dem ich sterben werde
Ende einer Epoche
Gedichte schreiben
Im Fußballfieber
Durch den Grunewald
Im Strandkorb
Mozarts Geheimnis
Sonett an Heine
Unterdrückung
Dein Lachen, Selma
Aus alter Tradition
Ferien auf Sylt
Auf der Warteliste
Cordelia
Begegnungen
Todesahnung
Zum Jahreswechsel
Der falsche Graf
Die Helden von damals
Vater einer Braut
Letzte Ruhestätte
Frühlingsgefühle
Heimat du fremdes Land
Notstand
Aufruf zum Frieden
Besuch in Auschwitz
Ansprache vor Deportierten
Durch den Kamin
Metropole des Todes
Sonderkommando
Kinderkreuzzug
Guter Rat
Abkehr von der Kirche
Ein Dichter stirbt
Die Schönheit
Wunschkonzert
Die beiden Amseln
Die beiden Streithähne
Max und Moritz p.m.
Ein Intellektueller
Mein letzter Weg
Ein geregeltes Leben
Bericht aus der Hölle
Die Eule, der Kater und die Kuh
Geiz ist geil!
Global Players
Meine Firma
Die Kostenstelle
Grillsaison
Neujahrsparty
Vater Rhein
Der Reim ist tot …
Wir schaffen das
Ansichten eines Touristen
Mozart forever
Der Köter
Adelheid und ihr Verehrer
Mein Gartenzwerg
Mein Garten
Aus einer anderen Welt
Da war kein Gott
Unter Überlebenden
Unsere atomare Situation
Stroiter Mühle
Sommer am Altendorfer Berg
Vom rechten Glauben an die gute Sache
Das Lied vom sauren Regen
Bis zum Letzten
Bunte Luftballons
Auf Schatzsuche
Ein großer Humorist
Ein Mäuseleben
Wo bist du?
Musica Antiqua
Keine Vakanz
Bunter Schmetterling
Herbstgewitter
Herbstliches Ambiente
Im Totengrund
Die Störche von Bruck
Sterbenszeit
Urlaub in Bad Grund
Im Panaché
Ins Gästebuch geschrieben
Wunschträume
Begegnung in Pisa
Unterdrücktes
Vor dem Grabstein
Tour de farce
Abschied von Sven
Lebenslauf
Keine Zeit
Der Tod als Freund
Demografischer Wandel
Düsseldorf am Rhein
Aleppo
Dein vergessener Brief
Das Bächlein
Nautische Probleme
Auf dem Brocken
Herbstlich
Entsorgung der Welt
Am Ende
Vorwort
Auf meine Gedichte und deren Veröffentlichung habe ich rückblickend viel Zeit verwendet. Die Fertigstellung mancher Gedichte hat sich bis zu ihrer endgültigen Fassung mehrere Jahre hingezogen. Trotzdem fallen mir, wenn ich die Texte jetzt nach längerer Zeit wieder lese, treffendere Formulierungen ein. Ein Gedicht scheint mit dem Autor zu wachsen und findet wohl erst mit dessen Ableben seinen natürlichen Abschluss.
In den verschiedenen Themenbereichen humoristische (komische) Gedichte, Gedichte über Persönlichkeiten und Ereignisse aus der Neueren und Älteren Geschichte, Gedichte über Krankheit, Tod und Sterben, Gedichte über Natur und Umwelt sowie Gedichte mit Themen aus Kunst, Wissenschaft, Gesellschaft, Weltanschauung usw. spiegeln sich Ereignisse aus dem Leben und aus den verschiedenen Interessengebieten des Autors wieder.
Die Mehrzahl meiner Gedichte ist gereimt. Ich liebe den Reim, genauer Endreim, und seine verschiedenen Arten und habe ihn als Ausdrucks- und Klangmittel von Anfang an eingesetzt.
Rund 160 veröffentlichte Gedichte in knapp 40 Jahren (seit ca. 1980) sind eine mäßige Ausbeute, die zeigt, dass ich die Texte ohne Zeitdruck und Hektik, für mich allein und ohne ökonomische Absicht geschrieben habe. Viele Gedichte wurden prämiert in Lyrik-Wettbewerben, meist von Literaturpodium.de. Dort veröffentlichte ich seit 2008 zahlreiche meiner Gedichte.
Ich brauchte viel Zeit und Zuspruch, um diesen Band zu verwirklichen. Ein paar Illustrationen oder eigene Fotos zu einzelnen Gedichten hätte ich mir noch gewünscht, doch das würde alles noch länger hinausgezögert haben. Meine über 40 wissenschaftlichen Publikationen, die mein Berufsleben nahezu 35 Jahre begleitet und mit ausgefüllt haben, wird man vergessen, sie veralten – meine Gedichte vielleicht nicht.
Manfred Burba, Einbeck im Oktober 2017
Der große Knall
Am Anfang war der große Knall,
„Big Bang" auf Astronomisch,
den hört man heute noch im All,
zum Glück nur elektronisch.
Am Ende steht ein Schwarzes Loch,
worin die Welt verschwindet,
es sei denn, dass man vorher noch
ein Hintertürchen findet.
Der Sinn und Zweck der Explosion
und wer sie inszenierte
sind unbekannt, obgleich man schon
sehr gründlich recherchierte.
Nächtlicher Hafen
Die Flut erreicht den Hafen
und Kutter laufen ein.
Aus engen Ruderhäusern
dringt trüber Lampenschein.
Vom Feuer auf der Mole
erleuchtet ist der Strand.
Es treiben grau im Wasser
die Möwen vor dem Land.
Die See umspült die Buhnen
und Nebel zieht heran.
Im Hafenbecken legen
die letzten Schiffe an.
Ein Wind bewegt die Flaggen
am menschenleeren Kai.
Erloschen sind die Lichter
der Hafenmeisterei.
Die Nacht verschließt den Hafen.
Als Regen rinnt die Zeit.
Die Brandung in der Ferne
rauscht durch die Dunkelheit.
An meiner Hand
für Wiebke
Du bist an meiner Hand gegangen,
hast freudig zu mir aufgeschaut
und mit erwartungsvollen Augen
mir deine Kindheit anvertraut.
Ich nahm sie auf in meine Obhut
und pflegte sie mit Zärtlichkeit;
sie fühlte sich bei mir geborgen,
behütet und in Sicherheit.
Das gab dir Zuversicht und Stärke
und half dir, in der Welt bestehn,
sie zu begreifen und zu lieben
und deinen eignen Weg zu gehn.
Die Zeit der Kindheit ist vorüber,
jetzt gehe ich an deiner Hand,
doch deine großen, blauen Augen
sind mir noch